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Ich habe jedoch herausgefunden, dass jeder insgeheim weiß, was ihm gut tut und was nicht. [...]
Tun die Menschen mir gut mit den ich mich abgebe, ist die Partnerschaft wirklich das was ich möchte und was ich brauche. Sind meine Wünsche, Qualifikation und Qualitäten im Job richtig eingesetzt.
[...]
Sodele hab kurz mal den Faden verloren und geh deshalb zurück zum Anfang.
Ehrlichkeit kann ja unterschiedlich verstanden werden, wie wir hier versucht haben aufzudröseln.
Eigenwahrnehmung - Fremdwahrnehmung
Bei beidem gilt:
• Ist Zustand erfassen
• Probleme analysieren
• Ursachen erkennen
• Ziel erfassen (gleichgeblieben, verändert)
-> Weg vom Jetzigen Zustand zum Ziel überlegen
So würde es grob ablaufen, wenn es effizient wäre
Was aber auch passieren kann:
Man spürt etwas ist nicht richtig, man kann es aber noch gar nicht greifen. Es dauert seine Zeit, bis der Leidensdruck richtig angewachsen ist. Erst dann wird man quasi drauf gestoßen, weil vorher der Antrieb nicht da ist. Man stellt fest die Dinge sind nicht wie man sie gerne hätte. Oder schlimmer noch, man selbst ist nicht, wie man dachte. Denn Ersteres, also im Außen lässt sich womöglich schneller verkraften, als wenn der Kern erschüttert wird.
Warum fällt es gegebnenfalls dennoch schwer sich z.B. aus einer unglücklichen Partnerschaft zu lösen?
Weil das Außen mit dem Innen verwoben ist. Um dem Partner Lebewohl zu sagen, muss man auch eine Strategie für die eigenen Unzulänglichkeiten finden. Viele z.B. greifen zu dem "Trick" (ist ja nicht bewusst) zu sagen "Der Ex hat mich unglücklich gemacht, er muss weg".
Im Detail, war es aber vielleicht gar nicht die Person. Sondern das eigene wegrücken von seinen Wünschen und Bedürfnissen. Der Partner hat nur ausgeführt, was man selbst an Grenzüberschreitungen oder Veränderungen zugelassen hat. Vielleicht muss man auch erkennen, dass man sich in dem Elend lange eingerichtet hatte, weil man nicht alleine sein wollte.
Was auch immer, das ist ja nun fiktiv.
Jedenfalls all diese Dinge auseinander zu friemeln kosten Zeit und Energie. Und ich würde behaupten, wie tief man gehen kann, wie erschütternd man sein kann. Hängt von den vorhandenen Ressourcen ab. Und natürlich von dem Antrieb. Je höher der Leidensdruck, je eher die Wahrscheinlichkeit, dass radikalere Schritte akzeptiert werden.
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Jetzt komm ich abschließend noch zur Fremdwahrnehmung.
Denn mit Ehrlichkeit wird sich geschmückt.
Persönlich z.B. geb. ich überhaupt nix auf Menschen, die das in ihr Profil schreiben. Authentizität spürt man, wobei auch das natürlich nur im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Ist man da selbst verhärmt, fällt einem das bei Anderen auch eher nicht auf.
Ich denk mir eher wenn jemand schreibt er ist treu, ehrlich und loyal. Ob das wirklich das Einzige ist was einfiel. Denn für mich ist das selbstverständlich in einer wie auch immer gearteten Verbindung? Auch in einer geöffneten würde ich das im individuell abgesteckten Rahmen doch erwarten? Ehrlichkeit hervorzuheben empfinde ich oft wie "positive Verrücktheit". Irgendwie ein lahmer Versuch hervorstechen zu wollen.
Ja das Thema ist eben Komplex, weil es Selbstfürsorge kombiniert mit Achtsamkeit auch anderen Menschen gegenüber.