Einfach reden ! / ?

Gesprächspartner A stellt einen Mangel fest und liefert auch gleich eine fertige Lösung ohne mögliche Alternativen. Und er möchte eine entsprechende Handlung und Einwilligung von B.

B wehrt sich.

Das Streitgespräch bleibt bei den Symptomen, ohne die Ursache zu berühren.

Meine Gesprächsdiagnose am Montag.🤗😁

Nicht zwingend. Meine Frau fragt mich dann ob ich einen Hintergedanken habe...
Jeder ist anders...

Mich triggert die Formulierung: kleines Büchlein.
Es suggeriert, dass es ja gar keiner Mühe bedarf, nur ein paar Zeilen lesen und die Welt ist eine andere. Tatsächlich ist Person B offensichtlich schon lange auf 100, da nützen ein paar Tipps nichts mehr. Person B ist genervt und braucht einen Trennungsratgeber.

Ich habe Bücher über Kommunikation gelesen und auch ein Seminar dazu gemacht. Ich bemerke aber, dass ich das wenig direkt nutze in Alltag und Beruf. Also ich denke nicht "OK, jetzt nutze ich die Soundso-Technik." Zumal ja jeder Gesprächspartner etwas anders ist und die auch meist nichts über Kommunikation gelesen haben. Aber ich nutze es wie folgt:

Wenn ich weiß, dass es ein schwieriges Gespräch wird, dann konzentriere ich mich und nehme mir Zeit, zu antworten, damit ich eben nicht fordernd oder gar aggressiv wirke. Und das genügt meist völlig. Mir ist aber auch klar, dass es Leute gibt, die das nicht gut können, und wenn davon 2 aufeinander treffen, klappen Gespräche nicht gut. Und wenn die das merken, macht es schon Sinn, zu überlegen, was beide dafür tun könnten, damit reden besser klappt.

Letztlich gilt also sowohl für den Sex als auch für Gespräche, dass es zum einen wichtig ist, dass beide zu einander passende Grundlagen haben und auch, dass beide gewillt sind, aufeinander zuzugehen. Das gilt also für den Sex als auch für Gespräche, was umso mehr zeigt, wie sehr das zusammenhängt.

Aller Anfang ist schwer und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Ich könnte damit nicht umgehen, wenn mein Partner der Meinung ist „nur perfekt darfst du mich ansprechen“, das signalisiert mir keine Gesprächsbereitschaft.

Wenn beide gewillt sind und das ist für mich die Grundlage schlechthin, kann auch aus einem Missglückten Anfang etwas positives entstehen. Wer gleich zurück poltert oder vielleicht sogar gar nicht reagiert, der will halt nicht.

Das ist zwar dann Schade und nach mehrmaligen Versuchen, müsste ich mir etwas überlegen, aber das Wollen sollte vorhanden sein, sonst macht das mMn keinen Sinn.

Reden ist Silber und schweigen ist Gold

Wir können uns auch vieles durch unsere Körpersprache und Gestik und Mimik mitteilen.

Und wir alle wissen doch wie schön es ist wenn man in den Arm genommen wird.

Sicherlich mein Defizit, dass ich das so schwarz weiss sehe, aber
entweder geht es um 2 Menschen, die BEIDE in der Lage sind, zu reden UND zu verstehen UND ein gemeinsames Ziel vor Augen haben, oder
es ist Reden um Reden willen.

Das kleine Büchlein mag hilfreich sein, um sich vielleicht selbst ein wenig in Frage zu stellen (Impuls von Aussen), aber als Ratgeber für Verhalten gegenüber anderen....da hab ich meine Zweifel.

Selbst mein Standardwerk "Handbuch Frau", 12-bändige Ausgabe, mittlerweile in der 6. Auflage vergriffen, hat mir nur selten weitergeholfen, weil Frau hält sich nicht an ihre Bedienungsanleitung. Und dass es keine Bedienungsanleitung Mann gibt, erklärt wohl auch so manches.

Es gibt halt Konstellationen, die perfekt und glücklichmachend sind, wenn keine Probleme da sind und dann völlig den Bach runtergehen, weil man zusammen nicht Konflikt- und Lösungsfähig ist.

Verstehen lernen, dass ist mein Ansatz. Aber dazu müssen beide gewillt sein, überhaupt in ein Gespräch zu gehen und das ist in den hier beschriebenen Fällen oftmals nicht der Fall.

Mehr als versuchen mich mitzuteilen, kann ich für einen Anfang nicht machen. Was danach kommt, dass zeigt sich dann.

Gut miteinander reden heißt für mich nicht, dass es nie holpern oder knirschen darf. Es heißt für mich nur, dass man sich danach wieder beruhigt und dann nochmal miteinander das klärt, was geknirscht hat.
Ich gebe mal ein Beispiel, das vorgestern tatsächlich so passiert ist:

Meine Partnerin hat mir etwas gesagt, was ihr an meinem Verhalten aufgefallen ist und was sie ein bisschen gestört hat. Bin ich ruhig geblieben? Nein, schön wär's. Ich habe mich missverstanden gefühlt und angefangen zu weinen, weil etwas, das ich lieb gemeint hatte, so eine Reaktion hervorgerufen hat. Aber ich habe mich dann wieder beruhigt, weil ich gemerkt habe, dass sie meine Reaktion gar nicht begreifen konnte. Und dann habe ich später nochmal über das, was sie tatsächlich gesagt hat, nachgedacht und verstanden, worum es ihr ging. Und dann habe ich nochmal das Gespräch gesucht und ruhig meine Sichtweise erklärt und mich mit ihr ausgetauscht.

