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Ab wann ist ein Brat ein Brat? Bin ich einer?

**********60326 Mann
359 Beiträge
Achtung, Haare werden gespalten!

Ich denke, dass der Narrativ von devot und submissiv mittlerweile kaum noch unterschieden wird, aber für mich ist es nicht das Gleiche.

Devot ist eher eine charakterliche Eigenschaft und wird im Rahmen von Rollenspielsituationen auch gerne als unterwerfend wahrgenommen, kommt aber eher aus der Ecke der Demut. Die devote Zofe ist also eher jemand, den man mit einem "Ja, Herr, ich sollte leiser sein, weil mein Atmen Euch stört" in Verbindung bringt, als mit dem, was man gemeinhin mal unter submassiv, als unterwerfend verstand: "Ja, Herr schlag mich, bestrafe mich."

Submissive unterwerfen sich eher aktiv, während das devote eher aus der SPIELERISCHEN!!!!! Opferrolle kommt.

Aber ok, heute wird das kaum noch unterschieden. Wichtig ist meines Erachtens nur, dass ein sogenannter, selbsterklärter, Möchtegern oder auch guter DOM den Unterschied kennt, weil eines klar ist:

Der SUB hat die Macht, denn er erlaubt dem DOM seine Verwendung. Die Macht des DOM ist immer nur spielerisch in den Grenzen die der SUB setzt. IMMER! Überzieht ein DOM diese Grenzen ist er einer der immer häufiger auftretenden DummDOMs, die ihre Lust an Unterdrückung und Erniedrigung eher aus genau diesen Motiven gewinnen und nicht aus der Motivation dem SUB sexuelle Wonnen zu verschaffen, denn das ist der eigentlich Job des DOM. Der DOM hat die Verantwortung, der DOM hat die Sorgfalts- und Achtsamkeitspflicht.

Alles andere ist Vergewaltigung.

Warum die Erklärung:

Weil devote Menschen für einen DOM eher heikel sind, denn die sind - wenn eben devote Charaktere - demütig, oft leise, schüchtern und zurückhaltend. Da musst Du besonders Acht geben und ggfs. lässt man es.

Ein submissiver Mensch ist aus reiner Lust an der Unterwerfung am Start und meis klar, deutlich und ggfs. gibt's mal ordentlich Widerstand und dem DOM auf die Fresse, wenn er Scheisse baut.


Diese Definition ist erst mal meine eigene und ich kenne Menschen, die sie teilen. Aber das hat sich etwas abgeschliffen und ich weiss sehr wohl, dass Manche das heute anders sehen / definieren, also gilt wie immer: Ich schreibe nicht zu DIR, der Du das gerade liest, sondern ALLGEMEIN. Du musst selbst entscheiden, ob Du das für Dich passt oder Blödsinn ist.

Einmal den Bogen gespannt: MCToyBoy wäre also nach meiner Definition niemals devot, sondern submissiv.

Man darf mir da gerne widersprechen
******a_a Frau
1.774 Beiträge
Ja, eigentlich gibts das Wort Submissiv im Deutschen gar nicht.
Aber - irgendwer hat mal einen Unterschied zwischen denjenigen gemacht die Freude am dienen haben, und denjenigen die unterworfen werden wollen, und hat dies mit devot und submissiv benannt.
Ganz einfach. Dafür sind wir ja in Deutschland, da können wir einfach ein neues, passendes Wort machen. Immerhin besser als fastwiedevotnuranders.
**********60326 Mann
359 Beiträge
Stimmt, aber devot ist ja auch ein Lehnwort. Der Deutsche hat keine Worte dafür. Der macht so Schweinkram nicht.
DAS WAR EIN Scherz!

Wir hätten "demütig" und "unterwerfend", aber das klingt wohl nicht so geil. Witzigerweise liegt aber genau da der Unterschied. Hmm... Ich merke gerade, ich hätte nur eine Zeile gebraucht. *zwinker* Verdammt.
****el Mann
1.225 Beiträge
Hallo,

ich finde das keine Haarspalterei, gerade bei einem heiklen Thema nicht. Da ist Exaktheit in der Begrifflichkeit meiner Meinung nach wichtig.
Ich verstehe zum Beispiel nicht, wo genau der Unterschied zwischen "Freude am Dienen" und "Unterworfen werden wollen" ist: Die Höhe des Machtgefälles? Oder die Dringlichkeit des Bedürfnisses zwischen "Freude haben" und "wirklich wollen"? Oder etwas ganz anderes?

