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Der "aktive Teil" als Schattenseite des Top-Daseins

****ody Mann
13.150 Beiträge
Zitat von *******987:
Zitat von ****ody:
Es geht um die Ansichten von Tops und mal um deren Wünsche
Wenn man sich von einem Hammer wünscht, er soll Schrauben in die Wand drehen, ist nicht der Hammer schuld wenn es nicht funktioniert. Soll man sich lieber einen Schraubendreher besorgen. Oder ein Gerät, was beides kann. Anstatt sich zu beschweren, was das für ein faules, egozentrisches, unfähiges oder doofes Gerät ist. Ganz einfach.

Aus dem Grund habe ich einen Werkzeugkasten, der gut sortiert ist. Er ist ein fantastisches Tool. Mit nur einem Hammer käme ich tatsächlich nicht weit.
*******987 Frau
9.047 Beiträge
Zitat von *********iten:
Bekommt dein Partner gar keine Zärtlichkeiten. Liebkosungen, Streicheleinheiten?
Klar bekommt meine Herrin die. Hat aber nichts mit Verführen, sondern mit Zuneigung zu tun.

Das Beispiel, was du gebracht hast, das sähe bei mir so lächerlich aus, da wäre die erotische Stimmung schneller weg als wenn ich "Steuererklärung" sagen würde.
Ich freue mich, dass du solche Dinge gut kannst und es bei dir sexy wirkt. Dafür kann ich andere Dinge gut, die meine Herrin an mir mag. Für sie muss ich sowas nicht können. Ich übersetze lieber ihre Mails ins Englische oder tue anderes, was sie will und ihr nutzt.
*******987 Frau
9.047 Beiträge
Zitat von ****ody:
Aus dem Grund habe ich einen Werkzeugkasten, der gut sortiert ist. Er ist ein fantastisches Tool. Mit nur einem Hammer käme ich tatsächlich nicht weit.

Gut für dich, dass du ein Werkzeug für deine Zwecke gefunden hast. Wenn ein anderer Dom aber nur einen Hammer braucht, reicht es doch, wenn er sich auch nur einen Hammer besorgt. Da ist doch nichts verkehrt dran. Blöd ist halt, wie gesagt, nur, wenn er eigentlich Schrauben will.

Nicht jede Sub kann eben alles. Einfach vorher wissen, was man braucht.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Zitat von *******987:
Zitat von ****ody:
Es geht um die Ansichten von Tops und mal um deren Wünsche
Wenn man sich von einem Hammer wünscht, er soll Schrauben in die Wand drehen, ist nicht der Hammer schuld wenn es nicht funktioniert. Soll man sich lieber einen Schraubendreher besorgen. Oder ein Gerät, was beides kann. Anstatt sich zu beschweren, was das für ein faules, egozentrisches, unfähiges oder doofes Gerät ist. Ganz einfach.

Oha ... ich hätte mir jetzt nicht erlaubt, Sub mit einer Sache gleichzustellen ... Da ist ja "du Wurm" sogar noch ein Kompliment dagegen

*g*
*******987 Frau
9.047 Beiträge
@*********iten ich gehe davon aus, dass du weißt, was Vergleiche und Metaphern sind. Deshalb verzichte ich auf eine Erklärung.
*******_HH Frau
413 Beiträge
Ich glaube ja an die richtige Chemie zwischen 2 Menschen. Die erzeugt Spannung auf beiden Seiten und fordert automatisch die Interaktion und das aufeinanderzugehen.

Fehlt diese Chemie wird es mühsam. Für beide Seiten.

Haben nun noch 1 oder 2 Seiten sehr spezielle Vorstellungen von Protokoll, Rolle, etc (oder vermuten dies auch nur beim Gegenüber) wird's kompliziert.
Ich persönlich würde mir wünschen, das mein Partner in so einem Fall offen und ohne Angst um seine Rolle mit mir spricht und zwar mindestens so viel wie mit Fremden hier im Forum.

Ich glaube besonders zu Beginn haben sowohl Tops als auch Subs mehr Vertrauen in alles mögliche, was sie irgendwo aufgeschnappt, gelesen, gesehen haben als in ihre eigene Intuition (was mach ich hier eigentlich gerade und fühlt sich das im Umgang mit meinem Partner gut und stimmig an). Aus meiner Sicht zählt und funktioniert aber nur das wirklich. Das man da nicht im Kurzdurchlauf hinkommt und auch nicht mit jedem Partner ist mir klar, aber sollte sich erotische Interaktion mit der Zeit zäh und anstrengend anfühlen, dann würde ich 1. das Gespräch suchen, 2. ehrlich
schauen, ob man vielleicht mit einem anderen Menschen langfristig mehr Energie aufgebaut bekommt.
*******_HH Frau
413 Beiträge
Zitat von *******987:
Zitat von ****ody:
Aus dem Grund habe ich einen Werkzeugkasten, der gut sortiert ist. Er ist ein fantastisches Tool. Mit nur einem Hammer käme ich tatsächlich nicht weit.

