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Was tut ihr, um alte Beziehungsverletzungen zu überwinden?

**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Themenersteller 
Was tut ihr, um alte Beziehungsverletzungen zu überwinden?
In einem anderen Thread wird gerade gefragt, warum man (noch?) Single ist. Manche antworten dort, dass sie mit dem Zustand ganz zufrieden sind, andere sind es weniger, und auch über mögliche Ursachen wird recht konstruktiv diskutiert.

In mir ist beim Mitlesen eine andere Frage aufgetaucht. Denn zumindest ich bin mit dem Single-Leben eigentlich gar nicht so glücklich. Sicher, es ist besser als eine ungesunde Beziehung, aber in mir ist nach wie vor dieses Bild eines guten, respektvollen Miteinanders, in dem ausreichend Raum für eigene Bedürfnisse ist und man trotzdem achtsam und respektvoll miteinander verbunden ist und sich auch sexuell viel zu sagen hat.

Aber mir ist es jetzt schon einige Male passiert, dass ich Männern begegnet bin, mit denen so etwas nach meiner Einschätzung durchaus möglich gewesen wäre - aber statt mich daran zu erfreuen, bin ich zurückgeschreckt und habe Angst bekommen. Angst, dass ich selbst dazu nicht in der Lage bin, dass ich mich selbst (ein weiteres Mal) zu sehr verleugne und aufgebe, um "der Liebe wert" zu sein, Angst davor, dann nicht mehr entspannt Freunde und Freundinnen treffen und verreisen zu dürfen ...

Lauter Dinge, die man in einer guten Beziehung eigentlich darf.

Mein Ideal war und ist eigentlich immer, einem neuen Menschen unvoreingenommen gegenüberzutreten. Ein künftiger Partner ist nicht verantwortlich für die Verletzungen aus meiner Vergangenheit. Er verdient, dass ich ihm offen und unvoreingenommen gegenübertrete, bereit für das Gute, was er mir geben will. Es ist nicht seine Aufgabe, die alten Verletzungen zu heilen und zu beweisen, dass er es besser macht, es ist nur seine Aufgabe, er selbst zu sein und mir gegenüber so offen zu sein wie ich ihm gegenüber sein möchte.

Aber aktuell bekomme ich das nicht hin. Ich schrecke zurück, wenn Leute mir zu nahe kommen, zumindest, wenn es Menschen sind, die ich nicht schon seit vielen Jahren kenne und von denen ich weiß, dass nach diesen Momenten der Nähe auch wieder ganz viel Distanz und eigener Raum kommt. Und ich vermute inzwischen, dass das weniger das Resultat ausgeprägter Eigenständigkeit ist, sondern mehr das Ergebnis alter Verletzungen.

Deswegen meine Frage an die anderen: Was tut ihr, um solche alten Verletzungen loslassen zu können? Was tut ihr gegen die Angst beim Kennenlernen, dass man euch übermäßig vereinnahmen oder umgekehrt zu sehr auf Distanz halten will, um auf diese Weise Kontrolle über die entstehende Beziehung auszuüben?

Ich möchte in der Hinsicht gern ein wenig freier werden, und auch wieder offener für das Gute, was ein Mann mir geben möchte. Und ich suche noch nach dem Weg dahin.
*******581 Frau
1.123 Beiträge
Mutig sein und „springen“.
Wenn Du eine Beziehung möchtest, gibt es kein zurück, nur nach vorne. Learning by doing.
Und wenn Du dann drin steckst und Angst hast, Dich selbst zu verlieren (das passiert mir leider auch oft, aber ich lerne dazu), hilft es, sich regelmäßig selber zu fragen, ob noch alles in Ordnung ist. Man sich genug Zeit für sich nimmt, genug Freiraum, aber auch genug Gemeinsamkeit da ist.
Alternativ kann Dir vielleicht auch ein Psychologe oder ein Paarcoach weiter helfen….
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******581:
Alternativ kann Dir vielleicht auch ein Psychologe oder ein Paarcoach weiter helfen….

Ich lerne auch immer gern von Vorbildern *g* .
*******in78 Frau
9.010 Beiträge
Mut und das ist jetzt gar nicht einfach Offenheit. Natürlich ist der Partner nicht dazu da, um einen zu „heilen“, wie das Wort aber sagt, es ist eine Partnerschaft.

Wir müssen nicht alles mit uns selbst ausmachen und es bereinigt haben, quasi auf Werkseinstellung zurück, um in eine neue Beziehung zu starten.

