auch Unwahrheiten sind Lügen
Aus meiner Sicht betritt man bereits den Bereich des Lügens, wenn man Aussagen macht, ohne deutlich darauf hinzuweisen, dass sie ausschließlich als subjektive Wahrnehmung zu verstehen sind, und dass sie nicht durch überprüfbare Tatsachen fundiert sind.
Ein Beispiel aus diesem thread:
die GESAMTE Industrie macht dies. Sie lebt davon uns zu beklauen.
Das ist unrichtig. Das ungefragte Subsummieren Anderer durch das Wort 'uns' gilt im Übrigen ganz allgemein als schlechter Stil.
Im Undergoeund entsteht ALLES neue auf dieser Welt.
Das ist nicht korrekt, und es war es auch nie. Zahllose relevante Kunstwerke aller Genres konnten nur im Schutze von Mäzenatentum oder anderweitigen sozialen Schutzstrukturen entstehen.
Studierte Künstler verstehen eben Kunst nicht.
Eine Behauptung, der jeder erwachsene Künstler widersprechen wird, sobald er den frühen Punkt seiner Entwicklung, an dem Kunst allein als kontextfreie Nabelschau erscheint, überschritten hat.
Ein Künstler, ein richtiger, hätte niemals die Zeit für ein Studium.
Denn ein Künstler ist beschäftigt. Mit sich selber.
Der Rest sind nur dümmliche Affen, die andere dümmliche Affen verarschen.
Das ist unrichtig und außerdem diffus diffamierend.
Viele ("gebildete") Nutzer nennen sich dann kulturinteressiert. Lachhaft.
Das ist unverständlich und unlogisch. Jeder darf sich 'kulturinteressiert' nennen. Er macht hiermit schließlich keinerlei Aussage darüber, in welchem Rahmen er sein Interesse realisiert und fordert ebenso wenig irgendeine Form von Anerkennung oder Beachtung für dieses Attribut.
Die Frau gehört betraft und zwar richtig.
Sie muß zukünftig von allen Verlagen abgelehnt werden.
Sie hat das Urheberrecht verletzt und das ist strafbar, das ist unstrittig. Die empfohlene Konsequenz ist jedoch kontraproduktiv und kulturfeindlich. Sollte der Abtrünnigen - möglicherweise durch die Lektion dieses Vorgangs geläutert - künftig ein geniales und authentisches Oeuvre aus der Feder fliessen, wäre es wünschenswert, es erwerben und lesen zu können.
Alles was ihr im Fernsehen oder Radio hört -egal von wem - es ist GEKLAUT.
Das ist unrichtig. Meine Werke sind dort vertreten und ich habe sie nicht geklaut.
Geklaut von den Menschen die dafür leben, und zwar meist am Existenzminimum, um dann von den Nichtskönnern mit viel Geld beklaut zu werden.
Das ist ebenfalls unrichtig.
Und in der Musik macht die Gema das noch mit, und bescheißt ihren eigenen Nährboden.
Das ist sachlich falsch, denn die GEMA 'bescheisst' niemanden. Sie ist vielmehr für ihr Genre der letzte rettende Strohhalm im Meer der rechteverachtenden Internetriesen und schützt Autoren und deren Werke.
Die Nachahmer verdienen sich nachher dumm und dusselig am Schweiß der anderen.
Und zwar über Jahre, während der Erfinder schon fast leer ausgeht.
Das kann nur dann geschehen, wenn der wirkliche Autor sein Werk nicht anmeldet und dadurch schützt. Doch selbst, wenn er das verabsäumt hat und seine Urheberschaft zu einem späteren Zeitpunkt schlüssig nachweisen kann, werden ihm seine Rechte nachträglich zugesprochen werden, und er wird die Früchte seiner Kreativität geniessen können. Übrigens nicht nur er, sondern nach seinem Dahinscheiden im weiteren sogar noch seine Erben. erst nach 70 Jahren wird das Werk dann zum allgemein verfügbaren Kulturgut gezählt. Eine geradezu königlich repektvolle Behandlung von Autoren, wie mir scheint.
So, nun ist meine Mittagspause zu Ende und ich widerstehe der Versuchung, mich in ähnlicher Weise durch weitere Beiträge zu arbeiten.
Wenn man sich zu solchen Themen äußern möchte, sollte man aufrichtig und korrekt vorgehen. Dazu gehört es, die Dinge erstmal unbefangen und frei von eigenen Befindlichkeiten zu betrachten. Tut man dies nicht, erweist man seiner eigenen Sache einen schlechten Dienst.
Eines nämlich ist aus meiner Sicht die Basis allen Künstlerseins -
und das ist ein unkompromittierbarer Respekt vor der Wirklichkeit.