Gut für dich, dass du ein Werkzeug für deine Zwecke gefunden hast. Wenn ein anderer Dom aber nur einen Hammer braucht, reicht es doch, wenn er sich auch nur einen Hammer besorgt. Da ist doch nichts verkehrt dran. Blöd ist halt, wie gesagt, nur, wenn er eigentlich Schrauben will.
.

Rein sachlogisch richtig.
Praktisch würde ich ungern die Verantwortung für mich oder Sub als komplexes Wesen an eine höhere Stelle abgeben, die dann nur vollkommen unterkomplex ausgerüstet wäre, um diese Verantwortung zu tragen....

Daher 👍👍👍 für größere Werkzeugkoffer und deren sachgerechte Nutzung. .
PS: auch hier bewegen wir uns noch im Raum der Metaphern 😊
****ida Frau
1.378 Beiträge
Wieso kann man nicht einfach akzeptieren, dass jeder Topf einen eigenen Deckel hat/braucht/wünscht/sucht? *nixweiss*
*******_HH Frau
413 Beiträge
Falls das auf meinen Post bezogen war:
Das akzeptiere ich vollkommen!
Ich schrieb ja auch "für mich oder meinen Sub" bräuchte ich das anders.
****ida Frau
1.378 Beiträge
@*******_HH Das war bezogen auf das Ganze. Aber selbstverständlich kann es für dich anders sein, als für Andere. Nichts anderes sagen ja einige hier.
Zitat von ********etic:
Nervt es Euch nie, der aktive Part zu sein?
nein tut es nicht zumindest nicht im kontext von bdsm,
den das ist das was mich dann geil macht ausüben von gewallt und demütigen mir nehmen was mir zusteht auch "gegen" ihren willen.
und da ich bdsm nicht nutze um irgendeinen "höheren zweck" zu dienen kommt das von ganz alleine und bedarf keiner psychischen Anstrengung meinerseits.
und wenn ich nicht aktiv sein will dann bin ich es auch nicht.
und wen sie aktiv werden möchte und mich animieren möchte kann sie das tun und jeh nach dem ob ich dann lust bekomme steige ich ein oder auch nicht.

und da ich nicht 24/7 lebe beschränkt sich das ganze sowieso nur auf mein sexual verhalten.
BDSM ist für mich keine lifestyle enstscheidung bei der ich drauf achten muss wie ich zu sein habe.
was auf dauer mit Sicherheit anstrengend werden kann eine Fassade aufrecht zu erhalten.
genauso wenig bin ich kein hunde trainer der versucht sich seine sub zu "formen".
******ngr Mann
3.910 Beiträge
Das solche Diskussionen immer darin ableiten müssen, wie Subs vermeintlich zu sein hätten, wann man ein oder eine echte Sub sei, wie Doms zu sein hätten und bei welchem exklusiven Verhalten man auch wirklich ein echter Dom ist, gepaart mit der ständig gleichen Selbstdarstellung, die auf die Fragen stets schreit "so wie ich bin und so wie ich mich verhalte!" ist unfassbar ermüdend, repetetiv und zerfickt immer öfter Diskussionen (ohne Konsens).

Wie gerne würde ich einmal eine ehrliche Diskussion über Schwierigkeiten von Doms oder Subs lesen, ohne das man nach ein paar Seiten bei dem Punkt "wenn du so bist, dann bist kein echter / keine echte XY" angekommen ist uns sich mit seinen baumtammharten erigierten e-P33ns zu duellieren beginnt nur um sich dadurch implizit permanent selbstdarzustellen.
******ron Mann
4.602 Beiträge
@*****nti

Es gelingt mir definitiv nicht immer, aber irgendwann habe ich angefangen zu filtern. Die guten Beiträge und Töpfchen, die anderen in das Töpfchen mit Spühlung...
Seitdem ich den Filter nutze, nervt mich der Wettbewerb deutlich weniger.