Pseudonym: Leider verstehe ich auch Deine Unterscheidungen nicht. Demütig zum Beispiel definiert der Duden unter anderem mit "unterwürfig", also Deinem Begriff für genau den anderen Aspekt? Und Deine Beispiele wirken auf mich eher wie individuelle Unterschiede derselben Neigung als eine systematische Unterscheidung.
Wenn ich aber weiterlese, wäre das eine mögliche Interpretation: Devot siehst Du als eine Charaktereigenschaft auch jenseits der sexuellen Neigung, submissiv eher als temporär-spielerisch? Also weniger echt|tief|Persönlichkeitskomponente? Richtig interpretiert oder Holzweg?

Wenn nicht Holzweg: Natürlich herrscht da Definitionsfreiheit, und wenn man begriffliche Unterscheidungen brauhcht, kann man das so machen und sowieso jede:r für sich wie gewünscht. Dann sollte man das in einer Diskussion aber eben auch klarstellen, wenn man es nutzt.

Inhaltlich gehe ich aber nicht mit.
Persönlichkeiten mit Terminologie aus dem sexuellen Spektrum auch über das sexuelle Spektrum hinaus zu beschreiben, finde ich heikel. Das ist nämlich ein enger Verwandter von "Schwule sind viel einfühlsamer" und damit mindestens potentiell diskriminierend. Und mir ist auch kein Persönlichkeitsmodell mit nur einer Dimension bekannt, weil das menschlicher Komplexität nicht gerecht wird.

Noch weniger mit gehe ich bei "Die:der Sub hat die Macht"-Aussage, so oft sie auch fällt. Macht sehe ich als Möglichkeit, meinen Willen gegen den anderer durchzusetzen; das ist meines Wissens eine recht gängige Definition.
Die wünschenswerte Version 1: Alles ist konsensuell. Dann bestimmen beide (!) Richtung und Grenzen. Als Dom bin ich keineswegs verpflichtet, die der:des Sub auszureizen, und bin keinesfalls Dienstleister seiner:ihrer Lust. Ich darf die Grenzen, da hast Du natürlich recht, keinesfalls überschreiten, da zählt die Sub-Stimme mehr. Aber WIE ich mich im Rahmen der Grenzen verhalte, bestimme ich. Der:Die (in meinem Fall Die, also bleibe ich ab jetzt dabei) Sub darf beispielsweise bestimmen, dass es kein Orgasmuskontrolle gibt. Aber wenn es sie gibt, übe ich sie auch aus, auch gegen den situativen Wunsch und auch, wenn das manchmal schlechte Laune erzeugt. Alles andere wäre topping from the bottom. Es ist in meinen Augen nicht der genuine Job des Doms, der Sub Lust zu verschaffen. Der Job (wenn man das Wort verwenden will) ist es, ein GEMEINSAMES Lusterlebnis zu schaffen. Damit gibt es insgesamt kein Machtgefälle im engen Sinn, weil beide Einfluss nehmen und ihre Ziele durchsetzen, wenn es richtig läuft. Zustimmen tue ich allerdings, dass die Verantwortung der Durchführung bei:m Dom liegt.

Die nicht wünschenswerte Version 2: Nicht alles ist konsensuell, von kleineren Überschreitungen und Grenzdehnungen bis zu Gewalt (wo auch immer da im Detail die Grenze ist). Da habe ich als Dom erheblich mehr Macht, zumindest dann, wenn ich die Szene bestimme und Fesseln jeder Art in's Spiel kommen. Das hat bei Mißbrauch hoffentlich Folgen, strafrechtliche oder zumindest das endgültige Ende des Spiels, aber erstens kann ich diese Folge auch meinerseits aus anderen Gründen herbeiführen und zweitens ändert das nichts am Machtgefälle der Situation.

Was mit dieser Darstellung oft einhergeht und vielleicht manchmal eigentlich gemeint ist: Die Sub ist die eigentlich starke Person im Spiel. Oft gelesen, halte ich aber auch für falsch und bin auch da bei Symmetrie.
Ganz hineinversetzen kann ich mich nicht, weil ich nicht switche. Und ich akzeptiere voll und ganz, dass Hingabe und Vertrauen Stärke erfordern. Das tun Verantwortung und Kontrolle aber auch. Der Gewinn ist, dass ich Herr der Situation bin; der Verlust ist, niemals ganz loslassen zu dürfen. Wie man entscheiden will, was von beidem schwerer wiegt, wüßte ich nicht.
Und während aftercare für die:den Sub nach einer guten Session mittlerweile breit akzeptiert ist: Die:Der Dom bräuchte das nach einer mißglückten Session auch, aber die Person, die dafür zuständig sein könnte, ist nach einer solche Session wahrscheinlich und aus gutem Grund nicht in der Lage.