Will sagen: wir sind Menschen, wie reagieren nicht immer optimal. Aber wenn beide bereit sind, an sich zu arbeiten und auch darüber stehen können, wenn eine Reaktion mal nicht so optimal ist, dann kann eine gute Gesprächskultur doch funktionieren.

Das ist für mich ein sehr großer Punkt. Leider ist es oftmals der Fall, funktioniert nicht, dann lasse ich es.

Da es zukünftig in unserer Bevölkerung weniger Menschen geben wird welche die Fähigkeit besitzen werden geschriebene Texte zu lesen und zu verstehen wird das Büchlein eh am aussterben sein.
Bleibt zi hoffen dass Podcasts und Hörbücher diese Lücke füllen, vorausgesetzt die intellektuelle Befähigung hierzu reicht aus.
Sein Mindset bei Gelegenheit etwas durch lesen aufzumöbeln scheint nicht unbedingt die schlechteste Alternative zu sein.
Die Königsdisziplin ist aber immer noch die zwischenmenschliche Kommunikation, trotz aller Tücken und Hürden.

Bin ich mir garnicht sicher.
Unter der Vorausserzung von Neugier sicherlich.
Ich glaube, das die Reaktivität bei Büchern deutlich geringer ist und somit mehr Raum neue GedNken Reifen zu lassen...
(Er)

Ich würde eher sagen das der Mensch keine Geduld mehr hat.

BackAgain hat es gerade geschrieben, funktioniert nicht, dann lass ich es


Das ist quasi ein Trend geworden.

Es fing mit SMS an , es wurde geschrieben und die Antwort musste auch sofort kommen und das hat sich fortgesetzt

Bei WhatsApp gibt es die kleinen häckchen und man weiß der andere hat es gelesen

Sowas frisst die Geduld auf.

Nein, es braucht mehr Bewusstheit.
WhatsApp macht erst mal garnichts...

@*******987 hat es für mich auf den Punkt gebracht. Es darf nicht holpern, noch knirschen.

Möglicherweise macht es auch Sinn mal die Bedienungsanleitung für sich selbst zu überarbeiten...

Ich glaube, dass es stark an der Erfahrung liegt.
Ich hatte schon immer Freundschaften mit Frauen und mich viel mit diesen unterhalten, auch über Sex. Und diese Frauen hatten außer mir noch andere männliche Freunde, mit denen sie sich auch über Sex unterhalten haben. Und "komischerweise" hatten wir nie Probleme, in unseren Beziehungen über Sex zu reden.
Ich höre von diesen Problem immer nur von Leuten, die sich außerhalb der Beziehung nie mit dem anderen Geschlecht über "menschliches" unterhalten haben, schon gar nicht über Sex, zB von Männern, die immer wieder betonen, dass es so schwierig ist, Frauen zu verstehen.
Und eine Ex-Freundin hat mir mal gesagt, dass ich der einzige Mann bin, mit dem sie je über Sex gesprochen hat, auch jetzt noch, nach unserer Beziehung. Also, ich habe mich ja über das Kompliment gefreut, aber gleichzeitig habe ich gedacht: Kein Wunder, dass das mit uns nicht geklappt hat, wenn du das erst mit mir (und schmerzhaft) gelernt hast und somit erst nach unserer Beziehung konntest.

Problematisch sind aus meiner Sicht die Auslassungen beim Reden, die Geheimnisse und Halbwahrheiten, nur um einen Zustand der Harmonie zu bewahren, jemanden bei der Stange zu halten. Sie halte ich für schlimmer als den offen ausgetragenen, emotionalen Zoff, der eher für Klarheit sorgt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Streit durchaus eine reinigende Wirkung haben kann und dann wirklich alles auf den Tisch kommt. Unter Umständen geht es gar nicht anders. Manche Menschen müssen aus der Reserve gelockt werden, ansonsten wird nur drumherum geredet. Meine Meinung und Erfahrung.

@****ody Ja, das sehe ich auch so. Und den Fehler habe ich früher wohl auch so gemacht. Ich habe im Studium Frauen kennengelernt, die mit Fetisch und BDSM noch nichts zu tun hatten und habe sehr vorsichtig versucht, ihnen das näher zu bringen. Und das war sowohl klug als auch nicht so klug. Es war natürlich gut, dass ich sie damit nicht überrumpelt und abgeschreckt habe, aber gleichzeitig habe ich ihnen die Illusion gegeben, dass das nicht so eine große Sache und ggf "nur eine Phase" ist.

Eine gute Streitkultur entwickeln ist wichtig

Ich glaube 2 Frauen können besser miteinander reden als Mann und Frau😁

Half mir niemals was meine Beziehungen anging.🤷‍♀️

@*****ona Wobei ich von mehreren Lesben gehört habe, dass es in der Lesbenszene auch nicht einfach ist mit erfülltem Sex, da manche Lesben zwar insgesamt sehr viel reden wollen, aber beim Thema Sex dann sehr allgemein werden, und darüber nicht gut auf sich bezogen reden können. (Und schwule Männer oft besser darin sind, untereinander offen und klar über sexuelle Wünsche zu reden.) Ich glaube also nicht, dass es einfach nur am Frausein liegt, sondern eher daran, dass man sich selbst reflektieren kann, und gelernt hat, mit dem Geschlecht zu reden, mit dem man Sex haben möchte. Und auch wenn Frauen darin vielleicht statistisch besser sind, sind sie es nicht durch ihr Frausein, sondern durch Erfahrung, die Männer prinzipiell genauso machen könn(t)en.