Wann geht eine Freundschaft zu Ende ?

Eine sehr interessante Fragestellung - vielen Dank dafür an @********e_68 !

Geprägt durch vier Jahre an einer reinen Mädchenschule und der darauf folgenden Ausbildungszeit in einem eher Frauen zugeordneten Beruf, sowie einer nachfolgenden Tätigkeit in einem sehr abgeschirmten Bereich mit auch überwiegend Frauen, einhergehend wohl auch mit meinem Sternzeichen und meiner Lebenserfahrung bin ich jemand, der nur sehr schwer Freundschaften schliessen kann.

Wie Du selber schreibst und es wohl viele von uns auch erleben werden Freundschaften teilweise durch die Gründung einer Familie erst lockerer und lösen sich dann weiter auf. Meine ehemals beste Freundin und auch Trauzeugin, die immer sehr zurückhaltend war, hat zwischenzeitlich so viele Kinder, dass bereits der Bundespräsident als Pate fungiert. Und bei ihrem Mann bin ich nicht wirklich gern gesehen, sie hat seine Ansichten angenommen und die passen einfach nicht zu meiner Überzeugung.

Eine sehr wichtige und tiefe Freundschaft hat mir Corona genommen.

Eine weitere sehr lange Freundschaft ist total locker geworden - ABER er war der Einzige aus dem ganzen Gefüge, der auf der Beerdigung meiner Mutter vor Ort war und mich auch offen, ehrlich und herzlich in den Arm genommen hat. Diese Konstellation muss ich so akzeptieren wie sie nun mal ist, da da eine psychische Erkrankung mit im Gefüge steckt.

Eine nachbarschaftliche Beziehung auf Freundschaftsbasis kann ich nicht mehr mittragen, da sich hier in der Familie eine Entwicklung zeigt, die eigentlich Hilfebedarf von aussen erfordern würde, was aber der männliche Part nicht einsieht. Nach langen Gesprächen mit meinem Mann, mit guten Bekannten, die Ahnung haben und inneren Beratungen mit mir selber, habe ich hier einen harten Schnitt gezogen und mich komplett rausgenommen. Ich hätte viele Möglichkeiten gehabt, sogar eine anonyme Meldung bei Ämtern - aber ich habe es gelassen. Mir fehlt auch die Kraft dazu.

Ansonsten entwickelt sich hier über die Plattform gerade ein ganz ganz zartes Pflänzchen, welches umsorgt werden will. Oftmals schon (wohl gegenseitig) eine Stütze war - auch schon ein totaler Abbruch da war, aber .... wer weiss was kommt.

Meine beste Freundin ist immer noch meine Frau. Wir kennen uns über 35 Jahre und gehen gemeinsam durch dick und dünn.

Meinen bester Freund kenne ich schon über 50 Jahre. Wir haben oft wochen- oder monatelang keinen Kontakt, aber wenn wir uns sehen, ist es wie immer, eine Wellenlänge und eine tiefe emotionale Verbundenheit. Und daneben sind es meine zwei Brüder, die mir fest und unverrückbar freundschaftlich verbunden sind.

Eine Freundin habe ich hier über Joy kennen- und lieben gelernt vor mehr als 10 Jahren inzwischen und das wird auch so bleiben.

Andere Freundschaften bestehen mehr einseitig von meiner Seite aus. Ich bin offen für sie, helfe, wenn Probleme an mich herangetragen werden, aber ich spüre schon, die Freundschaft geht einseitig von mir aus. Das macht mir aber nichts. Ich definiere Freundschaft da vielleicht etwas anders.

Wenn Corona kommt und Ansichten aufeinander prallen.

Egal auf welche Seite man stand, es passte nicht mehr.

Bei der ersten Welle, waren die Bilder in den Medien überall Särge und Impfstoff gab es noch nicht.
Mein Bruder lag zu der Zeit auf der Intensiv und kämpfte Wochen um sein Leben.

