Na ja,
die Erfahrungspalette der User hier ist genauso umfangreich wie das Thema an sich.
DasBeziehungen heute schneller enden liegt wohl auch mit daran, dass der größte Teil von uns mit Werten des Christlichen Abendlandes aufgewachsen ist.
Daher kommt ja auch die Monogame oder viel mehr die serielle Monogame Beziehung.
Aus dem Tierreich wiederum wissen wir von unseren nächsten Verwandten dass ie sich auf teufel und komm raus mit möglichst vielen Partnern paaren, zum einen um den Vater zu verschleiern und zum anderen um möglichst unterschiedliche Genpaarungen zu stande zu bekommen. ( Ok das mit den Genen macht heute der Lauterbach für uns bzw die WHO scherz ).
Ich nehme hier mal Friedeman Karig zu Hilfe.
"Rein biologisch sind wir nicht für die Monogamie geschaffen", sagt Karig. "Am Anfang hat Hollywood Recht und das Ideal der romantischen Liebe passt zu unseren Trieben: Wir haben Sex, lieben wie im Rausch. Im Schnitt geht das zwei bis vier Jahre gut, dann verändert sich das. Wir erwarten aber, dass es so bleibt - oder nehmen es hin, wenn Routine aufkommt, Flaute im Bett herrscht. Und anstatt sich zu fragen, ob man überhaupt das richtige Modell lebt, trennt man sich oder versucht krampfhaft, sein Sexleben aufzupeppen. In offenen Beziehungen bekommt der biologische Drang nach Abwechslung seinen Raum und man bleibt trotzdem zusammen. Denn die meisten Menschen sehnen sich danach, mit einem Partner alt zu werden. Das scheitert aber oft an den Anforderungen der Monogamie."
Weiterhin unterliegen wir einer Unglaublichen Reizüberflutung, soll heißen,
wer will sich mit einem alten Sack in der öffentlichkeit zeigen der langsam eine Wampe bekommt und die Haare verliert, Joggen geht schon geraume Zeit nicht mehr und der Gedanke kreist eher um die alltäglichkeiten des Alterns als um das Sportstudio.
Das gilt im allgemeinen auch für die Dame von Welt. Klar gibt es auch gutaussehende 60 jährige aber der prozentuale Anteil ist eher gering, wohl dem der dazugehört und sich in der glücklichen Lage sieht sich sein Gegenüber auszusuchen.
Und das ist glaube ich auch das zentrale Thema, Tinder und co ist uns wichtiger als reale Freundschaften.
Es gibt einfach mehr Auswahl und man kann auch auf die Auswahl zugreifen.
Was früher ohne elektrische Medien nicht der Fall war.
Da gab es eben die Disco oder das Dorffest wo man sich umschauen konnte und sich symphatisch fand oder auch nicht.
Heute will man eben auch etwas geboten bekommen.
Erfolg, Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit tolles Aussehen, Intelligenz und finanzielle Unabhängigkeit. Leider sind die Vorräte daran die unsere Vorgänger Generation davon hinterlassen hat nicht unerschöpflich und verkehren sich dadurch genau ins Gegenteil.
Ich denke Beziehungen werden nicht schneller beendet sondern es gibt dieses nebeneinander her leben nicht mehr. Wenn heute etwas mißfällt trennt man sich eben, zumindest so lange wie man noch einen neuen interessanten gegenüber findet.
Danach wird es allerdings schwierig und es wird um so schwieriger je mehr die zwei Gegenspieler
Alter und Gebrechlichkeit sich bemerkbar machen.
Gut die meisten hier werden sagen ok, betrifft mich nicht aber der Tag wird kommen, wo sie betroffene sein werden und sich dann nach einem lieben Menschen sehnen der ihnen zur Hand geht, so wie es unsere Großeltern noch kannten und die meisten es bei Oma und Opa erleben durften.
Das ist dann der Zeitpunkt wo abgerechnet wird und diesem Zeitpunkt entgeht keiner.
Und nun liegt es an jedem selber ob er ein emanzipiertes, selbstbestimmtes Leben haben möchte oder die Mühe der Partnerschaft ( der Name sagt es schon der Partner schafft lach) auf sich nehmen möchte.