Erstmal: Ja es gibt recht viel Vielfalt in den Reproduktionsarten. Erst Recht in der geschlechtlichen Reproduktion. Da können Arten jungfräulich gebären, oder sogar ihr Geschlecht ändern. Aber das ist doch nicht die Frage beim Menschen. Der Mensch hat eine geschlechliche Fortpflanzung, ist ein Warmblüter, ein Säugetier, und gehört zu den Menschenaffen. Und da ist die Frage klar: es gibt beim Menschen nur zwei biologische Geschlechter, ganz gleich was irgendwelche Individuen mit wissenschaftlicher Ausbildung in einem Fachmagazin gepostet haben.
Ja es gibt nicht nur das körperliche Geschlecht. Wir haben gute Argumente zu vermuten, dass im Gehirn, unabhängig von äußeren Einflüssen, strukturell bedingt ein unveränderliches Geschlechtsempfinden angelegt ist. Und dieses kann, bedingt durch pränatale Ereignisse, vom geschlechlichen Phänotyp abweichen. Ist dieser Zustand ein neues Geschlecht? Nein, das ist eine Abweichung von der Normentwicklung. Die Reproduktion des Menschen findet immer noch ZWEIGESCHLECHTLICH statt. Nicht drei, nicht vier, oder was auch immer wie viel. Es ist IMMER ein Ei und ein Spermium bei der Entstehung eines Menschen beteiligt. (Das Klonen lassen wir mal außen vor)
Die Unsitte Geschlechtsstereotypen, also soziale Konventionen, und deren Varianten als eigenständiges "Geschlecht" zu kommunizieren hat viel zu der heutigen Verwirrung beigetragen. Statt die Geschlechter aus den Gefängnissen der Steteotype und Klischees zu befreien, werden diese zementiert. Im Englischen sind soziale Erwartungen die sich auf das Geschlecht beziehen unter GENDER verbucht, und strikt vom SEX(us), dem biologischen Geschlecht getrennt. Ich denke wir alle können zustimmen, dass sich die Geschlechtsstereotypen, sprich Gender, im Laufe der Jahrhunderte in Europa mehrfach geändert haben. Heute tragen Frauen Reiterschuhe/Absatzschuhe (oder auch nicht mehr), die enganliegenden Beinkleider der Männer wurden zu Strumpfhosen, und die energische Farbe Rosa steht nicht mehr für maskuline Energie. Frauen bewegen sich auch heute anders, dürfen Besitz haben und "Herr" über ihr eigenes Leben sein. Nur weil man sich überwiegend empfindsam und zart empfindet ist man nicht automatisch ein anderes Geschlecht, auch nicht wenn man mit Vagina durchsetzungsfähig ist und eine Vorliebe für körperlich beanspruchende Beschäftigungen hat.
Ich wurde als Junge geboren, bin also biologisch männlich. Meine Aversion gegenüber meinem typischen Geschlechtsphänotyp hat zu einem Phänomen geführt, das man als Transsexualismus klassifizierte. Heute spricht man von Genderdisphoria, und ich empfinde diesen Begriff ausgesprochen unglücklich. Weil dieser Zustand NICHTS mit Geschlechtsstereotypen/Gender zu tun hat. Ich würde gerne mit 1,70m Körpergröße, weiblichem Körper, kurzen Haaren, Blaumann und ölverschmiert an Oldtimer herumschrauben, Bushcraften gehen, und die Welt bereisen. Frauenenpower! und keine 60er Jahre Mottenkisten Klischees.
Statt dessen hatte die Natur mich mit 1,80m maskulinem Körper "beschenkt", und dieser Zustand wurde ab einem gewissen Zeitpunkt für mich so qualvoll, dass ich entgegen aller Ängste vor sozialer Ausgrenzung und finanziellem Abstieg mir medizinische Hilfe suchte, und die körperliche Angleichung machte. Das hat nichts mit Vorlieben für Barbies oder lackierte Fingernägel zu tun, und ich hatte WIRKLICH darauf verzichten können. Wie gerne hätte ich ein normales Leben mit Familie gehabt... (Nachdem ich in einem Oldtimer die Welt bereist hätte).
Wenn ein Mann mit einem PreOP Transfrau schläft, dann ist es die Art der Anziehung die bestimmt ob er heterosexuell oder bisexuell ist. Wenn die Frau nur das Alibi ist mal an einem Penis nuckeln zu dürfen, oder andere Praktiken damit auszuprobieren, dann ist dieser Mensch bisexuell. Wenn er von ihren weiblichen Reizen angetan ist, und den Penis notgedrungen akzeptiert, aber nicht sexuell daran interessiert ist, dann ist dieser Mann heterosexuell.
Und es gibt sehr viele Transfrauen, die sich letzten Typ von Mann als Liebhaber wünschen. Es gibt so viele errogene Zonen am weiblichen Körper, Mund und Po stehen zur sexuellen Zuwendung zur Verfügung, warum muss ausgerechnet der am wenigsten geliebte Körperteil für manche Liebhaber so eine Faszination haben?
Ich hoffe, ich konnte einige Missverständnisse klären.