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Der "aktive Teil" als Schattenseite des Top-Daseins

*********iten Paar
1.952 Beiträge
Ich stelle hier meistens immer nur Fragen und wie ich sie beantworten würde.
Wenn so eine Diskussion auf dich derart bedrohlich wirkt, hält dich doch niemand auf, dich aus der Diskussion mit mir zurückzuziehen.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
@****ida
Ja, Austreiben ist da tatsächlich kein guter Weg.

Und warum immer von einem zum anderen Extrem argumentieren?
Können nur Rampensäue verführen?
Wenn ich so über dieses Thema "Formen" nachdenke, stellt sich mir immer so ein wenig die Frage, was denn eigentlich Top dazu befähigt, zu wissen, in welche Richtung Bottom geformt werden muss, was für Bottom das richtige ist.

Haben Tops naturgegeben die Fähigkeit, genau zu wissen, wohin sich ein Mensch entwickeln sollte?
Oder gibt das Bottom mit Wünschen vor?
Und wenn das - wie auch immer und von wem auch immer - definiert ist, wie weiss Top, wie das am besten umgesetzt wird?
Haben Tops naturgegeben Coachingfähigkeiten und das Wissen dazu? Haben die das studiert, gar einen Abschluss darin?

(Mein Ex-Dom hat ja immer allen vorgelogen, er hätte Psychologie studiert. *haumichwech* Aber das ist jetzt auch OT.)

Das wäre auch mal interessant.
Aber wahrscheinlich ist das jetzt OT und müsste in einem neuen Thread besprochen werden.

Koala
Zitat von *********iten:
Schlechte Charaktereigenschaften sind also vorbehaltlos zu akzeptieren oder müssen unweigerlich zur Trennung führen?

Meine ehrliche Antwort - hat bei mir unweigerlich zur Trennung geführt. Selbst über das Glück hinweg, wieder einmal was Passendes für mich im BDSM gefunden zu haben. Doch so einige stellen die gute Passung im BDSM als einzig notwendiges Auswahlkriterium in den Vordergrund ihrer Partnerwahl und lassen den Charakter und Beziehungsfähigkeit des Gegenübers dezent unter den Tisch fallen - Hauptsache devot oder dominant und es passt im BDSM.

Mit dem Alter hat man keine Lust mehr sich von Spielbeziehung zu Spielbeziehung zu hangeln und möchte sein BDSM in den ruhigen Hafen einer funktionierenden Beziehung steuern. Also stehen passenden Charaktere ganz oben auf der Wunschliste, des Kapitäns.
********etic Mann
77 Beiträge
Themenersteller 
Auch wenn ich die Diskussionen hier tatsächlich weiterhin verfolgt habe, einfach weil sie teilweise spannend und in anderen Bereichen sachdienlich waren, kann ich als TE nur sagen, dass die meisten Nebenstränge tatsächlich offtopic waren. Diese Deutungshoheit nehme ich mir einfach mal raus als derjenige, der das Topic gestartet hat. Gleichzeitig muss ich aber zugeben, dass mir erst im Verlauf des Threads und der gutgemeinten Ratschläge bewusst wurde, was das eigentliche Thema überhaupt ist. Hoch lebe die allmähliche Fertigung des Gedankens beim Kommunizieren! *sekt*
Das eigentliche Thema, dasich damit zum Ausdruck bringen wollte ( und erst dank der von euch genannten Punkte genau differenzieren kann)ist folgendes:
Der aktive Part zu sein bedeutet für mich nicht nur, derjenige zu sein, der das Spiel aktiv startet oder das Machtgefälle aktiv wiederherstellt, falls es mal nötig ist. Im „operativen“, sprich in der Session oder beim Sex, gestalte ich außerdem aktiv, was passiert. Ich nenne diese beiden Teile mal „Initiator“ und „Akteur“.

Der dritte Aspekt, den hier viele meinten, ist der, dass ich etwas aktiv tue (im Gegensatz zu „tun lasse“). Vermutlich ein Teilaspekt des „Akteurs“.

