Zitat von *********oject:
„In den gesamten Kommentaren bezüglich deiner Einordung als Sub oder Brat fehlt mir die Basis. Das Grundgerüst für eine Verbindung zwischen Dom und Sub, egal ob man nun an einem Sklavenmarkt ist, an einem Event oder jemanden im privaten Rahmen kennenlernt, ist stets das Vertrauen.
Entgegen einiger Meinungen hier, ist es nicht nur der oder die Dom, der/die entscheidet, wen er/sie als Sub führen will, sondern der/die Sub legt sein/ihr Vertrauen in die Hände der dominanten Person. Wenn nun dieses Vertrauensverhältnis nicht aufgebaut werden kann und dafür ist nicht die unterwürfige oder auch bratty Person verantwortlich, hat der/die Sub stets das Recht die dominante Person abzuweisen. Wie der TE geschildert hat, bewegt er sich somit in einem legitimen Rahmen als Mensch und hat von den anwesenden FemDoms auch als solcher angesehen zu werden. Er ist keiner FemDom Unterwürfigkeit schuldig, der er sein Vertrauen nicht entgegengebracht hat.
Ebenfalls wird erwähnt, dass, sobald er das Vertrauen zu einer FemDom aufgebaut hat und mit dieser eine zeitliche Bindung eingeht, er jegliche Anforderungen und an ihn gestellte Aufträge zur Zufriedenheit der entsprechenden FemDom ausführt. Diese ist zu diesem Zeitpunkt dann in der Pflicht ihn anzuweisen, wie er sich in ihrer Gegenwart und in Anwesenheit der anderen FemDoms zu verhalten hat (sei es gesenkter Kopf, keinen direkten Blickkontakt, kein Sprechen ohne Aufforderung etc.). In diesem Fall ist der TE ganz klar ein Sub und kein Brat.
Dass ihm an gewissen Stammtischen so etwas eingeredet wird zeugt wiederum von der Unwissenheit gewisser Personen, welche sich in der BDSM-Welt umhertreiben.
Liebe Grüße
TSP
Ich bin da egtl. in jedem Punkt bei dir. Einzig das mit der "Unwissenheit" am Ende unterschreibe ich nicht ganz. Ich sehe da eher eine Art Engstirnigkeit.
Was mir des öfteren aufgefallen ist: Es gibt immer wieder welche, die haben ihre persönliche Vorstellung, wie was zu laufen hat und zu verstehen ist und alles andere ist in deren Augen falsch. Das finde ich halt völlig unsinnig, wenn wir von etwas sprechen, bei dem es um PERSÖNLICHE Vorlieben und NEIGUNGEN geht. Da sollte es kein Richtig und kein Falsch geben.
Was mich angeht:
Ich spiele halt nichts. Ich bin, wie ich bin. Und mein Naturell ist nun mal kein sehe devotes. Wenn ich mich unterwerfe, dann tue ich das, weil ich es wirklich fühle und nicht bloß, weil das in irgendeiner Rollenbeschreibung steht. Genau so, wie eine Femdom eben dominiert und einen Sub unterwirft, weil sie es fühlt, weil ihr danach ist und nicht bloß, um ihrer Rolle als Femdom gerecht zu werden. Und genau das macht mich in dem Kontext dann eben zum Sub und die Femdom zur Femdom und nicht umgekehrt. Manche sehen das halt anders. Ist ja auch okay.
Ich bin halt eher ein Freund davon, Labels anhand einer Situation zu verteilen und nicht davon, eine Situation anhand festgelegter Labels zu kreieren.
Beim letzten Event durfte ich auch wieder viel diskutieren und mich rechtfertigen, weil ich auf meinem Neigungsbogen einen ziemlich hohen Wert für "Devot" angegeben hatte, ja aber gar nicht so auftreten würde und deswegen ja gar nicht richtig devot sei. Das ärgert mich immer etwas. Mein allgemeines Auftreten hat halt null damit zu tun, wie ich mich dann direkt einer Femdom gegenüber verhalte. Und dann kommen auch immer so Kommentare, dass Femdoms dann ha grundsätzlich nichts damit anfangen könnten, was auch totaler Bullshit ist. Ich habe von sehr vielen schon gehört, dass es sie zu Tode langweilt, wenn ein Sub schon von vornherein ohne eigenes Zutun wie ein betretener Hund ständig auf den Boden guckt und mit eingezogenem Schwanz durch die Gegend läuft. Ich muss ja nicht JEDER gefallen - das ist ja auch gar nicht möglich - aber wenn es immer wieder welche gibt, denen ich sehr zusage und mit denen es passt, ist das doch wunderbar. Verstehe immer nicht, wieso sich andere dann so daran stören.
Ich habe zunehmend einfach den Eindruck gewonnen, dass das oft einfach große Unsicherheit ist, die dahintersteckt. Als ich mich letztens mal wieder erklärt habe und meinte, dass ich halt eine gewisse autoritäre Aura verspüren muss (die ich bei vielen Femdoms auch durchaus verspüre), damit es eben dazu kommt, dass ich mich unterwerfe und als Gegenbeispiel angeführt hatte, dass ich mich halt null danach fühle, wenn da jetzt eine Femdom wie ein graues Mäuschen und Mauerblümchen auf mich zukäme und kaum den Mund aufbekäme - da meinte eine dann, dass es ja meine Aufgabe als Submissiver sei, sie dann dazu "anzuspornen", mich zu unterwerfen und Dominanz auszustrahlen. Sehe ich FÜR MICH halt nicht so. Da käme ich mir dann eher wie ein Mentor vor und würde mich fragen, wo da jetzt das Machtgefälle sei? Da wäre ich dann ja sogar derjenige, der die Kontrolle über die Situation hat.
Für mich klingt solche Kritik schon fast weinerlich. Da kommen dann Femdoms nicht drauf klar, wenn sich nicht jeder Sub ganz automatisch unterwirft und fühlen sich direkt in ihrer Autorität untergraben. Schuld sind dann natürlich die Subs, die dann angeblich keine richtigen Subs seien und alles ganz falsch machen. Es fällt mir auch immer wieder auf, dass jene Femdoms, die solche Kritik äußern, ganz allergisch drauf reagieren, wenn man ihnen dann sagt, dass es durchaus reihenweise Femdoms gibt, die das ohne Probleme hinbekommen, jemanden zu unterwerfen, der vom grundsätzlichen Nutrell eher etwas renitent veranlagt ist. Sodass da sehr schnell nichts mehr von irgendwelcher Renitenz zu sehen ist.
Denn wenn es Femdoms gibt, die das hinbekommen, hieße das ja, dass es eben an einem selbst liegen könnte, wenn man einen Sub nicht so unterworfen bekommt, wie man sich das wünscht.
Meine Güte… Manchmal passt es eben und manchmal nicht. Nur leider fühlen sich Menschen (ja längst nicht nur in diesem Bereich) immer wieder angegriffen, wenn es mal nicht passt.