Wir haben unsere Geschichte und wir haben unsere Narben, Ängste und Sorgen.
Darüber zu sprechen, dem anderen die Möglichkeit zu geben uns kennen- und verstehen zu lernen.
Das kann Verletzungen heilen.

Wenn ich mir den Arm gebrochen habe und ihn nicht streicheln könnte, dann muss ich nicht alleine zusehen, dass ich erst lernen muss es zu könnten, ich darf durchaus hingehen und sagen „mein Arm ist gebrochen, ich würde dich sehr gerne streicheln, versuchen wir dies zusammen möglich zu machen?“.

Offenheit, eins der sehr schwierigen Dinge, denn dann wird jemand verletzlich und es ist zunächst ein Vorschuss an vertrauen.
********eter Mann
110 Beiträge
Zitat von **********lerin:

Mein Ideal war und ist eigentlich immer, einem neuen Menschen unvoreingenommen gegenüberzutreten. Ein künftiger Partner ist nicht verantwortlich für die Verletzungen aus meiner Vergangenheit. Er verdient, dass ich ihm offen und unvoreingenommen gegenübertrete, bereit für das Gute, was er mir geben will. Es ist nicht seine Aufgabe, die alten Verletzungen zu heilen und zu beweisen, dass er es besser macht, es ist nur seine Aufgabe, er selbst zu sein und mir gegenüber so offen zu sein wie ich ihm gegenüber sein möchte.

Ich finde, das ist eine tolle und sehr gesunde Einstellung.

Aber aktuell bekomme ich das nicht hin. […] Und ich vermute inzwischen, dass das weniger das Resultat ausgeprägter Eigenständigkeit ist, sondern mehr das Ergebnis alter Verletzungen.

Dann höre auf Dich und lass es zu, dass Du das nicht hinbekommst. Wunden brauchen Zeit um zu heilen.

Was tut ihr gegen die Angst beim Kennenlernen, dass man euch übermäßig vereinnahmen oder umgekehrt zu sehr auf Distanz halten will, um auf diese Weise Kontrolle über die entstehende Beziehung auszuüben?

Ich tue gar nichts dagegen. Ich lasse die Angst zu. Sie ist ein Sensor, der mir gewachsen ist, um mich zu warnen. Er erinnert mich an vergangenen Schmerz und er mahnt mich, zukünftig aufzupassen und mehr auf mich Acht zu geben.

Du wirst jetzt rechtzeitig bemerken, wenn man Dich übermäßg vereinnahmen will oder Kontroll-Spielchen mit Dir abzieht. Höre auf Dich. Du bist jetzt besser, erfahrener, stärker und klüger als zuvor.

Ich möchte in der Hinsicht gern ein wenig freier werden, und auch wieder offener für das Gute, was ein Mann mir geben möchte. Und ich suche noch nach dem Weg dahin.

Du bist schon etwas freier und Du wirst auch wieder offener werden. Du wirst nun das Gute, was man Dir geben möchte, von Manipulationen unterscheiden können. Den Weg dahin, den gehst Du bereits.

Lass Dir Zeit. Du wirst merken, wenn das Ziel erreicht ist.
@**********lerin

Wie immer gibts da gute und schlechte Nachrichten.

Unabhängig davon was Dir in Deiner Vergangenheit angetan wurde wirst Du nie unvoreingenommen in eine Beziehung gehen können bevor diese Baustellen beendet wurden.
Notfalls, wie schon erwähnt, mit der Hilfe von Profis wenn Du nicht klar kommst.
Du wirst diese Angst und Unsicherheit immer, wenn auch unbewusst, ausstrahlen.
Das würde sehr belastend für eine Beziehung sein.

Werde Dir klar was für einen Mann Du willst und brauchst.
Stell Dir die Frage was für eine Frau Du sein musst um einen Mann in Dein Leben zu ziehen um eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen.
Dann dürften Dir die Schritte klar sein die Du gehen musst um in die Umsetzung zu gehen und an Dir zu arbeiten, nötigenfalls mit Hilfe.
Arbeite an Deinem Mindset.

Vorher eine Beziehung einzugehen bevor Du die Angst und den Schmerz überwunden hast wird nicht das bringen was Du brauchst.

