Inkompatibel zu eigenen Fantasien?
Manchmal denke ich, ich bin mit meinen sexuellen Fantasien nicht kompatibel.Einerseits erregt mich der Gedanke, ein Frau wolle im Sex sich mir unterwerfen, genommen und benutzt werden, weil ich dahinter eine besonders starke Libido vermute die sie nicht alleine verantworten will und ich erleben möchte. Mich reizt ihre unterstellte Geilheit dabei.
Andererseits, finde ich die Figur des Doms geradezu lächerlich, wenn ich versuche mich darin zu sehen. Diese Machtposition gibt mir persönlich gar nichts. Ich gestalte gerne, aber ich weise nicht gerne an. Ich mag sie auf Knien, finde aber "devote" Menschen, die sich "abgeben" oder "unterstellen" wollen komisch und es fällt mir schwer diesen Wunsch nachzuvollziehen.
Genauso hätte ich gerne eine lockerere Einstellung zum körperlichen Sex, würde ihn gerne sportlicher sehen und auch mit vielen unterschiedlichen Menschen erleben. So wie beim Paartanz, ist es ja mit jedem Partner ein Stück anders, auch wenn die Schrittabfolge sich gleicht.
Andererseits finde ich aber total fremde Haut nicht sexy, fast unangenehm und verspüre keinen Wunsch sie zu berühren.
Letzte Woche war ich in einem Swingerclub, weil ich an Experimente glaube.
Niemanden dort wollte ich berühren, nicht einmal wollte ich ihnen beim Sex zugucken. Als wäre es einfach "too much information" für den fehlenden Bekanntheitsgrad. Nein, das wollte ich von Fremden einfach noch gar nicht wissen/ sehen.
Ich kam mir in der Schar uniformierter Pimmelzombies, die halb aufgegeilt durch die Gänge streiften um mal etwas zu erspannen oder den wenigen Frauen hinterher zu steigen, recht fehl am Platz vor.
Puuuuusyy!
Auch der Herr, der mich mit "Hey willste ficken?" in Jahrmarktsstimme in ein Zimmer zu seiner Frau lockte, sich neben mich stellte, sich einen abwichste und sporadisch "Ja geil, schön Schwanz lutschen!" hervorstieß, um dann mich anzuweisen zu fühlen ob seine, mir einen blasende Frau, "Denn schon nass wäre." (war sie nicht) zu etwas ähnlichem wie Sex animierte, hat mich eher ernüchtert und das ganze abbrechen lassen. Es kam mir geradezu absurd vor. Das war für mich kein Sex.
Einerseits beneide ich diese schnell entzündliche Geilheit und wünschte, ich könnte es auch so einfach genießen.
Andererseits merke ich, dass ich viel emotionale Nähe zu einer Person brauche um sie anfassen zu wollen und ihr meine Sexualität anzuvertrauen.
Habt ihr auch in manchen Gebieten diese Ambivalenz, oder stimmen eure Fantasien immer mit eurer realen Person überein? Wo entdeckt ihr eure Grenzen?
Ich hoffe, das alles kann aufgelöst werden, wenn ich nur die richtige Partnerin finde, mein genauso verqueres Gegenstück quasi.
(Ja, ich bin schon in Therapie, aber da sind wir noch nicht )