In Summe: BDSM ist die vielleicht verkopfteste, ausdiskutierteste Spielart, die es gibt, ohne dass das zu viel geführt hätte. Grenzen, Begrifflichkeiten, Befindlichkeiten, Auslegungen sind bei dem Thema SO individuell, dass ich da wenig Chancen für KOnsens in Definitionen sehe. Braucht es aber meiner Meinung auch nicht: Es muss sowieso alles detailliert zwischen den Beteiligten besprochen werden. Codes und Kategorien sind dabei ein hilfreicher erster Schritt, wenn man sich z.B. in Clubs erstmalig und mit wenig Möglichkeit zur Vorabsprache begegnet. Auf Dauer aber braucht es mehr. Und einen Wettbewerb von Macht oder Stärke auszurufen halte ich für nicht zielführend.

Viele Grüße

H.
**********60326 Mann
359 Beiträge
>>Richtig interpretiert oder Holzweg?<<

Richtig interpretiert. Also meine Sicht. Die ist wackelig. Auch ich finde, dass man das mal wirklich allgemein definieren sollte, glaube aber auch, dass das nix wird. *zwinker*

Weil Freude am Dienen für mich tatsächlich was ganz Anderes ist als Lust an Unterwerfung. So war und ist ein Diener (wenn wir mal an den klassischen Butler denken) ja eher ein Helfer und hoch angesehen und keineswegs ein devoter Mensch. Eher ein Dienstleister im klassischen Sinn (und Gewand, wo das heute noch gelebt wird). Mit Unterwerfung hat "dienen" erstmal (in meiner Oldschool-Welt) so gar nichts zu tun. Diener treten dabei zum Beispiel aber auch nicht devot auf. Zwar sind sie leise und unauffällig und im Idealfall um Unsichtbarkeit bestrebt, aber keinesfalls demütig oder SUBig.

Macht wiederum ist für mich kein aktiver Part, sondern die Fähigkeit Regeln vorzugeben, zu ändern und "bestimmen" zu können, bzw. entweder die Autorität oder die Fähigkeit zu haben. Ein Blowjob ist da auch ein gern genommenes Diskussionsfeld und ich traf einige Frauen, die die Macht geniessen, wenn sie vor ihm knieen. Was ich unterschreiben würde, solange es nicht um einen rüden Skullfuck geht (was dann eben kein Blowjob, sondern ein Skullfuck ist). Schliesslich hat sie die Zähne da, wo es empfindlich wird und reguliert ihn. Manche (vornehmlich Männer aus meiner pers. Erfahrung) sehen das anders und sich am Ruder...na ja, jedenfalls bis sie die Zähne etwas schliesst oder einfach aufhört. Schon mancher 1.90 Hüne ging dann bettelnd auf die Knie. *zwinker*

Ich würde den "nicht konsensuellen" Bereich aber hier gerne aussparen. Dann reden wir m.E. nicht mehr über eine sexuelle Spielart, sondern Vergewaltigung, die immer da beginnt, wo eine Handlung nicht "freigegeben", "explizit erwünscht" oder als "zulässig" definiert ist.

>>Persönlichkeiten mit Terminologie aus dem sexuellen Spektrum auch über das sexuelle Spektrum hinaus zu beschreiben, finde ich heikel.<<

Da bin ich komplett bei Dir, wobei ich hier insofern einen Unterschied machen würde, weil "devot" ja aus dem Bereich der Persönlichkeit ins sexuelle hinein definiert wurde und nicht umgekehrt. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich mit devoten Persönlichkeiten (in meinem Fall Frauen, weil ich eine Hete bin) Probleme habe, da ich mich nicht darauf verlassen kann, dass sie wirklich will, was sie zu wollen angibt. Ich weiß, dass das jetzt so nach "Was denkt der sich - wenn sie das sagt, meint sie das auch so!" klingt, aber ein "Ja" ist nicht immer ein "Ja", wenn Du einen Menschen vor dir hast, der tatsächlich unsicher ist, demütig aus den falschen Gründen (Angst, mangelnder Selbstwert) oder einfach nur um jeden Preis gefallen will ("Wenn er das will, wird's schon nicht so schlimm). Schwierig, weil immer von kleinen Zeichen, Blicken, Fingerbewegungen abhängig, aber wer will schon bei seinem Sexpartner ne Psychose oder Therapie beim Therapeuten verursachen. Das gehört dann zur Verantwortung.
Vielleicht definiere ich das deshalb so. Vielleicht ist das auch "falsch", wobei meine Erfahrung ist, dass da kaum noch bis gar keine Unterschiede mehr gemacht werden.

