Flirten: Ein längerer Blick, ein Lächeln und... dann?

@****mme Ich bin auch nicht gut darin, im Alltag zu flirten. Ist aber Gewöhnungs/Lern-Sache. Ich habe gelernt, auf Partys, in Discos/Clubs usw. zu flirten und dann auch online. Und das hat mir auch genügt, sodass ich dieses "Alltags-Pickup" nie betrieben habe.
Ich kenne aber Frauen und Männer, die das schon als junge Erwachsene angefangen und somit immer weiter geübt haben und ganz wunderbar hinbekommen. Manche von denen sind aber auf anderen "Terrains" schüchtern und unbeholfen, weil sie da keine Übung haben.

Inspirierens/ ein Spiel.

Ich kanns mit Schach vergleichen.

Das lernt man am besten mit Leuten mit einem ähnlichem Erfahrungswert. Irgendwann wird man besser und so weiter.

Und bei mir ist es so: Ich hab da nur Spaß dran (Flirten oder nettes Gespräch), wenn ich mit Leuten zu tun habe, die entweder ein ähnliches Level wie ich haben oder die sich auf mein Level einstellen können.
Und die nicht voraussetzen, dass ich die und die sozialen Fähigkeiten ab einem bestimmten Alter gelernt haben MUSS. (Kommt mir bei den meisten Leuten aber so vor...) Das nimmt mir jede Lockerheit und den Anreiz, mehr Leuten ne Chance zu geben.

Die meisten von den Menschen sind mir zu weit; da sind Dimensionen dazwischen, die nicht gut zu überbrücken sind.

Flirten kann sehr unterschiedlich sein, ist es das sympathische Lächeln, der innige augenkontakt, die kurze Berührung oder das fortlaufende sich Necken, gemeinsam Lachen? Nonverbal ist es ein tolles Spiel und trotzdem bleibt es für mich nicht immer erkennbar und lesbar, ob es nun Flirten ist oder nur eine tolle Konversation? Das macht es spannend, stimmt glücklich und ist eine tolle Art der zwischenmenschlichen Kommunikation. Wie und ob es weitergeht, das hängt natürlich von den flirtenden ab. Aber wie gesagt, nicht immer find ich das ganze gut les- und interpretierbar. Man sollte seinen Kopf dabei nicht einschalten, sondern es einfach leben und fühlen, dann ist man im richtigen flow denke ich....

Aus oder im Rahmen eines netten Gesprächs (auch mit der Bankberaterin 😉) kann sich durchaus ein Flirt ergeben, wenn bei beiden Gesprächspartnern eine gewisse Sympathie und der Spaß daran vorhanden ist. Den Begriff "Flirt" könnte man auch durch das alte Wort "Schäkern" ersetzen. Die Frage ist, was will ich mit dem Flirt erreichen. Ich flirte auch mit den Kassiererinnen im Supermarkt, mit den Kellnerinnen im Restaurant, mit den Verkäuferinnen im Kaufhaus oder mit den Schwestern beim Arzt ... in den meisten Fällen machen sie mit und wir haben gemeinsam etwas Spaß. Im Idealfall kann daraus mehr werden und es der Beginn einer dauerhaften, glücklichen Beziehung sein.

Aus einem Flirtversuch, der beim Gegenüber nicht ankommt, wird sich kaum ein längeres nettes Gespräch ergeben. Lediglich vielleicht noch ein paar Worte zur Entschuldigung oder Verabschiedung. Damit ist es dann aber vorbei und ich als "Flirtstarter" muss es akzeptieren. Ein zweiter Anlauf wäre zwecklos und eher peinlich.

Ich bin zu Menschen in ihrer Arbeitsumgebung freundlich, aber flirten wäre für mich dem/der anderen gegenüber übergriffig (gilt natürlich auch umgekehrt).
Flirten gehört für mich in den Freizeitbereich und auch nur dort, wo es hinpasst.

Wie mir scheint sind die Auffassungen, was "flirten" beinhaltet und welcher Zweck damit erzielt werden soll, sehr unterschiedlich. Für mich ist flirten im öffentlichen Raum kein Versuch, eine Frau anzumachen oder sie aus der Reserve locken zu wollen. Ich verbinde damit einen spaßiges Gespräch, das über den Rahmen der üblichen "trockenen" Worte hinaus geht und für beide eine kleine Belustigung ist. Schlechte Erfahrungen habe ich damit noch nie gemacht, weil es mein Gegenüber ein bisschen aus dem stupiden Alltagsablauf, in dem es oft nur mürrische und gestresste Menschen gibt, heraus holt. Die Reaktionen und Antworten zeigen mir, dass auch sie Spaß daran finden. Da dürfen auch mal Sätze fallen, die normaler Weise etwas "unter der Gürtellinie" sind. Es kommt immer darauf an, wie und mit welchem Gesichtsausdruck etwas gesagt wird. Das unterscheidet das geschriebene vom gesprochenen Wort, welches hier oft missverstanden wird.