Soweit so gut, das sind alles Aspekte, die ich spannend finde und tatsächlich auch beanspruchen möchte. (dieser Meinung schien auch die Mehrheit zu sein)
Jetzt gibt es allerdings noch einen Aspekt, den ich noch nicht genannt habe, nämlich „gedanklich aktiv bei der Sache zu sein“.
ich beschäftige mich aktiv im Kopf immer mit dem Thema ( bin vielleicht ein bisschen „oversexed“). Wenn ich also an einer tollen Location vorbeikomme, denke ich darüber nach, wie man diese zukünftig einbauen könnte. Das gleiche gilt für Spielzeuge, spannende Anregungen in Podcasts, Porn etc. Ich bin quasi immer „bei der Sache“. Ja, ich weiß, vielleicht sollte ich mal zum Arzt. 😂
Jedenfalls kommt hier der Knackpunk: in der Regel halten meine Partnerinnen damit nicht Schritt. Das führt natürlich gerne einmal zu Augenrollen, wenn ich mal wieder auf eine alte Burgruine zeige und vorschlage, man könnte den Kerker doch mal nutzen. Und klar liegt es in meiner Macht, genau das zu tun. Aber jetzt ist es nun mal so, dass ich mich freuen würde, wenn Partnerinnen auch mit etwas mehr Kopfkino durch die Welt liefen. Daher würde ich diesen letzten Aspekt gerne „der Visionär“ nennen. Und das meinte ich auch zuvor mit Initiative. Und in Verbindung mit dieser neuen Erkenntnis wieder die Frage an euch: haltet ihr diesen Teil ebenfalls für „Top-immanent“? Und gibt es andere dominante MitstreiterInnen, die das beim Gegenüber vermissen? oder ist das gar kein strukturelles Thema von BDSM sondern eher eine Frage, unterschiedlicher Sex-Drives? 🤷🏼‍♂️
Entschuldigt den langen Text aber somit sind wir wieder on topic 😎
****dat Frau
3.740 Beiträge
ich beschäftige mich aktiv im Kopf immer mit dem Thema ( bin vielleicht ein bisschen „oversexed“). Wenn ich also an einer tollen Location vorbeikomme, denke ich darüber nach, wie man diese zukünftig einbauen könnte. Das gleiche gilt für Spielzeuge, spannende Anregungen in Podcasts, Porn etc. Ich bin quasi immer „bei der Sache“

Ich habe gerade voll das Deja-vu.

Mein Ex war genauso. Wenn auch auf Sub-Seite.
Und andererseits war er genauso ambivalent wie du:
Ich hab mich bewusst zu keinem Zeitpunkt als Dom bezeichnet und würde es auch nie.
Ich persönlich möchte mich jedoch, (gerade auf einer Plattform der Sexpositivity), nicht positionieren.

Genau das habe ich erlebt und ich war eigentlich non-stop am Augenrollen.

Es sendet völlig widersprüchliche Signale. Ständiges Reden darüber, aber nichts machen, sich sogar davon distanzieren. Ja was denn nun?
Willst du oder willst du nicht?

Diese Ambivalenz zog sich durch die gesamte Beziehung. Muss bei dir natürlich nicht sein. Aber sie ist daran zerbrochen. Ich habe keine Lust, ständig auszutarieren, ob Monsieur sich gerade subbig fühlt oder voll im Vanillebereich schwebt.

Boah, wie anstrengend.

Menschen, die sich positionieren, passen definitiv besser zu mir. Die machen mir Lust, die gezeigte Burgruine gleich ausprobieren. Ich weiß, woran ich bin und kann es ausleben - ebenso wie er. Herrlich.
Und dann nimmt auch das überbordende Kopfkino ab und manifestiert sich in was Reales. Sehr erholsam.
******_88 Frau
82 Beiträge
Zitat von ********etic:
oder ist das gar kein strukturelles Thema von BDSM sondern eher eine Frage, unterschiedlicher Sex-Drives? 🤷🏼‍♂️

Ich würde soweit gehen zu sagen, dass unterschiedlicher Drive in allen Zwischenmenschlichen Kontexten Schwierigkeiten verursachen kann. Kein BDSM Phänomen (und definitiv kein reines Sex Problem), aber durch die Dynamik von aktiv und passiv vielleicht hier schneller sichtbar.
Das gleiche wäre aber auch potentiell langfristig problematisch, wenn immer nur der eine Partnermensch Vorschläge für Unternehmungen/Aktivitäten/etc. macht und der andere nur mitläuft, aber keinen drive hat, da auch eigenständig drüber nachzudenken und (im nächsten Schritt) Vorschläge zu machen.
Da gibt es natürlich eine große Grauzone, ein gewisses Ungleichgewicht herrscht ja quasi immer, aber ab dem Punkt, an dem es sich für einen Part unangenehm unausgewogen fühlt (und z.b. Frustration beim aktiven, Überforderung beim passiven Part verursacht), wird es problematisch.