Ich rechne mich selbst nicht zum BDSM-Zirkel, aber denke, dass da manches ein bisschen aus dem Ruder gelaufen ist, wenn sich heute jeder 20-jährige mit dicken Armen DOM nennt, aber keinerlei Ahnung von Physiologie, Nervenknoten etc. mehr hat. Ich will nicht wissen, wie Viele "Mach mit mir was Du willst"-Opfer dann doch mal ne Narbe davontragen oder tagelang mit tauben Gliedmaßen aus der letzten Fesselsession kommen. Ok, not my Business und ich will nicht klingen, wie der alte Besserwisser (obwohl ich weiß, dass ich genau das gerade tue *lach*)

>>Grenzen, Begrifflichkeiten, Befindlichkeiten, Auslegungen sind bei dem Thema SO individuell, dass ich da wenig Chancen für KOnsens in Definitionen sehe. <<

Das geht mir ähnlich, wobei klare Begriffe schon helfen würden, denke ich, denn ein "echter" DOM wird man nicht mit einem großen Schwanz, Befehlston oder Allmachtsphantasien. Die Chance zum Konsens sehe ich aktuell auch nicht.

>>Und einen Wettbewerb von Macht oder Stärke auszurufen halte ich für nicht zielführend.<<

Das nicht, aber ein Bewusstsein darüber würde ich wiederum hilfreich finden. Und wenn es nur dem Bewusstsein dient, dass es nicht aus dem Ruder läuft und der 2m-DOM weiss, dass die 1,50-SUB jederzeit am Runder ist und stoppen kann. Solange er das weiß, ist alles gut. Sie muss es aber auch wissen. Und sie muss wissen, dass er es weiss. Ich halte das für wichtig, weil sich sonst Unsicherheiten einschleichen, die bei bestimmten Spielarten fatal sein können.

Wettbewerb? Klares Nein. Sex war immer AUCH ein Spiel um Macht. Rein evolutionär. Endlose Beispiele beiderseitiger Macht kennen wir aus der Fauna.

Wir Menschen können das aber zu unserem Vorteil nutzen und diese Macht spielerisch verstehen und während sie die Spielregel und das Spielfeld und das Spiel definiert, darf er frei entscheiden, wie gespielt wird und so entsteht im Idealfall guter Sex, gutes BDSM, dass mit der Verschiebung spielt und man sich die Bälle wechselweise zuwirft. Aber ganz ehrlich: Übertreiben würde ich das jetzt auch nicht wollen, weil das nur ein (womöglich auch relativ kleiner) Teil des Spiels ist, auch wenn beim Standardsex immer SIE die sich öffnende ist und ER der Eindringling (nein, Pegging gehört außerhalb des Joyclub nicht zum Standard *lach*). Und ja, dass macht einen Unterschied, auch wenn wir es von klein auf nicht anders kennen. Psychologie kann aber eben auch Erweiterung sein und nicht nur Begrenzung. Gut, das führt zu weit, denke ich. Kein Wettbewerb jedenfalls. Entdecke die Möglichkeiten! Alles erlaubt, was gefällt!

BDSM-Seminare würde ich also jetzt nicht in den Lehrplan einer weiterführenden Schule schreiben. Aber so machesmal wurde mir da schon ein bisschen Angst und Bange, wenn sich heute mancher Clown, der einen Anzug im Schrank hat und ein Lineal halten kann, als DOM verkauft.

Vielleicht wäre es ja doch ganz gut, das mal bei der IHK als Ausbildung anzufragen (das war ein Scherz).

Und Danke für Deine Einzahlung in den Thread. Da ist noch ein bisschen was drin, was ich gedankliche mitnehme. *top*

Viele Grüße,

D.
*****n27 Frau
5.351 Beiträge
*******in78 Frau
8.952 Beiträge
Da BDSM ein breites Spektrum beinhaltet, finde ich es auch hilfreich zu differenzieren. Ansonsten käme ich mir vor wie in einer Großstadt, in der alle Beschilderung abmontiert wurden, ich aber von A nach B kommen soll.
****el Mann
1.225 Beiträge
Zitat von *****n27:

Beiträge (zugegeben: lang) gelesen?

Mit Verlaub: nein, das tut es nicht.
Erstens wird dort Widerstand als wesentlicher Teil der Submission definiert. Kann man so machen, halte ich aber nicht für Konsens. Zweitens steht dort doch sogar direkt, dass "devot" mehr oder weniger synonym verwendet wird. Also ist dieser Text untauglich für die Unterscheidung dieser beiden Begriffe. Und drittens ist schon die textliche Perspektive fragwürdig. Ich bin sehr für Leben und Leben lassen und sehr gegen Ausgrenzungen aller Art und der erste, der Rechtschreibfehler zugibt und bedauert. Aber gewisse Tätigkeiten setzen gewisse Werkzeuge voraus. Insofern habe ich Schwierigkeiten, wenn ein Text sprachliche Definitionen liefern möchte, aber so geschrieben ist wie dieser ... "Verwirrlich"? Im Ernst?
****el Mann
1.225 Beiträge
Hallo D.,

