Orgasmus verlernt?

Kriegst du einen Orgasmus beim masturbieren?

Im Teilsatz "der Sexualpartner ist unbekannt und es mangelt an Intimität" liegt für mich ein Großteil der Erklärung. Nähe und Vertrauen sind doch schließlich eine wesentliche Voraussetzung für einen Orgasmus...

Ansatzweise kenne ich das bei mir auch.

Ich lebe seit fast 18 Jahren alleine. All meine Liebschaften, Spielbeziehungen und andere "Versuche" fanden und finden nicht in dauerhaft gelebter Gemeinsamkeit statt. So dass immer längere "Durststrecken" zwischen den sexuellen Highlights liegen.

Das Wunderbare ..aber auch Fatale an solch einem Leben ist, dass nach einem Tag oder einem Wochenende, an dem man von einer Sensation in die nächste gleitet, jeder Porno aus dem Internet wie ein kalter Puffer erscheint. Also habe ich mir Selbstbefriedigung weitgehend abgewöhnt.

Frühere Jahre der Medikamenten-Einnahme haben noch dazu meinen Hormonspiegel negativ beeinflusst. Doch das wird schon seit ein paar Jahren mit einer Spritze im Zweimonats-Rhythmus ausgeglichen.

Geblieben ist aber, dass der Orgasmus nicht nur nicht leicht zu erreichen ist. Er ist im Laufe der Zeit immer unwichtiger für mich geworden. Meine ganze Sexualität hat sich verändert und zielt hauptsächlich darauf ab, meine Partnerin zu begeistern. Was aber für eine geborene Verwöhnerin nicht immer befriedigend ist.

In solchen Fällen kann auf jeden Fall eine endokrinologische Untersuchung hilfreich sein.

Darauf gibt es vermutlich keine vernünftige Antwort.
Der Körper verlernt das nicht, ist meine Meinung.
Was man verlernen kann ist der Weg.
Der Weg hat das Problem, dass es nicht nur bewußte Dinge gibt, die man macht, sondern auch viele unbewußte Faktoren, die das ganze mit beeinflussen.

Gegenfrage, was ist Dir wichtig?
Körperlicher Intimität kann man sich hin geben. Die geistige Ebene, gerade das Vertrauen, das baut sich eben auf, wenn man sich besser kennt.

Druck, auch der Druck, ich will endlich einen Orgasmus haben, ist jedenfalls kontraproduktiv.
Lerne genießen, nicht vermissen.

Kennst Du den Spruch, wer ständig hinter dem Glück her rennt, solle hin und wieder stehen bleiben, ob er nicht schon daran vorbei gerannt ist.

Bei mir ist es so, dass ich nicht so leicht komme, und je länger das ganze sich hin zieht, um so weniger leicht wird es. Aber, je länger ich meine Partnerin genieße, um so weniger vermisse ich den Orgasmus.
Und dann gibt es ja noch die Möglichkeit, sich letztlich selbst zu befriedigen, was mit der Partnerin auch etwas sehr schönes sein kann.

Mach Dir weniger Kopf, und glaube nicht alles, was Du denkst.

Ich kann das etwas nachvollziehen…hatte früher weniger Höhepunkte, war mir iwie nicht wichtig - es war die Zeit ohne Internet und Infos rund um die Uhr!!

Als ich mit 45 meinen Mann geheiratet hatte, war alles anders: er war der Erste, mit dem ich eine soo große Unbefangenheit und Intimität hatte, dass Orgasmen „logisch“ waren!

Seit er tot ist (4 Jahre), hatte ich EINEN mit einem Mann, aber sonst nur mit Satisfyer (plus IMMER Squirten), anderen Toys und den Fingern…

Also weiß ich, dass es nicht an mir liegt, sondern an der fehlenden Intimität, die für mich heißt: nicht für mich passendes Vorgehen hinsichtlich Vorspiel, Wissen um den weiblichen Körper etc.

Wer eine Lady nur „knattert“, kann sich nix erwarten…

Orgasmen kann man nicht "verlernen". Das Problem ist dein Kopf, der bei "wir machen jetzt einfach mal" nicht mitspielt. Und du hast dir die Antwort doch auch schon selbst gegeben: "der Sexualpartner ist unbekannt und es mangelt an Intimität."
Geh den langen Weg. Erst mal Zeit nehmen für´s Kennenlernen. Einen Kaffee trinken gehen, statt in den Club oder direkt ins Bett. Vertrauen und Nähe langsam aufkeimen lassen. Und danach erst den nächsten Schritt gehen.
Wir sind uns sicher, dann fliegst du auch wieder in die altbekannten Höhen.

