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Habt ihr einen Tipp für einen BDSM-Anfänger?

****415 Mann
1 Beitrag
Themenersteller 
Habt ihr einen Tipp für einen BDSM-Anfänger?
Liebe Leute vom Joyclub,

gebt mir mal einen Tipp. Ich bin totaler BDSM-Anfänger und bekomme diese Wünsche irgendwie nicht in Einklang mit meinem Beziehungsbild.

Ich hatte bisher immer warmherzige, respektvolle Beziehungen mit liebevollem Sex. Ich mag so ganz kitschige Sachen: Schmusen, Knutschen, Nähe usw. Aber es gibt in mir schon immer eine andere, dunkle Seite. Nämlich den Wunsch die Partnerin zu bevormunden und zu schikanieren. Mir fällt es schwer, das an mir zu akzeptieren, geschweige denn, es in die Sexualität einzubringen. Denn es widerspricht allem, das mir in einer Beziehung wichtig ist. Und trotzdem ist es ja ein Teil von mir. Ich bin verwirrt.

Ich habe viele Fragen: Bin ich alleine mit diesem Problem? Oder geht es jemandem ähnlich? Hast du es geschafft, deine Wünsche in einer Beziehung umzusetzen? Wie hast du den passenden Partner gefunden?

Ich bin dankbar für jede Anregung, die ihr mir gebt!
****72 Frau
662 Beiträge
Es hilft immer den passenden Partner zu finden. Jemanden an seiner Seite zu haben, dessen Kink es ist, dominiert zu werden, verändert vielleicht auch Deine Sichtweise in Deiner Sexualität. Und Kuscheln, schmusen oder slow Sex ist ja nichts schlimmes und kann dennoch stattfinden.
******ron Mann
4.658 Beiträge
Zitat von ****415:

Ich habe viele Fragen: Bin ich alleine mit diesem Problem? Oder geht es jemandem ähnlich? Hast du es geschafft, deine Wünsche in einer Beziehung umzusetzen? Wie hast du den passenden Partner gefunden?

Tritt BDSM Gruppen bei.
Suche dir einen Mentor.
Besuche Stammtische.
Gehe auf BDSM Partys.
Knüpfe Kontakte.
Werde aktiv.

Es gibt Akzeptanz für deine ambivalenten Gefühle. Sowohl virtuell als auch real.

Äh ja. Die letzte Frage. Ich habe meine in RL gefunden. Wir lernten uns hier kennen, außerhalb des erotischen Space und verabredeten uns um Mal was zu unternehmen. Da war Sex, wenn überhaupt eine Option, aber das Ziel war: kennen lernen.
*****_EN Frau
413 Beiträge
Ich kenne das von jedem Dom, dem ich bisher begegnet bin. Da bist du wirklich nicht alleine.
Mit der passenden Sub musst du dich nur trauen. Vergiss nie: Das was dir in deinen kühnsten Träumen vorschwebt, ist genau der Traum einer Sub. Du musst sie nur finden.
Das übliche, emanzipierte Beziehungsbild wird außer Kraft gesetzt, zumindest während einer Session.
Wie schon gesagt, Stammtische sind da richtig, um sich zurecht zu finden.
****el Mann
1.240 Beiträge
Hallo,

und WIE gut ich das verstehen kann!
Wenn mein Selbstbild auch nur annähernd stimmt, bin ich
-grundsätzlich ein Menschenfreund.
-Feminist.
-nicht mehr Pazifist, aber glaube an die Macht von Wort und Liebe
-und haue gerne Frauen mit Stöcken. Unter anderem.

Das ist tatsächlich erst mal schwer unter einen Hut zu bekommen.

1. Was Keseh sagt, halte ich für entscheidend. Es gibt jemanden oder mehrere, die wollen und denen es Lust bereitet, was Du willst und Dir Lust bereitet. Finden ist die Kunst. Eine große. Aber möglich ist es.

2. Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit den inneren Widersprüchen umzugehen. "Gesellschaftspolitik endet an der Kante zu Bett, Esstisch oder Parkplatz" ist eine davon, aber es gibt mehr. Die musst Du Dir aber nicht alleine ausdenken; sehr wahrscheinlich gibt es die Idee schon, die Du brauchst. 08_15s Tip von Austausch auf welche Art auch immer ist da hilfreich.

3. Beziehungen: Knifflig. Wenn in einer auf Länge oder gar Dauer angelegten Beziehung erotisches Machtgefälle herrscht, halte ich es für sehr schwierig, das nicht auf den Rest der Beziehung überschwappen zu lassen. Ich kenne Beziehungen, die für sich in Anspruch nehmen, das hinzubekommen, aber das wirkt auf mich nicht so. Wirkliche Augenhöhe nehme ich da nicht wahr und ist mir selbst auch nie gelungen. Vielleicht klappt das bei sehr klaren situativen und zeitlichen Grenzen, aber die wären dann so umfassend, dass wenig Raum für Sponatintät bliebe. Es gibt bei diesem Aspekt also sicher Berufenere als mich; leicht aber, denke ich, ist es keinesfalls. "Verwendungszweckbezogene Öffnung" wäre dann eine mögliche Lösung.

Wie auch immer aber: Nur Mut! Das Tolle an dieser Spielart ist, dass man so viel reflektieren und reden muss; das ist als Beifang auch für die sonstige Liebe sehr hilfreich. Zugeben ist es komplziert, aber: No Job to tough, no fee to high!

H.
****el Mann
1.240 Beiträge
PS:
"Warmherzig" und BDSM sind keine Widersprüche. Im Gegenteil.
Und ich würde BDSM auch nicht als "dunkel" bezeichnen, trotz mancher Vorlieben, sich in schwarze Frischhaltefolie zu kleiden.
Zitat von *****_EN:

Das übliche, emanzipierte Beziehungsbild wird außer Kraft gesetzt, zumindest während einer Session

Nein, eben nicht.
Emanzipiert = Selbstbestimmung/ freie, eigene Entscheidung, und BDSM findet im Konsens oder Metakonsens statt.
Auch in "nur" Sessions.
Falls Feminismus gemeint war, passt es auch nicht wirklich.

Ich grätsche hier rein, weil ich das sehr wichtig, wenn nicht gar die Grundlage überhaupt finde.

@ TE, vielleicht hilft dir das nicht, aber du bist ganz gewiss nicht alleine mit dem Thema. Egal, ob auf der aktiven oder passiven Seite bzw ob Top oder Bottom.
Es ist mMn gut und völlig "normal", sich solche Gedanken zu machen.
Und es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Stammtische sind ein wirklich guter Tipp, in direktem Kontakt wird u. U. auch einiges "zurechtgerückt".
********etic Mann
77 Beiträge
Ich schließe mich den “Vorrednern“ an
Bei mir waren „Erfolgsfaktoren“ definitiv:
1. Stammtische. Kommunikation mit Gleichgesinnten ist auf jeden Fall sehr hilfreich.
2. passende Partnerin. Wenn du hier mit offenen Karten spielst und nicht direkt als der „megaerfahrene Superdom“ auftrittst, kann eine gemeinsame Reise beginnen und du hast im Idealfall direkt das richtige „Übungsobjekt“ 😈
3. Events. Fand ich auch sehr spannend, weil man sich einmal die Praxis anschauen kann, ohne die Nicht-Authentizität eines Pornos. Und vielleicht ergibt sich dort ja auch 2. *ggg*
4. ich bin ein großer Fan von Podcasts „Kunst der Unvernunft“ oder „Notvanilla“ kann ich persönlich empfehlen. Bieten interessante Einblicke und man kann sie eben nebenher, zum Beispiel im Fitnessstudio, konsumieren. Man sollte sich jedoch gerade als Anfänger vor Augen halten, dass dort mit unter Menschen sind, die das seit Jahren machen. Sonst besteht die Gefahr, und so ging es mir, dass man direkt meint auch so krass einsteigen zu müssen. (Stichwort „ The Cabin“) 😈

In diesem Sinne viel Erfolg und vor allem viel Spaß! 😄💪🏻
*******dor Mann
6.050 Beiträge
@TE
Welcome to the club.
Die guten unter uns fragen sich das: warum mach ich, brauch ich den Scheiss?
Mach dich auf den Weg und suche.
Wir leuchten die dunklen Ecken in uns aus, ganz gegenseitig.

