Auf Attribute reduziert werden - eure Erfahrungen

1) Online werde ich meistens auf meine Bilder reduziert. Für mich als Mensch interessieren sich nur wenige.
2) Das wird von der bewertenden Person so kommuniziert
3) Kleidung, Aussehen. Gefühlt habe ich mich dabei "genervt". Was ich in diesen Momenten denke, möchte ich nicht in Worten wiedergeben.
4) Ich habe schon darüber nachgedacht, die meisten Bilder zu entfernen. Aber das ist für mich auch keine Lösung, denn ich will mich ja nicht verstecken.
Also ignoriere ich einfach die Bewertungen.

Richtig, die Katze beißt sich in den Schwanz.
Ich hab gelernt, dass alle Männer ja schon unfassbar glücklich mit dem „Nein danke“ Button sind (statt keiner Antwort) und so handhabe ich das auch.

Andere dürfen ihren Kink in den Vordergrund stellen (weil sie ja nur dafür hier sind) aber müssen eben auch auf der anderen Seite damit leben, dass der/die Gegenüber nicht jubelnd „Hurra“ brüllt

Ja, das Thema "Sich selbst auf Attribute reduzieren" hatten wir hier noch nicht richtig besprochen. Und auch das machen manche Joyclubber*innen. Ich lese zB oft Threads a la "Ich bin ein devoter Mann / ein Latexfetischist und ich finde (hier) keine Frau!" und dann schaue ich ins Profil und sehe: Der User nennt sich "devote Gummisau" oder ähnlich, posted nur Bilder von sich knieend in Latex und in seinem Text steht sinngemäß nur "ich bin eine devote Gummisau und suche eine Femdom in Latex, die mich dominiert". Und denke: Kein Wunder, dass du keine Frau findest, so wie du dich selbst auf deine Neigung reduzierst.

Wobei es auch Frauen gibt, die das nicht viel besser machen: Nur Bilder von Körperlandschaften, Po, Brüste, Schnenkel. Keine Kleidung, nichts irgendwie individuelles. Textgenerator-Text, keine Angaben zu sexlosen Interessen/Hobbies etc. Und dann wundern sie sich, dass sie keine persönlichen Anschreiben bekommen und reduziert weren auf Po, Brüste und Sexinteressen. Ohne zu merken, dass sie sich hier selbst darauf reduziert haben.

Toller Anspruch, scheitert leider aber meistens an der Komplexität des Menschen und der Bereitschaft zur Offenlegung der Nuancen das Gegenüber.

Ja, im Erstkontakt reicht mir das für einen sofortigen Abbruch der Kommunikation. So jemand ist raus.
Kein Problem, wenn einer meint, dass es seine Zeit verkürzt, wenn er gleich anfangs darüber Bescheid weiß.
Das spart auch meine Zeit, die ich ungern weiter mit ihm verschwenden möchte.

Es gibt ja meist mehrere Möglichkeiten, um seine Neigung auszuleben, bestimmte Praktiken mit dem einen können gut harmonieren, aber ein No-go mit einem anderen sein. Dazu bedarf es mehr als eine katalogisierte Abfrage.

Ich habe solche Vorlieben im Detail in meinem Profil auch gar nicht angegeben. Nur die grundsätzliche Richtung und die sollte auch beim anderen stimmen.
Die für mich richtigen Partner reagierten bisher auch positiv darauf.
Zumindest weiß ich sofort, dass sie dann ein näheres Kennenlernen lohnen könnte.

Bestimmt wurde und werde ich auf meine Attributen reduziert. Eher indirekt als direkt. Wenn direkt reagiere ich unterschiedlich, da es eher auf die Situation ankommt.
Manchmal rege ich mich auf auf. Manchmal bin ich nett und weise freundlich zurecht. Manchmal bin ich mürrisch und die Person kriegt das zu spüren. Manchmal ignoriere ich das gekonnt und schaue nach vorne.

Naja, was solls. Es wird immer Menschen geben, die bewusst oder unbewusst das ansprechen. Damit muss man leben oder man wehrt sich...
Nicht einfach...

