@berglöwe
guter beitrag.ich möchte mich mal auf die "wahlfreiheit" beziehen.
die wahlfreiheit, die bei dir rauskommt ist die freiheit "nein" zum angebot zu sagen. das ist, um es etwas überspitzt zu sagen, so viel wie die wahlfreiheit sich dem kapitalismus zu entziehen, indem man obdachloser wird.
du schreibst ja auch, dass das internet die wahl zu einer seite hin wahrscheinlicher macht. bei jedem mögen die gründe woanders liegen und sind nicht vergleichbar, jedoch ändert sich das bild mit der auflösung der betrachtung. oder um es mit den worten des großen verbrechers und menschenverstehers josef stalin zu sagen "100 Tote sind eine Katastrophe. 1 Million Tote sind eine Statistik." indivdualität verschwindet in der masse, in der betrachtung der großen zahl. jeder hat für sich genommen, zumindest scheinbar, immer eine theoretische wahlmöglichkeit. wenn sich aber faktisch ein, mehr oder minder, gleich großer teil der bevölkerung immer für ein angebot entscheidet, dann glaube ich nicht mehr an individuell gelagerte "zufälle" repektive "entscheidungen".
dann wurden entscheidungen woanders gefällt.
so wie ich die dinge sehe, lebt die menschheit, seit dem ende ihrer nomadischen zeit, stets in gesellschaften die durch ungleichheit und herrschaft ausgezeichnet sind. ich will das gar nicht verurteilen. vielleicht ist etwas anderes gar nicht möglich, wer weiss.
nichtsdestotrotz kann ich die menschheit darum auch nicht für aufgeklärt halten. vernunft nur an stellen, an denen sie nichts bewirken kann, und ansonsten wird die welt so interpretiert, dass man sich nicht mit einem schlechten gewissen befassen muss.
wie gesagt, das soll kein vorwurf sein. vielleicht sind wir zu mehr einfach (noch) nicht in der lage.