Da sind wir dann wieder im Metathema dieses Threads: Passung.
Um die einschätzen zu können, würde ich mir meine Bedürfnisse und Wünsche anschauen, die meiner Partnerperson abfragen und darauf aufbauend gemeinsam nach Kompromissen suchen. Lassen sich keine finden, mit denen beide langfristig gut können, passt es halt nicht.
Was auch ok ist, daran ist per se niemand Schuld oder ähnliches.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Kenne ich. Kopfkino-Overflow.
Bei uns eher in umgekehrter Rollenverteilung, wenn ich als Sub so etwas sehe und gleich wuschig werde und meine Frau die Augen verdreht.
Könnte auch weniger BDSM - lastig sein, sondern eher so ein Mann - Frau Unterschied ...
Mental oversexed könnte man böse behaupten oder sexpositiv flüstert das Engelchen.

Problem wird das aber doch erst, wenn das Augenverdrehen wirklich negativ gemeint ist.
********etic Mann
77 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****dat:
ich beschäftige mich aktiv im Kopf immer mit dem Thema ( bin vielleicht ein bisschen „oversexed“). Wenn ich also an einer tollen Location vorbeikomme, denke ich darüber nach, wie man diese zukünftig einbauen könnte. Das gleiche gilt für Spielzeuge, spannende Anregungen in Podcasts, Porn etc. Ich bin quasi immer „bei der Sache“

Ich habe gerade voll das Deja-vu.

Mein Ex war genauso. Wenn auch auf Sub-Seite.
Und andererseits war er genauso ambivalent wie du:
Ich hab mich bewusst zu keinem Zeitpunkt als Dom bezeichnet und würde es auch nie.
Ich persönlich möchte mich jedoch, (gerade auf einer Plattform der Sexpositivity), nicht positionieren.

Genau das habe ich erlebt und ich war eigentlich non-stop am Augenrollen.

Es sendet völlig widersprüchliche Signale. Ständiges Reden darüber, aber nichts machen, sich sogar davon distanzieren. Ja was denn nun?
Willst du oder willst du nicht?

Diese Ambivalenz zog sich durch die gesamte Beziehung. Muss bei dir natürlich nicht sein. Aber sie ist daran zerbrochen. Ich habe keine Lust, ständig auszutarieren, ob Monsieur sich gerade subbig fühlt oder voll im Vanillebereich schwebt.

Boah, wie anstrengend.

Menschen, die sich positionieren, passen definitiv besser zu mir. Die machen mir Lust, die gezeigte Burgruine gleich ausprobieren. Ich weiß, woran ich bin und kann es ausleben - ebenso wie er. Herrlich.
Und dann nimmt auch das überbordende Kopfkino ab und manifestiert sich in was Reales. Sehr erholsam.

