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Wie stellt Ihr euch Euren Lebensabend vor im BDSM Bezug?

*******ley Mann
90 Beiträge
Themenersteller 
Wie stellt Ihr euch Euren Lebensabend vor im BDSM Bezug?
Liebe Freundinnen und Freunde des BDSM im weitesten Sinne, egal ob Single, Paar in jedweder Konstellation, polyamor oder was auch immer. Unabhängig von der Geschlechtsidentität, ob fix oder fluide, Ich meine schlichtweg alle, die sich in irgendeiner Art und Weise dem BDSM zugetan fühlen.
Es ist eine Tatsache, wir werden alle älter und es wird die Zeit kommen, in der manches beschwerlicher, bis gar unmöglich werden wird, man auf die Hilfe anderer bis hin zur Pflege angewiesen sein wird.

Was dann? Und was ist dann mit SM, DS usw.? Wie wollt Ihr euren Lebensabend verbringen, wenn Ihr nicht mehr spätjugendlich, sondern alt seid? Dann verzichten auf BDSM / Sexualität? Im Kreise der Familie? Im klassischen Heim?
Oder habt Ihr Ideen, gar schon konkrete Pläne für ein BDSM-gerechtes Altern? Gibt es „Seniorenresidenzen“ für entsprechende Bedürfnisse inkl. SM-technischer Einrichtung? SM-ige Mehrgenerationenprojekte?
Ich bin gespannt wie Ihr diese unvermeidliche Situation (abgesehen von der „Früher-Sterben-Variante“) angehen wollt.

Und bevor gefragt wird, ich überlege gerade, wie man alle Bedürfnisse dann unter einen Hut bringen kann, hab aber auch noch keine konkrete Vorstellung wie, in welcher Form und wo sich SM-gerechtes Altern, als Kombination aus Wohnen, Arbeiten, SM, SM-spezifische Sexualität und vor allem Selbstbestimmtheit sich realisieren lässt.

Viele Grüsse
charley
********noxx Frau
3.785 Beiträge
Wenn ich mal auf Pflege angewiesen bin, habe ich weit grössere Probleme als die Organisation meines Sexlifes...

Noxx
*****_EN Frau
412 Beiträge
Ich war gestern in einer Senioren WG. Dort lebt eine Frau, die allzeit sehr muffig und unbeliebt war. Mittlerweile ist sie schwer dement und sitzt im Rollstuhl. Seit einiger Zeit hat sie einen Freund, mit dem sie auch sexuellen Kontakt hat. Seitdem macht sie einen sehr zufriedenen Eindruck.

Man weiß nie, wann die Sexualität aufhört.

Ich erlebe das schon unter Stinos als sehr schwierig, passende WG Mitbewohner zu finden.

Ich bin sehr gespannt, ob sich hier jemand meldet, der/die das mit BDSM Hintergrund hingekriegt hat.
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Darüber mache ich mir erst wirklich Gedanken, wenn ich das Gefühl habe, ich werde langsam gebrechlich.
Das ist hoffentlich noch lange nicht der Fall.
Ich glaube, bis es dann mal soweit ist, werde ich einfach so wie bisher weiterleben und alles mögliche tun, um recht lange fit, beweglich und munter zu bleiben.

Mein Sexleben werde ich vermutlich irgendwann aus Mangel an einem geeigneten Partner auf Selbstbetrieb umschalten und meine BDSM-Erinnerungen reichen mir dann aus, um gemütlich im Schaukelstuhl zu sitzen und fröhlich zu masturbieren. *zwinker*
(Natürlich nicht, wenn die Enkelkinder mit den Urenkeln zu Besuch da sind.)

Mit anderen in ein BDSM-Seniorenheim zu ziehen, stelle ich eher nicht so prickelnd vor.
Mein Leben besteht ja noch aus vielen anderen Facetten.
*****oyo Paar
1.817 Beiträge
Interessanter Gedankengang über den ich bisher so noch nicht nachgedacht habe.