hm. Hmmm.
Ich gebe den Dank mal zurück und denke die Nacht weiter. Ein paar Sachen unterschreibe ich spontan nicht; zum Beispiel scheinen mir Deine wiederholten physiologischen Beispiele nur eingeschränkt zu gelten, nämlich dann, wenn es z.B. um physische Methoden geht. Die sind allerdings gar nicht meine; ich verlasse mich weitgehend auf Kopf und Wort. Also kann ich da wenig mitreden.
Ob es zunehmend (junge) Menschen/Männer gibt, die "hab nen Gürtel" mit Dominanz verwechseln, kann ich nicht beurteilen, mir aber vorstellen. Dass es zunehmend Frauen gibt, die nach dem "Genuss" von shades of grey glauben, devot und masochistisch zu sein und dann mit einem "Ich soll WAS??" oder "Ey, das tut WEH!" hart aufschlagen, deckt sich aber mit meinem Eindruck. Ist aber vielleicht einfach Preis der Annäherung an den Mainstream, und das an sich finde ich ja gut, weil es aus der Schmuddelecke holt und ich keinen Gewinn daraus ziehe, "besonders" zu sein.
Denke also nach und antworte morgen oder so.
H.
*****n27 Frau
5.351 Beiträge
Zitat von ****el:
Beiträge (zugegeben: lang) gelesen?
Gelesen und für so verwirrend empfunden, dass ich nicht bei Null anfangen wollte.

Zitat von ****el:
Zweitens steht dort doch sogar direkt, dass "devot" mehr oder weniger synonym verwendet wird.
Jupp. Es ist eine Tatsache, dass die Begriffe von manchen Menschen synonym verwendet werden. Im nächsten Satz steht, dass sie eine andere Meinung dazu hat.

Aber macht ihr nur mal weiter.
****el Mann
1.225 Beiträge
Nö. Die nächsten Sätze lauten "Devote Personen werden wiederum Sub genannt und Sub ist die Abkürzung für die oder der Submissive, also die Femsub oder der Malesub. Das ist in der Tat mehr als verwirrlich."

Später kommen dann Absätze, die versuchen, Unterschiede herauszuarbeiten. Aber noch einmal: das KANN man so definieren. Aber ich finde in dem Teil im wesentlichen Behauptungen und eigene Setzung. "Isso, weil schreib ich so und ist meine Website."

Beispiel:
"Ganz ohne sexuellen Kontext ist bei vielen Menschen Devotion ein Lebensgefühl. Diese Charaktereigenschaft sorgt dafür, dass solche Frauen und Männer die Bedürfnisse anderer höher werten als die eigenen."
-Devotion als Lebensgefühl oder Charaktereigenschaft? Das sind fundamental unterschiedliche Dinge!
-Und "viele Menschen"? Echt? Und bedeutet es tatsächlich unterschiedliche Gewichtung von Bedürfnissen? Denn vorn schreibt sie ja, es sei ein Lebensgefühl und Charaktereigenschaft. Dann würde es doch die Erfüllung eigener Bedürfnisse, z.B. durch Hingabe, in den Mittelpunkt stellen?
Du merkst: Ich bin inhaltlich ECHT nicht überzeugt.

Und wenn Du den Link mit "Das sollte Aufschluss geben" hier einstellst, erzählt das zweierlei:
-Erstens, dass das Konsens wäre oder zumindest Mehrheitsmeinung. Ist es mMn aber nicht. Und woher sie den Glauben nimmt, steht da auch nicht.
-zweitens, dass ich des Aufschlusses bedürfe. Du siehst mir hoffentlich nach, dass ich das anders sehe. Meinung, Diskussion, Argument (!) gern. Aufschluss im Sinne von Belehrung und unreflektierten Links fragwürdiger Argumentation: Eher nein. Auch nicht, wenn Sie mehr oder weniger zuföllig Deine Meinung treffen.
*****n27 Frau
5.351 Beiträge
Zitat von ****el:
zweitens, dass ich des Aufschlusses bedürfe
Jupp, ich hatte nach deinem ersten Beitrag fälschlicherweise angenommen, dass du nach einer Annäherung an das Thema suchst.

Dass der Beitrag argumentativ nicht immer 100% stringent ist, ist korrekt, und es entspricht auch nicht alles zu 100% meiner persönlichen Interpretation.

