"Ich liebe dich" - Was bedeutet das für euch?

Auf jeden Fall. Und Sex ist doch sowieso eine Eheversprechen, oder etwas nicht?!?

Im Rahmen von manipulativem Lovebombing gehört es zum festen Repertoire von Narzissten, wobei es vllt nicht auf den Wortlaut ankommt, der sich danach richtet, was der Narzisst spürt, was das Ziel hören will. Perfide.

Mir bedeutet ein "ich liebe Dich" unglaublich viel, wenn es authentisch ist.

Leider hat die Welt in meinen Augen im Großen und Ganzen die wirkliche Bedeutung des Wortes Liebe vergessen. Die Liebe ist von den Menschen so sehr missbraucht worden, dass nur noch wenige wissen, was wahre Liebe ist.

»Gewöhnliche Liebe ist selbstsüchtig und haftet an Begierde und Genuss« [Sri Yukteswar]. »Wahre Liebe aber ist bedingungslos, grenzenlos und unvergänglich. Die verwandelnde Kraft reiner Liebe hebt alle Unruhe des menschlichen Herzens für immer auf.«

Viele Menschen sagen an einem Tag: »Ich liebe dich«, und am nächsten Tag kehren sie einem den Rücken zu. Das ist keine Liebe. Wessen Herz von Liebe erfüllt ist, der kann niemandem absichtlich wehtun. Eine solche Liebe lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Der durchschnittliche Mensch ist sehr wahrscheinlich nicht fähig, andere auf diese Weise zu lieben.

Aber erst dann ist es möglich, andere wie und sich selbst zu lieben - ohne Selbstsucht, ganz absichtslos.

Wer ein gutes Herz hat, kann sich in die Lage anderer hineinversetzen und versucht, deren Leid zu lindern. Bertold Brecht definierte die Liebe daher so: "Liebe ist der Wunsch, etwas zu geben, nicht zu erhalten".

Wir sind auf dieser Erde um eine wichtige Lektion zu lernen, nämlich reine und bedingungslose (wahre) Liebe zu entwickeln: zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern, zwischen Freunden, zwischen dem Ich und allen anderen Lebewesen.

Rainer Maria Rilke sagte deshalb einst: "Darin besteht die Liebe: Dass sich zwei Einsame beschützen und berühren (geistig, körperlich und spirituell nehme ich an) und miteinander reden."

Aber die (unvollkommene) Liebe, sie kann auch anders, das schreckt uns ab. Sie kann uns leiden lassen. So sehr, dass wir im Liebeskummer richtigen Herzschmerz spüren, so stark, dass wir denken, die Liebe gibt es gar nicht. Den Glauben an die Liebe, den verlieren wir dann manchmal. Dann werden wir ungerecht und hart, selbstsüchtig und unser Herz versteinert. Dann hilft es uns, uns wieder an die ursprüngliche, wahre Liebe zu erinnern, die wir alle in uns tragen. Sie ist da, wir müssen sie nur annehmen wollen bzw. in unser Herz lassen. Nur die wahre Liebe kann die versteinerten Mauern um unser Herz niederreißen.

Ich denke diese Zeilen beschreiben sehr gut, was mir Liebe bedeutet.

@*********Molly: Danke für diese wunderbaren Zeilen. Mein Vater sagte oft: Geben ist seliger denn Nehmen. Wer kennt das heute noch? Fast Niemand.

Schwierig. Die Beschreibung der TE finde ich irgendwie überfrachtet. Wer sagt, dass Liebe zwischen zwei Menschen auf Dauer besteht? Die Liebe zur welt und zu anderen Menschen ist eine andere als die Liebe zu dem einen anderen Herzensmenschen, mit dem man seine innigsten gefühle teilen möchte, dem man/frau sich ganz hingeben möchte. Wird man der Liebe gerecht, wenn man ein menschliches Maß an sie legt? Ich glaube, es ist wichtig, die verschiedenen Arten von Liebe bewusst zu machen, über sie zu sprechen. Es ist wichtig, seine eigenen Gefühle, Erwartungen und Kränkungen auszudrücken. Das ist besser als ein richtig und falsch zu postulieren und einzufordern.