Ja krass!
Und allein diese Anmerkung ist wirklich Augen-öffnend! *danke* denn in meinem Kopf ist es natürlich glasklar: Wenn ich quasi eine nie-endende Quelle an Kinkyness und Perversion bin, überfordert das jeden Partner und jede Partnerin (wenn nicht gerade pathologisch sexsüchtig), was in dem bekannten Augenrollen mündet. Das führt natürlich zwangsläufig zu einem ständigen Gefühl des Abgewiesenwerdens, was sich natürlich nicht besonders dominant anfühlt, jedoch aus neutraler Sicht verständlich ist. Aber dann kommt man halt an den Punkt, wo man innerlich die Arme verschränkt und in tiefer sonoriger-Dom-Stimme sagt: „Pö!“ und schon sendet man wieder das Signal, kein Bock mehr zu haben.
******ron Mann
4.615 Beiträge
Nein @********etic nicht dein unterschwelliges Dauergeil überfordern, sondern dein Opportunismus könnte nervig sein.
********etic Mann
77 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********_Typ:
Nein @********etic nicht dein unterschwelliges Dauergeil überfordern, sondern dein Opportunismus könnte nervig sein.
Also das Schwarmwissen des Forums ist schon spannend. Aber diesbezüglich frage ich vermutlich lieber die Person, die es am besten weiß: mein Gegenüber. 🤷🏼‍♂️
*******987 Frau
9.053 Beiträge
Zitat von ********etic:
ich beschäftige mich aktiv im Kopf immer mit dem Thema ( bin vielleicht ein bisschen „oversexed“). Wenn ich also an einer tollen Location vorbeikomme, denke ich darüber nach, wie man diese zukünftig einbauen könnte. Das gleiche gilt für Spielzeuge, spannende Anregungen in Podcasts, Porn etc.
Bei meiner Herrin und mir ist das ungefähr ausgeglichen. Manchmal bin ich diejenige, die ständig nur an sowas denkt, manchmal sieht sie in jedem tief hängenden Ast und jeder Brennnessel eine Session und manchmal gucken wir uns an und grinsen, weil wir beide das gleiche denken.
Solange uns beiden klar ist, dass ein Gedanke, auch ein ausgesprochener, noch kein Zwang zum Handeln ist, auf keiner Seite, haben wir beide auch kein Problem damit.

Schlimm wäre, wenn einer oder beide erwarten würden, dass das, was man da gerade spinnt, auch passieren muss. Wenn Sub das ständig erwarten würde, wäre sie natürlich auch oft enttäuscht. Wenn Dom das ständig erwarten würde, dann hätte ich als Sub keine Lust mehr, sowas zu erzählen, weil ich das Gefühl hätte, Dom damit zum Handeln zu zwingen.

haltet ihr diesen Teil ebenfalls für „Top-immanent“?
Nein. Überhaupt nicht. Wenn es etwas gibt, was ich absolut nicht für reine Topsache halte, dann dieses unverbindliche austauschen von Kopfkino. Natürlich nur, solange es tatsächlich unverbindlich ist.


Das gleiche wäre aber auch potentiell langfristig problematisch, wenn immer nur der eine Partnermensch Vorschläge für Unternehmungen/Aktivitäten/etc. macht und der andere nur mitläuft, aber keinen drive hat, da auch eigenständig drüber nachzudenken und (im nächsten Schritt) Vorschläge zu machen.
Genau. So sehe ich das auch. Das ist kein BDSM-Problem und auch kein Sexdrive-Problem, sondern ein Problem, das auf allen Ebenen einer Beziehung vorkommen kann. Nur einer macht Pläne für den Urlaub und muss den anderen mitziehen. Nur einer macht Vorschläge zur Renovierung des Hauses und der andere lässt sich mitziehen. Nur einer sagt, was er essen möchte und der andere lässt sich mitziehen. Lebensplanung, Finanzen, Einkaufen, Sexualität, Freizeitgestaltung und so weiter, alles kann von dieser unguten Dynamik betroffen sein.

In Ordnung ist es dann noch, wenn der Mitgezogene wenigstens mit Begeisterung dann dabei ist oder zumindest zeigt, dass es ihm damit gut geht. Dann kann es zwar auch schon ziemlich nervig sein, aber wenn man selber jemand ist, der gerne bestimmt, noch machbar.
Richtig problematisch wird es, wenn der Mitgezogene aber dann hinterher und hintenrum Unzufriedenheit äußert mit den Entscheidungen.
Ganz übertrieben gesagt: wenn man Wochen später von einer anderen Person erfährt "du, dein Mann wäre doch so gerne nach Italien gefahren und nicht nach Norwegen. Warum darf er nicht auch mal bestimmen? Er sagt, du suchst immer aus." Meistens ist es natürlich nicht sooo extrem, aber dann wird genörgelt oder passiv verweigert oder mit genervter Miene mitgelaufen, sodass man weiß, eigentlich will derjenige was anderes, bloß was, das weiß man nicht und wenn man fragt, bekommt man ein "doch, ist doch gut so" zu hören.