Du wirst alles finden: selbstbestimmte Reife und furchtbare Abhängigkeit. Du bringst schon das beste Talent mit, um das eine vom anderen zu unterscheiden.

Und wenn es gelingt, ist es tiefer und freier und verletzlicher als vieles andere.
*********eams Mann
296 Beiträge
Ich bin im zarten Alter von 50 Jahren von einer Frau auf meine Neigung aufmerksam gemacht worden. Seitdem habe ich meinen Weg gefunden.

Es ist sicher gut, sich so viele Informationen wie möglich zu holen. Ich habe damals Stammtische besucht und hatte das Glück, im Bekanntenkreis einen erfahrenen Dom kennen zu lernen, der mir tiefe Einblicke in sein Tun gewährte.

Das war alles wichtig und notwendig, um überhaupt einen Grundstock an Wissen zu bekommen. Doch ohne echte Erfahrungen ist das alles nichts wert. Und es besteht die Gefahr, dass man sich in die Theorie derart vertieft, dass die Wünsche und Sehnsüchte immer spezieller werden. So, dass die Chance auf das Kennenlernen einer Frau mit der passenden Neigung immer unwahrscheinlicher wird.

Ich wünsche Dir, dass Du bald eine Frau findest, mit der Du gemeinsam wachsen kannst.
********ntin Frau
857 Beiträge
Mir ging es genau andersrum.

Als selbstbewusste Frau schlummerte in mir der Wunsch dominiert zu werden. Auch wenn mich mehr Gesprächspartner zu dem Thema auf der Seite der Top sehen würden.

Dann lernte ich meinen Partner kennen. Laut seiner Aussage absolut Vanilla.

Nun gut, trotzdem meine Fantasien geäußert. Tja, der Herr lernt schnell 😉

Sprich darüber, nur so kann dir geholfen werden. Denn der erste Eindruck im Leben passt nicht immer zu den Fantasien und „Geheimnissen“.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Zitat von ****415:
Nämlich den Wunsch die Partnerin zu bevormunden und zu schikanieren.
Du solltest als erstes ausloten, inwieweit deine gegenwärtige Partnerin auch so tickt, sonst bist du sie los und machst den Kachelmann.
Zitat von ****415:
Habt ihr einen Tipp für einen BDSM-Anfänger?
Liebe Leute vom Joyclub,

gebt mir mal einen Tipp. Ich bin totaler BDSM-Anfänger und bekomme diese Wünsche irgendwie nicht in Einklang mit meinem Beziehungsbild.

Ich hatte bisher immer warmherzige, respektvolle Beziehungen mit liebevollem Sex. Ich mag so ganz kitschige Sachen: Schmusen, Knutschen, Nähe usw. Aber es gibt in mir schon immer eine andere, dunkle Seite. Nämlich den Wunsch die Partnerin zu bevormunden und zu schikanieren. Mir fällt es schwer, das an mir zu akzeptieren, geschweige denn, es in die Sexualität einzubringen. Denn es widerspricht allem, das mir in einer Beziehung wichtig ist. Und trotzdem ist es ja ein Teil von mir. Ich bin verwirrt.

Ich habe viele Fragen: Bin ich alleine mit diesem Problem? Oder geht es jemandem ähnlich? Hast du es geschafft, deine Wünsche in einer Beziehung umzusetzen? Wie hast du den passenden Partner gefunden?

Ich bin dankbar für jede Anregung, die ihr mir gebt!


