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Beziehung, ein Wegwerfprodukt?

****87 Frau
4.685 Beiträge
Ich hatte heute erst ein Gespräch mit nem Bekannten. Er ist ganz frisch (seit ein paar Monaten) in ner neuen Beziehung und war eigentlich auch super Happy mit ihr. Jetzt hat er jedoch im entfernten Kollegium ne Frau kennen gelernt die offenbar starkes Interesse an ihm hat (schreibt ihm täglich auf WA etc). Jedenfalls haben die Beiden sich jetzt auf ein Date verabredet, während seine Freundin gerade krank im Bett liegt. Und nein; die andere Frau weiß nicht dass er vergeben ist. Und nein; die Freundin weiß natürlich auch nix von dem Date mit der Kollegin 🙈.
DAS finde ich echt mies. Da kann man wirklich von "ausgetauscht" sprechen
*******mnz Mann
1.499 Beiträge
Ich bin mit meiner Haltung sehr nah bei @******isx .

Gerade in den letzten Jahrzehnten fand ein großer Umbruch im Verständnis von Ehe und Familie wegen der Verminderung der Verbindlichkeit der klassischen Kernfamilie (Mutter, Vater, Kind(er)) statt. In den Nachkriegsjahrzehnten galt dieses Bild der "Normalfamilie" als verbindliches Leitbild der Familie. Mit der Zeit kam es zur faktischen Infragestellung dieses Bildes. Ich spiele auf die steigenden Scheidungsraten und den Geburtenrückgang an.

Die Verwirklichung von Partnerschaft hat sich aufgrund des kulturellen/gesellschaftlichen Wandels verändert: An die Stelle lebenslanger Ehen, die im jungen Erwachsenenalter geschlossen werden, sind vielfach "Patchworkbiografien" getreten, die sich eher durch eine vorläufige Bindung und späte Eheschließung auszeichnen. Mit diesem Wandel ist der Verlust des kulturellen/gesellschaftlichen Leitbildes der Normalfamilie der 50er bis 60er-Jahre verbunden.

Das alles lässt sich auch an unterschiedlichen Mustern der Liebe, die man auch als Beziehungsstile bezeichnen kann, erkennen. Beziehungsstile lassen sich als Einstellungen zum Partner oder zur Partnerin auffassen, die durch persönliche Vorstellungen und kulturelle/gesellschaftlichen Vorgaben bestimmt werden. Davon haben wir gerade hier in den Foren genug Beispiele.

Fazit: Beziehung ist in der heute Zeit m.M.n. sicher keine Wegwerfprodukt, aber die kulturellen/gesellschaftlichen Verhältnisse und Leitbilder haben sich massiv geändert und (damit) auch die Möglichkeit des Auslebens anderer Beziehungsstile/-formen nach persönlichen Wünschen.
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
Ich bin wirklich irritiert. Die „Normalfamilie“ ist ein künstliches Produkt, welches aus Zwang bestand und mangelnde Möglichkeiten.

Meine Mutter hatte mir erst vor kurzem erzählt, wie schwierig es war, unverheiratet eine Wohnung zu bekommen und ihre Mutter hat sich geeifert, sie zu besuchen, bis sie verheiratet sind. Wir reden von Anfang der 70er Jahre.

Wenn dies als Vorbild genommen wird, ist es kein Wunder, das die heute freie Wahl kritisiert wird.
*******mnz Mann
1.499 Beiträge
Deswegen steht das Wort bei mir auch in Anführungszeichen, also die sogenannte Normalfamilie. Das impliziert schon die genannte äußeren Zwänge.
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
Ach, der ganze Beitrag ist ironisch? @*******mnz
******isx Mann
306 Beiträge
Meinen Glückwunsch,
an alle die ein funktionierendes Konstrukt für sich gefunden haben und damit glücklich und Zufrieden sind, ich glaube das ist die Hauptsache.
Ich denke die Zeiten werden uns noch große Hürden präsentieren, von daher lasst uns die Zeit nutzen um Glücklich zu sein.
Wer Glücklich ist kennt keinen Neid und keine Mißgunst.
Braucht keinen Krieg, schätzt die Ruhe und außerdem ist in neun Tagen Weihnachten.
euch allen ein schönes drittes Advents Wochenende.
*******mnz Mann
1.499 Beiträge
Zitat von *******in78:
Ach, der ganze Beitrag ist ironisch? @*******mnz

