„„Was ist dieser Alltag für euch?
Aufwachen und das liebe Gesicht des Partners zu sehen, auch wenn es total zerknautscht und das Haar zerzauselt ist - das vertraute Lächeln - dann einen Kuss oder mehrere - zusammen den ersten Kaffee genießen - den Tag noch kurz besprechen, sich merken noch Ricotta und einen Primitivo mitzubringen - das Haus verlassen mit der schönen Gewissheit, das geliebte Wesen sieht man beim Heimkommen wieder - ein Abschiedkuss, Worte die sagen man freut sich aufeinander.
Abends den Schlüssel ins Schloß stecken und beim öffnen der Tür hört man diese vertrauten Geräusche (oder man macht diese selbst, je nach dem wer zuerst Heim kommt) - das Willkommenheißen, wenn man die Türschwelle überschreitet.
Wie war dein Tag?
Fragen und gefragt werden mit echtem Interesse, beidseitig - und man hört schon den Kaffee in der Maschine blubbern. Dieser bestimmte Duft in der Wohnung - nein nicht zwingend vom Kaffee, sondern weil dieser ganz bestimmte Mensch dort wohnt und dies nicht man selbst nur ist...strahlende Augen oder:
Erkennen, dass der Andere einen Schimmer traurigens in den Augen hat - dann statt Essen besser gleich die Flasche Wein, an die man trotz nervtötender Kollegen gedacht hatte aufmachen, einschenken und fragen, über wen man dazu lästern soll oder ob man Schaufel und schwarze Plasitksäcke aus der Garage zu holen hat.
Miteinander Reden (nicht nur sprechen) oder miteinander schweigen - Zuhören, denn es ist jemand da, dem man zuhören kann - seinen eigenen Kummer, Stress und Wut zurückstecken und sich kümmern zu Kummer, Stress und Wut des geliebten Menschen da man sich bewusst ist, man selbst kommt auch noch an die Reihe ... nur gemach.
Trösten - umarmen - zum Lachen bringen - Tränen trocknen oder durch seine Art welche erzeugen...die letzteren natürlich. Sich bewusst sein, dass man zwar Supermann ist, aber dennoch nicht alles lösen kann...und auch nicht soll.
Das Essen kalt werden lassen aber hej... es gab gerade wichtigeres - Tupperdosen und Gefrierfach sind gute Erfindungen.
Couch & Chill dann - ob mit oder ohne Netflix ist dann unwichtig...falls doch, dann guckt man sich dennoch die alberne Lieblingsserie mit an, denn man ist da für den anderen, auch wenn man keine Lösung im Köcher hatte, doch das ist nicht das Ausschlaggebende.
Der Duft im Raum, wenn sie dann vor dem zu Bettgehen aus dem Bad kommt - einzigartig ebenso wie ihr Atmen und das leichte Zucken, bevor sie ins Schlummerland taucht.
Heute gab es keinen Sex - na und? Es gibt Nächte da zuckt es ganz woanders und auf andere Art - oder es gibt Morgende... besonders diese, wenn man sich völlig bewusst und im Klaren ist:
ja, ich ließ damals völlig zu Recht mein Herz entscheiden.
Kitsch?
Nein - alles nicht nur er-lebt sondern genau so ge-lebt.
Alltag halt.
Hättest mich auch anders zum Heulen bringen können....
Genauso habe ich es auch erlebt. Es sind die Kleinigkeiten, die das Ganze groß machen.
Danke für diesen Beitrag.