Sehr schöner Beitrag...
Genau aus diesem Grund gehe ich sehr vorsichtig mit dem Satz..."Ich liebe dich"...um. Die verschiedenen Formen der Liebe äußern sich auch unterschiedlich. Es kommt dabei auch immer darauf an, was mein Gegenüber für eine Erwartungshaltung hat. Manch einer benötigt keine Liebesbeweise in Wort und Tat und ein anderer benötigt dies, wie Luft zum Atmen.
Auch bin ich überzeugt, dass sich eine Liebe verändern kann, durch die Zeit oder äußere Umstände.
Was nicht zwingend schlecht ist, denn man begibt sich dann nur auf eine etwas andere Ebene.
Liebe kann, in meinen Augen, nur empfangen oder gegeben werden, wenn man auch sich selbst liebt und damit meine ich nicht eine "Selbstverliebtheit", sondern die Ruhe, die ich mir gebe, um auch für andere da sein zu können.
Allerdings halte ich eine nur "gebende Liebe" für zerstörerisch, hier sollte man dann schon auch mal hinterfragen.

Hallo
Für mich sind das ganz besondere,gefühlvolle Worte "Ich liebe Dich" und ich finde sie sollten nicht wahllos
gesagt werden,erst wenn man sich wirklich ganz sicher ist,das es so ist. Ich würde ILD auch nie am Telefon sagen oder schreiben,denn wenn ich diese Worte ausspreche,dann muss der Moment dazu passen und ich möchte Demjenigen in die Augen schauen dabei. Viele sagen diese Worte nach einem guten Sex,vergessen dabei aber das dass keine Liebe ist sondern einfach die Lust befriedigt wurde und 2 Menschen die absolute Extase erlebt haben. Die Worte werden dann schnell im Rausch der Gefühle gesagt,käme für mich aber nicht in Frage.

Die magischen Worte haben 3 Personen von mir gehört und auch das erst, nachdem die Beziehungen schon etwas länger liefen und ich mir selbst darüber im Klaren war, dass ich das nicht nur fühle, sondern auch sagen wollte.
In dem Punkt bin ich sehr zurückhaltend und fast schon schüchtern, weil es quasi die Goldmedaille auf der Edelschärpe mit Eichenlaub ist, was die Äusserung von Gefühlen angeht.

"ich hab Dich lieb" kann genauso ernst gemeint und empfunden werden, aber das ist auf einer anderen Skala.

Viele sind vorsichtig damit, zu sagen, "ich liebe Dich"....Je älter ich werde, desto öfter finde ich auch schade, dass ich es nicht öfter gesagt habe, oder sage. Tut es nicht auch gut, zu hören, dass einen jemand liebt? Wie schön wäre es doch, das einfach mal sagen zu können, wenn einem danach ums Herz ist, und dann mit dem anderen darüber zu sprechen. "Danke. Das ist ja lieb. Wie meinst du es denn? "
Was wäre, wenn wir öfter über Liebe sprechen würden, offener, freier, unbeschwerter?

Da der Thread immernoch aktiv ist und ich meinen Beitrag nochmal gelesen habe, finde ich, ich habe weitaus untertrieben.

Wir sagen es nicht nur verbal sehr oft jeden Tag mit unterschiedlichen Formulierungen, wir drücken es seit 17 Jahren mit jeder Plancklänge unseres Seins einander aus. Sie ist meine Luft zum Atmen, das Rauschen der Brandung, das Knistern eines wärmenden Lagerfeuers, sie ist der Duft des Waldes für mich, wir durchdringen einander in astraler Fusion. Sie ist meine Welt und das Beste, was mir je widerfahren ist.