Du wirst lernen die negativen Gefühle und Emotionen loszulassen, denn sie dürfen nicht Dein Leben bestimmen.
Die Erinnerung wird nie verschwinden aber Du wirst lernen damit umzugehen ohne dass es das Hier und Jetzt negariv beeinflusst.

Mit diesem neuen Bewusstsein und Selbstbewusstsein wird es Dir nicht schwerfallen den passenden Mann anzuziehen.

Leicht wirds nicht aber es ist jede Mühe wert und wird umso mehr Fülle in Dein Leben bringen
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die Beiträge *g*

Die Hauptfrage ist tatsächlich nicht, was ich tun soll, sondern was ihr getan habt und was euch hilft, mit so etwas umzugehen. Ich habe einmal gelernt, dass Ich-Botschaften immer sehr zielführend sind, deswegen habe ich auch meinen persönlichen Grund genannt, warum ich mehr über dieses Thema lernen möchte, aber an dieser Stelle suche ich keine Coachings und keine Analyse meiner Muster, sondern Erfahrungsberichte von anderen, die etwas zu dem Thema beitragen möchten. Idealerweise ebenfalls aus Ich-Perspektive wie "mir hat damals geholfen, dass ..." oder "ich versuche im Moment Folgendes, nämlich ..."

Danke für die bisherigen und die noch folgenden Beiträge *g*
*******in78 Frau
9.010 Beiträge
@**********lerin dann Streich das „wir“ und ersetze es durch „Ich“ bei mir bitte. ☺️

Mir hilft die Erkenntnis und hat mir geholfen, dass es hilft sich zu öffnen und den anderen mit ins Boot zu holen.
****mme Frau
1.072 Beiträge
Ich bin in Psychotherapie, um alleine Unbewältigtes mit Hilfe verdauen kann. Und es geht vorwärts und ein guter Prozess für mich.
@**********lerin
Meine Geschichte ist nicht Deine Geschichte und ebenso ist das im Umkehrschluss.
Dinge die mir geholfen haben verpuffen vielleicht bei Dir.
Mir ist es auch vollkommen klar dass Du keine tiefgreifende Internas offenlegen möchtest, warum auch.

Mir hat es geholfen dass ich mich intensiv mit folgenden Themen auseinanderzusetzen:
Wer bin ich?
Was bin ich?
Was möchte ich und was brauche ich?
Was muss ich tun um dies zu erreichen um den Mangel in meinem Leben zur Fülle kommen zu lasse?
Der Partnerwunsch ist zwar bei mir präsent aber nicht primär, weil ich weis dass sich dies irgendwann ergeben wird.

Mir hat geholfen loszulassen und zu verzeihen.
Weil ich mich selbst liebe und nur deshalb in der Lage bin ehrliche Liebe zu geben.
Mein Leben ist nicht von diesem schlimmen Erlebnis abgängig und schon zweimal nicht von der Person die mir das angetan hat?
Ich hege keinen Groll mehr, gehe jetzt meinen Weg, habe mich von Angst, Scham und Schuld befreit, mir selbst vergeben.
Ich brauche keine Absolution von irgendjemand.
Habe falsche Freunde, falsche Götzen und falsche Denkmuster hinter mir gelassen.
Habe mich von der Lüge verabschiedet dass es wichtig ist was Hinz und Kunz von mir denkt.
Ich habe meinen State und Frame gefunden und gehe meinen Weg als aufrechtiger, wertiger Mann und es ist mir gleich was andere von mir denken, bis auf die Menschen die mir etwas bedeuten, die ich liebe und die mich lieben.
Mir geht es gut und ich freue mich auf den nächsten Tag, egal was er bringen mag.
Denn ich bin stark genug auch ihn zu mestern.
Hilft Dir das?
Wenn ja freue mich sehr, wenn nein hoffe ich das es Dir vielleicht den einen oder anderen Impuls gibt in die richtige Richtung zu gehen.
*****_68 Mann
8.653 Beiträge
Jedes Ende ist immer auch wieder eine neue Chance.
Natürlich darf man einen Moment trauern ... alte Fehler reflektieren, um sie in einer erneuten Beziehung zu vermeiden.
Wenn man sich generell in einer Beziehung zu sehr verliert, sollte man wirklich an sich arbeiten.
Natürlich sollte es ein "Wir" geben ... nur nicht um den Preis, dass das "Ich" völlig verlorengeht.
Was die alten Verletzungen betrifft, die werden aufgeblendet, denn man schaut ja nach vorne.
Sollten sie wirklich mal einige Zeit zu dominant sein, tut man entsprechend etwas für sich selbst ...
Dinge die einem wirklich guttun. Dann sollte der Fokus auf dem eigenen Wohlbefinden liegen ... Hobbys, Freunde, all solchen Dingen sollte man sich ohne Wenn und Aber zuwenden.

