Ich antworte einmal nur auf den Eingangspost, weil ich dort dachte "bei Odins Bart, was geht denn da ab?"
Ja, wenn du ihn angelogen hast dann ist das mies und er hat am Ende jedes Recht sich verletzt zu fühlen.
Dennoch ist die Aufarbeitung eines solchen Konfliktes immer etwas an dem beide Seiten arbeiten müssen.
Du bereust, du bemühst dich, aber an seinen Gefühlen kann nur er selbst arbeiten.
Er muss dir verzeihen und sich auf dich wieder einlassen wollen. Da muss er sich bewegen. Scheinbar scheint er jedoch darauf zu warten, dass du ziehst, was dich aus nachvollziehbaren Gründen nur weiter quält.
Entweder ist der Zug für ihn schon abgefahren, oder er muss sich mit bewegen.
Natürlich muss sich vertrauen erst wieder aufbauen, was wiederum Zeit braucht.
Aber was für eine Art ist es denn wie ein Kleinkind zu bocken, die Aufarbeitungsarbeit komplett der anderen Seite aufzubürden, sich hinzusetzen und sich dann nur dauerhaft darüber zu beschweren die andere Person würde sich "zu wenig bemühen"?
Entweder er möchte eine Beziehung mit dir weiterführen, oder eben nicht.
Entweder er findet sich noch anziehend und kann sich noch physische Nähe vorstellen, oder nicht.
Natürlich musst du ihm dergestalt entgegenkommen, dass du seine Verletzung anerkennen wirst müssen. Gerade wenn Lügen im Spiel waren ist das nur normal und verständlich, denn Lügen zerrütten Vertrauen und unterminieren es.
Die Art dir dann zu sagen, dass andere Frauen ihm ein besseres Gefühl gegeben hätten erscheint mir wie eine Retourkutsche und die ist mies. Ebenfalls ist das Sehnen nach Bestätigung ein "Er"-Problem, kein "Du"-Problem. Natürlich möchte man erleben, dass die eigene Partnerin einen gerne um sich hat, gerne mit einem interagiert, auch gerne physisch wird. Wenn ein Mensch jedoch permanent Bestätigung braucht, weil offenbar das eigene Selbstwert nur über die beständige Reflexion von außen genährt wird, dann ist das ein subjektives Problem bei dem ich dir auch klar anraten würde eine gewisse Abgrenzung aufrecht zu erhalten. Wenn dieser Mensch mit sich selbst unzufrieden ist, dann ist es nicht deine Aufgabe diese Selbstsicherheit durch beständige Bestätigung zu bieten. Das ist ein Fass ohne Boden, denn dieser Wunsch nach äußerer Bestätigung wird immer stärker. Das kenne ich aus meiner eigenen Vergangenheit.
Ebenso empfinde ich die Herabwürdigungen deiner Bemühungen mehr als suboptimal.
Offenbar leidest du.
Offenbar bereust du.
Offenbar bemühst du dich.
Offenbar willst du an der Beziehung arbeiten.
Wieder zurück zum Anfang: Gerade letzteres kann nur klappen, wenn beide Seiten daran arbeiten.
Sich hinzustellen und deine Reue und deine Bemühungen "billig" zu nennen, offenbar gar nichts anzuerkennen und nur noch mehr und mehr und mehr zu fordern, selbst deine Tränen und dein Leid ob deiner eigenen Taten, die nun einmal für Reue sprechen, herabzuwürdigen klingt irgendwann schon sehr toxisch.
Ich hätte Sorge, dass mir dieses Vergehen selbst im Falle einer angenommenen Entschuldigung immer wieder als Druckmittel vor die Nase gesetzt werden würde. Von Null anfangen zu wollen halte ich persönlich für schwer, da man Dinge nicht vergisst. Um wieder neues gemeinsames Vertrauen aufbauen zu können muss man akzeptieren was war, man muss aktiv verziehen wollen und dies dann auch abschließen können.
Für mich wirkt es, als würde dieser Mensch viel verlangen und fordern, viel mehr als allein durch deinen Vertrauensbruch gerechtfertigt werden würde. Darüber hinaus arbeitet er aktiv, egal was du tust und versuchst, gar nicht mit, würdigt dich sogar noch für deine Bemühungen herab.
Meine Frage wäre daher:
Wie stellst du dir darauf basierend eine gemeinsame Beziehung vor, sollte dieses Verhalten anhalten?