Punkt 1 - Ich habe mehr Zeit für Fesselungen. Kann dabei zwar nicht mehr stehen oder knien aber auf einem Stuhl oder klassisch im Bett…

Punkt 2 - Das Interesse an Sexualität generell lässt nach und dann braucht es auch keine andersweitige Stimulation.

Punkt 3 - Ich habe meinen Masochismus spät zugelassen, lebe es jetzt aus und kann irgendwann auch wieder drauf verzichten.
Wenn der Geist mitmacht habe ich wunderbare Erinnerungen.
Moyo
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
Da gerade zb demente Menschen Rituale von früher brauchen, wäre das eine entzückende Vorstellung wenn in meiner Akte dann stünde worauf ich stehe und es jeden Abend heisst:
"Das Fräulein Claralissa bekommt noch 3x was aufn Arsch vorm schlafengehen", schmunzel...

Nein, ich mach mir da keine ernsthaften Gedanken was dann sein wird.
******ara Frau
9.281 Beiträge
Solange alles noch geht gnadenlos auskosten. Irgendwann lebt man wahrscheinlich nur noch von Erinnerungen.

In Altenheimen werden "Partnerschaften" gefördert weil die Leute auch im Alter noch sexuelle Wesen sind. Und Sex entspannt eben.

Und man kann auch bei entsprechender Gesund daheim alt werden. Und dann spricht ja nichts gegen leichte Sessions. Altersgerecht eben.
(BD)SM wird mir genauso wichtig/ unwichtig sein wie vorher.
Also tendenziell eher weniger.

Meinen Lebensabend stellte ich mir seit dem tragischen Ableben meiner Restkatze, und bevor das Zivi- tum abgeschafft wurde, immer so vor:
24 Katzen in einer entsprechend aromatisierten Wohnung voller Bücher
Und für zwischenmenschliche Aktivitäten aller Art nach wie vor wenig bis kein(en) Platz.

Aber bis es soweit ist, gibt es Spanking etc auf Krankenkasse. *freu2*
*****018 Frau
2.562 Beiträge
Gutes Thema,
Ich arbeite in der häuslichen Pflege.
Ich hatte mal einen Kunden der mir erzählt hatte das er früher öfter bei einer Domina war und generell in die Szene reingerutscht ist.
Es war kurz nach der Wende ( ich komme aus Ostdeutschland, da war das nicht so verbreitet *g*)und er gerade Rentner. Er hat oft davon erzählt, auch von ,aus seiner Sicht, verpassten Gelegenheiten.
Er sollte wohl damals auch zu Privatparty's usw....
Nunja... Sein tägliches Highlight war dann,wenn ich ihn mit scharfer Stimme geweckt habe und ihn gesagt habe " na schneller, zackig usw " ..und er ist dann im Schneckentempo mit Rollator zum Bad gewatschelt. *g*Den Klabser auf dem Po habe ich natürlich nicht gemacht. *g* das wäre mir auch zuweit gegangen. Ich denke er hat die folgende Pflege auf seine Art genossen 🙈... auf jeden Fall haben seine Augen immer geleuchtet 💕
Ich habe ihn natürlich nicht von meinen privaten Vorlieben erzählt.
Lg Elli
Niemand weiß in welchem Zustand wir am Ende sind, zu was wir noch in der Lage sind.
Also genießt und ernährt Euch dann von Euren Erinnerungen.
Lg Elli
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Ich denke, dass es mich irgendwann nicht mehr locken wird.

In erster Linie hoffe ich, dass ich in einem eventuell geistig umnebelten Zustand keine Schoten aus meinen eher ausschweifenden Zeiten ausplappere *schaem*
*****d_B Mann
1.036 Beiträge
@*******ant sowie @ all
>24 Katzen in einer entsprechend aromatisierten Wohnung voller Bücher.
Fahrenheit 451
>Aber bis es soweit ist, gibt es Spanking etc auf Krankenkasse. *freu2*
Egal wie,
1. kommt es anders
und
2. als man denkt
*smile*

Und bis dahin,

Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen.
Bin ich, ist er nicht.
Ist er, bin ich nicht.
EPIKUR

seid und genießt.
*******ley Mann
90 Beiträge
Themenersteller 
Einige sehr abgeklärte Antworten, wenig Utopie aber sehr spannend.