Wenn ich das aber Mal feststellen darf: zu dem Thema selbst, hast du noch keinen nennenswerten Beitrag geleistet, oder hab ich andere Beiträge von Dir in diesem Thread übersehen?
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
Ich finde das Thema sehr berechtigt. Denn auch, wenn wir uns alle den perfekten BDSM und Sex wünschen, wo alles immer gleich aktiv von beiden ausgeht, ist es - so behaupte ich mal kühn - doch meist bei realem BDSM so, dass die Aktivität eher vom dominanten Part ausgeht bzw. ausgehen soll,
was ja u.a. ein Teil der Problematik ist, dass es viel mehr devote Männer als dominante Frauen gibt. Ich behaupte nämlich, das liegt zum großen Teil daran, dass viele Frauen eben keine Lust haben, die Rolle der Planerin, Aktiviererin und hauptsächlich aktiven zu übernehmen.

Nun kann man BDSM natürlich auf verschiedene Weisen machen. Bei Bondage ist es zwangsläufig so, dass der dominante Part der aktive ist, weil dem devoten Part die Aktivität ja quasi eingeschnürt wird. Bei allen möglichen Dien-Spielen (Zofe, Nacktputzen etc.) aber wird der devote Part aktiv.
Allerdings sagt meine Erfahrung, dass die meisten devoten Frauen, die ich kennengelernt habe, eher Lust haben, sich fesseln (und "fallen") zu lassen, als im Zofenkleid den Haushalt zu schmeißen. Ich glaube also, dass statistisch Dominanz und Aktivität zusammenhängt (korreliert).
******_88 Frau
82 Beiträge
Da das eigentliche Thema aufgrund genannter Dynamiken eh nicht weiter bearbeitet wird (werden kann?), mach ich auch mal mit OT Gedöns weiter. Weil ist auch ja auch spannend, sonst würden wir da nicht andauernd hin abdriften 😉

Zitat von *****a_S:

Ich behaupte nämlich, das liegt zum großen Teil daran, dass viele Frauen eben keine Lust haben, die Rolle der Planerin, Aktiviererin und hauptsächlich aktiven zu übernehmen.

Ich mag für mich das framing "keine Lust haben" in diesem Kontext nicht, auch wenn es natürlich nicht falsch ist. Ich würde eher sagen, dass viele Frauen im sexuellen Kontext entweder einen Automatismus für passives Verhalten haben (entsprechend den nach wie vor gesellschaftlich vorherrschenden Geschlechtsspezifischen Rollenbildern, in der weibliche Sexualität nicht stattfindet/obejktifiziert wird/negativ besetzt ist, siehe das Schlampe-Casanova-Paradoxon) oder einen höheren Drang, in zumindest einem Bereich von Beziehungen nicht die Verantwortung zu tragen (mental load), was auch einen recht eindeutigen Bezug zu obigen Rollenbildern zu haben scheint.
Mir persönlich hilft so ein "umframing", um unbewusste Handlungen meinerseits besser nachvollziehen und nach Bedarf anpassen zu können.


Zitat von *********_Typ:
@*****nti
Es gelingt mir definitiv nicht immer, aber irgendwann habe ich angefangen zu filtern. Die guten Beiträge und Töpfchen, die anderen in das Töpfchen mit Spühlung...
Seitdem ich den Filter nutze, nervt mich der Wettbewerb deutlich weniger.

Same here, allerdings nehme ich die Töpfchen-Beiträge beim sortieren ja trotzdem als solche wahr und bin dadurch gehemmt, meine Sicht/Erfahrungen/Fragen/Unsicherheiten zu schreiben.
Schlicht, da ich nach kaum einer Woche aktiver Forennutzung auch diese Dynamik

Zitat von *****nti:

[...] eine ehrliche Diskussion über Schwierigkeiten von Doms oder Subs lesen, ohne das man nach ein paar Seiten bei dem Punkt "wenn du so bist, dann bist kein echter / keine echte XY" angekommen ist [...]

wahrgenommen habe.
Das legt auch den Gedanken nahe, dass mir viele Erfahrungsberichte anderer Personen fehlen, die ähnliche Stolpersteine haben, an vergleichbaren Problemen arbeiten oder mir eine bisher unbekannte Perspektive aufzeigen können.

Das ist, gelinde gesagt, bedauerlich.
Eine Lösung mag mir da aber auch beim besten Willen nicht einfallen 😅
******ngr Mann
3.910 Beiträge
Zitat von *********_Typ:
@*****nti

Es gelingt mir definitiv nicht immer, aber irgendwann habe ich angefangen zu filtern. Die guten Beiträge und Töpfchen, die anderen in das Töpfchen mit Spühlung...
Seitdem ich den Filter nutze, nervt mich der Wettbewerb deutlich weniger.