Hallo,

es kann tatsächlich an fehlender Entspannung, Intimität o.ä. liegen, wie schon mehrfach gesagt. Die Frage, ob es Dir alleine gelingt, ist daher wichtig, aber auch, was es dafür braucht: Nur gutes Kopfkino und eine Hand? Spricht für die Version „lntimität“. Harte Pornographie, einen Druckwellenvibrator und dann dauert es trotzdem ewig? Dahinter kann tatsächlich eine „Funktionsstörung“ (doofes Wort, gleich zweimal, aber so heißt es nun mal) stecken. Leider nämlich kann das Gehirn den Orgasmus oder besser den Weg dorthin tatsächlich verlernen, und auch hormonell sind Veränderungen möglich.

Wenn es also auch alleine schwierig ist, wäre Deine Gyn eine erste Ansprechpartnerin, wenn sie sich da auskennt, oder eine Sexologin, falls es das bei Dir gibt. Eine Sexualberatung gibt es bestimmt, und auch da ist eine gewisse medizinische Grundkenntnis gut möglich. Du musst da nicht alleine durch, wenn Du nicht willst.

So ist es. Der Orgasmusreflex ist prinzipiell angeboren und damit nicht "verlernbar". Aber der Weg, um den Erregungs- und im Anschluss den Orgasmusreflex auszulösen, besteht aus Nervenbahnen und Neuronenverbindungen, die je nach "Trainingszustand" leichter oder weniger leicht aktivierbar sind.

Wenn sexuelle Erlebnisse mit einem Partner Seltenheitswert haben und außerdem, wie du sagst, auch Selbstbefriedigung kein Thema mehr ist, gehe ich davon aus, dass auch Erregung und Lust in deinem Leben derzeit keine große Rolle spielen. Das gesamte System ist daher wie "im Ruhezustand" und aktuell nicht so leicht aktivierbar (und nicht so stark, dass es bis zum Orgasmus führen würde).

Die gute Nachricht ist: Das lässt sich üben und trainieren. Es gibt von verschiedenen Kolleginnen tolle Bücher und Trainingsprogramme, um die Lust neu zu erwecken und den Organismus wieder in seine sexuelle Energie finden zu lassen. Zum Beispiel:
• das Buch "Coming soon" von Dania Schiftan
• "Orgasmic Woman" von Mara Stadick und Vivien Schlitter, als Buch oder als Online-Programm
• die Seite "OMGyes" mit zahlreichen Erfahrungsberichten und Inspirationen
• der Videokurs "Erfüllte Sexualität leben" von Dami Charf und Andrea Silwanus

Es ist freilich eine Investition, jedenfalls in Zeit und u.U. auch in Geld. Ob es dir das wert ist, liebe @********rves, das musst du für dich beantworten.

Ja, kenne ich. Je mehr der Fokus auf einen Orgasmus liegt, umso schwieriger wird er bei mir erreicht.

Er wird nicht verlernt, er wird verweigert, unbewusst. Dabei ist es egal, ob der Partner länger bekannt ist, oder nicht.

Seitdem ich klar kommuniziert habe, das ich Sex ohne Fokus auf den Orgasmus präferiere, habe ich wieder sehr schönen Sex.

Verlernt wird er meiner Meinung nach nicht, aber man ist vielleicht auf nur eine Orgasmus Variante geistig fixiert und nimmt die anderen nicht bewusst wahr.

Es kann aber auch sein, dass der "Reiz" nicht ausreichend ist.

Beim Sex alleine bekomme ich auch nur recht selten einen Orgasmus, aber in Kombination mit BDSM ist er bzw. sind sie garantiert. 😉

Ich kann es mir durchaus vorstellen! Also nicht "verlernt" in dem Sinn, aber andere Funktionen im Körper, die über lange Zeit nicht "benutzt" werden, lassen ja mit der Zeit auch nach. So bestimmt auch die Orgasmusfähigkeit. Die dazu notwendigen Nervenbahnen mussten auch erst aufgebaut werden, was bei Jungs viel früher beginnt und auch ständig stattfindet durch ständige äußerliche Verfügbarkeit und Reizbarkeit des Objekts der Begierde, als es bei Mädels ist. Genauso bilden sich die Nervenbahnen bei Nichtgebrauch auch wieder zurück.

Dazu kommt noch der mentale Anteil, wie schon von vielen beschrieben!