Für mich persönlich ist ein "in Erinnerungen schwelgen" zwar spassig aber nicht lebenserfüllend.
Natürlich ist eine Erfüllung primärer Bedürfnisse, wie satt, sauber, schmerzfrei, sediert (?) vorrangig. Ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen, dass das für mich unter "Lebensqualität" läuft. Auch bin ich jetzt nicht von einer dementiellen Situation ausgegangen.
Insgesamt bin ich von den bisherigen Antworten, ob ihres Pessimismus, doch etwas überrascht, gerade auch was Demenz betrifft (siehe auch Statista-de: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/246021/umfrage/praevalenzrate-von-demenzerkrankungen-in-deutschland-nach-alter-und-geschlecht/ ).

Ich frage mich da, ob sich die meisten Menschen in "Gegebenheiten" einfügen wollen bzw. können, oder ob nicht inzwischen andere Vorstellungen, Wünsche für das Leben im Alter bestehen. So oft lese ich, dass ja BDSM eine Lebenseinstellung und kein Spiel oder, rein auf Sexualität bezogen, sei, dass ich mich dann schon frage, ob diese "Lebenseinstellung" gerne wieder abgegeben wird an der Pforte zum Altersheim.
******Bln Frau
1.662 Beiträge
Wer weiß ob ich überhaupt alt und pflegebedürftig werde.
Oder ob nicht sogar noch der nächste Weltkrieg ausbricht.

Leben ist das was passiert, während man noch eifrig dabei ist Pläne zu schmieden.

Was soll es bringen sich Gedanken
über die Zukunft zu machen?
Ich hab genug damit zu tun das Lebrn im Hier und Jetzt zu meistern.

Immer einen Schritt mach dem Anderen
Und nicht über ungelegte Eier sinnieren.
*********ether Mann
752 Beiträge
Ganz ehrlich ...
Wenn ich im Alter noch so gut situiert sein sollte, dass ich mir um BDSM Gedanken machen kann, wäre ich schon sehr, sehr glücklich.
Aber wenn das gehen sollte ... dann ist das Alter auch egal. So lange Lust dazu da ist, wird es auch Wege geben. Und "fiese Gemeinheiten" bringt man in jedem Alter unter. *g*
Vielleicht hat eine Femdom eines Tages auch ein Zimmer in ihrem Keller für mich frei ... wer weiß. *g*

Eine sehr weise Freundin sagte letztens, "Über manche Brücken muss man erst gehen, wenn es soweit ist."
Recht hat sie.
*******ley Mann
90 Beiträge
Themenersteller 
@******Bln

Leben ist das was passiert, während man noch eifrig dabei ist Pläne zu schmieden.

Sicher richtig, prinzipiell. Bedeutet das nun, dass Pläne schmieden, Visionen haben, per se unnütz und zum Scheitern verurteilt ist? Nur, weil die Wahrscheinlichkeit besteht, dass ein "Plan" nicht verwirklicht werden kann?
Ich denke, das ist Fatalismus.
Wir würden uns heute nicht per Joyclub-Thread im WWW austauschen, wenn alle Menschen in den 80igern und 90igern so gedacht hätten.

Das Planen der eigenen Zukunft, auch unter dem Risiko, dass alle Pläne obsolet sein können, ist in meinen Augen zutiefst menschlich.
Man denke nur an die Fabel von der Grille und der Ameise und die damit verbundene, wenn auch etwas zweifelhafte, Moral dahinter.

Warum sollte man dann nicht auch versuchen seinen letzten Lebensabschnitt, seinen Vorstellungen gemäss gestalten zu wollen? erst Recht, wenn die Alternative darin besteht ein Leben in Fremdbestimmung zu führen, weil es halt so ist, immer so war?
Natürlich kann das schiefgehen, kann. Aber es wird zu 100% schiefgehen, wenn man es nicht versucht.

