Weibliche Unlust in Beziehungen
Hallo in die Runde,das Thema Weibliche Unlust in Beziehungen ist sicher nicht neu und hier schon mal diskutiert worden. Ich bin aber trotzdem an Ratschlägen interessiert, die auf meine individuelle Situation passen. Das bitte ich mir nachzusehen, falls sich jemand durch das Thema gelangweilt fühlt.
Ich (47) und meine Partnerin (40) sind jetzt seit etwas über einem Jahr zusammen. Zuvor waren wir rund ein Jahr lang miteinander verbunden, ohne dem ganzen den Stempel Beziehung gegeben zu haben. In dieser Zeit erste Zeit war unser Sex sehr intensiv und häufig und hat auch einen großen Teil in unserer alltäglichen Kommunikation via WhatsApp eingenommen. Seitdem wir offiziell zusammen sind, ist unser Sex weniger geworden. Zuerst gab es seltene Phasen, in denen sie keine Lust hatte. Diese waren dann schnell wieder vorbei - spätestens in der Zeit direkt nach ihren Tagen war sie wieder scharf wie eh und je. Mittlerweile häufen sich diese Phasen und dauern auch länger an. Drei bis vier Wochen circa und die Lust kommt auch nach ihren Tagen nicht verlässlich wieder.
Ich habe das ihr gegenüber nicht angesprochen, um sie nicht unter Druck zu setzen. Vor zwei Wochen hat sie das Thema von alleine angesprochen. Sie hat von sich aus gesagt, dass sie weniger Lust hat als früher. Ich habe gefragt, ob das mit mir zu tun hat. Ob sie weniger Lust auf Sex mit mir hat und es sich zuhause regelmäßig selbst macht. Das hat sie verneint, sie habe auch keine Lust, wenn sie alleine sei. Das Lustlevel ist also insgesamt niedriger. Nach wie vor sagt sie, dass sie mit mir den besten Sex ihres Lebens hätte und noch nie einem Mann begegnet sei, der ihre Wünsche so in den Mittelpunkt gerückt hätte. Sie fühlt sich da sehr gesehen.
Sie hat nun von sich aus die Idee auf den Tisch gebracht, dass wir uns speziell zum Sex verabreden könnten, um diese Phasen aktiv zu durchbrechen. Ich fand die Idee gut und meinte, sie könne dafür ja einen Terminvorschlag machen, was sie gut fand. Der ist bis heute aber nicht gekommen. Ich mache mir daher weiter Gedanken und überlege, wie wir da rauskommen können.
Ein paar Informationen zu ihr: Sie hatte auch in ihrer vorherigen Beziehung nach einer gewissen Zeit keine Lust mehr auf Sex. Sie sagte zu Beginn unserer Beziehung zu mir, dass wir irgendwann eh viel weniger bis kaum noch Sex haben würden. So sei es bei ihr in Partnerschaften bislang immer gewesen. Bis auf eine Ausnahme. Da wollte sie mehr, der Mann aber kaum. Ich war überrascht von ihr diesen Glaubenssatz zu hören, da ich sie bis dahin immer als sehr lustvolle Person erlebt habe. Warum also sollte unser Sex weniger werden? Und die Wechseljahre scheiden damit als Ursache auch aus, wenn sie das Problem auch in vorherigen Beziehungen hatte.
Nun, da stehen wir nun. Es ist so, dass ich ihr mittels Massagen und Berührungen in vielen Fällen Lust machen kann. Aber immer habe ich dazu auch nicht Lust und würde mich freuen, wenn auch von ihr mal die Initiative käme. Sie meinte, dass sie verstehen könne, dass ich nicht immer Luft habe, es in Gang zu bringen.
Ich habe mal ein wenig recherchiert und u. a. auch Podcasts zum Thema gehört. Und habe die Erkenntnis gewonnen, das meine Partnerin kein Einzelfall ist. Unlust in Beziehungen betrifft viele Frauen (sicher auch Männer, aber darum geht es hier nicht).
Wir wohnen nicht zusammen und teilen unseren Alltag daher an vielen Tagen nur verbal. Wir sehen uns zwei bis drei Mal pro Woche.
Nun also die Frage: Was könnten mögliche Ursachen für dieses Abflauen ihrer Lust sein? Sie selbst hat darauf keine Antwort geben können, ich habe sie natürlich gefragt. Und was noch wichtiger ist: Wie kommen wir da wieder raus? Zu Sex-Dates verabreden ist offenbar nicht die Lösung, sonst hätte sie ja schon einen Termin vorgeschlagen.
Ich bin sexuell offen eingestellt und es gibt für mich erstmal keine Grenzen und Tabus bei der Suche nach Lösungen.
Danke fürs Lesen, ich bin gespannt auf Eure Antworten!