Al
*****608 Mann
3.311 Beiträge
Es heißt die Zeit heilt Wunden, die lindert sie. So meine Erfahrung.
Bei mir hat es 10 Jahre gedauert, am Anfang habe ich viel geredet mit Freunden, mit fremden Menschen und es war soweit ganz gut für mich. Bis ich merkte, ich trete auf die Stelle.
Ich habe mich dann erstmal nicht mehr mit der Beziehung beschäftigt, tief drinnen in mir lief das Programm im Unterbewusstsein weiter.
Ich habe mir ein Kajak, dann einen Wohnwagen gekauft und bin raus in die Natur. Ich fing an nackt durch den Wald zu laufen, barfuß...es veränderte sich mein Selbstwertgefühl wie auch mein Selbstbewusstsein, alles ganz langsam...Ich würde gelassener, Beziehung war kein Thema, ich war auch nicht bereit dazu, denn ich musste mich erst finden.
Meine Werte haben sich verändert und ich habe mich gefunden.
Heute, Jahre später, kann ich mit meiner ex reden, als wäre da nie was gewesen.
Nix schmerzt.
Wie sich mein Suchmuster verändert hat, weiß ich nicht. Da werde ich mein Inneres zum richtigen Zeitpunkt fragen müssen. Da wird immer noch verarbeitet...bis zum Ende..
*******in78 Frau
9.010 Beiträge
Alles hat seinen Sinn, auch, wenn wir ihn nicht sehen, nicht verstehen, er sich nicht zeigt, oder erst später. Das sage ich mir.

Mir hilft die Erkenntnis, dass ich bin, wie ich bin und ich habe es satt, mich ständig zu analysieren.

Ich glaube fest daran, wenn etwas sein soll, dann wird es auch kommen und ansonsten hatte das schon seinen Sinn, warum ich gehandelt habe, wie ich gehandelt habe.

Das klingt esoterisch , ein wenig religiös? Mag sein, obwohl ich nicht religiös bin, oder esoterisch angehaucht.

Ich habe vieles und werde vieles nicht verstehen, der Glaube, dass es sich aber irgendwann zeigt, der ist in mir.

Ich nehme mal diesen Thread als Beispiel. Hätte ich einen dieser Männer genommen, dann hätte ich ihn nicht erstellt und würde nicht einige Erfahrungen lesen, aus denen ich eventuell etwas mitnehme. Ich wäre gar nicht erst in den Gedankenkreis gekommen, selbst reflektieren zu wollen und da wir keine Hellseher sind, wer weiß, ob die Beziehungen wirklich so toll gewesen wären.
****_up Frau
2.290 Beiträge
Nachdem ich mich aus einem toxischen Abhängigkeitsverhältnis zu einem malignen Narzissten heraus gekämpft hatte, habe ich mich gefragt wie mir das passieren konnte; wie ich in dieses Verhältnis hinein geraten bin und weshalb ich mich so habe behandeln lassen.

Um Antworten zu bekommen habe ich viele Sachbücher gelesen und mir therapeutische Hilfe geholt. Alleine hätte ich das nicht "begreifen" können.

Ich habe viel über z.B. Bedürfnisse und Bedürftigkeit, Eigenverantwortung, Egoismus, Konsequenz, (radikale) Akzeptanz uVm gelernt. Ich habe mich reflektiert und Gefühle, die ich lange weggeschoben/verdrängt hatte, ge- und durchlebt.
Ich habe mich geöffnet, Bekannte, Freunde und Vertraute einbezogen und mich selbst auf einer ganz anderen Ebene neu kennen gelernt. Dann habe ich mir Zeit, viel Zeit, zur Verarbeitung gegeben, weitere Bücher gelesen, angefangen zu meditieren und meinem Bauchgefühl zu vertrauen. Als ich das Gefühl hatte gut mit mir selbst im Kontakt zu sein, schwand die Angst erneut verletzt zu werden. Sie wich dem Vertrauen in mich selbst.