Eine Fähigkeit, die Menschen zu eigen ist, ist es eben genau über "ungelegte Eier" nachzudenken. Ganz profan sieht man das in der Existenz von Kranken- und Rentenversicherung. Reicht mir das? das ist die Frage, die ich mir stelle.

Welche Rädchen kann ich jetzt drehen, damit mein Leben auch dann noch lebenswert ist, wenn ich nicht mehr an Rädchen drehen kann?
Bin ich mit der Vorstellung wirklich so alleine?

Ist "es kütt wie ett kütt" wirklich die letztendliche Antwort?
Nur allein, mir fehlt die Bereitschaft das zu akzeptieren, zumindest ohne versucht zu haben mein Leben in meinem Sinne zu gestalten.
******Bln Frau
1.662 Beiträge
@******Bln

Leben ist das was passiert, während man noch eifrig dabei ist Pläne zu schmieden.

Sicher richtig, prinzipiell. Bedeutet das nun, dass Pläne schmieden, Visionen haben, per se unnütz und zum Scheitern verurteilt ist?

Nein.
Es bedeutet nur dass das Leben keine Garantien auf Wunscherfüllung bereit hält.
Und man lernen sollte mit Desillusionierungen klar zu kommen, da diese im Leben garantiert sind.


Das Planen der eigenen Zukunft, auch unter dem Risiko, dass alle Pläne obsolet sein können, ist in meinen Augen zutiefst menschlich.

Sehe ich nicht anders. Dem stimme ich zu.

Warum sollte man dann nicht auch versuchen seinen letzten Lebensabschnitt, seinen Vorstellungen gemäss gestalten zu wollen?

Kann man machen, wenn es soweit ist.
Vorausgesetzt man ist noch in der Lage dazu. Welche Interessen dann auch immer im Vordergrund stehen.

Welche Rädchen kann ich jetzt drehen, damit mein Leben auch dann noch lebenswert ist, wenn ich nicht mehr an Rädchen drehen kann?

Wie gesagt, es gibt keine Garantien.
Ob man jetzt oder später am Rad dreht.
So funktioniert das Leben ,nach meiner Erfahrung , nicht.
Wenn man hilfebedürftig wird ist man ausgeliefert.
Das ist Scheisse, aber ist nun mal so.


Ist "es kütt wie ett kütt" wirklich die letztendliche Antwort?

Es ist wie es ist. Ob einem das nun gefällt oder nicht.


Nur allein, mir fehlt die Bereitschaft das zu akzeptieren

Ja, Akzeptanz ist auch mit eine der schwersten Lernerfahrungen im Leben.
*****d_B Mann
1.036 Beiträge
@*******ley

>Welche Rädchen kann ich jetzt drehen, damit mein Leben auch dann noch lebenswert ist, wenn ich nicht mehr an Rädchen drehen kann?
Bin ich mit der Vorstellung wirklich so alleine?<
Nein, bist Du mit Sicherheit nicht. Ich denke wir alle drehen am Rad, den Rädchen.
Eben jede/r auf ihre/seine Weise, d. Eine mehr, d. Andere weniger.

>Ist "es kütt wie ett kütt" wirklich die letztendliche Antwort?
Nur allein, mir fehlt die Bereitschaft das zu akzeptieren, zumindest ohne versucht zu haben mein Leben in meinem Sinne zu gestalten.<

Was Du vielleicht als Fatalismus begreifst, begreifen andere (ich z.B.) als Gelassenheit.
*******ley Mann
90 Beiträge
Themenersteller 
Gelassenheit? Ja, ich bin auch viel gelassener als früher und erkenne auch meine Machtlosigkeit in vielen Belangen. Oder auf bayerisch: Do is mer fei vui so richtig wurscht.
Nur, wenn es um mich geht ist es mir halt nicht mehr ganz so egal. Egoismus? Yepp! Ich möchte halt bis Lebensende selbstbestimmt leben und auch meine Sexualität, so wie sie dann auch noch sein mag, leben können.

Dsher denke ich gerade darüber nach, wie ich das erreichen könnte. Und hab mir etwas Input erhofft, in welche Richtung hier Investition und Einsatz gehen könnten.

