Eins weiß ich genau:
Sollte ich mich wider Erwartens und gegen meine sonstigen Geflogenheiten dazu hinreißen lassen, der Liebsten ins Ohr zu flüstern, dass ich jetzt meine Spargelsoße gleich in ihre F...e schießen werde, würde es möglicherweise dazu nicht mehr kommen, weil die Herzallerliebste der Ekel packt.
Und ich kenne etliche Frauen, die auf solche Äußerungen gut verzichten können. Es gibt nun mal Worte, die schon lautmalerisch an etwas eitrig schleimig Schmatzendes erinnern, was in meinem Sexualleben eigentlich keinen Platz hat. Sex hat ja bisweilen durchaus unappettitliche Züge, die müssen in meinen Augen nicht noch betont werden.
Warum muss ich mich der Gossensprache bemühen, wenn sich das Gleiche auch anders sagen kann? Man muss keine medizinischen Fachtermini bemühen, aber "Los, ich will Dich in mir spüren, schlaf mit mir!" hat doch den gleichen Inhalt wie "Ich will dass Du meine Möse fickst!" Aber erheblich mehr Zauber...
Noch´n Beispiel: "Spreiz die Beine, heb den Arsch und zeig mir Deine geile Fotze!" klingt nach einem zusammengeknüllten Lappen im Schritt einer adipösen Dame, mit dem mal Milch aufgewischt wurde und der seit drei Tagen nicht richtig getrocknet ist.
"Nimm mal Deine herrlichen Schenkel auseinander und zeig Dich mir, heb ein wenig den Po an, damit ich Dich genau sehen kann!" klingt da doch schon eher nach einer Einladung zu einer leckren Vorspeise.
Diese Liste liese sich unendlich erweitern. Ich bleibe daher beim meiner These, dass man ruhig alles ansprechen kann, was einen bewegt. Aber selbst für mich als notorisch unromantischen Menschen muss es sich nicht nach Blut Schweiß und Ausfluss anhören...