Alles was Du geschrieben hast, beinhaltet dass was ich BDSM nenne und es auch so kennen gelernt habe.
BDSMer sind warmherzige, liebevolle Menschen, mit einem wenn sie wollen erfüllendem Sexualleben. BDSM ist KEINE Religion und man braucht auch keine BDSM Partys dafür.
*******e74 Frau
410 Beiträge
Geduld.
Als allererstes. Geduld und Empathie.
Fühler ausstrecken, mit anderen austauschen.
Wenn sich die richtige Partnerin findet fallen alle Puzzleteilchen an ihren Platz.
Die Ambivalenz bleibt zunächst im Hintergrund bestehen, aber die Reaktionen der Partnerin werden dir zeigen dass du sie kickst und umgekehrt. Du wirst an ihr erleben dass sie das genießt, und kannst so verstehen dass alles zusammengehört und ein ziemlich spannendes Ganzes ergibt.
Sollten auch noch die Gefühle zueinander da sein wird alles ein Selbstläufer (so denn die Neigungen wirklich zueinander passen).
******arp Mann
3.257 Beiträge
Zitat von ****415:
Ich hatte bisher immer warmherzige, respektvolle Beziehungen mit liebevollem Sex. Ich mag so ganz kitschige Sachen: Schmusen, Knutschen, Nähe usw. Aber es gibt in mir schon immer eine andere, dunkle Seite. Nämlich den Wunsch die Partnerin zu bevormunden und zu schikanieren. Mir fällt es schwer, das an mir zu akzeptieren, geschweige denn, es in die Sexualität einzubringen. Denn es widerspricht allem, das mir in einer Beziehung wichtig ist. Und trotzdem ist es ja ein Teil von mir. Ich bin verwirrt.

Es klingt so, als würdest du annehmen bzw. davon ausgehen, dass man im BDSM auf diese Dinge verzichtet oder hinten anstellt. So als ob man sich entscheiden müsse- entweder so oder so? Weil beides geht ja nicht? Oder doch?

Doch! Und zwar so was von! Wie also kommst du zu der Annahme, dass sich das ausschließt und eine Frage des Beziehungsbildes ist? Eine Frau mit devoter Neigung ist doch dein passendes Komplementär, du tust ihr damit nichts schlechtes sondern gutes. Und das aufgrund ihrer eigenen Selbstbestimmung, du zwingst es ihr ja nicht auf.

Überhaupt gibt es nicht DAS BDSM sondern DEIN BDSM. Der Mensch besteht nicht aus Neigung allein, sondern hat auch sonst alle anderen und natürlichen Bedürfnisse. Also schließt sich das nicht aus sondern sogar ein. Was wäre ich für ein Herr, wenn ich es an menschlicher Wärme und Nähe missen ließe? Nicht Sub wäre dann das Miststück sondern ich!

Ich sehe deine Ambivalenz aber die bedeutet nicht "entweder oder", sondern "sowohl als auch"!
Das musst du dir jetzt nur noch selbst zugestehen und sehen, dass somit alles i.O. ist.

Auch empfehle ich dir den Film Secretary und schaue ihn mit einem schmunzeln.
https://de.wikipedia.org/wiki/Secretary_(Film)

Zitat von ****415:
Ich habe viele Fragen: Bin ich alleine mit diesem Problem? Oder geht es jemandem ähnlich? Hast du es geschafft, deine Wünsche in einer Beziehung umzusetzen? Wie hast du den passenden Partner gefunden?

Es ist kein Problem, denn da ist keines. Der Rest ist das, was du daraus machst.
****el Mann
1.240 Beiträge
Hallo erneut,