Im Freizeit- oder privaten Umfeld auf Partys kann flirten was ganz anderes sein und darf auch schon mal etwas heftiger zugehen, so dass die zunächst "nur" Flirtenden dann eventuell auch zusammen im Bett oder woanders (Outdoor) landen.

Gestern Nachmittag im Gartencenter, Adventsshopping. Schon der Parkplatz war rappeldicke voll. Eigentlich habe ich dann schon kaum noch Lust, aus dem Auto auszusteigen. Ich stieg dennoch aus und der Geruch von Bratwurst und Glühwein stieg mir in die Nase. Dazu weihnachtliche Musik und fröhliche Kinder auf dem kleinen Karussell.
Von null auf hundert war ich in Weihnachtsstimmung.
Ich lief zur Box mit den Einkaufswagen, es waren nur noch zwei Wagen da, schnappe ihn mir und gehe mit ihm rückwärts aus der Box raus. Da spricht mich ein Mann an, ob er den Wagen haben könnte, weil der einen Kindersitz hat.

Ich so: Aber wir haben doch gar kein Kind?
Er: Wenn Ihre Mutter gewollt hätte.....


Klar hat er den Wagen bekommen und ich habe ihn dann später nochmal mit seiner Frau und seiner Tochter im Laden gesehen. Kurz angelächelt und das war es dann.

Flirt? Anmache? Smalltalk?
Keine Ahnung.
Es war einfach nur situationsbedingt und der Stimmung geschuldet und es fühlte sich gut an.

Ah - für mich ist Schäkern nur eine andere Bezeichnung fürs Flirten.
Was mich aber zunehmend irritiert ist, dass mittlerweile unter Flirten meist "Anmache" verstanden wird.

Und dann nix! Ich brauche nach dem Blick und dem Lächeln nicht zwingend ein "dann" ... denn selten ist die Realität besser als die Phantasie.

Mein Flirtversuch der zu einer immer noch andauernden Beziehung führte:

Auf einem Tantra Abend hab Ich meine Auserwählte schon auf dem Parkplatz gesehen und dachte mir „Sie wird es…“ als es dann hieß „alle suchen sich einen Partner…“ stand Ich nur vor Ihr, kein Wort nur ein Blick, ein Fingerzeig und ein beidseitiges Nicken. Der Rest ging von alleine und nein, wir waren brav und haben uns unterhalten - während Ich sie achtsam berührt habe und dabei auch ihr Herz. Der Rest ist eine lange Geschichte.

Ansonsten wurde meist Ich angesprochen oder angemacht. Ich kann mich wirklich nicht an aktive Flirtversuche meinerseits erinnern.


Gruß
Oliver

üben, üben und nochmal üben. Vor allem aber, sie schon von Selenite angemerkt, keine Erwartungen hegen. Denn dann ist es kein Flirten, sondern Anbaggern.
Denn wenn man keine Ziele oder Erwartungen hat, dann ist man locker und sieht Desinteresse nicht als "Korb" sondern als Zeichen von Desinteresse. Das kann viele Gründe haben. Mann oder Frau ist nicht der Typ des anderen, oder es ist schlicht keine Zeit für einen lockeren Flirt. Oder aber, es ist Unsicherheit im Spiel. Denn sind wir doch mal ehrlich, wir haben das Flirten fast schon verlernt. Denn im Online Universum ist es vermeintlich einfacher, Kontakte zu knüpfen.
Noch ein Tip: von 10 Versuchen, sollten statistisch 1-2 erfolgreich sein.

@******eet, zu deinen Aussagen hab ich ein paar Fragen:
1. Was meinst Du mit "üben"? Wie stellst Du dir so ein "Training" vor?
2. Führt das "üben" dann nicht doch zu einer Erwartungshaltung, nämlich das der Flirt funktioniert?
3. Ist für Dich flirten gleichzusetzen mit Kontakte knüpfen, die eventuell doch ein "Ziel" verfolgen?
4. Was ist für Dich ein "erfolgreicher Flirt", wenn von 10 Versuchen 1-2 erfolgreich sein sollten?
5. Welcher "Erfolg" sollte sich deiner Meinung nach einstellen?
6. Gehen die Ansichten, ob ein Gespräch nur nett oder schon ein Flirt ist hier doch auseinander?