Wenn ich das aber Mal feststellen darf: zu dem Thema selbst, hast du noch keinen nennenswerten Beitrag geleistet, oder hab ich andere Beiträge von Dir in diesem Thread übersehen?

Ja, hast du, auch wenn ich mich in diesem Thread kurz fasste:
Forum

Ich nahm heute morgen zudem fälschlicherweise an, dass es sich hierbei schlicht um ein altes Thema handelt, bei dem nahezu dieselbe Frage gestellt wurde und auf das ich, neben dem kurzen Einwurf oben, sehr detailliert antwortete. Das Thema wie es aktive mit Überlastungen geht gibt es immer mal wieder. Ich artikuliere mich regelmässig dazu. Leider finde ich das Thema nicht mehr. Undzwar so gar nicht mehr, auch nicht über die Forensuche.

Ob ich explizit hier in diesem Thema selbst etwas schrieb oder nicht tut bezüglich meiner Kritik auch nichts zur Sache, bzw. verändert sie nicht.

Aber sei es wie es sei, tippe ich halt von vorn und direkt zum Eröffnungsposting:

Aktiv zu sein ist meine Neigung. Es macht mir Spaß.
Aber das kann ich nicht 24/7 und in jedem Bereich meines Lebens.
Zudem ich im BDSM-Bereich, bzw. D/s-Bereich gar nicht auf 24/7 oder TPE stehe.

Von daher: Ja, ich trenne den Alltag vom sexuellen Reiz, auch wenn immer wieder unsägliche Diskussionen darum entstehen, dass das dann ja "gar nicht mehr echt sei". Dieser Diskussion bin ich so unfassbar müde, weil es mit dem großen Grundsatz "mein BDSM ist nicht dein BDSM und dennoch ist dein BDSM okay" - oder schlicht: Toleranz dafür, dass jemand seine Kinks anders lebt - bricht.

Für mich ist BDSM immer etwas sexuelles, auch wenn man dabei nicht immer Sex hat.
Wenn ich im Alltag irgendwo einen Vorstand einnehme, Dinge plane, delegiere, irgendwo Reden halte, auf der Arbeit Sachen plane und Ansagen machen muss, dann hat das absolut Null mit der Dominanz zutun, die ich im BDSM lebe. Es ist ein völlig anderes Gefühl. Ich würde mir gar Sorgen machen, würden sich die beiden Gefühle vermischen. Hier verweise ich auf das Buch "Sadisten" von Lydia Benecke. Natürlich muss nicht jeder Mensch, dessen sexuelle Lust sich mit dem Alltagsgefühl von "Macht" mischt...schwierig...sein, doch ist es ein nicht ganz unwichtiger Indikator dafür. Meistens verschiebt sich nämlich nicht die sexuelle Lust in die Alltagsmachtausübung, sondern anders herum. Das eine hat aber in der anderen Sphäre idR. wenig zu suchen. Ich will gar nicht sexuell erregt werden, was nicht zwingend etwas mit einem harten Schwanz zutun hat, sondern mit einem allgemeinen Bauchgefühl, wenn ich gerade auf einer Veranstaltung die Reden orchestriere oder auf der Arbeit mir gegenüber weisungsempfangenen Personen Arbeitsanweisungen gebe. Das Gefühl, dass ich dort habe will ich wiederum aber auch nicht im BDSM-Kontext haben.

Das könnte ich jetzt noch viel viel länger ausführen, sprengte dann aber vollends den Rahmen.
Daher zurück zur eigentlichen Aussage:
Ja, ich trenne das. Das tue ich nicht einmal aktiv. Das passiert ganz natürlich.

Und ich trenne das auch im Umgang mit meiner Partnerin.
Bei diesen erwarte ich, sonst wäre sie nicht meine Partnerin, dass sie ein selbstständiges und autonom funktionales menschliches Wesen ist, welches mit beiden Beinen fest im Leben steht.
Sie kann Dinge besser als ich, hat in manchen Bereichen mehr Ahnung, ich bin daher nicht ihr "Alltagsdominus" und will das auch gar nicht sein.

Es ist schön, wenn Menschen 24/7 und TPE leben. Ich schmälere das gar nicht und möchte auch nicht erneut beginnen darüber zu diskutieren was nun das "echte BDSM" ist, weil die Diskussion unsachlich, kontraproduktiv und sogar, sehr platt gesagt, schlicht dumm ist, da sie eine Frage behandelt, die an der Stelle gar keine Frage ist. Ich mag Erotic-Power-Exchange, sofern ich dem Kind einen Namen geben müsste. Im konkreteren ergibt sich mein "Partnerschaftsgefühl" jeweils mit der betreffenden Person. Begriffe helfen gemeinsam grob Namen für etwas zu finden, sie helfen sich zu orientieren aber am Ende ist selbst EPE nicht EPE, so wie TPE nicht TPE ist. Jedes Paar wird dies am Ende mit einer gefühlten Wahrheit leben.

