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Verkopfte Gesellschaft?

******106 Paar
104 Beiträge
Themenersteller 
Verkopfte Gesellschaft?
Hallo Joyler,

ich bin jetzt fast 13 Jahre hier, seit 11 Jahren nicht mehr aktiv, da ich meinen Mann hier gefunden habe.

Vorher war ich sehr aktiv, habe mich mit vielen Männern getroffen, Dates gehabt, ONSs oder auch F+. Aber auch „normale“ Treffen nur zum Quatschen, Stammtische, mit der Stammtischgruppe in Clubs etc.

Also wirklich aktiv. Auch bin ich immer auf die Männer zugegangen, hatte da nie Probleme mit jemanden anzuschreiben oder anzusprechen. Dann geschrieben, telefoniert, getroffen.

Heute lese ich oft im Forum das viele Menschen so „verkopft“ an die Sache rangehen. Sich absichern, sich vorher riesige Gedanken machen was das für ein Mann ist, ob das passen könnte, ob er einen nur veräppelt, sollte man sich überhaupt treffen. Was passiert, wenn ich ihm nicht gefalle oder er mir nicht?

Ich bin immer spontan in so Situationen gegangen, habe mir vorher nur nen Kopf gemacht was ich anziehe, und dann los zum Date.

Und das ist ja nicht nur hier so. Es muss alles analysiert werden vorher, jede Möglichkeit, ob positiv oder negativ, durchgespielt werden. Ehrlich, da hätte ich schon keine Lust mehr jemanden zu treffen.

Ich habe mich auf jedes Treffen gefreut, erstmal einen Vertrauensvorschuss gegeben, und dann abgewartet was passiert. Bauchgefühl halt.

Warum ist diese Gesellschaft so verkopft geworden?

Wie seht Ihr das?

Eure Sky
*********0815 Mann
507 Beiträge
Bin da ganz bei dir Sky, aber auch die Gesellschaft entwickelt sich weiter....!
Zu ihrem Vorteil oder Nachteil?
Vieles kann, nichts muss..... *top*
*********eams Mann
296 Beiträge
Ich kann nur für mich schreiben. Mir bleiben nicht mehr sehr viele Jahre, die ich mit miesen Dates, aussichtslosen Versuchen und Frauen vertrödeln kann, für die ich dann doch nicht der Richtige bin.

Das Internet bietet die Möglichkeit, noch vor einem persönlichen Kontakt viele Charaktereigenschaften, Lebensumstände, Sehnsüchte, Ziele ..und so weiter abzuklopfen.

Ich habe mich nie auf ein erstes Date gefreut. Und doch gab es sehr schöne. Manche führten zu einer Beziehung, andere zu einem ONS. Und aus manchen ergab sich eine Freundschaft. Mit und ohne Plus. Einige dieser Freundschaften hielten über viele Jahre. Manche dauern noch an.

Dazu kommt, dass ich mir, obwohl ich wirtschaftlich gesehen ziemlich genau planen muss, in meinem Alleinsein ein so schönes Leben geschaffen habe, dass ich mir das auf keinen Fall für eine vage Aussicht auf ein noch besseres verderben lassen mag.

Bei mir ist der Kopf nach vielen Jahren in denen ich mich von meinem Herz in die Irre führen ließ, nun mein bester Berater.
*****_68 Mann
8.650 Beiträge
Das sind gute Fragen ...
ich sehe das auch mit Sorge, wohin sich aktuell alles entwickelt.
Irgendwie ist diese frühere Lockerheit auf der Strecke geblieben - ersetzt wurde sie durch Prüderie, Unsicherheit und Angst.
Viel ändern kann man als einzelner Mensch leider nicht - einzig kann man dem entgegensteuern - indem man sich selbst einfach nicht darauf einlässt und es im direkten Umfeld entsprechend anders lebt und vorlebt.
Ich hab schon immer mein Ding gemacht - unabhängig davon, wie andere sich verhalten haben.

Al
Ein interessantes Profil einer attrakriven Frau, ein netter Kontakt, dann vielleicht ein Telefonat.
Wenn wir uns dann einig sind dass wir uns treffen wollen dann soll das zeitnah geschehen.

Erst wenn mir dann die Person gegenübersteht und ich sie live vor mir habe gibt es gewisse Kriterien für mich.
Go's oder green Flags die mich zuversichtlich machen.
Oder no go's und red Flags die bei mir die Slarmglocken läuten lassen.
Was das ist wäre ein separates Thema für sich.