Anführungszeichen haben doch nichts mit Ironie zu tun?
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
@*******mnz es war eine Sache aus dem Beitrag und der Rest, der komplett in die gleiche Richtung geht, ist nicht in Anführungszeichen. Häng dich bitte nicht an einem Wort auf. Ich habe den ganzen Beitrag gemeint.
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
Sehr vieles was hier gesagt wird, dem stimme ich zu, wie an einer Beziehung gearbeitet werden kann.

Der EP impliziert für mich aber, dass es auch eine andere Zeit gegeben hätte, in dem das gemacht wurde und sich jetzt ein Wandel eingestellt hat. Diese Zeit gab es aber so mit den Möglichkeiten und in dieser Form nicht und in jeder Epoche gab es ebenfalls Reizüberflutungen, mir nicht nicht digital.
Zitat von *********eams:
Ich mag dieses "Man muss an Beziehung arbeiten!" gar nicht. Es mag zwar richtig und auch gut sein, wenn es um eine Zweck-Beziehung geht. Zum Beispiel wenn man gemeinsame Kinder haben und großziehen möchte. Oder wenn man geschäftlich miteinander verbunden ist.

Eine Liebesbeziehung entsteht aber aus meiner Sicht aus Gefühlen heraus. Aus Freude an- und miteinander. Sobald das in Arbeit mündet ..oder gar ausartet, ist es doch schon vorbei.

Dazu kommen die ganzen Möglichkeiten, die man heute hat. Selbst alte Durchschnittsmänner mit wenig Kohle und hohen Ansprüchen, haben durch die breite Streuung die das Internet möglich macht, Chancen, die früher nicht vorhanden waren.

Warum, sofern es kein gemeinsames Projekt oder Ziel gibt, mit Mühe an etwas festhalten, dass mit dem oder der Nächsten vielleicht viel besser laufen würde?

Viele, die an Beziehung arbeiten, stehlen sich die Zeit. Zeit, die sie in anderer Verbindung schöner verbringen könnten. OK, manche schaffen auch zusammen zu bleiben. Andere aber landen hier oder auf anderen Plattformen, und suchen neben der "Arbeitsbeziehung" ein bisschen Glück.

Hier bin ich direkt hängengeblieben. Und muss sagen - du hast recht und trotzdem sträubt sich in mir alles.

Du hast insofern recht, dass man nicht niemals an DER BEZIEHUNG arbeiten kann. Sondern nur an sich selbst. Und nur jemand, der mir emotional oder räumlich oder anderswie nahe ist, holt genau meine schlechtesten Seiten heraus, die ich bei weniger Nähe gut im Griff habe. Deswegen ist genau diese Beziehung für mich die beste Option, mich selbst weiterzuentwickeln.

Wenn aber diese Entwicklung gefühlt einseitig ist bzw. vom "Partner" keine Bereitschaft besteht, an sich zu arbeiten UND das Zusammensein mit diesem Menschen nur negativ und anstrengend ist, dann sollte man sich trennen. Aber nicht, weil es mit anderen schöner wird, sondern weil es ansonsten eine Beziehung zu einem Energieräuber ist, und die HINDERT uns dann, uns selbst weiterzuentwickeln.
*****a63 Frau
5.746 Beiträge
Wie kann denn ein Gegenüber genau die schlechtesten Seiten hervorholen?

Was Du diesbezüglich zur besten Option sagst: Ich bin lieber mit jemanden zusammen, dem gegenüber ich meine guten Seiten zeigen und leben kann.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von *****a63:
Wie kann denn ein Gegenüber genau die schlechtesten Seiten hervorholen?

Verstehe ich auch nicht so ganz, aber...