Na ja, der Fred ist ja noch jung *grins*
*****d_B Mann
1.036 Beiträge
Klar, 58 ist noch kein Alter (sorry, aber *haumichwech* ), meine Nachbarin wurde 108, meine Oma 100 und 16 Tage. Ich als Agnostiker und Hedonist denke, egal wie alt, wenn's Licht aus ist bleibt's aus.

>Daher denke ich gerade darüber nach, wie ich das erreichen könnte. Und hab mir etwas Input erhofft, in welche Richtung hier Investition und Einsatz gehen könnten.<

Ich führe mein Leben so gut wie's geht,
(und ich weiß schon lange, daß Geld und materielle Dinge zwar schön sind, aber dennoch meist nur kurzweilige Freuden bieten)
genieße es zu LEBEN und bin dankbar für meine unstillbare Neugier, wahrzunehmen mit allen Sinnen, mit dem bischen Grütze auf meinem Hals immer wieder Erstaunliches zu erfahren.
Einstein sagte 'Alles ist relativ' und Spock, 'faszinierend'.
Schaffe dir eigene Werte, was dem Einen sein Daimler ist dem Andern die Rose . . . >∞.
Lies, - Dalai Lama und co haben so einige Weisheiten drauf.
Suche das 'One Piece'.

. . . a never ending story.
*lach* , Chris
******ara Frau
9.281 Beiträge
Gesunden Egoismus auch in Bezug auf BDSM sollten wir alle haben.
Ob das jetzt Lebenseinstellung oder Erweiterung des Sexuallebens ist - das bleibt ja jeden selbst überlassen.

Wenn Du hier mal durch die Foren und Gruppen machst wirst Du sehen dass es viele ältere SMer gibt die auch noch eifrig ihrem "Hobby" fröhnen.

Wenn Du jetzt einen Unfall hast erledigt sich Deine Frage u.U. ganz schnell weil Dinge evtl. gar nicht mehr gehen. Aber Du bist ja noch fit und knackig und solltest nicht zu viel darüber nachdenken was sein könnte, sondern was ist.
Den Moment genießen, auskosten, leben.

Ich mach mir Null Gedanken darüber ob ich in 20 Jahren noch in der Lage bin BDSM zu erleben. Das ist für mich a) zeitlich zu weit weg. Ich weiss ja noch nicht mal was morgen ist. Und b) möchte ich meine Zeit nicht mit Gedanken verbringen in dem, was vielleicht sein könnte.

Mir ist mein HIER und JETZT wichtiger. Jeder Tag der jetzt passiert, der ist wichtig für mich.

Heute ist Montag. Ich hasse Montage. Die Leute sind mies drauf weil das Weekend vorbei ist. Ich muss mit Menschen kommunizieren die schlechte Laune haben. Ich mach es dennoch. Weil ich weiß, dass heute nachmittag alles viel entspannter sein wird.

Wir können nicht für alles Vorkehrungen treffen oder planen. Das funktioniert nicht. Oft ist Schicksal, Kismet etc. ein Arsch und haut uns dazwischen. Und das irgendwas evtl. irgendwann passiert - damit möchte ich mich nicht befassen wollen.
Zitat von *******ley:

Pessimismus
Fatalismus

Falsch. Das heißt Realismus.
*zwinker* *troest* *lach*

Es gibt Lebenswirklichkeiten, die schon jetzt so prekär (das heißt auch: Kraft raubend! Das wird nämlich gerne mal vergessen) sind, dass es einem Wunder gliche wenn ausgerechnet im Alter das Ruder wieder herumschwänge.
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
Zitat von *******ley:
@******Bln

Leben ist das was passiert, während man noch eifrig dabei ist Pläne zu schmieden.

Sicher richtig, prinzipiell. Bedeutet das nun, dass Pläne schmieden, Visionen haben, per se unnütz und zum Scheitern verurteilt ist? Nur, weil die Wahrscheinlichkeit besteht, dass ein "Plan" nicht verwirklicht werden kann?
Ich denke, das ist Fatalismus.
Wir würden uns heute nicht per Joyclub-Thread im WWW austauschen, wenn alle Menschen in den 80igern und 90igern so gedacht hätten.

