Zitat von *******ata:
„Was einen Einfluss haben kann, sind gesellschaftlich-konservative Vorstellungen, aufgrund derer Frauen sich für ihre grosse Lust, und Männer sich für ihre nicht so grosse Lust schämen.
Ich glaube da liegt der tatsächlich interessante Punkt bei der ganzen Fragestellung.
Auch meine Hypothese ist ja, dass wir quasi gleich geil und etwaige Unterschiede "biologisch" marginal sind.
Aber diese Vorstellungen, mit denen wir aufwachsen, verzerren das Bild.
In einer männlichen Erbfolge (heute nur noch symbolisch durch Namensannahme), erscheint es geradezu logisch, dass die weibliche Libido kontrolliert werden muss. Niemand will des Stallknechts Kinder aufziehen. Ihre Gelüste gefährden den männlichen Stammbaum und werden deshalb tabuisiert. Die Keuschheit wird zur Tugend der Frau erklärt.
Von Keuschheitsgürtel bis:"Das schickt sich aber nicht für eine anständige Dame." gibt es viele Wege die weibliche Lust im Zaum zu halten. Ihre Sexualität wird romantisiert und auf "den einen Prinzen" projiziert. Ihr natürliches Ziel sei die Monogamie (was genetisch voll der Schuss ins Knie ist), so vermitteln es zumindest viele Märchen, Romane und Romcoms. Alle Gelüste außerhalb werden mit Slutshaming und sozialer Ächtung sanktioniert.
(Shame! Ding Dong, Shame! Ding Dong,...)
Wenn die weibliche Libido in streng konservativen (sub-)Kulturen mit ihrem Überich kollidiert, würde mich das nicht wundern.