Diese Dynamik ist im Übrigen nicht nur auf Partnerschaften bezogen, sondern in allen Arten von Beziehungen zu finden.
Zitat von *********iten:
Nach einer hier herrschenden Logik, darf man einem schüchternen, zurückhaltenden Menschen also nicht helfen selbstbewusst und selbstsicher zu werden?
Einen eifersüchtigen, misstrauischen Partner darf man nicht ans Vertrauen und Eifersuchtsfreiheit heranführen?
Einen gehemmten Menschen darf man nicht zur Hemmungslosigkeit trainieren, um ja nicht irgendwelche Persönlichkeitsrechte zu verletzen?

Anders herum muss ein Despot in der Partnerschaft auch immer einer bleiben, ein ungeduldiger Mensch darf nicht zur Tugend der Geduld geführt werden?
Hyperaktive Menschen dürfen nicht in Besinnlichkeit und Ruhe gelehrt werden?

Interessant auch immer, dass nur einseitig argumentiert wird ... der eine möchte den anderen ... nicht beide gegenseitig ...

Auf den BDSM bezogen:

Natürlich ist es legitim, wenn man sich im BDSM in die submissive Hängematte fallen lässt, wenn man einen Dom findet, der sie laufend schaukeln mag.
Ob das dann langfristig wirklich so funktioniert ist halt die Frage. Dürfte dann eher die Ausnahme sein.

Und es tut mir leid, aber Dominanz und Submissivität wirken dort dann eher genau anders herum.
So zu leben ist natürlich nicht verwerflich.

Aber sorry, ich kann an einem Hängematte schaukelnden Menschen nichts dominantes erkennen, auch wenn sehr energisch geschaukelt wird.
Und die Sub ruft laut: "Mehr, mehr kleiner Dom, schaukel fester" *g*

Ich glaube aber auch, dass vieles in der Realität anders läuft, als die hier dargestellte Wahrnehmung. Ist auch schön, wenn die gegenseitige Anpassung und Umformung gar nicht als solche wahrgenommen
wird.

Ist das deine persönliche Erfahrung? Oder warum bewertest du die PERSÖNLICHEN Meinungen der Userhier mit solchen Fragen?
Die für mich sehr manipulativ herüber kommen.

Darf BDSM nicht auch mal spassig sein?
Im Sommer in der Hängematte geschaukelt zu werden macht beiden ein Riesen Spaß. Gegenseitig.

Ich liebe es übrigens beim Bondage in der Suspension geschaukelt zu werden. Ist das alles nun undommig?🧐
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Dann stellt sich die Frage, warum diese Fragen bei einigen suggestiv, bei anderen eher rethorisch wirken?
Und wenn mir jemand mit der Einstellung entgegentritt, dass Persönlichkeitsmerkmale stets unantastbar zu sein haben, erlaube ich mir schon, das in Frage zu stellen und auf Widersprüche hinzuweisen.
Ja, meine Einstellung zum Thema resultiert auch auf eigene Erfahrungen, denn ohne entsprechende Änderungen wäre aus Misstrauen und Eifersucht keine 21 jährige Partnerschaft / Ehe entstanden.
Genauso wie dieses Hängemattensyndrom im Umfeld schon zu Beziehungsenden geführt hat.

Monogame langfristige Partnerschaften sind eher selten Selbstläufer, denn unsere Persönlichkeit ist nicht über Jahrzehnte statisch.

Wo widerspreche ich, dass BDSM nicht auch mal spassig sein kann?
In diesem Thema gehts ja genau darum, dass der BDSM den Weg des Spasses verlässt, da sich ein Partnerteil aus der aktiven Gestaltung zurückgezogen hat und sich diesbezüglich scheinbar gerne hinter Persönlichkeitsmerkmalen versteckt wird.
Das Thema behandelt ja nun, warum aus Spass Ernst wurde ...
Diesbezüglich halte ich es für falsch, sich hinter einer Mauer von Persönlichkeitsmerkmalen zu verstecken und befürworte die gegenseitige Reflexion.
Dass Selbstreflexion in solchen Fällen nicht immer hilfreich ist, zeigt ja diese Diskussion zu genüge.
****ody Mann
13.190 Beiträge
Dieses Thema handelt aus meiner Sicht nicht vom gegenseitigen Wünscheerfüllen sondern vom zeitweiligen Verlassen des aktiven, kontrollierenden Habitus. Ich bin notorisch aktiv und kontrollierend, d.h. ich kann im Zweifel gar nicht anders. Sobald eine Frau absolut auf Passiv abonniert ist, haben wir einen Dauerzustand. Damit komme ich seit Jahrzehnten klar.

