Ich schweige, wenn meine Worte keinen Wert hätten und ich sie als Energieverschwendung sehen würde.
Ansonsten rede ich auch, wenn Worte einen Impact auslösen und sei es nur, dass ich das Gefühl habe sie müssten gesagt werden. Im Mund halten bin ich sehr schlecht.
Ansonsten schweige ich, wenn die Gesellschaft mit mir nicht kompatibel ist, es keine Anknüpfungspunkte und keine Themen gäbe.
Ich schweige nicht im konstruktiven Zorn, doch habe ich schon die besten Worte in unreflektierter Verletzung, die zu verzweifelter Wut führte, gesprochen die ich je bereute.
Daraus ergab sich für mich der Schluss, dass ich in hochemotionalen Zuständen verbal keinen Impulsen folge und zunächst lieber schweige als unreflektierte und unbedachte Dinge aus reiner Emotionalität heraus zu äußern. Maximal artikuliere ich dann, warum ich gerade zu einer sachlichen Diskussion nicht in der Lage bin und wie ich mich fühle. Das tue ich aber auch nicht jeder Person gegenüber, sondern etwa gegenüber meiner Partnerin oder engen Freunden. Bei anderen Konstellationen ziehe ich mich schlicht raus, ehe ich Dinge für mich sortierte.
Nichts sagen, weil man nicht lügen will ist nichts andere als eine Lüge.
Dinge bewusst zu verschweigen, oder die Wahrheit drumherum zu biegen, was dazu führt, dass man zwar nicht lügt aber Dinge halt auch einfach umschifft um sie nicht sagen zu müssen, nennt man "weiße Lügen". Und die sind für mich noch immer lügen.
Ansonsten sagt es schon mein Nick:
Ich rede viel zu gerne um die Klappe halten zu können.