„Da haben wir in der Gesellschaft Menschen die zu verkopft sind und dann welche die zu kopflos sind.
Genauso ist es.
Apropos "zu viel Kopfkino" im Joy...
„Einmal viel zu viel Kopfkino im Vorfeld, das in der Realität nicht umgesetzt werden kann, weil die Ansprüche an einen selber dann männlicherseits zu groß sind. (Das sind eher die Neulinge)
Genau dasselbe habe ich auch im Zusammenhang mit ersten Treffen mit Männern aus dem Joy erlebt.
Mir scheint, bei manchen fehlt die Selbstbegrenzung.
Das Online-Dating verführt dazu, sich im Vorfeld zu viel auszumalen.
Das fängt bereits bei ganz einfachen Sachen an. Zum Beispiel einem Treffen zum gemeinsamen Kochen in seiner Wohnung.
Seine Wohnung. Da wäre ja auch spontan Sex möglich...
!
(Nicht, dass wir zwei darüber geschrieben hätten.)
Viele dieser Männer schafften nie den Sprung in die Realität.
Wahlweise
• es haperte an der Terminabsprache. D.h. er suchte einige Wochen vergeblich nach seiner Adresse und/ oder einer für ihn passenden Zeit.
• er sagte kurzfristig ab.
• ich stand zum verabredeten Zeitpunkt vor verschlossener Türe.
So ein Gedöhnse, nachdem ein Mann mich zum gemeinsamen Kochen in seine Wohnung einlud, habe ich beim Offline-Kennenlernen bis dato noch nicht erlebt.
Via Joy braucht's dafür die Vorauswahl "erfahrender Swinger". - Ansonsten sind mir all die Ausfälle zu nervig.
Oder aber ich machte den Gegenvorschlag: Erstes Treffen an einem neutralen Ort - zum Beispiel in einem Cafe in der Innenstadt. Pi Mal Daumen 50 % der Männer sprangen ab. "Zu langweilig.", wurde mir durch die Bank gesagt. Doch die Männer, die sich auf das so "langweilige" Treffen einließen, erschienen auch.
Dann entschieden wir, ob wir ein Treffen zum gemeinsamen Kochen überhaupt haben wollen. Diese verabredeten Treffen "in seiner Wohnung" fanden dann auch tatsächlich statt.
Woher ich weiß, dass die Männer sich bei "erstes Treffen in seiner Wohnung" durch ihr eigenes Kopfkino überforderten?
Aus Unterhaltungen mit den Männern, die zum ersten Treffen im Café erschienen. Auch auf Stammtischen und Joy-Gruppen-Treffen kam dieses Thema schon Mal auf.
Meine männlichen Gesprächspartner waren mit ihrem Selbstversuch bereits durch. Das sei nichts für ihn. Und diese Männer konnten über sich selbst - über ihre Fehlversuche - lachen. Gut so!
Das gibt Hoffnung, dass auch andere Joy-User im Laufe der Zeit mehr Selbstbewusstsein entwickeln.
Und es geht eben nicht nur ums Kopfkino. Sondern um das, was man bei all dem Kopfkino übersieht!
Jeder dieser Männer hatte beim Offline-Kennenlernen positive Erfahrungen damit gemacht, Frauen, die er kaum kannte, zum gemeinsamen Kochen in seine Wohnung einzuladen. Dabei hatte der Mann auch immer ein wenig Kopfkino. (Wer hat das nicht?) Aber bei Weitem nicht so viel Kopfkino.
Sich einen Menschen, dem man nie zuvor im Leben begegnet war, ins eigene Heim zu holen, gab ein ungutes Gefühl. Dieses unangenehme Gefühl kenne ich auch. Das ist geschlechts- und altersunabhängig. Doch für den Mann war es angenehmer, sich mit dem ach so geilen Kopfkino zu beschäftigen, ja sich regelrecht dort hinein zu steigern, als seinem unangenehmen Gefühl auf den Grund zu gehen.
Fazit: Es ist nicht Jedermanns Sache, sich einen Menschen, dem man noch nie zuvor im Leben begegnet ist, ins Haus zu holen. Auch dann nicht, wenn man sich vorher noch so sehr aufgeilt.
Und ich gehöre selbst zu diesen Menschen.
Online mag ich diese Entscheidung gar nicht treffen.
Ich habe es zwei Mal ausprobiert.
Zwei verschiedene Szenarien "bei mir zu Haus". Also wenn ich zu mir einlud, dann fanden die Treffen auch statt - mit zich Sicherheitsvorkehrungen. Gut, das mal ausprobiert zu haben. Aber der Reiz des Neuen ist verflogen. Und das ist nichts, was ich wiederholen mag.
Es ist nicht nach meinem Geschmack. Und dass ich das kein zweites Mal erleben mag, hat nichts mit dem Menschen und nichts mit dem jeweiligen Szenario an für sich zu tun. Sondern mit dem Ort "mein Heim".
Die Entscheidung, ob ich mir einen einzelnen privaten Besucher ins Haus hole, treffe ich lieber bei voller Sinnesbandbreite. Das kann auch am Tag des ersten Treffens geschehen. Also dass ich spontan im Café entscheide, diesen Menschen zu mir nach Haus einzuladen. "Gemeinsames Kochen" etc.pp. finde ich zum Kennenlernen schöner als mich im Restaurant bewirten zu lassen.
Und so ging es auch meinen Gesprächspartnern. Oder sagen wir besser "fast allen".
Das Traurige ist bloß, dass diese Männer 1 bis 6 Frauen aus dem Joy mit ihren verpatzten Verabredungen enttäuschten, bevor der Mann erkannte, dass diese Art "erstes Treffen" nichts für ihn ist.
Zu dieser Erkenntnis hätte man auch kommen können, ohne andere Menschen derart in Mitleidenschaft zu ziehen.
Ein "Patzer". - In Ordnung. Damit kann ich leben.
Sechs "Patzer". - Das ist mir zu egozentrisch, zu rücksichtslos, zu doof. Da verging mir die Lust, aufs weitere Kennenlernen. Stellt euch so eine miserable Lernkurve mal beim Sex vor!