Zur gleichen Zeit bombardierte uns eine Freundien, Coronaleugnerin,mit Nachrichten, alles nicht so schlimm, Grippe, Verschwörung, usw.
Selbst, als wir sagten, dass mein Bruder um sein Leben kämpft, hörte es nicht auf.

Die Konsequenz daraus war, sperren und kein Kontakt mehr.

@****sso Ich wurde ständig gefragt, ob ich denn jemanden durch Covid verloren hätte. Als das dann tatsächlich passiert war, gab es von mir nur noch Antworten, die hier nicht zitierfähig sind.

Vor allen Dingen stoßen diese Leute einem direkt vor den Kopf. Denn wer nicht gegen die Impfung, bzw für die Grünen und sowieso ein Gutmensch ist wird von ihnen massiv verhöhnt. Wie soll man da noch befreundet sein? Was erwarten diese Leute?

g/w

Weil sie keine Argumente haben bzw. es keine gibt.

Ich hatte das auch schon dass eine Freundschaft aufgrund verschiedener politischen Meinungen endeten.
Ich konnte mir den Scheiss einfach nicht mehr anhören da bei jeder Gelegenheit gezielt auf diese Themen zugesteuert wurde und die Konfrontation gesucht wurde.

Covid bzw die individuelle Einschätzung der Gefahr und Beurteilung der Maßnahmen hat wohl viele Freundschaften auf die Probe gestellt.

Ein Freund, der mir wichtig war, war Impfgegner und fühlte sich aufgerufen, "die Welt zu retten". Ich habe mir das Thema covid zwischen uns explizit verbeten, um die Freundschaft zu erhalten, aber er hat nicht aufgehört, mir permanent angeblich wissenschaftliche Beiträge aus ungeprüften Quellen zu schicken.

Dann ist mein Vater ist an Covid gestorben.

Meinen damaligen Freund hatte ich zuvor als reflektierten, freundlichen, offenen Menschen erlebt, der durchaus in der Lage ist, andere Meinungen zu respektieren. In Bezug auf Covid war er jedoch der Ansicht, es gäbe dort keine Meinung, nur die Wahrheit (seine natürlich).

Selbst der Verlust meines Vaters hat ihn nicht davon abbringen können, sich mir gegenüber anders zu verhalten. Für mich war es das mit unserer Freundschaft. Ich habe sie gar nicht offiziell beendet, ich wollte einfach überhaupt keinen Kontakt mehr und vermisse die Freundschaft auch nicht, obwohl sie mir vorher viel bedeutet hat.

Ich frage mich immer noch manchmal, ob Covid nur der Auslöser für diese neue, anmaßende Einstellung war, oder ob sie früher oder später in anderer Form zutage getreten wäre.

Krisen sind auf jeden Fall ein guter Indikator für den Wert einer Freundschaft.

Ich stelle für mich fest, dass es Menschen gibt, die sind gut, in der Pflege von Freundschaften und andere, so ich , nicht unbedingt.

Ich denke, dass viele langanhaltende Freundschaften aus der Kindheit gefestigt wurden.

Gelang mir nicht.

Ich bin manchmal mehr, mal weniger traurig über diesen Umstand....und formuliere also um, das es Begegnungen gibt, wo man einen Stück des Lebebsweges gemeinsam-parallel geht, mal biegt der eine ab, mal der andere, was nicht heisst, dass man sich nicht wieder treffen--über den Weg laufen kann....

Traurig, wenn man ohne Antwort "stehen" gelassen wird-auf Nachfrage....

Mit dem Wort "Freund" bin ich super vorsichtig, weil die ent-Täuschung der gemachten Erfahrungen zu tief sitzt.

Nix desto trotz, bin ich optimistisch....

Es passiert an guter Begegnung, was passieren soll und dauert so lange an, wie es dauert.


UND, Nein, ich habe keine besten Freunde.....

(Wahrscheinlich bin ich zu oft umgezogen, habe zu oft den Wohnort gewechselt und musste anderweitig und frühzeitiger Verantwortung übernehmen....)

