Slow Fading - Wie geht ihr damit um?

Sowas hat es aus meinem Erleben schon immer gegeben, nur werden in der heutigen Zeit immer mehr englische Begriffe dafür kreiert und gewählt.

Anfänglich ohne große Beziehung und Kontakterfahrungen habe ich mich hinhalten lassen. Heute habe ich klare Grenzen für mich bis wohin ich mitgehe.

Insofern braucht es von dem anderen für mich keinen klaren Cut, da ich diesen nach bestimmten -für mich definierten und kommunizierten Rahmenbedingungen- selbst setze.

Ich bemerke ja im Handeln, ob der andere zugewandt unterwegs ist oder einfach nur unverbindlich, hinhaltend.

Für mich klingt das nach einer gestelzten Beschreibung für einen normalen und durchaus üblichen Vorgang im zwischenmenschlichen Bereich. Man könnte es auch "Ausschleichen" nennen.

Nicht alle Verbindungen bleiben spannend oder werden mit der Zeit immer intensiver. Manche werden uninteressanter. Nur noch nicht so uninteressant, dass man einen Schluss-Strich ziehen würde.

Beziehung ist keine Einbahnstraße. Wenn vom Gegenüber kein Treffen vorgeschlagen wird, schlägt man halt selbst eins vor. Oder man findet sich damit ab, dass die Begegnungen seltener werden.

Es gibt da ja kein Zeitraum. Was wenn die Beziehung schon lange besteht und quasi aus Warmhalten so ein Verhalten entsteht?

Für mich ist das Beschriebene ebenfalls nichts Neues.
Es kommt u.a. auch dann vor, wenn das Gegenüber sich nicht entscheiden will, wenn es bestimmte Möglichkeiten nicht verlieren will oder wenn es sich der Situation nicht stellen will (und damit auch weniger angenehme Situationen vermeiden will).

Zunehmende Gewohnheit, abnehmendes Interesse, Zuwendung zu anderen und anderem kann sich auch so auswirken.
Das kommt meiner Meinung nach nicht selten vor.

Dieses "warmhalten" geschieht nur so lange bis der Slow Fader eine geeignete Option gefunden hat, dann wird ein radikaler Schnitt gemacht.
Es geht hier nur um die Vorteile des Fsders.

Wie @********_bln schon schrieb gab es das schon immer und wird es auch immer geben.

Selbst ist es mir in Beziehung auf wie auch immer geartete Zweisamkeit noch nicht passiert, aber von außen konnte ich das schon mehrfach miterleben. Dabei ging es immer darum dass der eine Part im Begriff war eine neue Beziehung einzugehen, das aber nicht offen kommunizierte, sondern sich die alte Beziehung 'warm' hielt für den Fall das der Umstieg nicht klappen sollte.
Dabei kann es durchaus sein dass der/die Verlassende in der Eigenwahrnehmung tatsächlich noch Liebe/Zuneigung für die alte Beziehung hegt, aber nimmt man alle Emotionen weg und sieht nur noch die 'nackte' Handlung, bleiben nichts als Egoismus und fehlender Respekt.

Aber hier würde ich wie so oft im Leben die vor vielen Jahren auf dem Internat erlernte gute alte Dreier-Regel anwenden. Geht etwas - egal im welchem Lebens-Kontext - drei Mal schief. oder wirst du von Freunden 3x derbe enttäuscht, dann soll es nicht sein. Und entsprechend Handeln. Aus dem Freund wird ein Bekannter für den ich dann natürlich nicht Nichts, aber viel weniger als vorher einsetze, eine Beziehung würde ich von meiner Seite aus blockieren.

Irgendjemand muss die Grenzen setzen und ggf. Cut machen, und zwar die/derjenige der/dem es eindeutig nicht passt. Bist du mit dem Flow nicht zufrieden, steht es in Deiner Verantwortung es anzusprechen und ggf. zu beenden.
Dabei zählen nur Handlungen, weniger Worte.
Das man darüber grübelt warum und wieso, gehört dazu, aber du selbst hast die Möglichkeit ein Cut zu setzen mit klaren Angaben: so läuft es nicht, nicht mit mir.