Meine Hypothese:
Vielleicht weil die Nähe zu einem geliebten Menschen bestimmte Punkte triggert? Irgend welche Ängste oder alte Glaubenssätze.
Und/oder vielleicht weil man eigene Muster reflektieren und überarbeiten muss.

Aber eigentlich macht man das als selbstreflektierter Mensch doch sowieso, unabhängig vom Beziehungsstatus, oder?
@****87

Ja, genau das. Es werden wunde Punkte getriggert, dann kann man hinschauen und daran arbeiten. Niemand triggert mich so wie mein Partner, bei anderen kann ich sehr leicht über Dinge hinwegsehen, bei meinem Partner haben Dinge viel mehr Bedeutung. Deswegen meine ich, das "Arbeiten an der Beziehung" ist eigentlich "das Arbeiten an sich selber". Ist das nur bei mir so?
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
Weil Gefühle im Spiel sind. Triggern finde ich jetzt nicht das richtige Wort, aber mitunter fehlende Wertschätzung und verletze Gefühle, nicht wahrgenommen werden etc.
...ich glaube, "das" typische (negative) Gefühl ist Eifersucht, das man vorrangig in einer Beziehung erfahren kann. Habe ich ohnehin eher selten, aber wenn, dann nur in einer Beziehung.
*****a63 Frau
5.746 Beiträge
Zitat von *********horny:
...ich glaube, "das" typische (negative) Gefühl ist Eifersucht, das man vorrangig in einer Beziehung erfahren kann. Habe ich ohnehin eher selten, aber wenn, dann nur in einer Beziehung.

Bisher lag ich immer richtig, wenn ich eifersüchtig war. Für mich ist es eher eine Warnung, dass da etwas nicht stimmt.
Ich finde es immer schlimm, daß der Mensch, der sich trennt, der böse ist.

Man leidet genauso, wie als würde man verlassen werden und hat es sich bestimmt auch nicht leicht gemacht, mit der Entscheidung, gerade wenn Kind im Spiel ist und muss damit leben zeitlebens, dass man selbst die Familie auseinandergerissen hat.
...ich finde triggern ist der richtige Begriff für mich. Es werden manchmal mit Banalitäten, über die man von außen nur den Kopf schütteln kann, Wunden aufgerissen, die man sich dann anschauen kann, woher kommt das, ist das berechtigt, muss ich diesen Schmerz spüren. Oder kann ich das auch einfach annehmen, wie es war und dass es nicht mehr ist.

Dafür muss man halt immer gucken, was ist die Situation, bzw. was passiert da eigentlich auf der Metaebene? Ich finde das höchstspannend und als Single bleibe ich halt mehr in meiner Komfortzone und trenne mich leichter von Menschen, die das in mir auslösen. Das ist mir ja sonst viel zu anstrengend. Von meinem Partner trenne ich mich deswegen nicht...um zum Thema zurück zu kommen. Wer Beziehungen als Wegwerfprodukt betrachtet, kommt da halt nicht zum Kern.
*****a63 Frau
5.746 Beiträge
Zitat von *********en87:
Ich finde es immer schlimm, daß der Mensch, der sich trennt, der böse ist.

Man leidet genauso, wie als würde man verlassen werden und hat es sich bestimmt auch nicht leicht gemacht, mit der Entscheidung, gerade wenn Kind im Spiel ist und muss damit leben zeitlebens, dass man selbst die Familie auseinandergerissen hat.

Das kann ich bestätigen.

Ich habe als Verlassende wesentlich länger gelitten als mein Ex.
****ke Frau
1.929 Beiträge
Zitat von *****a63:
Wie kann denn ein Gegenüber genau die schlechtesten Seiten hervorholen?

Was Du diesbezüglich zur besten Option sagst: Ich bin lieber mit jemanden zusammen, dem gegenüber ich meine guten Seiten zeigen und leben kann.