Jetzt kann es aber dennoch passieren, dass ich einfach mal überlastet bin und deshalb auch nicht "aktiv" sein möchte. Dann habe ich idR. aber gerade gar keine Lust auf BDSM, sondern möchte einfach einen angenehmen Abend haben, bei dem ich den Kopf abzulegen in der Lage bin.

Das kommt vor, wenn ich im sonstigen Alltag die ganze Zeit in der aktiven Rolle bin, weil ich ehrenamtlich gerade viel zu organisieren habe, auf der Arbeit in einer gewissen Führungsrolle bin, ich auch mein Leben managen muss, was manchmal bedingt, dass man sich um X Sachen gleichzeitig kümmern muss und wenn dann auch noch im Freundeskreis keiner den Arsch hochbekommt, weshalb man immer die Person ist die Dinge anleiern muss, dann passiert es, dass sich dieses Überlastungsgefühl, welches nur nach einer Pause ruft bei der ich nicht aktiv und produktiv sein muss, auch auf den BDSM-Bereich ausdehnt.

Dann habe ich gerade schlicht keine Energie dafür übrig dort auch noch aktiv sein zu können oder überhaupt zu wollen.

Manchmal ergibt sich das dann über eine natürlich gestartete Session.
Ich würde in solchen Momenten aber keine Dates mit Spielpartnerinnen ausmachen oder mit der Intention "heute haben wir eine Session" zu einer Playparty fahren.

Meinen Kink habe ich dann nicht verloren. Meine Kreativität und die Kapazität gerade aktiv sein zu können ist dort lediglich temporär erschöpft.

Was mir rein gar nichts bringt wäre eine Delegierung.
Zum einen würde mir keine Form des Switchings dort Spaß machen. Auch das Ausdenken von Aufgaben wäre wiederum mit kreativer Arbeit verbunden. Geht das gerade nicht, geht das eben gerade nicht.

In solchen Momenten muss ich meine Batterien aufladen, so wie es jeder Mensch mal muss.
Es gibt Menschen, die durch BDSM in dem Moment wirklich den Kopf frei bekommen. Ich brauche einen freien Kopf um mich auf BDSM einzulassen. Das ist eine Erkenntnis, die ich durch erzwungene - denn "es muss ja gehen, ich muss funktionieren" - Sessions schmerzlich lernte.
Niemand "kann immer". Die eigenen persönlichen Belastungsgrenzen zu kennen und auch kommunizieren zu können halte ich für absolut wichtig, gerade als aktiver dominanter Part. Es ist absolut kein Makel, wenn man unter Alltagsextrembelastungssituationen sagen muss, dass man gerade nicht der aktive dominante Part in einer Session sein kann. Damit hört man ja nicht auf generell dominant zu sein, man hat gerade nur für aktives play/Session keine Kapazitäten.

Mir hilft Ruhe. Mir hilft dabei auch die Gewissheit, dass ich mit meiner Partnerin dennoch Zeit verbringen kann, weil sie eben mehr in mir sieht als den "dominanten Bespaßer". Das geht naürlich nur, bzw. kann man das nur erwarten und verlangen, wenn man nicht "nur" in einer losen Spielbeziehung ist. Fährt jemand für ein Sessiondaten 70 Minuten über die A40 zu mir und ich sage dann "schön, dass du da bist. Lass uns mal Netflix and Chill, denn ich bin heute echt kaputt von einer 70 Stundenwoche inklusive Ehrenamt und dergleichen", dann verstehe ich jeden Ärger der mir in der Folge entgegenschlagen könnte.

Generell war ich aber noch nie gelangweilt, genervt oder etwas anderes von meinem Kink.
Ich kenne nur meine rein persönlichen Grenzen. Wenn diese erreicht sind, dann muss ich entsprechend handeln. Stürze ich mich dann mit Zwang über diese Grenze, dann macht mir auch das, was immer ich dann anstelle, keinen Spaß mehr. Im Worst-Case fängt es sich an wie Arbeit anzufühlen und das sollte es nie.
*******_66 Frau
732 Beiträge
Wenn ich so manche Beiträge lese, frage ich mich, ob das nicht teilweise auch selbstgemachtes "Leid" ist?
Ich meine, wofür gibt es denn eine Kennlernphase?
Ich traue dominanten Herren durchaus zu, bereits am Anfang klar ihre Wünsche, Bedürfnisse zu kommunizieren. Dass Sub beispielsweise ein sehr (zu) passives Wesen im Gegensatz zu den eigenen Wünschen, hat, fällt dann wann auf?!
Dann passte es doch schon von vornherein nicht *nixweiss*

Oder aber, und so abwegig finde ich auch diesen Gedanken nicht...