Ich werde immer auf das was ich mache reduziert. Also das ist aber auch selbstverschuldet weil ich mich teils darüber definiere, bewusst und auch viel unbewusst. Für mich ist das okay Menschen denken in Schubladen, das nimmt Angst und gibt ein Gefühl von Kontrolle.

Sorgen würde es mir erst bereiten, wenn mich jemand kennengelernt hat und mich in eine zu kleine, einfach gestrickte Schublade oder gar in die falsche stopfen wollen würde.

Natürlich passe ich in so manche Schublade (und staune immer, wie groß die demnach sein muss).

Mir ist das ganz recht. Ich finde, die Betroffenen sollten ganz offen mit ihren Ängsten und Begrenzungen umgehen. Da sortieren sich die Falschen noch vorm Kennenlernen aus.

Online wie im realen Leben.

Für mich hat das jetzt nichts mit Schubladen zu tun, weil ich jetzt nicht wüsste, in welche meine Brüste passen sollten?

Ja, ich werde oft auf gewisse Attribute reduziert, aber das ist überhaupt kein Problem, solange ich dabei Spaß habe. Es ist dann eine Win-Win-Situation.

Ich wäre dafür, wenn Schubladendenken nicht mehr existiert.
Unvoreingenommen kennenzulernen sollte doch möglich sein, oder?

Für mich hat das nichts mit Schubladen zu tun, als „die ist blind und blöd“ eher mit Frau = Muschi und alles andere interessiert mich nicht. Da könnte gefühlt auch jede Muschi liegen, Hauptsache Muschi.

@*******_82
Wenn man etwa sganz Bestimmtes sucht, dann hilft das "Unvoreingenommen-kennenzulernen" kaum. Letzendlich hat jeder von uns Vorliebe und Neigungen.

Vorlieben sind aber was anderes als Reduzierung.

Bei der Reduzierung geht es nur um ein bestimmtes Merkmal. Der Rest ist total egal. Man fixiert sich darauf. Vorlieben haben wir wohl alle,aber neben den Vorlieben sind noch andere Dinge wichtig.

Oder ganz blöd gesagt: Okay,du hast einen riesen Penis,mir egal ob das Gesicht hässlich ist oder nicht. Hauptsache der Penis stimmt.

@*******kull Genau, und der Unterschied, ob eine Angabe von Vorlieben oder eine Reduzierung auf Attribute vorliegt liegt in der Art das zu kommunizieren. (Also, es liegt natürlich auch im Mindset von Sender und Empfänger, aber da man dies vom jeweils anderen nicht kennt, können wir uns das nur aus der Kommunikation heraus erschließen.)

Interessante Sichtweisen, aber wie @*******kull schrieb, muss man mit Vorlieben und Reduzierung auf etwas trennen.

Selbst wenn man bestimmte Vorlieben hat, muss man ja nicht auf etwas reduziert werden und in die Schublade einsortieren.
Erst nachdem Kennenlernen weiß man mehr, ob die Person für mich gut oder blöd ist. Das ist natürlich. Mich darf man blöd finden, damit habe ich kein Problem und das ist legitim.
Aber man kann nicht behaupten, nur weil ich taub bin, Defizite von etwas habe. Jeder Mensch ist anders und jeder Mensch handhabt das Leben so, dass man sich wohlfühlt.

Psychologisch spannend finde ich übrigens auch noch den Fall, dass sich manche Leute besonders dann auf ein Attribut reduziert fühlen, wenn sie es gar nicht erfüllen. Hier zwei Beispiele:

Männer schreiben hier immer wieder, dass sie ärgert, wenn Frauen angeben, auf Ü180cm, big dicks usw. zu stehen und sie sehen darin eine Reduzierung. Interessanterweise schreiben das nur Männer U180 mit normal großem Penis.
Ich habe mir von Frauen sagen lassen, ich reduziere sie auf Fetischkleidung. Das hat aber nie eine Frau gesagt, die Fetischkleidung mag, sondern immer nur eine, die sie nicht mag.

Und ich würde sagen, dass hier der Vorwurf der Reduktion schlicht falsch ist. Diese Menschen ärgern sich einfach nur darüber, weniger Chancen bei Leuten mit bestimmten Vorlieben zu haben.