"Ich liebe dich" bedeutet für mich (sehr egozentrisch, geb ich zu), "Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen." Weil die Person ein Teil davon geworden ist - so sehr, dass ich sie nicht vermissen möchte.
Leider weiß man das manchmal erst im Nachhinein und sagt es daher nicht oft genug ...

Es bedeutet aber auch, dass man sich kommittiert, öffnet. Und damit angreifbar macht. Vielleicht war ich auch deswegen so zurückhaltend, es zu sagen. Auch da hätte ich wohl mehr Mut gebraucht.

Also ich halte da nichts zurück. Wenn ich es fühle, dann sag ich es. Und wem ich es sage, der bedeutet mir mehr als mein Leben. Ich habe gelernt mich von Emotionen nicht so überwältigen zu lassen, dass ich zu ihnen werde. Im Falle der Liebe lasse ich es zu. Und ich habe es nie bereut. Wenn ich einst meinen letzten Atemzug tue, dann in der Gewissheit, das Beste erlebt zu haben, was das Leben bieten konnte: glühende, leidenschaftliche Liebe bis in den Tod.

Vor kurzem stieß ich auf ein Video, das ich leider nicht wiederfinde. Es war aber sehr gut in der Aussage. Eine junge Frau erklärt: "wenn ich sage, ich liebe Dich, heisst das nicht, dass ich alles gut finde, was du machst. Es heisst nicht, dass ich mitgehe, wenn du dein Leben ruinierst, es heißt nicht, dass du jederzeit in mich eindringen oder mit mir machen darfst, was du willst. ...ich glaube, es ist wichtig, die Bedeutung der Worte für sich selbst und miteinander zu klären.

Hm. Einen Teil davon kann ich unterschreiben.
Allerdings: Es bedeutet für mich, dass ich trotzdem bei dir bleiben will, ohne Ablaufdatum. Auch wenn ich nicht alles gut finde, was du machst. Auch wenn ich nicht immer Lust auf Sex habe, was mir leid tut für dich. Aber es bedeutet eben nicht, dass ich dich nicht liebe.

Natürlich - beim Ruinieren des Lebens, z.B. bei Gewalttätigkeit würde ich auch eine Grenze ziehen. Oder auch, wenn der andere süchtig ist und da nicht rauskommt, sondern einen im Gegenteil mit reinzieht.

nach fromm: Bin ich bereit für den anderen die entsprechende Achtsamkeit, Zuneigung Fürsorge und Aufmerksamkeit aufzubringen
das wäre die liebe auf augenhöhe.

Sehr, sehr schön - diese Variante bereichert mich!

Ich bin durch den Thread und einige Beiträge auf ganz neue Gedanken zu dem Thema gekommen... vielen Dank!

Das Gefühl von tiefer Sehnsucht nach dem Menschen, sobald er nicht da ist und sich vollständig zu fühlen, wenn sie da ist.

Für mich, ist/kann es ein Gefühl, Emotion, mein inneres Empfinden sein, das ich bewusst erlebe.
Die höchste Kunst, mein Herz zu erreichen;-) und meine Seele zu berühren.

Mit diesen "magischen 3 Worten" gehe ich mittlerweile sehr vorsichtig um.
Es braucht schon einige Zeit, bis man diese Worte sagen sollte. Nach 1 oder 2 Monaten kann man noch nicht wissen, ob man den Menschen liebt. "Ich hab dich lieb" würd dann besser passen.

Ich hatte nen Bekannten, der mir nach 2 Monaten sagte "Ich liebe DIch". Ich konnte es nicht erwidern.... und schon wurde mir dauernd vorgeworfen. Das war nicht sehr förderlich für meine Gefühlsfindung.... ich konnte ihn einfach nicht mehr lieben, da ich mich unter Druck gesetzt fühlte.