Vielen herzlichen Dank für die vielen und vor allem guten Ratschläge! Ich denke es gibt viel zu tun, einige Dinge über die ich nachdenken muss.
Ich bin keine Maschine, kein Knopfdruck der alles regelt. Außerdem ist es unfair einer unbekannten Person soviel abzuberlangen wenn man den eigenen Körper nicht genug kennt und sich damit befassen will.
Fazit: Intimität im Club zu suchen ist etwas naiv, dort eine aufregende Zeit zu verbringen ist möglich.
Danke für all die tollen Kommentare, ich schätze jeden einzelnen davon und werde mich jetzt auf die Hinweise stürzen wie ein Mäuschen auf Brotkrümel ❤️

@********rves nenne es vielleicht nicht naiv, sondern eine Erkenntnis. Nicht jede:r kann einfach körperlichen Sex haben und ist rein vom Körper stimuliert. Ich spreche zwar nicht von Clubs, ich hab es hier versucht. Schnelle Treffen, ohne ihn großartig zu kennen und es ist war ehrlich gesagt grausig für mich. Abgestumpfter chematischer Sex von seiner Seite aus, wie soll es auch anders sein. Wenn keine Baus vorhanden ist.

Nein ... zum Glück bisher noch nicht

@*******in78 private Treffen sind für mich auch eher nichts. Deshalb hatte ich ja mit Clubdating begonnen, dort ist die Stimmung gut und Sex liegt in der Luft. Vielleicht gehe ich in Zukunft vielleicht auch nur für die Stimmung hin und nicht um zwangsläufig Sex zu haben.

@******ima du Glückspilz du bist dann die Frau die beobachte, der die Lust aus jeder Pore quillt.

Danke Dir
Ich genieße es aber auch

Du solltest vielleicht statt in den Club, wo Du selten Partner findest die sich im Club, ungestört, Zeit für viel Zärtlichkeit und vertrauensaufbau nehmen, für Massagen interessieren.
Versuch es mit Massage ggf. prof. Tantrainstitut oder Kurs.
Es gibt auch reine Kuschel Dates ggf. auch in Deiner Nähe.

...Orgasmus verlernen? Ist das nicht wie Fahrradfahren, wenn man es einmal kann, dann klappt es
immer? Natürlich kann es nach einer längeren, "trockenen" Periode, mit einem neuen Partner, eine
gewisse Eingewöhnungsphase geben, bis man sich wieder fallen lassen und genießen kann....

Ich glaube nicht.

Ich habe nun seit fast 3 Jahren schon keinen Sex mehr. Weil ich einfach nicht mit irgendwem will und die Lust darauf sowieso nicht vorhanden ist.
Mich triggert Sex nur noch in Verbindung mit Emotionen oberhalb der Gürtellinie.
Hin und wieder aber überkommt es mich und ich schau ob ich noch "funktioniere". Und was soll ich sagen, ja, wie eh und jeh, kann ich, wenn ich selbst Hand anlege, innerhalb von 2 Minuten kommen.

Wenn sich Orgasmen im Kopf abspielen, was ich mal in Abrede stelle, dann könnte TE recht haben.....!
Spür dich hinein.....

@********rves

Du bist in einer festen Beziehung. Was ist denn damit?
Keine Ahnung ob du allein offen für Abenteuer mit Dritten offen bist, aber es scheint, dass dir ja auch hier was fehlt. Also sowohl als auch, wie ich das verstehe.

Wenn ein Fisch längere Zeit auf dem trockenen lag, ist der auch nicht wieder gleich quietschfidel, wenn man ihn zurück ins Wasser wirft. Wie lange geht das denn schon so? Und was damit einher? Warum, wieso, weshalb? Muss ja einen Grund haben, warum es dahin geführt hat.

Ich denke, einen O kann man sehr wohl verlernen! In dem Sinne, dass man ihn nicht mehr wie gewohnt erreichen kann. Das bedeutet mir, dass sich in dieser Zeit die eigene Sex. so verändert haben kann, dass das althergebrachte nicht mehr taugt. Dinge haben sich verschoben. Ist man sich dessen nicht so recht bewusst, fehlt einem auch der Zugang dafür. Und dann würd' man gern und kann doch nicht, denn Grund ist hier wie überall, der eigene Sexualzugang.

Abgesehen davon, dass es auch medizinische wie psychologische Hintergründen haben kann...

Meine Erfahrung ist, dass du nicht die einzige Frau bist der das so geht.
Ich habe das bei einigen Frauen erlebt, dass die erstmal in einer stabilen Beziehung quasi "neu formatiert" werden müssen, um genussvolle Sexualität wieder zu erleben.

Vielleicht spielen auch die Hormone mit hinein, wäre in deinem Alter durchaus denkbar.