Es ist mir bewusst, dass mir Menschen die ich an mich heran lasse, denen ich mich öffne, weh tun können. Ich weiß aber auch, dass ich es überstehen werde und mir nichts passieren kann solange ich mir treu bleibe. Beziehung leben funktioniert nicht mit "angezogener Handbremse". Wenn ich mich auf jemanden einlasse, dann zu 100%.

All das ist graue Theorie und funktioniert so lange super wie ich rein rational unterwegs bin. Sobald Emotionen ins Spiel kommen und mein Hirn mit Hormonen geflutet wird sieht das ganz anders aus. Was aber bleibt ist die tief in mir verwurzelte Sicherheit, dass ich es auch überstehen werde, wenn es sich um ein Strohfeuer handelt. Das habe ich bereits in der Praxis erprobt *zwinker*

Heute schaue ich mir die Menschen, die ich in mein Leben lasse, genauer an. Wenn ich jemanden date, was sehr, sehr selten vorkommt, dann freue ich mich, angstfrei, erwartungslos und unvoreingenommen, darauf diese Person kennen zu lernen. Sollte sich, trotz vorheriger Übereinstimmungen, irgendwann herausstellen, dass es doch nicht passt, wirft mich das weder aus der Bahn, noch lässt mich die eventuelle Ablehnung durch den Anderen an mir zweifeln.

Wenn mich jemand vereinnahmen möchte, Machtspielchen mit mir spielen möchte, mich einschränken oder manipulieren möchte, ist er nicht der richtige Mensch für mich. Single sein ist zwar nicht meine bevorzugte Lebensform, aber allemal besser als faule Kompromisse zu machen.
*********l_82 Frau
589 Beiträge
Hier nur kurz zusammengefasst was mir hilft, weil die anderen es bereits so wunderbar formuliert haben.

1.Eigene Auseinandersetzung mit dem Erlebten.
2. Die Gefühle die sich in einer neuen Partnerschaft in bestimmten Situationen einstellen könnten, ganz offen zu kommunizieren. Sonst kann der neue Partner schlecht Verständnis aufbringen für manche Reaktionen.
Als Beispiel: der Expartner hat einen häufig ignoriert, wenn ihm irgendetwas nicht passte und hat einen damit in der Luft hängen lassen.
Dann würde ich dem neuen Partner erzählen, wie es sich anfühlt, wenn jemand einfach aus der Kommunikation geht.
3. Den Mut haben und hoffen, dass der neue Partner nicht in den alten Verletzungen stochert.

Damit bin ich bisher ganz gut verfahren. Die andere Person wird ja auch Themen mitbringen. Zumindest wenn sie nicht mehr 22 ist *zwinker*
*******na19 Frau
1.155 Beiträge
Was hilft mir?
Genug bzw sehr viel Zeit sich geben, um die Einsamkeit in die Zweisamkeit mit sich selbst umzuwandeln.
Ich nenne es für mich: ich fange erst an, eine harmonische und liebevolle Beziehung ZU MIR selbst oder mit mir selbst aufzubauen.
Manchmal scherze ich sogar und sage, ich bin gerade in einer Beziehung... mit einer wunderbaren Person und das bin ICH!🥰
Ich lerne aus den vorherigen Beziehungen und die erste Regel: höre auf deinen Bauchgefühl und mache am Anfang KEINE Kompromisse mehr!
Nimm nicht das was glänzt und berauscht, sondern höre genau zu und beobachte diesen Menschen, bei seinen Worten und Taten und projiziere es direkt auf dein (mein) Wohlbefinden!
Ich verzichte lieber, anstatt "auszuprobieren".
Was mir hilft, ist wirklich auf meinen Bauchgefühl zu hören, das ist mein ICH und Manchmal auch mein Ego, die beiden sind ständig im Gespräch mit mir und geben mir die Hinweise, auf die ich achten muss!
Auf das "Ich" soll ich mehr hören, das Ego lerne ich zu mäßigen und zu züchten.
Und zu letzt was mir hilft, ist mein eigenes Leben soweit zu bereichern, dass ich nicht mehr auf die alten Trigger reagiere und nicht versuche durch eine Beziehung etwas zu kompensieren.
Ich trainiere und meditiere, um mein Mindset so weit zu bringen, um diesen Weg und Prozess: den Genuss des eigenen Lebens soweit zu genießen, dass ein anderer Mensch mich auf diesem Weg begleiten möchte.
Ich finde sein Leben und Mindset toll und er meins.
Solange es nicht der Fall ist, auf mein Leben bezogen, entspanne ich mich und packe das Thema "neue Beziehung " in eine Schublade.
Ich lerne MIR selbst zu vertrauen.
Nicht anderen Menschen, das empfinde ich als eine Täuschung.
Ich vertraue meinem Gefühl, dass dieser Mensch tut mir gut und, dass da keine Gefahr ist. Dem inneren Ich, dieser Stimme kann ich vertrauen 🥰
*****ite Frau
9.564 Beiträge
Zitat von **********lerin:
Was tut ihr gegen die Angst beim Kennenlernen, dass man euch übermäßig vereinnahmen oder umgekehrt zu sehr auf Distanz halten will, um auf diese Weise Kontrolle über die entstehende Beziehung auszuüben?