Wir sagten uns vor "ich liebe dich" "schnafte", weil wir etwas suchten, dass die besondere Bindung und unsere Begeisterung füreinander ausdrückte.
Ich wusste es schon länger und als er sich dann auch sicher war, haben wir zu "ich liebe dich" gewechselt.

Wir sagen es uns gerne und oft.
siehe "Ich liebe dich" - Was bedeutet das für euch?

Ich denke, dass "Ich liebe dich" hier nicht die Ausnahme ist: Alles zwischenmenschlich Wichtige ist m.E. zu klären, manches davon ausdrücklich und durch Worte, anderes durch Lernen, Erleben und Ableiten, das meist vermutlich dazwischen.

Ich bin nicht so der "Ich liebe dich"-Sager, es fühlt sich cheesy und krampfig an, was ich bedauere. Aber ich kann ansonsten ganz gut über meine Zuneigung und Liebe reden. Für mich ist ohnehin am wichtigsten, welche konkreten Gefühle sich in der Kommunikation einstellen, dazu gehören die gesprochenen Worte, der Ton, der Blick, die Sachen, die auslösen, dass ich mich gesehen und gemeint fühlen kann.
Ich finde es übrigens schön, solche Dinge wie Gefühle füreinander explizit zu machen, nicht im Vagen zu belassen. Das braucht nicht immer sehr viele Worte, aber ein pasr schon, hin & wieder...

@****_99 spannend diese Sichtweise zu sehen. Ich bin der Typ Mensch, der Taten und Worte emotional verknüpft. Sprich, auch wenn jemand mir zeigt, dass ich ihm wichtig bin kann das doch auch so viel Unterschiedliches bedeuten. Für mich wird das Bild erst "rund" wenn dann wirklich auch gesagt wird, was die Taten bedeuten, denn sowohl in Taten, als auch Worten kann so viel Mehrdeutigkeit liegen

"Ich liebe dich" kann alles aber auch manchmal nix sein.
Ich lese die unterschiedlichen aber doch gleiche Meinungen dazu. Es ist schön dass wir nicht alle gleich sind und dass jeder Meinung seine Berechtigung hat.

Persönlich habe ich die drei Wörter so oft von Menschen gehört die mich wirklich sehr verletzt haben und ich glaube wenn die drei Wörter nicht gefallen wären hätte ich vielleicht leichter gehabt um zu verstehen warum ein Mensch der behauptet dich zu lieben sowas tun kann dass dir den Boden unter die Füße nimmt und deine Welt plötzlich Kopf steht.
Ich würde lügen, und ich behaupte nicht dass ich die drei gefährlich schöne Wörter immer noch gerne höre (und auch selber sage, leider seltener als ich es fühle).

Warum sagt man diese Wörter? Sind sie nicht das Ergebnis und die Folge der gemeinsame Erlebnisse, der geteilte Momente, der kleine Gesten der Aufmerksamkeit und Wertschätzung, der Erinnerungen von Vertrauen, Geborgenheit, Leidenschaft, Zärtlichkeit und Zusammenhalt?

Dass ist der Grund warum ich die Ursache höher schätze als die Wirkung.

Wörter können sich ändern, werden vergessen oder verlieren deren Bedeutung.
Man bleibt aber damit und man vergisst aber nicht der Weg, der schön war, der und dazu bewegt diese Wörter sagen zu wollen /können.

Es ist schon irgendwie seltsam warum wir Menschen zuerst an eben diese schöne Zeiten erinnern bevor die Kälte der unschöne wieder uns zu dem Boden der Realität bringen.

Eine Erklärung wäre dass uns diese Errinerungen/Erlebnisse für uns wichtig waren, weil wir sie intensiv gefühlt haben und uns glücklich gemacht haben.

Also ich bleibe bei meiner Meinung.... Taten statt Wörter.

Nein - definitiv nicht.
Die "Ursachen und Gründe" können gänzlich andere sein - leider.