Das Thema Kindererziehung ist auch wunderbar geeignet, um Freundschaften und sogar familiäre Beziehungen aufs Spiel zu setzen

Was hab ich mir für einen Quark anhören müssen, was meine Kinder alles "müssen"...

Unter normalen Umständen geht das bei mir links rein und rechts raus. Aber genau wie bei der von dir genannten Freundin gibt es Leute, die es nicht ertragen können, wenn man ihre "Ratschläge" nicht befolgt. Selbst wenn es null Einfluss auf ihr eigenes Leben hat, wie zb bei deiner Grippe Impfung.

Ich versuche es trotzdem immer erst mal mit Gesprächen, aber je älter ich werde, desto eher ziehe ich den Schlussstrich.

Was mir an dysfunktionalen Freundschaften noch in Erinnerung geblieben ist, ist dieses Aufrechnen, wer wie oft oder nach einer Pause zum ersten Mal schreibt, zb über WhatsApp und Co. Und das natürlich ohne Berücksichtigung, ob beide Seiten ähnlich ausgelastet sind (Familie, Beruf und sonstige Verpflichtungen). Hm. So im Rückblick fällt mir auf, dass bei mir vor allem Freundschaften mit Menschen in die Brüche gegangen sind, die extrem wenig bis gar keine Verpflichtungen hatten.

Unterschiedliche Lebenswege können trennen
Lehre-Abitur
Reisen-vor Ort verbleibend
Partnerschaft-Single
Family+KidZ- Single/Kinderlos

Hausfrau +Mutter vs ausserhäusig arbeitende Mutter+Kita-Kind

Hobbys.....

Etc pp

Wenn verbindende Momente fehlen....

Da sagst was.... zum Lachen ist mir da schon lang nicht mehr. Man kann - um den Strang hier weiterzuführen - nicht nur Corona verleugnen oder aus suspekten Gesichtspunkten betrachten -, sondern auch psychische Erkrankungen und Behinderungen. .... Mehr mag ich an dieser Stelle nicht dazu sagen, das Thema wiegt zu schwer.

Und meine allerbeste Freundin seit der 5. Klasse hat mir jedesmal vorgeschwärmt wie gut ihre Töchter in der Schule sind und das ihre Älteste tausendmal besser Spanisch kann als ihr Lehrer und wie teuer ihre neue Terrasse war...

ich hätte ja nix gesagt aber ich wohne in einer Mietwohnung und meine Kinder gingen allesamt auf die Hauptschule. Da fühlte ich mich regelrecht missachtet. Bisschen Einfühlungsvermögen gehört sogar in eine Freundschaft *find*.

g/w

Ich habe ganz wenige Freundschaften. Bin da mit dem Begriff sehr streng - gute Bekanntschaften gibt es viele, auch Kameradschaften bei der Feuerwehr oder Kollegenschaft in der Arbeit.

Freundschaften haben sich entweder verlaufen, weil aus den Augen verloren. Und sorry, aber wenn man sich gar nicht mehr sieht, dann halte ich es für sehr schwer den Kontakt aufrechtzuerhalten (und nicht, dass ich es nicht probiert hätte).

Die letzte zu Ende gegangene Freundschaft war gleichzeitig meine letzte Beziehung. Mit dem Beziehungsaus war auch die Freundschaft vorbei. Sie hat sehr darum getrauert und tut es noch (so wie ich um sie), aber es war mir nicht mehr möglich mit ihr befreundet zu sein, nach dem, was da passiert ist. Ich war da konsequent und unsere Wege haben sich getrennt.

So ist mir eine Freundin geblieben, zwar sehen wir uns auch max. 1x im Jahr, aber wir stehen uns sehr nahe und schreiben uns sehr viel. Ich glaube, diese Freundschaft wird auch halten. Sogar, dass wir auch schon eine Affäre hatten und diese beendet ist, hat sie überlebt

Wir konnten (auch durch Corona) eine Freundschaft wieder zu neuem Leben erwecken........Unsere Männer kennen sich schon über 30 Jahre.