Um das an dir zu erleben, kannst du dir z.B. einen Narzisst als Partner aussuchen… klappt auf jeden Fall 💯

😊
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von *********horny:
...ich finde triggern ist der richtige Begriff für mich. Es werden manchmal mit Banalitäten, über die man von außen nur den Kopf schütteln kann, Wunden aufgerissen, die man sich dann anschauen kann, woher kommt das, ist das berechtigt, muss ich diesen Schmerz spüren. Oder kann ich das auch einfach annehmen, wie es war und dass es nicht mehr ist.

Dafür muss man halt immer gucken, was ist die Situation, bzw. was passiert da eigentlich auf der Metaebene? Ich finde das höchstspannend und als Single bleibe ich halt mehr in meiner Komfortzone und trenne mich leichter von Menschen, die das in mir auslösen. Das ist mir ja sonst viel zu anstrengend. Von meinem Partner trenne ich mich deswegen nicht...um zum Thema zurück zu kommen. Wer Beziehungen als Wegwerfprodukt betrachtet, kommt da halt nicht zum Kern.
Ja, ist bei mir auch so.
Zitat von *******in78:
Weil Gefühle im Spiel sind. Triggern finde ich jetzt nicht das richtige Wort, aber mitunter fehlende Wertschätzung und verletze Gefühle, nicht wahrgenommen werden etc.
Ich meinte mit triggern auch etwas anderes. Sowas wie eigene innere Glaubenssätze. Die kann bei mir nur jemand triggern der mir extrem nah steht. Und so kann ich sie hinterfragen und überarbeiten bzw. mich persönlich weiterentwickeln.
Manchmal reagiert man z.b "angepiekst" wegen etwas das mit der eigentlichen Situation nicht wirklich etwas zu tun hat und seinen Ursprung in der eigenen Vergangenheit hat. Man kann also eigenes dysfunktionales Empfinden und/ Verhalten reflektieren und anpassen
Zitat von ******467:
Ich breche hier mal eine Lanze für die Liebe:
Wenn es keine Liebe in der Beziehung gibt, dann kann auch keine Rede von einer Beziehung sein.
(Zitat: von mir, klingt noch etwas hölzern, ich arbeite drann.)

Somit kann eine Beziehung daran nicht scheitern, es gibt sie (die Beziehung) schlicht gesagt gar nicht.
Man könnte solche Konstellationen vielleicht "Begegnung" nennen, mehr ist es nicht.

👍💐
*****a63 Frau
5.746 Beiträge
Zitat von ****ke:


Um das an dir zu erleben, kannst du dir z.B. einen Narzisst als Partner aussuchen… klappt auf jeden Fall 💯

😊

Habe ich lles schon hinter mir. Brauche ich nicht. Und es war keine wertvolle Erfahrung meiner persönlichen Weiterentwicklung.
****ke Frau
1.929 Beiträge
Zitat von *********horny:
@****87

Ja, genau das. Es werden wunde Punkte getriggert, dann kann man hinschauen und daran arbeiten. Niemand triggert mich so wie mein Partner, bei anderen kann ich sehr leicht über Dinge hinwegsehen, bei meinem Partner haben Dinge viel mehr Bedeutung. Deswegen meine ich, das "Arbeiten an der Beziehung" ist eigentlich "das Arbeiten an sich selber". Ist das nur bei mir so?

Das sehe ich mittlerweile zu 💯 auch so… ist nicht einfach, erfordert viel Umdenken und Arbeit an sich selbst.

Und vor allem die Fähigkeit reflektieren zu können.

Da wir aber so gut wie Alle, an unseren eigenen Themen zu wenig arbeiten, prallen wir mit all unseren Defiziten und Bedürftigkeiten auf genau die Defizite und Unzulänglichkeiten und/oder mangelnde emotionale Reife etc, eines anderen Menschen… und das birgt Zündstoff…
*******in78 Frau
9.110 Beiträge
Ich glaube, wir analysieren mittlerweile zu viel weg, bei der Selbst-Optimierung.

Anstatt anzuerkennen, dass die Vergangenheit zu uns gehört und wir durchaus auch trigger haben und haben dürfen, weil sie zu uns uns gehören, sie machen uns mit aus, wird fast alles versucht wegzudrücken.
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