Nichtsdestotrotz ist es ein aus meiner Sicht sehr gut geeigneter Artikel, sich dem Thema überhaupt erstmal zu nähern, wenn jemandem noch überhaupt nicht geläufig ist, dass es Unterscheidungen zwischen den verschiedenen Begriffen gibt.

Wenn jemand bislang nur von "devot" als möglicher Einordnung ausging, und sich dann unverständig der "du bist doch gar nicht devot"-Schelle ausgesetzt sieht, braucht es aus meiner Sicht keine wissenschaftliche Abhandlung um das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass eine Unterscheidungsmöglichkeit besteht.
Bei vorhandenem Interesse folgt dann hoffentlich eine weitergehende Recherche.

Dass die Begriffswelten in der persönlichen Ausprägung, Definition und Interpretation im gemeinsamen Miteinander ohnehin nochmal besprochen werden müssen ist genauso wie mit allen anderen Dingen im BDSM.
****el Mann
1.225 Beiträge
Ok, dann nehme ich die persönliche Brille mal ab und versetze mich in eine:n Neuling auf der Suche nach Klarheit:
Auch dann finde ich die Seite zumindest alleinstehend schwierig. Nicht, weil sie schlampig argumentiert, sondern, weil sie wenig Grauzone zeigt: wenn ich das unbedarft und ohne Vorwissen lesen und glauben würde, würde ich vielleicht „Ah, so ist das also!“ denken. Und früher oder später auf die Nase fallen.
Wäre da eine ausgewogenere Darstellung, idealerweise mit sauberer Argumentation, nicht ein besserer Tip für Suchende? Wobei ich zugeben muß, nur klugzuscheißen und keinen Tip zu haben, weil ich da kein Sendungsbewußtsein habe. Wenn es das nicht gibt, könnte man auch mehrere links teilen und auf die Unterschiede hinweisen. Unkommentiert-einseitig scheint mir für Suchende jedenfalls … riskant.

Jetzt sind wir aber WEIT off topic und ich belass es mal bei dem Impuls und es bewenden …
*****n27 Frau
5.351 Beiträge
Ja, absolut, das geht mittlerweile weit vom ursprünglichen Thema weg.

Ich kenne ehrlich gesagt keinen besseren Beitrag, den man mal so auf die Schnelle zum Nachlesen rausgeben kann, aber bin schon bei dir, dass er mit "Beipackzettel" besser eingeordnet werden kann.

Was ich cool fände und was womöglich auch eher im ursprünglichen Sinne des Beitrags ist, wäre, wenn wir in einer ähnlichen Tiefe wie oben begonnen auseinandernehmen würden, wie sich Merkmale von "Bratiness" äußern.

Insbesondere auch, wie sich womöglich Unterschiede finden lassen zwischen jemandem, der eher alltagsdominant ist aber submissiv im Spiel, und jemandem, der landläufig als "Brat" bezeichnet werden würde.
Insbesondere, weil beides im Verlauf dieses Threads nicht nur einmal miteinander vermischt wurde.
*****Boy Mann
1.196 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******a_a:
Ja, eigentlich gibts das Wort Submissiv im Deutschen gar nicht.
Aber - irgendwer hat mal einen Unterschied zwischen denjenigen gemacht die Freude am dienen haben, und denjenigen die unterworfen werden wollen, und hat dies mit devot und submissiv benannt.
Ganz einfach. Dafür sind wir ja in Deutschland, da können wir einfach ein neues, passendes Wort machen. Immerhin besser als fastwiedevotnuranders.
"Submissive" ist einfach nur die englische 1:1-Übersetzung für "unterwürfig". Das gab es im Deutschen immer.
Man hat sich im BDSM einfach für den englischen Begriff entschieden, weil die Terminilogie zum Großteil eben aus dem Englischen stammt. "BDSM", "Brat", "Sub", "Femdom", "Bondage", "Spanking" usw. Sind alles englische Begriffe, für die es aber allesamt auch eine 1:1-Übersetzung im Deutschen gibt. Benutzt nur eben keiner in dem Zusammenhang und das ist völlig normal und längst keine Eigenart des deutschen Sprachraums.

Auch im englischen Sprachraum existieren unzählige Begriffe, die aus dem Deutschen übernommen wurden bzw. deutsche Begriffe, die Einzug in die englische Sprache erhalten haben und dort mal 1:1 oder auch mal in abgewandelter Bedeutungsform verwendet werden.

Und das betrifft so ziemlich jede Sprache.