vielem stimme ich zu und könnte nur wiederholen, aber bei einem Punkt möchte ich doch ein wenig Wasser in den Wein gießen: Ja, BDSM findet (hoffentlich, und davon reden wir hier ja) im (Meta)Konsens (Irrelefant: Toller Ausdruck, danke!) statt, der erst einmal selbstbestimmt und auf Augenhöhe ausgemacht wird. Dass das aber nicht auf die Form einer auf Dauer angelegten Liebesbeziehung abfärbt, halte ich zumindest für keinen Selbstläufer. Wie geschrieben, bin ich hoffentlich Feminist und lege ausgesprochen großen Wert darauf, viele Rollenstereotypen abzubauen oder zu umgehen. MaleDom-FemaleSub ist aber in einigen Handlungselementen dem klassischen Rollenstereotyp ähnlich. Ich sehe durchaus das Risiko, dass sich da auf Dauer und implizit etwas überträgt, auch und gerade dann, wenn der Sex nah und gut ist, weil dadurch die Form der Bindung mitbestimmt wird.
Mir selbst ist einmal die Trennung nicht gelungen, obwohl ich um das Risiko wußte und versucht habe, aufzupassen. Ein zweites Mal haben wir gemeinsam beschlossen, eben diese Spielart außen vor zu lassen, weil wir beide nicht sicher waren, dass das gutgeht und uns das andere wichtiger war. Und ich kenne Paare (nicht viele, aber das eine oder andere) in dieser Konstellation; keines davon würde ich weit weg vom traditionellen Rollenverständnis sehen.
Das sind natürlich nur einzelne Beispiele und es gibt bestimmt auch Menschen, denen das gelingt. So wichtig aber Empathie und Austausch und Mut sind, halte ich eben für denkbar, dass das zumindest für diesen Teilaspekt nicht ausreicht.
Eine Lösung habe ich leider nicht (s.o.); ich schätze aber, dass Kommunikation und genaue Beobachtung dieses Aspektes zumindest notwendige Voraussetzungen sind.
Zitat von ****el:

(Meta)Konsens (Irrelefant: Toller Ausdruck, danke!)

Der ist nicht von mir. *g*

Was du an Gedankengängen über die Vereinbarkeit von Prägung bzw Sozialisierung und Neigung beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor.
Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich solche Gedanken jemals komplett über Bord geworfen hätte.

Insofern Danke ich auch nochmals dem TE.
Das Thema kommt hier nicht oft auf,
und ich freue mich mit über so viele wohlwollende bzw ermutigende Kommentare.
🍀
****el Mann
1.240 Beiträge
Aber ich habe ihn von Dir!
Und ich freue mich auch, wenn so etwas von Anfang an mitgedacht wird und damit manches vielleicht vermieden. Ich habe jedenfalls ganz schön gebraucht, bis ich das für mich klar hatte.
******arp Mann
3.257 Beiträge
Zitat von ****el:
Dass das aber nicht auf die Form einer auf Dauer angelegten Liebesbeziehung abfärbt, halte ich zumindest für keinen Selbstläufer. Wie geschrieben, bin ich hoffentlich Feminist und lege ausgesprochen großen Wert darauf, viele Rollenstereotypen abzubauen oder zu umgehen. MaleDom-FemaleSub ist aber in einigen Handlungselementen dem klassischen Rollenstereotyp ähnlich. Ich sehe durchaus das Risiko, dass sich da auf Dauer und implizit etwas überträgt, auch und gerade dann, wenn der Sex nah und gut ist, weil dadurch die Form der Bindung mitbestimmt wird.

Und wo genau ist da jetzt ein Problem? Weil klassische Rollenbilder heute als reaktionär erachtet werden und man Wert darauf legt, eine feministisch korrekte Beziehung zu führen? Und wenn ja, was macht das besser? Geht es sich eigentlich noch um eine Beziehung zwischen zwei Menschen oder um eine Beziehung anhand korrekter Beziehungsbilder? Es ist aber auch echt schlimm, wenn zwei Menschen eine Beziehung so führen, wie es sich für sie richtig anfühlt. Wenn das jetzt alle so handhaben würden... *roll*
****el Mann
1.240 Beiträge
Aha.
Nun bin ich auf die Antworten auf folgende Fragen gespannt:

-Wo und wie habe ich einen Anspruch an die Beziehung anderer formuliert?
-Wo und wie in Frage gestellt, dass es falsch sei, wenn Menschen (lifehack: können auch mehr als zwei sein!) Leben und Beziehung so führen, wie beide (!) das möchten?
-Wie interpretierst Du die Eingangsfragestellung des TE?

Ich nämlich durchaus so, dass er zwischen Neigung und Beziehungsverständnis einen potentiellen Widerspruch sieht. Das kann ich (!) mit meinen (!!) Erfahrungen nachvollziehen, und nach denen kann das tatsächlich ein Problem sein und werden. Steht allerdings auch alles schon, da, wußtest Du also womöglich schon.