Das Planen der eigenen Zukunft, auch unter dem Risiko, dass alle Pläne obsolet sein können, ist in meinen Augen zutiefst menschlich.
Man denke nur an die Fabel von der Grille und der Ameise und die damit verbundene, wenn auch etwas zweifelhafte, Moral dahinter.

Warum sollte man dann nicht auch versuchen seinen letzten Lebensabschnitt, seinen Vorstellungen gemäss gestalten zu wollen? erst Recht, wenn die Alternative darin besteht ein Leben in Fremdbestimmung zu führen, weil es halt so ist, immer so war?
Natürlich kann das schiefgehen, kann. Aber es wird zu 100% schiefgehen, wenn man es nicht versucht.

Eine Fähigkeit, die Menschen zu eigen ist, ist es eben genau über "ungelegte Eier" nachzudenken. Ganz profan sieht man das in der Existenz von Kranken- und Rentenversicherung. Reicht mir das? das ist die Frage, die ich mir stelle.

Welche Rädchen kann ich jetzt drehen, damit mein Leben auch dann noch lebenswert ist, wenn ich nicht mehr an Rädchen drehen kann?
Bin ich mit der Vorstellung wirklich so alleine?

Ist "es kütt wie ett kütt" wirklich die letztendliche Antwort?
Nur allein, mir fehlt die Bereitschaft das zu akzeptieren, zumindest ohne versucht zu haben mein Leben in meinem Sinne zu gestalten.

Was soll man den planen - sind es nicht eher Wünsche, Vorstellungen wie es im Alter sein soll oder sollte?
Planst du mit 70 oder 80 noch sm-mäßig aktiv zu sein? Das kann schon ab morgen vorbei sein durch Unfall, Krankheit usw.
Und das hat nichts mit Pessimismus zu tun.

Vielleicht hast du Angst vorm älterwerden weil du das nur mit Verzicht verbindest?

Und, hey, mit 58 tickt die Uhr zwar gefühlt schneller, aber jedes Lebensjahr hat immer noch 365 Tage wo du dich ausleben kannst.
******ide Frau
567 Beiträge
Leute, es geht hier doch darum, mal ein bisschen herumzufantasieren. *g* Antworten à la „Niemand weiß, was kommt“ sind da so sinnvoll wie der sprichwörtliche Sack Reis, bevor er umfällt.
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
@******ara
Ich mach mir Null Gedanken darüber ob ich in 20 Jahren noch in der Lage bin BDSM zu erleben. Das ist für mich a) zeitlich zu weit weg. Ich weiss ja noch nicht mal was morgen ist. Und b) möchte ich meine Zeit nicht mit Gedanken verbringen in dem, was vielleicht sein könnte.

Da sagst du was 👍

Und es gibt egal wie alt man ist sicher auch Tage wo man mal gar kein Bock auf irgendwas hat, oder mit Grippe im Bett liegt, oder man Frust hat weil der Partner zum sich ausleben fehlt, und und und.
Zitat von *******ley:
Wie stellt Ihr euch Euren Lebensabend vor?

In einem ruhigen Haus im Spreewald, doch eher ein Bungalow erspart mir den Treppenlift. Ein paar Hochbeete, ein Gewächshaus und ein E-Bike. Wobei ich zurzeit mit einem Alpina-Camper liebäugle, um die kalten Wintermonate in sonnigen Süden von Europa zu verbringen.

Ich erfreue mich an meiner Libido im BDSM, jedoch steht das nicht mehr im Mittelpunkt meines Erlebens und/oder Bestrebens. Mit meinem BDSM verhält es sich wie mit dem Strom aus einer Steckdose, nur weil mir der jederzeit zur Verfügung steht, brennen bei mir nicht 24/7 die Lichter. Und sollten irgendwann die Lampen ganz ausgehen, hatte ich eine lustvolle Zeit, an die ich mich gerne erinnern werde.
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