„Ich mag dieses "Man muss an Beziehung arbeiten!" gar nicht. Es mag zwar richtig und auch gut sein, wenn es um eine Zweck-Beziehung geht. Zum Beispiel wenn man gemeinsame Kinder haben und großziehen möchte. Oder wenn man geschäftlich miteinander verbunden ist.
Eine Liebesbeziehung entsteht aber aus meiner Sicht aus Gefühlen heraus. Aus Freude an- und miteinander. Sobald das in Arbeit mündet ..oder gar ausartet, ist es doch schon vorbei.
Dazu kommen die ganzen Möglichkeiten, die man heute hat. Selbst alte Durchschnittsmänner mit wenig Kohle und hohen Ansprüchen, haben durch die breite Streuung die das Internet möglich macht, Chancen, die früher nicht vorhanden waren.
Warum, sofern es kein gemeinsames Projekt oder Ziel gibt, mit Mühe an etwas festhalten, dass mit dem oder der Nächsten vielleicht viel besser laufen würde?
Viele, die an Beziehung arbeiten, stehlen sich die Zeit. Zeit, die sie in anderer Verbindung schöner verbringen könnten. OK, manche schaffen auch zusammen zu bleiben. Andere aber landen hier oder auf anderen Plattformen, und suchen neben der "Arbeitsbeziehung" ein bisschen Glück.
Hier bin ich direkt hängengeblieben. Und muss sagen - du hast recht und trotzdem sträubt sich in mir alles.
Du hast insofern recht, dass man nicht niemals an DER BEZIEHUNG arbeiten kann. Sondern nur an sich selbst. Und nur jemand, der mir emotional oder räumlich oder anderswie nahe ist, holt genau meine schlechtesten Seiten heraus, die ich bei weniger Nähe gut im Griff habe. Deswegen ist genau diese Beziehung für mich die beste Option, mich selbst weiterzuentwickeln.
Wenn aber diese Entwicklung gefühlt einseitig ist bzw. vom "Partner" keine Bereitschaft besteht, an sich zu arbeiten UND das Zusammensein mit diesem Menschen nur negativ und anstrengend ist, dann sollte man sich trennen. Aber nicht, weil es mit anderen schöner wird, sondern weil es ansonsten eine Beziehung zu einem Energieräuber ist, und die HINDERT uns dann, uns selbst weiterzuentwickeln.