Alle paar Jahre war da aber auch eine Frau dabei, die das Talent hatte, mich für einzelne Momente aus dem aktiv sein Müssen herauszuholen und auf eigenes Fühlen zurückzuführen. Mit extrem zugewandter Hingabe, Selbstlosigkeit (ich bin mir nicht sicher), dem Wissen um die richtigen Berührungen und Worte. Das waren keine Devotinas, also keine Dienerinnen im üblichen Sinne, sie waren submissiv/masochistisch. Nur hin und wieder auch stolz darauf, einen Top auf eine sinnliche Reise schicken zu können.

Ich hoffe, jetzt geht nicht wieder die Abwertungsarie los, nur weil ich ein bisschen von einem seltenen Talent schwärme. Kink ist ein weites Feld und es gibt noch mehr Verortungen als nur Passiv und Aktiv. Viel mehr.
*******_66 Frau
738 Beiträge
Zitat von ****ody:

Ich hoffe, jetzt geht nicht wieder die Abwertungsarie los, nur weil ich ein bisschen von einem seltenen Talent schwärme. Kink ist ein weites Feld und es gibt noch mehr Verortungen als nur Passiv und Aktiv. Viel mehr.

Nein, überhaupt nicht, denn trotz des Schwärmens klingt für mich heraus, dass Du das Wesen im Kern akzeptieren kannst.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Ich glaube, dass dieses Thema auch bezüglich der (gewünschten) Partnerschaftsdauer und Art sehr differenziert zu betrachten ist.
Monogam, Polyamor, Spielbeziehung, Lebenspartnerschaft dürften da unterschiedliche Ansprüche und Verbindlichkeiten haben.
@*********iten
Ich merke mehr und mehr, dass Du hier offenbar Deine eigenen Trigger abarbeitest. Was Du schreibst hat wohl mit eigenen negativen Erfahrungen viel mehr zu tun, als mit uns.
Dahingehend: Wenn es Dir gut tut, dann Go for it! *top*

Für mich schreibst Du total an unseren Kommentaren vorbei und strampelst Dich gerade in Deinem eigenen Film ab. Das ist ok. Mit mir und anderen hier hat das einfach wenig zu tun.

Koala
****hop Mann
1.707 Beiträge
Zitat von ********etic:
Jedenfalls kommt hier der Knackpunk: in der Regel halten meine Partnerinnen damit nicht Schritt. Das führt natürlich gerne einmal zu Augenrollen, wenn ich mal wieder auf eine alte Burgruine zeige und vorschlage, man könnte den Kerker doch mal nutzen. Und klar liegt es in meiner Macht, genau das zu tun. Aber jetzt ist es nun mal so, dass ich mich freuen würde, wenn Partnerinnen auch mit etwas mehr Kopfkino durch die Welt liefen. Daher würde ich diesen letzten Aspekt gerne „der Visionär“ nennen. Und das meinte ich auch zuvor mit Initiative. Und in Verbindung mit dieser neuen Erkenntnis wieder die Frage an euch: haltet ihr diesen Teil ebenfalls für „Top-immanent“? Und gibt es andere dominante MitstreiterInnen, die das beim Gegenüber vermissen? oder ist das gar kein strukturelles Thema von BDSM sondern eher eine Frage, unterschiedlicher Sex-Drives? 🤷🏼‍♂️
Zitat von ********etic:
Aber jetzt ist es nun mal so, dass ich mich freuen würde, wenn Partnerinnen auch mit etwas mehr Kopfkino durch die Welt liefen.
Deine Partnerinnen könnten in ihrer devoten Rolle gefangen sein und Kopfkino zu kommunizieren killt ihre Lust.
Nun...dem klagen im Forum nach, soll das bei male subs genau anderst rum sein.
;--)
@********etic
Könnte es sein, dass Du ihr gar nicht die Gelegenheit gibst, mal mit eigenem Kopfkino anzukommen?
Vielleicht kommt sie gar nicht dazu, weil Du mit Deinem dauernden Kopfkino gar keinen Raum dazu lässt?
Nur so ein Gedanke. Vielleicht liege ich falsch.

