„„Ich lese ein bisschen heraus, dass Du den Freifahrtschein möchtest, allein weiterzuswingen. Von dem Gedanken würde ich in einer langen Partnerschaft absehen. Beziehung ist Kompromiss für das Wohl beider, es geht nicht immer um „will ich aber“. Man kann ja äußern, dass man selbst noch nicht so weit ist, diese Spielart zu pausieren oder zu verlassen. Aber im Leben ändert sich doch ständig etwas. An Deiner Stelle würde ich es annehmen und gemeinsam sein lassen. Man findet neue Hobbys und eine Ruhephase kann Neues nach oben befördern. Im Übrigen schließe ich mich
@*********neues an. 💫
Aus der homosexuellen Ecke:
Beziehung ist eben ein Kompromiss beider und bedeutet für uns nicht, dass der Eine etwas nicht tun darf, bloß, weil der Andere gerade damit abgeschlossen hat. Ein Sexualtrieb ist ein Trieb und für mich nicht durch ein Hobby ausgleichbar.
Ich bin mir unsicher, ob sich manche Frauen nicht ab und an so etwas von ihren Männern erhoffen. Aber da ticken die meisten (nicht alle) Männer grundsätzlich doch etwas anders. Ich sehe das unter homosexuellen Männern sehr deutlich. Der Trieb lässt sich schwer unterdrücken. Und da keine Frau den Mann lenkt, wird der homosexuelle Mann, der auf andere Männer trifft, dies relativ zügig ausleben. Der Sex zwischen Männern kann dadurch deutlich anonymisierter, umtriebiger, nicht abgesprochener und unverbindlicher ablaufen. Was eben Vor- aber auch Nachteile mit sich bringen kann.
Zurück zum Post. Ich glaube, dass Männer, von denen verlangt wird, sie sollten sich dann auch zurücknehmen, nur weil der/die PartnerIn das gerade für sich so möchte, dies auf Dauer nicht durchhalten werden.
Um ehrlich zu sein, ist das recht unfair. Wenn ich Hunger habe, dann esse ich. Wenn ich Durst habe, dann trinke ich. Und wenn ich geil bin, dann...
...habe ich Sex.
Es ist nunmal ein Trieb; und von meinem Partner zu verlangen, dass er nicht in die Gaysauna (Pendant zum Swingerclub) geht, bloß weil ich gerade so eine Phase eingeläutet habe, käme für mich nicht in Frage. Gerade dann, wenn ich meinem Mann aus zeitlichen oder stressbeladenen Gründen nicht das bieten kann, was er im Moment braucht, finde ich es super, dass er auf andere Möglichkeiten zurückgreifen kann. Und für ihn mir gegenüber gilt das Selbe. Wenn wir möchten, erzählen wir uns das Erlebte und nicht selten fühlt sich das Gegenüber dann doch noch beflügelt für etwas privaten Zirkus.
Beziehung ist für mich, den Anderen nicht verhungern zu lassen, nur weil ich gerade satt bin. Und sie bedeutet für mich auch nicht, jeden Tag, die gleiche Mahlzeit, die vom gleichen Koch serviert wird, zu essen.
Auch und gerade eine lange Beziehung ist für mich kein Grund, dass ein Partner sich das nicht holen darf, was er tatsächlich braucht. Nämlich etwas Abwechslung in anderen Räumlichkeiten mit anderen Körpern.
Gerade weil wir so lange zusammen sind, weiß ich was ich an meinem Mann habe und muss mir das nicht erst von ihm erklären lassen. Ich vertraue ihm, wenn er auf den "Spielplatz" geht und freue mich dann auf unsere gemeinsame Zeit. Vertrauen bedeutet: Du hast Sex mit anderen Männern, baust aber keine emotionalen Geschichten mit diesen Menschen auf und falls doch, dann klärst Du mich auf, wie es gerade dabei um uns steht.
Mein Partner ist auch bei mir nicht für die Erfüllung aller meiner sexuellen Wünsche zuständig. Genauso, wie ich manche Filme mit Freunden gucke, ohne dass er dabei sein möchte, genauso ist es okay, wenn ich mich in einem Etablissement mit jemandem vergnüge, wenn er gerade auch nicht möchte.
Wir sind seit 9 Jahren zusammen und die Beziehung wird durch diese Art zu leben und uns gegenseitig zu verstehen, nach all der Zeit eher besser als schlechter.