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Das mit dem "Platz zeigen" ist ein guter Punkt - allein die Formulierung impliziert ja schon Erniedrigung.
Aber ich wills halt ganz genau wissen - was steckt dahinter?
Wenn ich versuche, mich in die andere Rolle hineinzuversetzen, um das nachvollziehen zu können, komme ich entweder bei sowas raus:
1. Ich empfinde eine Form von Stress, weil ich in "angegriffen" werde (z.B. klein gemacht) -> das erregt erstmal rein physiologisch
2. Die Person, die den Stress verursacht, beschäftigt sich dennoch mit mir (obwohl ich ja so klein bin), ich bin ihr also nicht egal, vielleicht sogar wichtig für sie -> ich fühle mich also nicht schlecht
oder bei:
Wenn ich ja so klein und unwert bin, dann wird von mir nichts erwartet, alles was ich bin und tue ist ohnehin nicht gut genug - also muss ich gar nichts "leisten"
Keine Ahnung, ob das auf Subs so zutrifft, aber wäre ich nicht so ein Kontroll-Freak, könnte ich mir vorstellen, dass das Mechanismen sind, die mich erregen.
Stress in dem sinn empfinde ich dabei nicht, eher das gegenteil ist der fall. Es hat oft zur folge das ich innerlich zur ruhe komme.
Aber das kann bei mir auch daran liegen, dass ich ADHS bedingt, selten momente habe, in denen meine gedanken zu 100% bei dem sind, was ich aktuell erlebe. In diesen momente allerdings bin ich meist ausschließlich darauf konzentriert, was ich gerade tue und dabei empfinde.
Aber zurück zur erregung:
Es ist ziemlich schwer in worte zu fassen, aber ich werd mal versuchen zu erklären was ich dabei empfinde. Muss aber ausholen, da du ein wenig die gesammtsituation verstehen musst.
Als erstes geht es bei uns nicht ausschließlich um sexuelle erregung, D/S ist für uns viel mehr als nur das.
Mein leben als bottom in einer FLR mit D/S erfüllt mich auf ganz vielen anderen ebenen. Und deswegen darfst du in meiner schilderung auch nicht ausschließlich nach den sexuellen reizen suchen. Ja die gefühle die es auslöst können sexuell erregen, das tun sie aber beiweitem nicht immer.
Aber jetzt wirklich
:
Es geht weniger darum, dass SIE mich herbstuft, sondern darum wie weit ICH bereit bin zu gehen. Sie gibt nur den befehl dazu. Ihn zu erfüllen ist meine entscheidung. Mich selbst zu überwinden um ihr eben meine ergebenheit zu "beweisen". Dabei stuft nicht sie mich harab, sondern ich ordne mich ihr unter. Man könnte sagen ich gehe auf psychischer ebene vor ihr auf die knie.
Natürlich gibt es momente in denen es zu ein bisschen "unterstützung" ihrer seits kommt, aber unterm strich ist es trotzdem meine Entscheidung.
So wie es beim spanking erregend sein kann, für seinen partner physischen schmerz auszuhalten, geht es bei der erniedrigung (für uns) darum psychischen schmerz (scham, ekel) auszuhalten.
Aber ebenso wie beim spanking, immer darauf bedacht keine tiefgehenden verletzungen, sonder nur oberflächliche "wunden" zu erzeugen.
Dadurch fühle ich mich dann zwar unterworfen, aber ich fühle mich nicht schwach, ganz im gegenteil, ich fühle mich stark und es erfüllt mich mit stolz, was ich alles für sie aushalten kann.
Das gillt aber für uns generell in unserer art des BDSM und D/S. Sie hat nicht das bedürfniss einen schwachen Sub zu haben, sondern will dass ich voller stolz und hingabe diene und halt manchmal auch leide.
@****tat
Ja, das spiel mit erniedrigung ist heikel. Für mich gehört auch viel vertrauen in mein frau, dass sie genau diese gradwanderung gekonnt meistert. Dafür muss sie mich ziemlich gut kennen, denn anders als beim spanking ist das optische und akustische feedback viel geringer. Schmerzenschrei sind leichter zu deuten, als tief berührte stille und die abstufung von schamesröte nicht so eindeutig wie die rötung von weichgeklopftem fleisch.
Und wunden auf der seele verheilen bei weitem nicht so schnell wie aufgesprungene haut.
Das macht das langsam herantasten um einiges schwerer zu dosieren.
Aber genau das wissen um diese tatsachen und das tiefgehende vertrauen verleiht dem ganzen nochmal zusätzlichen reiz.
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