Jede Kultur erzeugt sich ihre Gegenkultur, die sich unter Umständen ausweitet und erneut in der ursprünglichen Kultur aufgeht und diese entsprechend verändert.
Die ersten „Grünen“ waren strickende Männer mit Rauschebart, sehr zur skandalösen Verunsicherung der behäbig-konservativen Nachkriegsrepublik. Heute ist „Grün“ teil der Gesamtkultur geworden. Die Bewegung wurde größer, realpolitischer und Vielfältiger, die Ursprungsideen haben sich (fast) alle auf die Fahnen geschrieben … dies nur als illustrierendes Beispiel, jetzt schnell und endgültig weg von der Politik (bitte!)
In prüden Jahrzehnten mag Swingertum eine „Gegenkultur“ gewesen sein, die man versteckte oder konfrontativ gegen das Establishment vertrat. Nun, die Zeiten werden liberaler, die Szene größer und vielfältiger. Und verursacht gesamtgesellschaftlich eher mildes Interesse oder nur entspanntes Schulterzucken (CSD), aber keine offensive Anti-Haltung, an der man sich reiben könnte.
Die Vielfalt und die zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz stößt denjenigen auf, die sich als verschworene Gemeinschaft einer Gegenkultur verstanden haben und bis heute verstehen - aber kein Feindbild mehr sein können. Dies wäre meine Vermutung für das intolerant aggressive angehen der an sich harmlosen „Lifestyler“…
Wie oben schon gesagt, gibt es Formate für jeden Bedarf - aktive Paare, HÜ, BDSM … jeder kann finden was er begehrt.
Wer heute in den Club geht und sich beklagt, dass sich Dinge über die Jahrzehnte verändert haben kann auch den Eckkneipen oder Tanten-Cafes hinterhertrauern - Veränderung ist nicht immer gut und nicht immer leicht, aber das darf kein Vorwand für Intoleranz und aggressives Auftreten sein.
Für uns persönlich ist „Beliebigkeit“ der Tod jeder Erotik, daher sind wir stets erwartungsfrei unterwegs … aber da darf jeder sein eigenes Empfinden haben.
Bleibt das Rätsel, was die Profile mit „Swinger ja“ und „PT nein“ wohl meinen 🤣 … aber das kann man ja im Zweifel per PN abklären.
Schön, dass es diese Vielfalt gibt. ❤️