Nur mal so, als kleiner Exkurs.
*****Boy Mann
1.196 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******in78:
@*****Boy ich weiß, aber da du explizit danach fragst, ob du etwas bist oder nicht, wäre dass laut deiner Argumentation aber eine Behauptung und Unterstellung. Gerade auch, wenn das unter Berücksichtigung von deiner Schilderung passiert, in der du dies und jenes tust. Das widerspricht sich sonst für mich.
Ich habe nicht bloß gefragt, ob ich dies oder jenes bin. Viel mehr habe ich gefragt, ob ich dies oder jenes bin, WENN DIES UND DAS DER FALL IST.
Das ist schon ein Unterschied. Ich liefere ja eine Grundlage auf die man dann die entsprechende Einschätzung stützen kann.

@********cret hingegen, dichtet mir ja einfach irgendetwas an, wovon sie gar keine Kenntnis hat und auch nicht haben kann und unterstellt mir auf die selbe Art und Weise gewisse Verhaltensweisen und Intentionen bzw. Gesinnungen. Das ist ja was völlig anderes.
*****Boy Mann
1.196 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********79_71:
@*****Boy

Tut mir leid, wenn mein Beitrag wie Kritik rüber kommt, war aber nicht so gemeint.
Alles gut. Hab' ich auch nicht als solches aufgefasst. *zwinker*
*******in78 Frau
8.952 Beiträge
Zunächst, in meinem Kopf ist noch Watte, aber das ist doch irgendwie der Versuch die Zahnpasta zurück in die Tube zu bringen.

Wir können englische Wörter nicht immer 1:1 übersetzen, da unsere Sprache nunmal ganz anders funktioniert. Wir haben Synonyme und es gibt für etwas mehrere Definitionen die aber unter anderem auch etwas ähnliches bis anderes Aussagen. Von daher finde ich es persönlich oft müßig zu versuchen, ein englisches Wort in die deutsche Sprache zu pressen, wo es bei uns halt nicht nur ein Wort für gibt.

Ich finde den Artikel klasse, weil er die erschienenen Dinge im BDSM Kontext und das finde ich extrem wichtig im BDSM Kontext erklärt und die Wörter dort handelsüblich verwendet werden.

Das hilft sich zurechtzufinden und überhaupt erst zu lernen, worüber redet der andere. @*****n27 hat es in einem Satz gesagt, wie oft hört xy „du bist nicht devot“. Stimmt, ich bin submissiv.

Es gibt eine Ampel, die besteht aus Grün, Gelb, Rot, im BDSM gibt es die Farbpalette. Grün, Gelb, Rot gibt eine Orientierung vor die mit der Farbpalette individuell gefüllt wird.

Des Wegen kann ich auch nur von mir sagen, dass ToyBoy für mich keine Brat ist.
*******in78 Frau
8.952 Beiträge
Ich nehme jetzt aber Brat als Begrifflichkeit auf und dazu gehört in der Regel ein Brat Tamer. Das sind zwar Doms, sie suchen aber nicht die klassische Unterwerfung.

Wenn ich also eine Brat bin, dann sollte ich eher das Wort Tramer verwenden, anstatt Dom, weil ich sonst so gut wie keinen finde, bei dem es wirklich Match.

Eine Brat wird sich nie völlig unterwerfen und das ist auch gar nicht gewollt.

Auf Veranstaltungen eher schwierig zu finden oder umzusetzen.
**********60326 Mann
359 Beiträge
Zitat von *****n27:
wie sich Merkmale von "Bratiness" äußern.

Insbesondere auch, wie sich womöglich Unterschiede finden lassen zwischen jemandem, der eher alltagsdominant ist aber submissiv im Spiel, und jemandem, der landläufig als "Brat" bezeichnet werden würde.
Insbesondere, weil beides im Verlauf dieses Threads nicht nur einmal miteinander vermischt wurde.

Uuh, da fällt mir jetzt nicht viel dazu ein, wie man das unterscheiden oder zuverlässig evaluieren könne.

Eine "landläufige" (schönes Wortspiel *lach*) Brat ist wohl einfach eine klassische "Rotzgöre" oder einfach "Göre". in 2023 darf man darunter auch entsprechende Männer eingruppieren. Letztlich ist das ja auch die Ursprungsbedeutung / Übersetzung.

Unmöglich ist für mich irgendeine Aussage zu "der eher alltagsdominant ist aber submissiv im Spiel". Leider, denn hier bin ich persönlich betroffen, weil ich selbst von einem "Alltags-Dr. Jekyll" zu einem "Spiel-Mr. Hyde" werde und begeistert wäre, wenn ich die Wölfen im Schafspelz zuverlässig erkennen könnte. *lach*

Aber ich habe nicht die leiseste Idee, wie ich die "Spiel-Persönlichkeit" da unter kriegen soll, auch wenn mich mein Bauchgefühl da bisher nicht zu sehr enttäuscht hat.
Vielleicht kann hier ein Freundianer weiter helfen, dann ich glaube, dass die Spiel-Persönlicheit tatsächlich schon sehr früh im Leben gebildet wird und Freuds meiner Meinung nach zu sexzentrische Interpretationen passen könnten, wenn es tatsächlich mal um das sexuelle Ego geht. *zwinker*