Und auch, wenn Du möglicherweise weniger gespannt ist auf meine Antwort auf Deine Frage:

"Und wenn ja, was macht das besser?": Vieles. Sehr vieles sogar. Lebenszufriedenheit und Fairness, und damit anzufangen. Reflexion und Selbstbild der Beteiligten. Vorbildfunktion für eventuelle Kinder und Umfeld und auf Dauer die Gesellschaft. (Und nein, das ist keine Propaganda. Es gibt einen klaren statistischen Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und allgemeiner Lebenszufriedenheit und der Fairness im Gesellschaftssystem im Länderbergleich.) Und ganz nebenbei den Sex.

Kann ich so schlecht und irrelevant alles nicht finden, nicht mal dann, wenn man damit jahrzehntealte Gewohnheiten und jahrealte Beißreflexe in Frage stellen muss.
******arp Mann
3.257 Beiträge
@****el

Deine Einstellung und Ansichten seien dir unbelassen. Ich setze seit jeher auf Selbstbestimmung (für beide!) statt Fremdbestimmung durch äussere Ansichten. Im internen BDSM ist jedoch durchaus eine Fremdbestimmung (vgl. Machtgefälle) gewünscht und wenn die zufällig alten Rollenbildern ähnelt, dann bricht mir da keine Krone aus der Zacke.

Auch hier gilt- es gibt kein Entweder oder sondern ein sowohl als auch. *hutab*
****el Mann
1.240 Beiträge
Zitat von ********ious:
@****el

Im internen BDSM ist jedoch durchaus eine Fremdbestimmung (vgl. Machtgefälle) gewünscht

Du wirst es nicht für möglich halten, aber das ist mir bewußt.

Zitat von ********ious:
@****el
und wenn die zufällig alten Rollenbildern ähnelt, dann bricht mir da keine Krone aus der Zacke.

Auch hier gilt- es gibt kein Entweder oder sondern ein sowohl als auch. *hutab*

Abgesehen von der Frage, ob die Ähnlichkeit zufällig ist: Darum geht es hier nicht.
Es geht, so wie ich den TE verstanden habe, um die mögliche Kollision dieser Bilder mit seiner grundsätzlichen Beziehungseinstelliung, die eine andere ist.
Und da gibt es die Position, dass man das nur sauber auseinanderhalten müsse, wenn man denn wolle, und meine Ergänzung, dass das unter Umständen so einfach nicht ist.
******arp Mann
3.257 Beiträge
Alles gut und sorry, ich wollte dich auch nicht angreifen. Ich verstehe den TE eher so, als könne er den Gentleman und Schmusetiger nicht mit dem Schurken in sich zusammen bringen. Das hat dann mehr was mit Sozialisation zu tun, nach dem Motto- so behandelt man eine Frau doch nicht! Das Rollenbild ist dann noch mal was ganz anderes. Kann natürlich auch eine Mischung von beidem sein. Wäre gut, wenn der TE das besser herausstellen würde.
****el Mann
1.240 Beiträge
Ah! Ja, das wäre dann natürlich was ganz anderes.
*******e74 Frau
410 Beiträge
Was mir echt geholfen hat ist mich als kinky zu identifizieren und entsprechend zu akzeptieren was mir Spaß macht.
Ich habe ja zwei sehr extreme Neigungen, von denen mich nur das Ausleben der passiven wirklich erfüllt.
Und die ist wiederum so krass, dass ich gefühlt ganz in den Besitz meines Partners übergehe. Ich folge und darin finde ich Ruhe und Geborgenheit.
Theoretisch widerspricht das total meinem eigenen Frauenbild.
Aber- so fühle ich eben, und darin finde ich Erfüllung.
Gehadert habe ich nur in der Vergangenheit damit, wenn die Neigung mich an einen unpassenden Partner gebunden hat.
Ich sortiere mich heute unter kinky und “so bin ich eben” ein. Und es geht mir ganz hervorragend damit. *ja*
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