Altes Lied unter neuem Namen.
Ich ziehe dann einen Schlussstrich, wenn ich merke, dass mir dieses Verhalten nicht gut tut.

Manchmal ist es ja auf beiden Seiten so, dass man merkt, dass nichts Festeres draus wird. Dann kann man es laufen lassen. Sobald jedoch eine Asymmetrie in der emotionalen Konstellation entsteht, wäre ich konsequent, da es mir anderenfalls schaden würde.

Und was ist wenn das Gespräch bzw. der kontakt sich nicht hält und so vor sich hin plänkelt?
Das geht ja von beiden Seiten aus.

in anderen Kennlernszenarien:
Fliegen die zugespielten Bälle hin und her
und die Dynamik hat ein rasanten verlauf.....ja das ist Wünschens wert.

Aber bei Leuten die das ganz gemütlich angehen lassen wolle ohne Druck und Hektik......

Manchen Verliebten wird das unterschiedlich wahrgenommen.
Manche wissen vor lauter Stress nicht was sie zuerst tun sollen.
Und jetzt kommt das Zeitempfinden eines andere Verliebten ohne stress.
Menschen dazu. Da ziiiiiieheeeen sich die Sekunden endlos in die Länge.

Die Vorhaltezeit der Nachrichten eine Basis-Mitgliedes ist nicht so lang.
Wenn das dem nächst ausläuft; kann das durch aus sein,
das der oder die Person erst am Februar im JOYclub wieder auftaucht. Also erst wieder nächstes Jahr.

Das ist ja noch Kennlernphase.
In man da von Fading schon sprechen kann?

Meiner Meinung nach gab es das schon immer. Genauso wie Ghosting "Schatz, ich gern mal kurz Zigaretten holen".

Jedenfalls hab ich das vor 20 Jahren schon gemacht und heute auch noch. Aktuell habe ich das mit nicht nur einem Mann, sogar mit normalen freundschaftliche Beziehungen gehabt. Wer nicht? Man sagt einer Freundin nicht "Grey wie waren viele Jahre befreundet, nun ist unser Leben komplett unterschiedlich und ich habe keine Interesse mehr daran, aktuell über deines etwas zu wissen regelmäßig".

Für mich ist die Situation da recht klar, warum ich es tue und ich denke warum es auch andere tun: wenn man den Kontakt nicht richtig beendet, gibt es immer noch die Möglichkeit sich wieder zu treffen.

Wenn nichts vorgefallen ist und man aktuell einen Fokus auf andere Dinge, oder Menschen hat, ist es tendenziell gut möglich sich wieder zu treffen. Dabei denke ich allerdings nicht an eine Kennenlernphase in Bezug auf die Suche eines festen Beziehungspartners. Aber auch da kann es sein, dass es gerade nicht passt. Vielleicht aber zu einem späteren Zeitpunkt.

Wenn sich mir gegenüber jemand so verhält und ich tatsächlich leide, wie du zitiert hast aus der Definition "...aber immer mit einem Funken Hoffnung für den Verlassenen", dann ziehe ich Konsequenzen und warte nicht darauf, dass die andere Person sich regt und bewegt (oder ich leide halt. Aber bewusst und voll reflektiert ).

Allgemein klingt es nach Verantwortung abgeben und Opferhaltung. Das ist mir zu passiv. Ich möchte einem anderen Menschen überhaupt nicht die Macht geben, dass ich mich so hmm gelähmt? fühle.

Man kann in die Aktion gehen, z.B. mitteilen, dass es sich nicht gut anfühlt und es beendet. Ggf. die Person auf allen Kanälen blockieren. Denn meistens meldet sich die andere Person irgendwann mit "hey na, wie geht's".

Wie gehe ich aktuell damit um? Beispiel Mensch, kennen seit einem Jahr, Treffen alle 1-3 Monate, die letzten Treffen nicht geklappt, wegen Job 🙃 whatever: Ja es schmerzt ein wenig, wenn eine Person nicht gleich ein neues Datum vorschlägt, sich nicht meldet, aber immer antwortet auf Nachrichten, kürzer, seltener..Ich konzentriere mich auf anderes und wenn es zum Kontakt kommt, "fühle ich mal rein" 🫠 ob treffen oder nicht. Ohne Vorwürfe dem anderen gegenüber.