Ich könnte bestenfalls fabulieren über "Unterschiede zwischen [...] eher alltagsdominant [...] und [...] landläufig als "Brat" bezeichnet, aber das ist eher blutleer, denke ich und auch arg Off-Topic und dann gibt's Haue von artsy
*****n27 Frau
5.351 Beiträge
Zitat von **********60326:
Leider, denn hier bin ich persönlich betroffen, weil ich selbst von einem "Alltags-Dr. Jekyll" zu einem "Spiel-Mr. Hyde" werde und begeistert wäre, wenn ich die Wölfen im Schafspelz zuverlässig erkennen könnte. *lach*
Thihi, ja, ich strahle auch eher Klosterschülervibes aus 🤭

Meine persönliche These am Anfang des Threads war, dass es sich in der wiederholten Renitenz als Charakter des Spiels zeigt.

Demnach wäre jemand, der am Anfang nicht direkt klein bei gibt, Widerworte gibt, sich erstmal der Souveränität des Gegenübers versichern möchte, bevor er sich dem- oder derjenigen hingibt, dann aber die Führung anerkennt, keine Brat.

Jemand, der aber immer wieder auch im Spiel aus der scheinbaren Folgsamkeit ausbricht, nicht nur einmalig überzeugt werden möchte, sondern immer wieder Reibung sucht, das würde für mich eine Brat ausmachen.

Das ist jetzt aber nur meine ganz persönliche Interpretation.
*******in78 Frau
8.952 Beiträge
Ich bin weder weder im Alltag dominant im klassischen Sinne, auch nicht komplett submessiv im eigentlichen Sinne. Die Göre ist immer da.

Das wird nicht an und aus geknipst. Es gibt nicht viele Männer die gerne provoziert werden, etwas klassisches ist aber die Aussage „ich könnte dich übers Knie legen“ höre ich öfters 😅

Es ist ein ständiges Spiel um die Kontrolle, daher stehe ich auf Männer die schnell Denken können, ihre Dominanz in physischer, verbaler und mentaler Hinsicht zeigen und somit stets eine Antwort oder Handlung für mein Verhalten parat haben.

Ein „klassischer“ Dom ist von mir genervt und der kommt nicht weit.
**********60326 Mann
359 Beiträge
Zitat von *****n27:
Zitat von **********60326:
Leider, denn hier bin ich persönlich betroffen, weil ich selbst von einem "Alltags-Dr. Jekyll" zu einem "Spiel-Mr. Hyde" werde und begeistert wäre, wenn ich die Wölfen im Schafspelz zuverlässig erkennen könnte. *lach*
Thihi, ja, ich strahle auch eher Klosterschülervibes aus 🤭

Meine persönliche These am Anfang des Threads war, dass es sich in der wiederholten Renitenz als Charakter des Spiels zeigt.

Demnach wäre jemand, der am Anfang nicht direkt klein bei gibt, Widerworte gibt, sich erstmal der Souveränität des Gegenübers versichern möchte, bevor er sich dem- oder derjenigen hingibt, dann aber die Führung anerkennt, keine Brat.

Jemand, der aber immer wieder auch im Spiel aus der scheinbaren Folgsamkeit ausbricht, nicht nur einmalig überzeugt werden möchte, sondern immer wieder Reibung sucht, das würde für mich eine Brat ausmachen.

Das ist jetzt aber nur meine ganz persönliche Interpretation.

Uhhh, going deep, Baby! Das wäre ein cooles Thema, um stundenlang in kleiner Gruppe mit Tee und Bewusstseinserweiterung wild mit den Armen rudernd und still tief denkend die Nacht durch zu diskutieren. Aber ich fürchte, dass Niveau hältst Du einem Forum keine 2 Minuten. Naturgegeben. Das hat mindestens Diss-Charakter, mind. 30 Seiten mit ausreichend Rand formatiert.
**********60326 Mann
359 Beiträge
Zitat von *****n27:
Jemand, der aber immer wieder auch im Spiel aus der scheinbaren Folgsamkeit ausbricht, nicht nur einmalig überzeugt werden möchte, sondern immer wieder Reibung sucht, das würde für mich eine Brat ausmachen.

Das gefällt mir. Da geh ich jetzt mit und mach das Fass für mich persönlich erstmal zu.
*******in78 Frau
8.952 Beiträge
@*****n27 deshalb ist es schwierig, das rein und nur b und an mal auf einer Veranstaltung oder einem Event auszuleben.
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