Früher waren es vielleicht die Religion, die Menschen manchmal auseinander brachte.
Corona war bestimmt eine ganz außergewöhnliche Nagelprobe sowohl für Freundschaften, als auch für private Beziehungen.
Intoleranz im allgemeinen und Inakzeptanz dich als Person steckt irgendwie dahinter.
Zum ersten Mal im Leben lernte ich, dass meine/unsere Einstellung dazu so eine wichtige Rolle spielen konnte.
Damals dachte ich, schlimmer kann es kaum werden, dass Menschen sich so deswegen zerstreiten können.
Zum allergrößten Teil war ich davor geschont.
95% meiner Menschen hatten dieselben Ansichten.
Und dann kam der Krieg in der Ukraine und löste das Problem von heute auf morgen: ab dem 23 Februar ganz es keine Corona mehr in der Welt.
Drei Wochen entfernt von der Deadline des Impfzwangs in Deutschland....
Wie viele Freundschaften, Familien, Ehen, Kind-Eltern Beziehungen darunter kaputt gegangen sind, kann sich kaum jemand vorstellen.
Seitdem gehören diese Zwei Fragen bei mir fest dazu, wenn es um eine Partnerschaft, Freundschaft geht:
1. Impfzwang: ja/nein
2. Welchen Land gehört der Halbinsel Krim.
Ich diskutiere darüber nicht mehr.
Ja, es ist wirklich wichtig, aber nur für mich.

Ich kann vom Glück sprechen, alle mir wichtigen Menschen sind am Bord geblieben.

Warum hat es denn diese Spaltung gegeben , an dem so viele Freundschaften zerbrochen sind ... daraus ergibt sich die Frage ...

WEM KANN ICH HEUTE NOCH VERTRAUEN

Den Medien , den Zeitungen , Lauterbach oder eher Homburg

Bei Corona hatte man ein Jahr Zeit sich zu informieren denn die Impfung kam erst ein Jahr später , oder man VERTRAUTE einfach der Führung und den Medien ...

Nach 3 Jahren weiss man etwas mehr , zB kaum jemand will noch diese Impfung
in meiner Familie sind alle geimpft , aber keiner will eine weitere mehr ...

Manchmal muss man sich auch von Menschen trennen die zwar ok aber einen ständig nur runterziehen.
Die eine Negativität ausstrahlen die dich einfach nur traurig macht.
Die vor der vollen Flasche sitzen und sich beklagen dass das Glas daneben leer ist.
Die jeden Tip und Ratschlag verwerfen weil es bei ihnen angeblich eh nicht funktioniert.
Deren Anwesenheit dazu führt dass du schon selbst an dir zweifelst.

Auch daran zerbrach eine Freundschaft.

es endet, wenn man sie nicht mehr pflegt. Dann schläft sie ein. Meist ist es aber eine Seite, die immer mal wieder aktiv was tut. Aber das ist dann keine wirkliche Freundschaft mehr. Wobei, was genau ist denn Freundschaft und welche Stufen gibt es denn davon?

"echte" Freundschaften sind meist sehr selten.
Und die Momente, in denen man feststellt, wie echt die Freundschaft ist , müssen auch erstmal kommen, um das wirklich fest zu stellen.
Wir haben wenige Freundschaften mit dieser Wertigkeit.
Bei denen ist man aber auch da, wenn man gebraucht wird, selbst wenn man zig Kilometer entfernt ist .

Naja, man muss da immer ein bisschen diplomatisch sein und wissen, worüber sich mit jemandem unterhalten kann. Bei den Freunden, die politisch völlig andere Ansichten haben als wir und wo wir das wissen, klammern wir solche Gespräche aus. Es gibt ja noch andere Gesprächsthemen.

Wo man mit anderen Freunden stundenlang diskutieren kann. Wo man nicht so aufpassen muss, was man sagt.