„„Wenn ich mir Ihre Posts so durchlese, wurde die Freundin im Nebensatz erwähnt.
Also war sie bis dato nicht relevant, weil die Themen das nicht erforderten.
.
Ich kann das nicht nachvollziehen dieses Argument. Was hier ja auch schon öfter von anderen erwähnt wurde.
Hätte ich eine Beziehung und ich hätte so eine Urlaubsbekanntschaft, würde ich immer zu meinen Freund stehen. Und ihn nicht verheimlichen.
Wenn er das tun würde, mich verheimlichen, dann wäre er nicht mehr mein Freund, bekäme ich das mit.
Das Posting verstehe ich im Zusammenhang mit dem Zitat nicht, muss ich gestehen.
Es ist doch das eine ob man zum Partner steht und etwas ganz anderes, ob man dauernd darauf herumreitet, dass man einen Partner hat.
Die Partnerin wurde erwähnt. Bei der Bekanntschaft ging es aber nicht um irgendetwas romantisches. Man war scheinbar gemeinsam im Urlaub und hatte ein gemeinsames Hobby, weshalb man über die Partnerin schlicht nicht weiter sprach.
Wenn ich alleine unterwegs bin erwähnt ich auch nicht dauernd und zu jeder sich bietenden Gelegenheit meine Partnerin. Ich schrieb es schon: Es würde für mich so wirken als könnte ich mit Menschen des anderen Geschlechts wahlweise nicht platonisch befreundet sein ohne daran zu denken das "etwas laufen könnte", oder weil ich annehmen, dass diese Menschen sofort auf mich fliegen müsste, weshalb ich sie vor sich selbst beschützen muss.
Und nein, meine Partnerin ist nicht der wichtigste Mensch in meinem Leben, auch wenn Disney und der ganze toxische Positivismus-Beziehungsromantik-Dreck uns lehrt, dass man alles auf seinen Partner/ seine Partnerin auszurichten hätte.
Der wichtigste Mensch im eigenen Leben ist man am Ende noch immer selbst, denn nur wenn ich bei mir bin kann ich auch bei meiner Partnerin sein. Es gibt nichts toxischeres und schlimmeres als Menschen, die aufhören als eigenständige Wesen zu existieren und wirklich alles nach ihrem Partner ausrichten. In dem Falle hängt dann nämlich auch das eigene Glück und der eigene Selbstwert, das eigene Wohlbefinden und am Ende das eigene Leben vom Partner ab. Geliebte Personen sollten jedoch eine gesunde Bereichung sein, sowie Beziehungen eine ausgewählt geteilte Zeit und keine Personenverschmelzung.
Fragen wie diese hier
„„Nein, der wichtigste Mensch in meinem Leben bin ich.
Du würdest also nicht dein Leben für deine/n Liebste/n geben?
finde ich in dem Zusammenhang absonderlich und beinahe vorwurfsvoll. Zudem sie wirken als kämen sie aus einem ziemlich stereotypen Film.
Hier beginnt dann auch der philosophische Bereich.
Ich würde bitte nicht wollen, dass eine geliebte Person ihr Leben für mich gibt.
Realisiert man eigentlich was das bedeuten würde, jenseits der Hollywoodromantisierung des "liebenden Selbstopfers"?
Wie würde es sich für einen selbst anfühlen, wenn der geliebte Mensch sich für einen opfert?
Der Mensch ist dann tot. Er ist weg. Er starb für mich. Ich bin noch da. Ich muss nicht nur ohne diesen Menschen weiterleben, sondern auch die Bürde seines Todes tragen.
Das möchte ich niemandem aufbürden, noch möchte ich, dass jemand diese Bürde für mich trägt.
Wir reden hier auch nicht von Rettungsversuchen, die vielleicht tödlich enden könnten, was man in dem Moment aber nicht mit Gewissheit sagen kann, sondern wirklich von dem Aufgeben, dem Opfern, des eigenen Lebens für eine andere Person.
Nein, da bin ich aus oben genannten Gründen raus,
Zudem dies die Diskussion massiv verschiebt und dramatisiert.
Wir reden hier in immer eskalierenden Konstruktspiralen, obschon es am Ende nur darum ging, dass eine Person sich "verknallte" - und das Gefühl kann schnell wieder verschwinden, denn "verknallt sein" ist nicht "lieben" - und nicht weiß, ob sie das dem anderen Menschen, der wiederum "nur" eine Urlaubsbekanntschaft mit gleichem Hobby war, der seine Freundin auch noch erwähnte, sagen soll.
Alles andere ist völlig überdramatisierend.
Und es passiert zudem was in Joy mittlerweile so oft passiert:
Die nicht anwesende Person ist bestimmt total böse, verheimlicht die eigene Freundin, betrügt vielleicht sogar, steht nicht zu ihr und tut wer weiß was, nur weil dieser Mensch seinen Beziehungszustand gegenüber einer Urlaubsbekannten nur einmal erwähnte.
Ja, okay.
Müsst ihr wissen.