Vertrauen erfordert manchmal Mut.
*******nna Frau
279 Beiträge
Bei @****_up unterschreibe ich jedes Wort, das hätte ich genauso schreiben können.

Plus habe ich mit therapeutischer Hilfe ergründen können, was sich seit Kindheit wie ein roter Faden durch mein Leben zieht, sprich welche Anteile zu mir gehören und welche ins Außen. Fortlaufendes Wachstum bei anhaltender "Arbeit".

Mir hat auch geholfen zu erkennen, was ich alles schon er- und überlebt habe und wie widerstandsfähig und resilient ich bin und das bleibt mir trotz aller Widerstände, Ablehnungen und Verletzungen und Ent-Täuschungen, die ich noch vor mir habe.

Ich bemühe mich, nicht zu (ver)urteilen und zu vergleichen (und möchte auch nicht, daß mein Gegenüber das tut) und nichts festzuhalten außer mich selber. Stattdessen zeige ich mich, so wie ich bin, keine hidden Agenda, keine Spielchen, keine Rumtaktiererei und inzwischen brauche ich auch keine Etiketten mehr im Sinne von "ist das jetzt eine F+ oder doch schon eine Beziehung? " Es ist wie es ist und was es ist. Leap of faith.

Und ich habe seit Dez 21 ein ganzes Jahr lang quasi ansatzlos und grundlos durchgeheult: auf der Straße, im Restaurant, beim Einkaufen, woauchimmer. Das war allermeistens schmerzfrei, es floß einfach aus mir raus und ich hab es zugelassen.
*******987 Frau
9.057 Beiträge
Ich habe mit meiner Herrin tatsächlich einfach sehr offen darüber geredet, was mir in der vorherigen Beziehung passiert ist und immer, wenn mich etwas daran erinnert, rede ich auch mit ihr darüber. Sie tut das gleiche auch mit ihren Vorerfahrungen.

Außerdem versuche ich, so gut ich kann, an mir selbst zu arbeiten, damit die Dinge, die mich selbst in eine unschöne Situation gebracht haben, nicht mehr so leicht passieren können.
*****a63 Frau
5.645 Beiträge
Da ich inzwischen weiß, dass es Wunden gibt, die nicht heilen, gehe ich folgendermaßen vor:

Oft wird eine Wunde getriggert, das kann u.a. durch ein Wort, Tonfall oder Gesichtsausdruck passieren. Dann fühlt es sich an, als ob der Schmerz aktuell ist. Und nicht unter umständen vor Jahrzehnten vorhanden war.

Und das geht am Bewusstsein vorbei.

Deshalb trainiere ich, schneller hinzuschauen, ob der Schmerz gerade verursacht wurde oder eine älter Erinnerung ist. Dementsprechend kann ich dann reagieren, indem ich mir zum Beispiel bewusst mache, das ist ein alter Schmerz.

Ich schaue dann ob er eine Warnung beinhaltet. Durch diese Distanz kann ich wiederum die aktuelle Situation neutraler wahrnehmen.

Und hinsehen, was tatsächlich real passiert. Meistens nichts vergleichbares wie in der Vergangenheit.
*******ter Frau
5.107 Beiträge
Das Problem ist zu komplex ...
als das man es mit einem "Hausmittel" heilen könnte.

Wie und warum wir Verletzt sind und wie wir auf Verletzungen reagieren ist eine Frage der Persönlichkeit. Weniger die erlernter Strategien.

Strategien können erfolgreich sein, schaffen aber weder innere Zufriedenheit noch schützen sie vor weiteren Verletzungen.
Es ist ja nicht so das man mit "Arbeits-" Schutzmaßnahmen und dem Tragen von Schutzkleidung gänzlich geschützt wäre.

