„Wenn es rein darum geht abzunehmen, gilt es den wichtigsten Parameter dabei zu beachten: Die negative Energiebillanz. Sprich, man ißt weniger als der Körper eigentlich bräuchte - und das nicht nur nach kalorienreichen Feiertagen. Ob dies jetzt durch kleinere Portionen oder eine Ernährungsumstellung (mehr Gemüse, weniger Fettes, kein Alkohol und Zucker) geschieht oder durch FDH ist dabei relativ nebensächlich. Ich für mich habe festgestellt, dass mir das leichter fällt, wenn ich einmal in der Woche einen Cheat-day einbaue, an dem ich alles essen und trinken darf...
Von kurzzeitigen Diäten, Fastenkuren usw. halte ich persönlich gar nichts, da hier meist der Jo-Jo-Effekt auftritt: Kurzfristig nimmt man ab, der Fettanteil geht runter, aber kurze Zeit später hat man noch mehr auf den Rippen als vorher.
Wenn man das Abnehmen unterstützen möchte, dann bewegt man sich zusätzlich regelmäßig (>20 Minuten = anerober Bereich). Joggen, laufen, schwimmen etc.
Mir ist es immer ein Rätsel gewesen, warum gerade zu den Feiertagen oder in den Urlauben zugenommen werden sollte? Ich habe immer irgendwie normal weitergegessen.
Allerdings unterlag auch ich seit Kindheit dem "Paar-Kilos-zuviel-Wahn." In der Pubertät brachte ich mehr als 80 kg auf die Waage und wurde hinlänglich gedisst.
Meine Mutter war immer Moppelchen und probierte eine Diät nach der anderen. Irgendwann ging sie zu Weight Watchers und die ganze Familie profitierte davon, insbesondere ich. Endlich mal keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung, bei der ich keinen Mangel verspürte sondern Kilos verlor und Lebensqualität gewann.
Das soll hier keine Werbung für WW sein sondern nur zeigen, wie wichtig eine Umstellung der Gewohnheiten ist, die nur mal für ein paar Tage mit einem Schüttelshake einfach nicht zu erreichen ist.
Ich habe damals gelernt, auch Süßes in meinen Punkteplan zu integrieren. Jeden Tag! Und ich lernte, wieviel ich davon von meinem Punktebudget abziehen musste und welche Lebensmittel ich noch essen durfte, die gesund, aber nicht Punkte belastend waren.
Das habe ich ein halbes Jahr gemacht und ich verlor als Teenie 8 Kilo.
Nach beiden Schwangerschaften wurde ich die letzten 14 Kilos zum Einstiegsgewicht nicht los und ich erinnerte mich wieder an WW. Neun Monate später war das alte Gewicht wieder da.
Mir hat es einfach gezeigt, dass ich mir kein Bein ausreißen muss, um abnehmen zu können. Es erfordert einfach nur ein wenig Disziplin. Ich wollte nie verzichten, daher gab es immer Fleisch, Saucen, Hähnchen mit Haut, Kartoffeln, Nudeln, Reis und mein heißgeliebtes Snickers oder Duplo.
Beim Abnehmen geholfen haben mir immer selbstgemachte gesunde Eintöpfe. Die sättigten und hatten alles an Gemüse und Fleisch, was ich brauchte. Und die Lebkuchen habe ich mir dennoch gegönnt.
Ein Schlemmertag in der Woche hat immer dafür gesorgt, dass der Stoffwechsel über Nacht einmal wieder richtig hochgefahren wurde und die Waage am nächsten Morgen minus ein Kilo zeigte. Für die Psyche war das auch nicht ganz unerheblich.
Und heute? Seit vier Jahren habe ich das Problem, dass ich nicht zunehme. Mein Gewicht ging aufgrund eines Medikaments in den ersten zwei Jahren konstant nach unten, obwohl ich meine Essgewohnheiten nicht umgestellt habe. Bei 65 kg hätte für mich Schluss sein sollen, tatsächlich ging es bis knapp unter 60...und nein, glücklich bin ich darüber nicht. Ich hätte gerne 3-5 kg mehr auf den Rippen aber egal, was ich esse (und das ist mittlerweile sehr kalorienträchtig), ich nehme einfach nicht mehr zu.
Stehen endlich mal wieder 62 kg auf der Waage, kommt garantiert eine fette Erkältung und innerhalb von wenigen Tagen bin ich wieder unter 60. Zum Mäusemelken.
Manch Einer denkt jetzt "Luxusproblem". Ich denke mir "Das Problem mit dem Abnehmen hätte ich jetzt auch gerade mal wieder gerne."