Zitat von ****oe:

BDSM ist für mich keine lifestyle enstscheidung bei der ich drauf achten muss wie ich zu sein habe.
was auf dauer mit Sicherheit anstrengend werden kann eine Fassade aufrecht zu erhalten.

Ich denke schon, dass das Kopfkino einiger Herren, der aktive Part zu sein, immer und ständig das Sagen zu haben, sehr viel verlockender ist als irgendwann die Realität.
Dass Sub regelrecht zur Passivität "erzogen" wird, bis festgestellt wird, dass das auf Dauer doch nicht so spaßig ist wie gedacht... Und dann über Bande versucht wird, da wieder rauszukommen.
****ody Mann
13.150 Beiträge
@*******_66 Das ist mir zu zweidimensional. Dom erklärt zu Anfang einer Beziehung dieses, Sub jenes und das wird dann in Stein gemeißelt? Spätere Wünsche werden als Beschwerden abgetan. Ich habe in Beziehungen viele Sprünge über Schatten erlebt, auf beiden Seiten. Ich bin nicht der TE, der danach fragt, wie es mal mit Initiative von Sub wäre. Ich kann aber sagen, ja habe ich erlebt, ohne dass es zur Regel wurde und fand es zauberhaft.
Zitat von *******_66:
Wenn ich so manche Beiträge lese, frage ich mich, ob das nicht teilweise auch selbstgemachtes "Leid" ist?
ich glaube das ist der springende punk
Zitat von *******_66:
Dass Sub regelrecht zur Passivität "erzogen" wird, bis festgestellt wird, dass das auf Dauer doch nicht so spaßig ist wie gedacht...
gut zusammengefasst.

Zitat von *******_66:
Ich meine, wofür gibt es denn eine Kennlernphase?
Hier fängt das problem ja schon meist an.
hier verhaspelt man sich ganz schnell in Dinge die man nicht erfüllen kann mit der Absicht dem anderen zu imponieren. das betrifft aber auch beide Seiten.
Typisches Balzverhalten eben.
Und dann später einen Rückzieher zu machen passt dann nicht in das bild das man von sich aufgebaut hat.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
@******_88 Ich kann deinen feministischen bzw. emanzipatorischen Ansatz total gut verstehen, und gehe da von der politischen Intention her total mit, allerdings überhaupt nicht von der psychologischen Realität. Wenn dem nämlich so wäre, dass Frauen vor allem durch das Patriarchat daran gehindert werden würden, sexuell die aktive und dominante Rolle einzunehmen, dann müsste es ja so sein, dass es in den letzten Jahrzehnten immer mehr dominante Frauen gegeben hätte, und auch, dass emanzipierte Frauen eher aktiv und dominant sind. Ich stelle aber überhaupt keinen Wandel in diesem dom-dev-Ungleichgewicht fest und erlebe es eher, dass "alltagsdominante" Frauen (doofer Begriff, ich meine Frauen, die in Alltag und Beruf Verantwortung übernehmen und sich durchsetzen können und müssen) oft bzw öfter gern beim BDSM devot und passiv sind.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Das Problem betrifft jede Ebene einer Partnerschaft, wenn ein Partner jegliche eigene Weiterentwicklung und gegenseitige Kompromissbereitschaft ablehnt, nicht nur BDSM.
Eigentlich sollte man ja gerade im BDSM von einem submissiven Menschen die Bereitschaft erwarten, sich im gewissen Rahmen "formen" zu lassen und auch eine "Lernbereitschaft" an den Tag zu legen.
Aber scheinbar scheint sich Submissivität recht häufig dadurch zu definieren, dass man dominant bedient wird.

Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit mir in einer Partnerschaft Kompetenzen anzueignen, mit denen ich den Partner glücklich machen kann. Das gilt für mich als sowohl als Sub, als auch als Dom / Top.
Das sehe ich auch nicht als Angriff auf meine Persönlichkeit, sondern als Erweiterung des Horizonts.
******_88 Frau
82 Beiträge
Zitat von *****a_S:
@******_88 Ich kann deinen feministischen bzw. emanzipatorischen Ansatz total gut verstehen, und gehe da von der politischen Intention her total mit, allerdings überhaupt nicht von der psychologischen Realität. Wenn dem nämlich so wäre, dass Frauen vor allem durch das Patriarchat daran gehindert werden würden, sexuell die aktive und dominante Rolle einzunehmen, dann müsste es ja so sein, dass es in den letzten Jahrzehnten immer mehr dominante Frauen gegeben hätte, und auch, dass emanzipierte Frauen eher aktiv und dominant sind. Ich stelle aber überhaupt keinen Wandel in diesem dom-dev-Ungleichgewicht fest und erlebe es eher, dass "alltagsdominante" Frauen (doofer Begriff, ich meine Frauen, die in Alltag und Beruf Verantwortung übernehmen und sich durchsetzen können und müssen) oft bzw öfter gern beim BDSM devot und passiv sind.

Da bin ich voll bei dir. Ich meine das auch weniger als globalgalaktische Feststellung sondern als "Reflektionshilfe", die ich für mich gerne nutze. Meine Neigung empfinde ich als gesetzt, die konkrete Umsetzung/Auslegung und Entwicklung derselben ist, worauf ich da für mich gedanklich abziele. Die Rollenbilder in meinem Kopf sind da ein Faktor neben vielen anderen (Erfahrungen, jeweilige Partnerperson, aktuelle Lebensumstände,...).

Zitat von *********iten:

Aber scheinbar scheint sich Submissivität recht häufig dadurch zu definieren, dass man dominant bedient wird.
Das war etwas, worüber ich früher oft gestolpert bin. Weniger, weil das "meine Denke" war, sondern weil ich das Gefühl hatte, dass andere meine grundsätzliche Selbstbestimmung außerhalb des Spiels, in der ich meine Bedürfnisse priorisiere, so werten. Nicht, weil ich in irgendeiner Form von einer dominanten Person bespielt oder bedient werden wollte, sondern weil ich mich außerhalb des Spiels nicht unterwerfen lassen will, sondern auf Augenhöhe mit meinem Spielpartner kommunizieren will. Dafür muss ich für mich als erstes meine Bedürfnisse priorisieren, um sie meinem Gegenüber kommunizieren zu können. Gleiches möchte ich von meinem Gegenüber. Auf dieser Basis findet man dann gemeinsam konkrete Umsetzungen, Kompromisse, etc., um ein für beide schönes Spielerlebniss zu erschaffen. Das ist ein steter Prozess, in dem Wachstum ein wichtiger Teil ist. Forderungen und Erwartungen sind nicht wachstumsförderlich für mich und die Art Connection, die ich mir wünsche.
"Fordert" mein Partner von mir z.B., dass ich ihn verführen soll, würde ich kommunizieren, dass das stark gegen meine Bedürfnisse läuft. Danach würde ich fragen, was sein Bedürfnis dahinter ist und schauen, wo sich da Kompromisse finden lassen und die austesten.
Und ja, ein "Hinarbeiten" und entwickeln ist da durchaus eine Option. Ob und wie ich mich entwickle, ist aber letztendlich meine Entscheidung. Kann mein Partner mich nicht so wertschätzen, wie ich bin, als ganzer Mensch, fehlt die Passung und langfristig würden beide unglücklich.
Hatte ich schon, brauch ich nicht 😉
*******_66 Frau
732 Beiträge
Zitat von ****ody:
@*******_66 Das ist mir zu zweidimensional. Dom erklärt zu Anfang einer Beziehung dieses, Sub jenes und das wird dann in Stein gemeißelt? Spätere Wünsche werden als Beschwerden abgetan. Ich habe in Beziehungen viele Sprünge über Schatten erlebt, auf beiden Seiten. Ich bin nicht der TE, der danach fragt, wie es mal mit Initiative von Sub wäre. Ich kann aber sagen, ja habe ich erlebt, ohne dass es zur Regel wurde und fand es zauberhaft.

Ich meine nicht einzelne Dinge, sondern dass sich in der Regel in einer Kennlernphase nicht nur Dom/Sub kennenlernen, sondern auch zwei Menschen, zwei Wesen, zwei Charaktere. Bemerke ich da nicht auch schon ein Stück weit, wie mein Gegenüber tickt? Ist mein Gegenüber mir zugewandt, interessiert, zeigt sich bei Bedarf fürsorglich... Wie reagiert mein Gegenüber, wenn's mal nicht so läuft, wie gedacht? Agiert mein Gegenüber zu aktiv, zu passiv, zu "was auch immer"? Man entwickelt doch ein Gespür, ob es da grundsätzlich passen könnte?