Den Kopf mache ich mir erst wenn es in die nächste Runde geht.
Was für eine Beziehung wollen wir führen?
Können wir damit leben?

Bis aber Mrs. Right vor mir steht wird es wohl noch einige go's und no go's und grün und red Flags geben.
Ich bin da aber zuversichtlich, gut Ding will Weile haben.
****ius Mann
1.334 Beiträge
Mir ist bei dem Thema die Gesellschaft einfach... egal .

Ich bin mir wichtig und bin eben nicht verkopft und genieße den Moment. *zwinker*

Was interessiert mich in so einem Moment die gesamtgesellschaftliche Entwicklung mit ihren Einflußfaktoren und Tendenzen ?
Ich treffen doch maximal ein bis eine Hand voll Menschen und nicht ein fucking Land.
*****ite Frau
9.545 Beiträge
Zitat von ******106:
Heute lese ich oft im Forum das viele Menschen so „verkopft“ an die Sache rangehen. Sich absichern, sich vorher riesige Gedanken machen was das für ein Mann ist, ob das passen könnte, ob er einen nur veräppelt, sollte man sich überhaupt treffen. Was passiert, wenn ich ihm nicht gefalle oder er mir nicht?

Das ist nur ein Bruchteil, und der schreibt weil Leidensdruck. Die, die gut zurechtkommen eröffnen keinen Thread zu dem Thema.
*******Punk Frau
5.586 Beiträge
Der Bauch soll ja das zweite Gehirn sein.

*g*
*******ssa Frau
5.645 Beiträge
Wenn du deinen Mann nicht kennengelernt und weitere Jahre hier aktuv gewesen wärest hättest du a) noch mehr Erfahrungen gemacht und vielleicht nicht nur gute, was auch prägt, und b) man selber entwickelt sich im Laufe von Jahren ja auch weiter, man wird wählerischer oder Vorlieben verändern sich.
*******ant Frau
31.194 Beiträge
Ich war schon immer verkopft.
Und an zwei Dinge glaube ich nicht:
1.) "die" Gesellschaft
2.) heutzutage.

Ich halte es da eher mit Filterblasen und modernen Sagen, das ist mir plausibler.
******106 Paar
104 Beiträge
Themenersteller 
„Wenn du deinen Mann nicht kennengelernt und weitere Jahre hier aktuv gewesen wärest hättest du a) noch mehr Erfahrungen gemacht und vielleicht nicht nur gute, was auch prägt, und b) man selber entwickelt sich im Laufe von Jahren ja auch weiter, man wird wählerischer oder Vorlieben verändern sich.“

Ich habe in den zwei Jahren auch nicht nur gute Erfahrungen gemacht, bin aber mit mir soweit im Reinen, das es mir nichts ausgemacht hat. Es gibt nicht nur schöne Sachen im Leben. Das Leben ist kein Ponyhof. Nur hatte ich nicht so schlechte Erfahrungen gemacht das es mich umgerissen hat.

Stimmt, meine Vorlieben haben sich extrem ausgeweitet in dieser Zeit. Wählerischer bin ich nicht geworden, denn ich nehme jeden Menschen so wie er ist. Ob er dann zu mir passt ist eine andere Frage. Und wenn man sich in einer Beziehung auseinander lebt gebe ich den Partner auch frei. Denn ich will niemanden an meiner Seite haben der nur mir zuliebe auf Sachen verzichtet oder sich einschränken muss. Ansonsten entdecke ich am liebsten mit meinem Partner neue Sachen. *zwinker*
**87 Mann
111 Beiträge
@******106
Volle Zustimmung für deinen Eröffnungs-Beitrag!