Heute hatte ich eine Situation, die ich schon als kleinen Flirt bezeichnen würde.
Ich hab seit ca. 3 Jahren eine hübsche Nachbarin im Nebenhaus, die mein Typ ist und mir von Anfang an gefällt. Ich sehe sie oft, wenn sie mit dem Auto weg fährt oder kommt und wenn sie mit ihrer süßen kleinen Hündin eine Runde dreht. Wir winken uns zu und haben auch schon oft ein paar Worte gewechselt, aber es kam nie zu einer längeren Unterhaltung weil sie meist in Eile ist. Ich weiß nicht mal, ob sie geschieden ist oder nur getrennt lebt. Auf Facebook sind wir Freunde und dort habe ich ihr auch schon mit der Zeile aus dem Lied von Roland Kaiser: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn ihm die schöne Nachbarin gefällt" gesagt, dass ich sie sehr mag. Sie fand das schön und hat geantwortet, dass sie mich auch mag. Zu ihrem diesjährigen Geburtstag hab ich ihr einen virtuellen Blumenstrauß geschickt und sie zufällig am nächsten Tag gesehen, als sie in ihr Auto stieg. Da bin ich sofort hin gesprintet, hab ihr nochmal persönlich gratuliert und sie hat sich drücken lassen, soweit das durch das geöffnete Autofenster ging.
Heute war ich gerade beim Schneeschieben vor meiner Garage und sah, wie sie zu ihrem Auto ging und mit den Füßen versuchte, den Schnee vor ihrem Auto weg zu schieben. Da bin ich natürlich gleich hin, um ihr zu helfen. Dadurch kamen wir heute zum ersten mal zu einem längeren Gespräch bei dem ich erwähnte, dass die Nachbarn munkeln, sie hätte einen neuen Freund. Widererwarten wurde sie redselig, erzählte von ihren Problem beim Kennenlernen des richtigen Mannes, der in ihren Lebensrhythmus passt, und dass sie in ihrer kleinen 2-Zimmer-Wohnung keinen Mitbewohner möchte. Nachdem wir zu diesem Thema feststellten, dass wir da auf der gleichen Wellenlänge schwimmen hab ich dann mit einem Augenzwinkern gesagt: "Na, da wären wir doch die idealen Partner. Jeder hat sein eigenes Reich und der Weg zueinander kann kaum kürzer sein". Sie hat mich angelächelt, diese Kopf- und Schulterbewegung, die aussagt "hmm, mal sehen ... vielleicht", gemacht und mir dann beim wegfahren nochmal mit einem Lächeln zugewunken.
Ich erwarte nichts, aber einen kleinen Funken Hoffnung, dass wir uns vielleicht doch noch näher kennen lernen und auch mal was gemeinsam unternehmen können, hat sie bei mir dennoch entzündet. 😉

Das ist creepy, sorry.

@*****ite ... beziehst Du dich auf meinen Beitrag?
Was ist daran gruselig (creepy)? Die Fragen? Meine kleine Story? Oder mein kompletter Beitrag?
Ich kann den Beitrag oder Teile davon leider nicht mehr löschen.

TE fragte im EP nach .... und dann?

Sehe ich als Kernfrage.

Flirten schön und gut, ist wunderbar und ispirierend.

Mit ... und dann ... ist wohl gemeint, was danach passiert und wie weit man/Frau gehen mag?

@********elen ... das Zitat von Roland Kaiser hatte sich aus einem sehr netten längeren Schriftwechsel ergeben und hatte auch das dahinter. Auf jeden Fall kam es bei ihr gut an.
Zum Glück sind alle Menschen verschieden und haben eine andere Flirtstrategie, die eventuell auch altersabhängig ist. Was bei der/dem Einen funktioniert, geht bei der/dem Anderen vielleicht in die Hose. 😂

Naja IN die Hose, wäre ja der nächste Schritt nach dem flirten

(Ich konnte nicht widerstehen )

Womit wir wieder bei einer gewissen Erwartungshaltung und einem bestimmten Ziel wären.
Gerade die Frage der Erwartung wurde ja in vielen Kommentaren hier beschrieben und als Gefahr des Scheiterns genannt, die dann zur Frustration eines der Flirtpartner führen kann.

Ich geb es ja zu, so mancher Flirt wurde schon zum Flirt mit Penetrationshintergrund.

Grundsätzlich sind Männer m. E. flirtliebsamer (wer den Begriff nicht kennt: Männer flirten gerne und öfters als Frauen).

Nicht wenige Situationen erlebte ich, dass Frauen zurück flirteten, wenn Augenkontakt erfolge, Ghestik und Mimik passten...