Also, erstmal für den TE: Der sog. Ring der O sagt prinzipiell gar nichts über die "Verfügbarkeit" einer Person aus sondern ausschließlich über die Präferenz (dominant oder devot). Ebenso sagt ein Halsband grundsätzlich gar nichts über den Status einer submissiven Person aus. Es kann selbst gekauft sein, von einem Freund gekauft, ein Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk von jemanden oder ein in einer Collaring-Zeremonie überreichtes Symbol ähnlich eines Eherings. Also hingehen, unterhalten, Fragen.
Wie vielen anderen hier stößt mit die Aussage "Für den Moment frei" etwas auf. Gehen wir mal von einer ganz normalen BDSM-Party aus, dann schwebt über allem erstmal das große "C" des Consent. Also auch wenn jemand keinen Partner (dabei) hat und somit "frei" ist, heißt das noch lange nicht, dass diese Person auch frei für Dich ist. In der Regel gehe erstmal davon aus, dass Sie es NICHT ist, denn auch auf einer BDSM-Party ist ein nicht-einvernehmlicher Übergriff genau das: ein nicht-einvernehmlicher, sexueller Übergriff, daher Missbrauch, daher Strafbar. Ende der Predigt.
Lösung Deines Dilemmas also, wie in fast allen Fragen: Kommunikation.
Und jetzt mal ganz Speziell für @******oom:
Einen "Ring der O" gibt es nicht. Der in der BDSM-Szene getragene Stahlring mit dem aufgesetzten Piercingring wurde Anfang der 90er Jahre als "Story of O - Ring" als erstes von Wildcat vermarktet und wurde dann viel und gerne kopiert. Innerhalb der Szene hat er sich als Zeichnen der präferierten Rolle (ähnlich dem Hanky-Code der Gay-Szene) etabliert.
Es gibt in der literarischen Vorlage einen Ring, der eine Dienerin von Roissy als solche ausweist und "eingeweihten" das Recht der Benutzung gibt.
„Der Mann hielt ihr nun eine kleine Holzkette mit lauter gleichen Ringen hin und bat sie, daraus einen Ring zu wählen, der an ihren linken Ringfinger paßte. Es waren sonderbare Eisenringe, innen mit Gold gerandet; der breite, schwere Reif, ähnlich der Fassung eines Siegelrings, aber hochgewölbt, trug in Nielloarbeit ein goldenes Rad mit drei Speichen, die spiralenförmig gebogen waren, wie beim Sonnenrad der Kelten.“
Auszug aus
Die Geschichte der 'O'
Pauline Reage
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In meinen jetzt gut 35 Jahren in der Szene und auf Partys ist mir allerdings ein solcher noch nicht begegnet.
Es kann durchaus sein, dass auf Parties bestimmte Regeln gelten, was das Verhalten der submissiven Personen (und auch der dominanten) angeht. Aber selbst diese "Regeln" stehen nicht über dem Konsens und somit auch nicht über dem Strafrecht. Aber Du kannst gerne versuchen, Dein Recht dann beim Staatsanwalt geltend zu machen....