Auch wenn keine dritte Person zwischen der Beziehung steht ist dieses "warmhalten" zu beobachten.
Wie gesagt wird das dann aber radikal beendet wenn das Ziel erreicht ist.
Von "ich brachte es nicht übers Herz" bis "zuhause war ich dich versorgt und konnte die Miete teilen" gibt es da unterschiedliche Argumentationen.

Für mich ist das ein altes Phänomen. Nicht immer geht es dabei um das "warmhalten". Meist handelt es sich einfach nur um charakterschwache, konfliktscheue Menschen, die Angst vor der Enttäuschung, Wut oder sonstigen Reaktion eines anderen Menschen haben und derartige Gefühle nicht aushalten können. Aber mal ehrlich, wer will mit solchen Menschen dauerhaft etwas zu tun haben?

Warum auch immer jemand slow fading betreibt, es hat mit persönlicher Unreife zu tun. Derartige Menschen haben keinen Platz in meinem Leben und werden konsequent daraus "entlassen".

Vidarius

Nicht zu verwechseln mit einem anderen Phänomen
Beim Benching wird ihr Ego aufpoliert, weil sie das Gefühl haben, dass jemand sie möchte und anhimmelt. Bencher können sich schlecht festlegen und nur schwer Entscheidungen treffen. Ob sie nur Sex, eine Affäre oder eine feste Beziehung wollen: das wissen sie selbst nicht so genau.

@*****ona
Gab es eigentlich schon immer, nur wurden solche Dinge jetzt in hippe Modeausdrücke katalogisiert.
Es werden auch noch etliche folgen und um- oder untergruppiert.

Das stimmt sicher👍

Nur sind Begriffe eben manchmal nützlich um zu wissen was gemeint ist.

Wenn mir das einmal passiert ist, "Ausschleichen" trifft es ziemlich gut, habe ich alle weiteren Gespräche auf Konfrontationskurs gebracht. Ich mag es nicht, auf die lange Bank geschoben zu werden, egal wie unangenehm dem anderen das Gespräch dann ist.

Und wenn dieses Vorhaben für mich vorher nicht erkennbar war, weil einfach nichts kommuniziert wurde, verzichte ich auch auf Höflichkeitsformen. Dieses Angepisstsein von mir hat sich jemand dann auch redlich verdient, wenn es bis dahin ganz andere Botschaften gegeben hat.

Sofern ich den Begriff "slow fading" richtig verstanden habe, sehe ich da nichts Schlimmes.

Das Ausschleichenlassen einer Beziehung (sexuell oder platonisch) ist doch nichts ungewöhnliches. Wenn das Interesse von einer Seite etwas nachlässt passiert das ganz automatisch. Und muss man das unbedingt ansprechen als derjenige, der das Interesse verliert? Vielleicht ist es ja auch nur vorübergehend...
Auf der anderen Seite kann doch auch derjenige, der das Gefühl hat, die Verbindung lässt nach, einfach nachfragen?

Ghosting ist da wesentlich härter in meinen Augen, da man dem anderen gar nicht mehr die Chance gibt, nachzufragen.

Ich bin da ganz realistisch: Wenn das Interesse aneinander sich soweit verflüchtigt, dass der Kontakt langsam einschläft, ist das eigentlich ein Zeichen, dass es nicht wirklich passt zwischen den Beteiligten.

Ausnahme: Wenn etwas mit einem Paukenschlag beginnt, gefolgt von ständiger hochgepushter Kommunikation, ist es kein Wunder, wenn das dann nach einiger Zeit nachlässt. Manche fühlen sich dadurch überfordert und brauchen dann etwas Abstand. Das wird Irritationen erzeugen, muss aber nicht unbedingt auf ein "Ausschleichen" hinweisen.
Es kann eine Orientierungsphase einleiten, um sich über die eigenen Gefühle klar zu werden.