Und @*******_82 Ganz genau. Der Unterschied zwischen Vorurteilen und Urteilen hängt hier auch mit drin. Denn Menschen, die Vorurteile haben, reduzieren ihre Mitmenschen eben auch. Wenn also jemand zB rassistische Vorurteile hat, reduziert er ja auch seine Mitmenschen auf ihre Herkunft, und lehnt einzelne nur wegen eines bestimmten Attributs ab.
Aber auch hier müssen wir das von Vorlieben unterscheiden. Wenn jemand also auf blasse blonde steht, ist er/sie damit noch kein Rassist.

"Ich steh auf Ältere, möchte mal ne geile Alte ficken, auch Lust?

Eins von solchen Reduktionsbeispielen, die ein nicht mehr ganz so junges weibliches Herz sofort höher schlagen lassen...

Und damit jetzt nicht bei mir Jungens anklopfen, bei denen nur die Begriffe "geil" und "ficken" hängen geblieben sind:
ES IST IRONISCH GEMEINT!

@*******kull

Mit sowas habe ich keine Probleme, es zeigt nur, dass man Prioritäten hat. Ich fühle mich nicht beleidigt, wenn jemand mich treffen möchte, weil ich ein gewisses Attribut habe. Ich wähle auch anhand gewissen Attributen aus. Letzendlich geht es mir darum, ob man zusammen Spaß hat oder nicht.
Wenn man dann auch zwischenmenschlich miteinander klar kommt, kann man ziemlcih Lange Spaß aneinander und miteinander habe.

@*****_54

Das ist sicherlich kein erfolgsversprechendes erstes Anschreiben, aber in einem anderen Zusammenhang - z.B. auf einschlägigen Partys - ist eine solche Aussage angemessen. Ich rede hier von MILF- bzw. Cougarpartys, wo junge Männer mit ältere Frauen zusamen kommen. Eine Win-Win-Situation.

Ja klar, verständlich.
Dann wissen aber alle, was Sache ist und eigentlich müsste das keiner von den jungen Männern extra erwähnen.

@***up
Macht es dir denn gar nichts aus, wörtlich als "geile Alte" angesprochen zu werden?

@*****a_S das ist für mich eine indirekte Reduzierung, weil es deshalb nichts wird. Es wäre dann wohl auch der Fall, dass von einem Zwilling derjenige genommen wird, der den größeren hat. Alles andere zählt nicht.

Ich werde ausgegrenzt, weil ich über ein bestimmtes Attribut nicht verfüge. Vielleicht kann das auch anders genannt werden, als Reduzierung.

Es müssen sich einfach nur zwei finden. Wenn zwei alles nehmen, was nicht bei drei auf dem Baum ist, Hauptsache er bekommt seine dicken Titten und sie ihren großen Penis, ist doch alles gut.

Das möchte halt nur nicht jede:r.

Es ist immer eine Frage der Situation und Kommunikation.
Ich bin auch schon auf kinky Partys mit einem Kompliment zur Kleidung direkt zum Knutschen oder Spiel gekommen. Da hat sich die Frau dann eben nicht reduziert gefühlt, sondern fand mich einfach nur nice und los gings. Bei einem Partyflirt gelten eben auch andere (Kommunikations-)Regeln als zB beim Kennenlernen hier.
Wobei ich natürlich auch hier einer Frau ein Kompliment bezüglich eines bestimmten Attributs machen kann. Und das ist noch keine Reduktion. Ob sie sich reduziert fühlt, stellt sich im darauf folgenden Dialog heraus. Wenn ich es also nicht schaffe, mich von dem Attribut zu lösen und zeige, dass es mir nur darum geht, fühlt sie sich gerechtfertigt reduziert.

Und @*******in78 das sehe ich nicht so. Wenn eine Frau zB lesbisch ist und mich daher nicht daten will, dann fühle ich mich nicht auf mein Mannsein oder meinen Penis reduziert. Wenn eine Frau nur U40 datet, nicht auf mein Alter, wenn sie auf volles Haar steht, nicht auf meine Glatze. Es ist keine Reduktion, sondern ich passe einfach nicht.