Sehr vereinfacht, weil es von Beziehung zu Beziehung, von Absprache zu Absprache, darauf individuell ankommt:
Fremdgehen beginnt bei mir damit, dass man mir etwas aktives verheimlicht und mein Vertrauen bricht. Es beginnt also dabei zu glauben man müsse etwas tun, das man mir nicht erzählen möchte.
Man kann ruhig ins Bordell gehen, mit jemand anderem vögeln, sich sogar fremdverlieben. Verhindern könnte ich gerade letzteres sowieso nicht. Da ist es auch egal ob man monogam, offen oder ENM lebt. Verlieben kann sich ein Mensch auch in den Arbeitskollegen, die Bedienung an der Lidl-Kasse oder die Hobbyfreundin aus der Wandergruppe.
Wichtig ist mir, dass ich dabei ins Boot geholt werde, das keine "vollendeten Tatsachen" geschaffen werden und das ich das Gefühl habe nicht abgekanzelt, ausgetauscht, belogen (direkt oder indirekt), plötzlich geringgeschätzt oder missachtet zu werden.
Nein, nix ist bei mir mit Veto-Recht. Ich sehe eher eine Informationspflicht.
Dabei artikuliere ich klar meine Grenzen unter welchen Bedingungen ich was erfahren möchte.
Fremdgehen ist und bleibt das "hinter dem Rücken", das Hinterfotzige, heimliche und Vertrauen brechende.