Und natürlich gehört das über Schatten springen innerhalb einer Beziehung dazu! Aber nicht jede/r kann über jeden Schatten springen, weder Dom noch Sub. Genau deshalb sind wir Individuen und keine Maschinen.
Ich bin schon über einige Schatten gesprungen. Aber ich bin nicht Wonder Woman *gg*. Ich bin auch schon gescheitert, wieder und wieder und wieder... Und es hat mich selbst sehr unglücklich gemacht...
Eine Sache, die anderen vielleicht im vorbeigehen gelungen wäre.

Und genau deshalb klingen derartige Äußerungen für mich schon recht vermessen...

Zitat von *********iten:

Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit mir in einer Partnerschaft Kompetenzen anzueignen, mit denen ich den Partner glücklich machen kann. Das gilt für mich als sowohl als Sub, als auch als Dom / Top.
Das sehe ich auch nicht als Angriff auf meine Persönlichkeit, sondern als Erweiterung des Horizonts.

Ich muss sagen, dass ich meinen Herrn zwar gern auch als meinen Mentor sehe, ich aber mit diesem "Formen" nicht viel anfangen kann und mein Herr auch nicht. Es ist einfach nicht unseres.

Wir sind zusammen, weil wir einander toll finden. *happy* Beide dürfen sich weiterentwickeln, klar, das ist eine wunderbare Sache. ABER sie müssen nicht, denn beide finden das Gegenüber gut, so wie es ist.

Das heisst zum Beispiel, dass mein Herr meine Libido und mein Lustempfinden gern etwas steigern würde und mir deshalb Aufgaben dazu gibt. Das finde ich toll, und ich mache das gern. Es ist interessant und spannend und durchaus heiss, die Entwicklung zu beobachten. Dahingehend verändert er tatsächlich etwas an mir.
Ein anderes Beispiel ist, dass er mich dahingehend anweist, mich schicker zu kleiden, öfter Kleider und Heels. Auch das finde ich eine schöne Entwicklung.
Und es gibt noch ein paar andere Dinge, die er verändert.

ABER er versucht aus mir weder eine Nymphomanin, noch eine Frau zu machen, die nur noch mit Kostümchen und Highheels aus dem Haus geht, denn das bin ich einfach nicht.

Versteht Ihr, was ich meine?
An etwas herum zu schrauben, das mich in meiner ganz eigenen Art optimiert, ist für mich völlig ok und macht mir Freude.
Aber einen ganz anderen Menschen aus mir zu machen, da würde ich nicht mitmachen. Denn für mich würde das auch bedeuten, dass ich offenbar nicht gut genug bin, so wie ich jetzt bin.

Für mich hat dieses "ich forme meine Sub/Sklavin zu dem, was ich haben will" auch etwas von totaler Beliebigkeit. Dann spielt es doch am Ende keine grosse Rolle mehr, wen man dazu nimmt. Dann macht man sich halt aus irgendjemanden den Menschen, den man haben will.

Ich möchte Beziehungen eingehen mit Menschen, die sagen "Wenn Du Dich noch positiv veränderst - toll. Aber ich finde Dich, so wie jetzt bist, bereits wunderbar."

Um zum Thema zurück zu kommen:
Ich bin sexuell nicht proaktiv, bin keine Verführerin und mache nicht den ersten Schritt. Das war noch nie meins. Das bin ich einfach nicht.
Deshalb wird aus mir auch keiner einen Vamp machen, die ihrem Herrn bei jeder Gelegenheit an die Hose geht. *nixweiss* Und diejenigen, die gern so eine Sub möchten, werden dann von mir absehen und sich eine Sub suchen, die genau diese Eigenschaften hat und sie noch so gern auslebt, und alle sind glücklich.

Wir sind es jedenfalls. *happy*

Koala
Zitat von *********Koala:
Für mich hat dieses "ich forme meine Sub/Sklavin zu dem, was ich haben will" auch etwas von totaler Beliebigkeit.

Letztlich hast Du das in jeder Beziehung. Der Unterschied im BDSM ist lediglich, dass die Machtverhältnisse einvernehmlich verschoben sind, einer "formt" und der andere lässt sich "formen". Ob nun bewusst oder unbewusst, spielt dabei keine Rolle.

Ich lebe selbst in einer EPE Beziehung, damit bestimme ich über die gemeinsame Sexualität. Auf eine solche Konstellation lässt sich nur eine Person ein, die das genau so und nicht anderes im BDSM leben möchte - totale Beliebigkeit sieht anders aus.
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