Gründe:
1.) Diverse Ängste z.B. Ablehnung, Verlust, Versagen, usw.
2.) unrealistische Ansprüche: Höher, schneller, weiter = was aber irgendwann nicht mehr bedient werden kann.
3.) Sinkende Kommunikationsfähigkeit
4.) mangelhafte Selbstreflektion
5.) vermeintliches Überangebot überfordert
****mi Frau
3.002 Beiträge
JOY-Angels 
@******106
Nicht jeder Mensch hat von Hause aus so viel Selbstvertrauen und kann so gut bei sich bleiben wie du es tust…
Viele haben schon in der Kindheit durch Eltern oder andere z.B. Ablehnung erfahren und entsprechend Angst das ihnen das hier wieder passieren könnte…
Sie haben kein Vertrauen weil sie bedingt durch diese Erfahrungen oder ihrem Charakter, auch beim Dating diese Ablehnung deutlich anders wahrnehmen als du…
Das ist nur ein Beispiel, aber ein Mensch der schlechte Erfahrungen mit Ängsten schon als Kind gesammelt hat, der hat oft auch Probleme diese, selbst wenn sie rational gesehen nun überflüssig sind, abzulegen….
Dazu kommt in der heutigen Zeit die fehlende Kommunikation, die Oberflächlichkeit, die Schnelllebigkeit von Beziehungen, und das viele gerade wegen verschiedener Ängste Beziehungen auch viel zu schnell aufgeben usw….

Du schreibst du bist seit 11 Jahren in einer schönen Beziehung, das ist schon eher die Ausnahme als die Regel und sie lässt dich aus deinem sicheren Hafen kopfschüttelnd auf das heutige Dating Verhalten schauen….
Ich verstehe dich, da auch einerseits, aber du bist auch in einer ganz anderen Position als die meisten die hier unterwegs sind…

Es ist ein großer Vorteil wenn man Menschen nehmen kann wie sie sind und so distanziert belieben kann das man jemanden auch ohne Probleme gehen lassen kann…
Das kann man sicher bis zu einem gewissen Teil auch lernen, aber mir persönlich fällt das eben auch nur so lange leicht, wie ich den Menschen nicht wirklich liebe, ab da ist das nicht mehr so einfach….
Wenn man daran arbeitet kann man das vielleicht ja auch irgendwann überwinden… nur lernt das eben jemand der in seinem Leben dafür nicht die idealen Vorraussetzungen hat, unter Umständen deutlich schwerer als jemand der als Kind ein stabiles Umfeld hatte und auch sonst nie wirklich tief verletzt worden ist… 😉
******106 Paar
104 Beiträge
Themenersteller 
@****mi

Grade weil ich liebe, könnte ich jemanden gehen lassen. Natürlich wäre das mit Schmerz verbunden für mich, aber auch mit Glück, diesem Menschen nicht im Weg gestanden zu haben für seine weitere Entwicklung und ein vielleicht besseres Leben ohne mich. So geschehen mit meinem Exmann.

Es ist ja nicht so, das ich nie schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Auch ich mußte im Alter von 21 Jahren erfahren, das es nicht nur „liebe“ Menschen in einer Beziehung gibt. Dadurch habe ich aber gelernt, bin stärker geworden und das würde mir heute nicht mehr passieren. Ist mir auch zum Glück nie wieder passiert. Trotzdem gehe ich, heute mit 55 Jahren, auf alle Menschen zuerst vorurteilsfrei zu, auch auf Fremde.

Verspielt man sich dann mein Vertrauen, ist es für immer aus! Damit nehme ich mir Lasten von den Schultern, die ich nicht mit Menschen belasten möchte, weil sie es für mich nicht wert sind. Ich kann damit sehr gut umgehen so.
********wald Paar
2.150 Beiträge
JOY-Angels 
Und an zwei Dinge glaube ich nicht:
1.) "die" Gesellschaft
2.) heutzutage

Für mich ist es auch gar kein Thema, dass andere Menschen, andere Ansprüche und Bedürfnisse haben. Erst recht, wenn es ihre Sicherheit und Gesundheit betrifft.

Wenn Menschen auf sich Acht geben, ist das doch vollkommen in Ordnung. Seit den 80geri Jahren, seit Aids die Bühne der Welt betrat, hat sich das gelockerte Leben der 60gier und 70geri gewandelt. Es war nicht nur fröhlich und lustig in den 80ger und 90gier Jahren... es sind tatsächlich viele Menschen gestorben.

Lebensbedingungen ändern sich und mit ihnen die Gesellschaft.

Ich mach mir keinen Kopf, über die Verkopfung.

Jeder wie er mag.
*headbang* die salzige
*******ant Frau
31.194 Beiträge
@********wald
Exakt .
Irgendwas ist oder war schließlich immer, und zu allen Zeiten dürften Menschen mit den Veränderungen in der Gesellschaft mehr oder weniger gehadert haben.
****100 Mann
3.427 Beiträge
Den Beitrag finde ich sehr gut- ich bin eigentlich heute noch so, freue mich auf Dates (gern auch spontan und auch mal als Blind Date) und bin nicht so verkopft dabei...und bisher meist gut gefahren mit dieser Einstellung *zwinker*
*******in78 Frau
8.684 Beiträge
Was ist genau mit verkopft gemeint? Es ist leider der Fall, das Menschen immer weniger Zeit haben/sich nehmen und somit ist ein ständiges sofort Treffen auch nicht möglich. Das hat für mich aber weniger mit verkopft zu tun, sondern eher mit bewusst treffen.