Ich habe immer geglaubt das es ein "Fehler" der Jugend sei, aus diesen oder jenen Gründen nicht mit einander zu reden. Wünsche oder Erwartungen zu formulieren oder gar fähig zu sein ein Gespräch zu führen das eine offene Atmosphäre geschaffen wird die sich begünstigend auf ehrliche und meist schamhaft zurück gehaltene Themen auswirken kann. In der Hoffnung das dies im Alter besser wird ...

Wird es nicht! Denn die selben Menschen sind nur älter geworden nicht schlauer. Das betrifft sowohl ihre plumpen Strategien als auch die Wahl ihrer Worte, welche in primitiven Klötzen keine Probleme lösen sondern schaffen.

Und so definieren Ich- Menschen ihre Sicht auf die Dinge absolut und ohne Berücksichtigung anderer Sichtweisen. Darin sind sie sich dann einig und meinen einen, den primitivsten Nenner hypen zu müssen und nennen es Beziehung.

Ich bin über meine Verletzungen nie hinweg gekommen. Meine Strategie ist die, keine mehr zu zulassen. Diese Strategie ist für mich richtig.
@**********lerin

Was mir auffiel ist der Satz.
Eigentlich bin ich als Single gar nicht so glücklich.

Mich konnte man in Beziehungen bzw wenn sie beendet wurden nur dann verletzen wenn ich mit dem Gedanken in eine Beziehung gegangen bin fort glücklich zu werden.

Seit mir das bewusst geworden ging ich nur noch Beziehungen ein wenn ich auch als Single glücklich war.

Das hat viel Druck vom Partner genommen
Und auch von mir ein Mehrwert durch die beziehung haben zu müssen in Sachen glücklich werden zu müssen
So reichte es den Status Quo zu halten, was dann deutlich einfacher war.

Auch das Bewusstsein das ich selber nicht Perfekt bin und das dann auch nicht von anderen erwarten kann und nur weil ich Dinge nicht tun würde deshalb zu erwarten das es andere nicht tun würden ist eher Naiv als clever
Und schon gar keine Basis.

Der Mensch menschelt haltnicht immer im guten und dazu noch nicht immer gleich.

Und ja manchmal passt es für einem selber besser als es der andere mit einem selber empfindet dann ist das in dem Fall einfach so, was aber kein Grund ist sich nicht auf jemand anderen einzulassen und zwar ohne das Gepäck aus der Vergangenheit.
*********lebee Mann
1.583 Beiträge
Traumata abschütteln . . .
. . . ohne den Begriff überstrapazieren zu wollen, er sollte aber auch nicht unterschätzt werden. Verletzungen aus alten Beziehungen sind . . . Traumata. Traumatische Erlebnisse. Meine Meinung. Und es gibt keinen Gradmesser, was für wen zu wenig oder schon zu viel ist.

Manche kommen ansonsten bärenstark daher und werden von einer - für andere - Kleinigkeit völlig umgehauen. Bei wieder anderen ist es genau umgekehrt.

Allen gemein ist zumindest verbreitet in westlichen Kulturkreisen, dass sie seltenst Zeit zur Verarbeitung (Abschütteln) haben, sondern ‚funktionieren‘ müssen. Soweit zu meiner Sicht darauf, um es nochmal deutlich zu machen.

Das Ergebnis, wie Du sagst, @**********lerin , das Ergebnis alter Verletzungen . . . lässt Dich ja ganz offensichtlich ‚gehemmt‘ in jede neue Beziehung gehen ?

Nun, ich kenne solche Beziehungsverletzungen auch. Was mir hilft:

Yoga (generell, aber auch bestimmte Übungen - z.B. Kreuzbeinklopfen - helfen, Traumata, die sich häufig im Beckenboden manifestieren, zu lockern und ‚abfliessen‘ zu lassen). Noch einfacher: Schütteln. Andere tanzen - das Ergebnis ist gleich. Du hast die Chance, eine Blockade nach der anderen sanft zu erkennen, anzunehmen, sodass sie sich ‚gesehen’ fühlt und dann loszulassen. Bzw. sie geht dann von alleine, weil sie sich ja ‚gesehen‘ fühlt.

Zum Schütteln schau‘ Dir auch gerne mal die YT-Videos von Ilan Stephani an.

Viel Glück.
Psychohygiene

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Zitat von ******kel:
Psychohygiene

Joyclubpause mit Abmeldung

Gartenarbeit

Schießen

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