Koala
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Zitat von *********Koala:
@*********iten
Ich merke mehr und mehr, dass Du hier offenbar Deine eigenen Trigger abarbeitest. Was Du schreibst hat wohl mit eigenen negativen Erfahrungen viel mehr zu tun, als mit uns.
Dahingehend: Wenn es Dir gut tut, dann Go for it! *top*

Für mich schreibst Du total an unseren Kommentaren vorbei und strampelst Dich gerade in Deinem eigenen Film ab. Das ist ok. Mit mir und anderen hier hat das einfach wenig zu tun.

Koala

Ja, bestimmt wird es so sein *g*
*******987 Frau
9.053 Beiträge
Zitat von *********Koala:
Könnte es sein, dass Du ihr gar nicht die Gelegenheit gibst, mal mit eigenem Kopfkino anzukommen?
Vielleicht kommt sie gar nicht dazu, weil Du mit Deinem dauernden Kopfkino gar keinen Raum dazu lässt?
Ob das dein Problem ist, TE, weiß ich nicht. Aber es ist tatsächlich wichtig, darüber nachzudenken.
Wo kein Platz ist, kann sich nichts entfalten. Raum lassen und aushalten, dass da Raum ist, bis der andere ihn füllt, fällt vielen Menschen schwer. Das ist etwas, was mit Geduld zu tun hat, mit Sein-Lassen, mit Abwarten und Aushalten. Man kann es zumindest versuchen.
********etic Mann
77 Beiträge
Themenersteller 
@*******987 @*********Koala Sehr scharfsinnig! Es ist ja nicht so, als würde ich nicht kommunizieren. Das ist tatsächlich das Feedback, was ich in der Vergangenheit oft bekommen habe. Aber Geduld ist nicht gerade meine Stärke. Ist vielleicht sogar ein typischer Charakterzug, nicht umsonst ist man der „Macher“. Spätestens nach zwei Tagen denke ich dann:“ okay, du hast dich jetzt zwei Tage zurückgehalten, wo bleibt denn die Entfaltung?“ 😂🤷🏼‍♂️ ich weiß, total blödsinnig. Das Tolle ist ja, dass euer Input vielleicht auch für andere sehr hilfreich war. Ich hab jedenfalls gelernt- und das war ja die Ausgangsfrage: es ist kein strukturelles Thema von BDSM. Es ist eher persönliche Erfahrung, geboren aus individuellen Persönlichkeitsmerkmalen. Das geht schon, wird geändert. Nennt man dann wohl Weiterentwicklung. Danke auf jeden Fall!
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Wenn der Partner nicht gleichermassen bereit ist, sich entsprechend weiterzuentwickeln oder da einfach Hemmungen überwunden werden müssen, oder auch einfach die Phantasie fehlt, könnte auch ein längerer Zeitraum als zwei Tage nicht viel nützen.

Es einfach auszusitzen könnte auch die Aufschieberitis unterstützen.

Es ist wie bei allen anderen sexuellen Ausprägungen auch, dass die Libido da durchaus sehr unterschiedlich sein kann.

Daher ist es doppelt wichtig zu verstehen, warum der Ist - Zustand ist, wie er ist, um dann entsprechende Kompromisse zu finden.

Ich stelle mal eine steile These auf:

Wenn jemand trotz gemeinsamem Auslebens sexueller Präferenzen überhaupt keine Eigendynamik an den Tag legt, ist die Neigungsausprägung vielleicht gar nicht so stark, dass sich ein entsprechendes Kopfkino aufbaut.

Es ist wie eine Fernsehserie ... da gibt es diejenigen, die einen fesseln und man nicht von loskommt... und dann gibt es die, welche zwar unterhaltsam sind, wenn man sie guckt, aber es auch nicht schlimm ist, wenn man Folgen verpasst.
Ich würde als erstes klären, welche Art Serie euer BDSM für den Einzelnen ist.
Je nachdem welche Differenzen dort sind, entscheidet sich, wie man darauf reagieren kann.
Welche Eigendynamik der Sub im BDSM wäre das?
Wann wir in welchem Zusammenhang ?
Mir ist die Aussage da zu pauschal.

Wie schon oft gesagt , Kommunikation und die passenden Partner sind das A und O.
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