Das Menschen ihre Partner:in nicht in die Wüste schicken, finde ich auch nicht ungewöhnlich. Da wird erst versucht, wie kann ich die Beziehung, von der ich unter anderem annehme mit ihm/ihr alt zu werden, eine gute Basis geben.

Für mich wird eher mal über verschiedenes Gesprochen, hat aber für mich weniger mit verkopft zu tun, eher das Gegenteil.
Es war auch bisher kein Problem wenn der Termin für ein Treffen zwei oder drei Wochen in die Zukunft verlegt wurde.
Da waren auf beiden Seiten dann beispielsweise private oder berufliche Vetpflichtungen oder auch mal eine satte Erkältung, in einem Fall ein Krankenhausaufenthalt.
Das kann dann schon mal ezwas dauern bis man sich trifft, gerade wenn eine gewisse Entfernung dazwischen liegt.

Dank moderner Kommunikationsmedien ist es doch kein Problem den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Wenn da das Interesse schon abreisst dann war es vorab eh nicht so doll.
Das verkopfte ist das Ergebnis wenn Jahrelang DSDS suggeriert wird und wenn man überall eine Rezension hinterlassen kann.

Ganz normale Entwicklung wenn alles bewertet wird.
*******in78 Frau
8.684 Beiträge
Hat es sich nicht einfach nur verlagert? Ob ich jetzt im Vorfeld, oder beim Treffen schaue, ob es passt, ist doch im Grunde egal?

Bei mir ist es aber zum Beispiel der Fall, das man nicht gleich raus ist, wenn mein Vertrauen mal gelitten hat. Sehr mich diesbezüglich aber nicht als verkopft.
Im Vorfeld wird entschieden ob es ein Treffen gibt, beim Treffen ob das was gibt oder nicht.
*****a63 Frau
5.512 Beiträge
Ich bin vor ein paar Jahren auch unbedarft in die Dates gegangen. Nach diversen Erlebnissen habe ich meine Strategie entsprechend angepasst.

Verkopft finde ich das nicht. Nur vernünftig.
****mi Frau
3.002 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ******106:
@****mi

Grade weil ich liebe, könnte ich jemanden gehen lassen. Natürlich wäre das mit Schmerz verbunden für mich, aber auch mit Glück, diesem Menschen nicht im Weg gestanden zu haben für seine weitere Entwicklung und ein vielleicht besseres Leben ohne mich. So geschehen mit meinem Exmann.

@******106
Ja ich sehe das genauso wie du, wenn ich einen Menschen liebe möchte ich vor allem das er glücklich ist, und trotzdem weine ich noch immer, wenn ich wie jetzt, da ich das schreibe an genau diesen Menschen denke….
Ich kann nichts dafür, die Tränen laufen obwohl es schon eine gefühlte Ewigkeit her ist…

Was der Kopf weiß, kann das Herz eben trotzdem manchmal nicht verstehen…

Du redest nur davon wie du damit umgehst, und es ist toll das du das kannst, nur, und da wiederhole ich mich, kann das eben nicht jeder so…

Hab da eben auch Verständnis das andere das
( noch ) nicht können, sondern im Gegenteil da immer wieder aus der Bahn geworfen werden und eben doch sehr verkopft sind, und Angst vor Enttäuschungen haben.
Zu sagen ich kann das nicht verstehen, wo ist das Problem ich habe damit keine Probleme, hilft ihnen nicht wirklich weiter…
Selbst wenn sie es vom Kopf her verstehen heißt das nicht das sie das auch gefühlstechnisch, genauso wegstecken können….

Es ist als würdest du einem Depressiven sagen:
„Was ist dein Problem, du musst doch nicht traurig sein, mach’s doch wie ich….“
So funktioniert das einfach nicht…. *nein*
*****a63 Frau
5.512 Beiträge
Ehrlich, es ist Liebe seinen Ex zu wünschen, dass er glücklich ist?

Nicht meine Welt. Er soll mir einfach fern bleiben. Gut ist.
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