Der umgekehrte Weg ist mir eigentlich lieber: Eine langsame Annäherung mit kleinen überschaubaren Pausen, gefolgt von zunehmender Steigerung und Intensität.
Aus meiner Erfahrung entwickeln sich daraus eher eine nachhaltigere Beziehung.

Dieses Ausschleichen ist der Gegenentwurf zu erwachsener Kommunikation auf Augenhöhe. Für normal halte ich das nicht, höchstens unter Teenagern.

Ich kenne Benching eigentlich so als neumodischen Begriff für "warmhalten". Einen Bezug zum Ego aufpolieren sehe ich da eigentlich nicht zwangsläufig.

Das hier beschriebene Phänomen vom Slow Fading ist doch eigentlich total alt. Bei mir sind schon so viele Kontakte im Sande verlaufen. Das ist keine böse Absicht, sondern kann einfach passieren, wenn es eben nicht so richtig funkt oder so.

Mit ehemaligen Freunden schlief der Kontakt irgendwann ein, weil man weg gezogen ist.
Mit ehemaligen Kolleg*innen bin ich doch nicht mehr so im Kontakt geblieben, nachdem man nicht mehr die Mittagspausen zusammen verbringen konnte.
Mit potentiellen Dates tauscht man sich immer seltener aus, weil man eben doch nicht so viel zu bereden oder schreiben hat.
Sogar mit meiner Cousine, die früher wie eine Schwester war, habe ich inzwischen recht selten noch Kontakt.

Um auf das Thema Dating wieder zurück zu kommen: Wenn Kontakte im Sande verlaufen, ist meinerseits halt zwar irgendwie Interesse da, aber eben auch (noch) nicht so unheimlich viel. Wenn die Unterhaltungen wieder spannender werden, dann gern. Ist allerdings alles, was kommt, so ein "Wie war dein Tag heute?", fällt es mir schwer, daran so richtig Interesse zu entwickeln.
Es ist aber auch nicht so ein Desinteresse, dass ich irgendwie eine Notwendigkeit sehe, einen konkreten Cut zu machen.

Es geht hier um Beziehungen , dazu gehören normale Freundschaften nicht.

Ich verstehe den Begriff schon so wie es im www eindeutig beschrieben wird. Das ein enger Kontakt da ist, einer aber plötzlich sich in Ausreden immer mehr verabschiedet, dem anderen aber nach wie vor Hoffnung macht.
Statt wie beim Ghosting ein harten Cut zu vollziehen
Eben Ghosting auf Taten.

Ich glaube das weder Ghosting noch slow irgendwas etwas neues ist.

Es gab alles schon immer nur durchs www erzählen jetzt ein paar Menschen mehr das ihnen das oder jenes passiert ist als das im normalem Umfeld tun würden

Ein bisschen modernisiert und eine engl7sche Bezeichnung und schon ist ein neues Phänomen geboren.

Wie ich damit umgehen würde.
Ich würde mich nie auf nur einen Kontakt beschränken wenn ich auf der Suche wäre, bis ich diesen einen gefunden habe,
Ist dann blöd für die anderen sofern sie es nicht genauso machen.
Wenn ich dann aber eine Entscheidung getroffen habe kommuniziere ich das sofort.

Also auch nicht anders als in der "guten" alten Zeit.

Wer sich mit "Phänomenen " des www Schwermut ist meiner Meinung noch nicht Reif dafür.
Ist halt für viele immer noch ein relativ neues Medium in dessen Tückenwald man sich erstmal zurecht finden muss.

Wenn das in einer festen Beziehung passiert, dann ist es natürlich äußerst unschön. Da hilft nur reden reden reden und fragen. Wenn mein Gegenüber darüber nicht reden will, würde ich mich eh fragen, ob es der richtige Mensch ist für eine feste Beziehung. Ich würde auf alle Fälle versuchen, das zu kommunizieren.

In einer lockeren Beziehung habe ich es schon auch mal erlebt. Es wurde nicht groß darüber gesprochen, aber mir war das relativ schnell klar, dass das Interesse weg war. Und irgendwann war es vorbei, ohne dass groß darüber gesprochen wurde. Hat offensichtlich nicht von beiden Seiten gepasst.