Sexuelle Wünsche endlich ausleben?

Ganz schwieriges Thema. In meiner Rückschau auf 2 lange Ehe- bzw. Eheähnlichen Beziehungen habe ich zwei sehr verschiedene Erfahrungen mitgemacht. In einem Fall hat die Dame grundsätzlich das Interesse an Sex verloren, weil sie - wir haben oft und intensiv darüber gesprochen - im Kopf die Verantwortung für die Kids nicht mit dem bis dahin intensiven Sex zusammenbekam. Sie hat da für sich selbst festgestellt, dass sie da eher eindimensional unterwegs ist. Ich glaube aber auch, dass die Gespräche darüber sie noch zusätzlich belastet haben, weil sie von dem Wechsel selber überrascht und irgendwie gelähmt war. Ich glaube, dass war für sie wie eine Schockstarre, durch die sie dann an dem Punkt stehen bliebt, an dem sie sich gerade befand, sprich Kids. Aber keinen Vorwurf in ihre Richtung und ich würde auch rückwirkend nicht sagen, dass sie das Problem für weniger oder langweiligeren Sex war. Sie ist einfach mit einer Situation konfrontiert gewesen, die für sie völlig unerwartet kam.

Im zweiten Fall waren die Rahmenbedingungen ähnlich, auch wenn es nicht gemeinsame Kinder waren, sondern die aus ihrer ersten Beziehung. Da ist der Sex irgendwann "abgeflacht" weil wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben - was in 10 Jahren ja möglich ist. Und dann geht jeder mit seiner eigenen Entwicklung eben anders um, in dem der eine versucht, den anderen auf einen Minimalkonsens zu bringen und damit Probleme ausgeblendet werden oder der andere versucht (und daran scheitert), auf die neuen Wünsche des anderen einzugehen.

Ich muss aber auch noch anfügen - und dafür darf man mich steinigen - es gibt auch die Situation "ich liebe dich, aber ich will keinen Sex mehr mit Dir". Dann muss man sich gemeinsam, aber auch jeder für sich selbst, überlegen ob das ein fundamentaler Baustein des Hauses ist. Wertung muss jeder für sich selbst vornehmen, da gibt es m.M. kein richtig oder falsch.

@******960 Von deiner letzten Schilderung bin ich etwas verwirrt. Vor allem von
Das verwundert mich aus folgendem Grunde: Du schilderst euer Sexleben als sehr problematisch, also so, dass du sehr viel mehr willst (viel öfter, länger, abwechslungsreicher, alternativer), also das ja offenbar immer mal wieder nachfragst oder durch Verführungen in Gang zu bringen versuchst.
Und meist blockt deine Frau das also offenbar ab, aber dann hat sie am WE gesagt "OK"? Und hat aber das Vorspiel abgeblockt? Also so "Lass den Unsinn und popp mich direkt?" Und ist gekommen und hat eine zweite Runde eingefordert, ist ein zweites Mal gekommen und du nicht und sie hat danach einfach aufgehört und dich unbefriedigt zurückgelassen?
Also ich halte das nicht für unmöglich, aber finde es schon sehr seltsam, dass eine Frau, die weiß, dass ihr Mann sexuell total unzufrieden ist, hier derart egoistisch agiert. Das erscheint mir schon fast böswillig - also vor allem lässt es mich an deiner Schilderung zweifeln, dass ihr euch liebt und eure Beziehung eine harmonische ist.

SEXUELLE WÜNSCHE ENDLICH AUSLEBEN...

Sollte ich den Tag tatsächlich noch erleben können ...
ich würde es posten ‼️

@*****d58

Machs doch einfach

Glaub's mir, wenn ich dazu NUR mich brauchte...
es wäre längst erledigt.

Ok - aber hier hecheln doch genug willige Jungs hinter der Damenwelt her.

, aaaaaaaber...

Je höher die Ansprüche ... umso dünner wird eben die Luft ...
umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass ich genau an den Menschen gerate der passt.
Selbst ein Joyclub kann keine Wunder bewirken ...

Al

Ich glaube nicht mehr an Wunder,
ich erwarte sie nur noch.

Hm @******960 du hast immer noch nicht auf die Frage geantwortet, wie sie zu einer Öffnung der Beziehung steht.

Und wenn du das Reden mit ihr aufgegeben hast, was erwartest du dann von diesem Posting und uns?
Den Rat, die Beziehung zu beenden? Eine Absolution fremd zu gehen?
Oder eher Zuspruch, Mitleid und die Aussage, dass es anderen auch so geht?

Ich fürchte gleichzeitig zu kommen ist eine unerfüllbare und völlig überhöhte Erwartung in eurer Lage. Dafür steht ihr viel zu sehr unter eurer eigenen Beobachtung um loslassen zu können. Das kann nicht dein Ziel sein.

Mir scheint ihr klebt beide an der Idee, dass der Sex so weiter funktioniert wie bisher. Und dann wird er eben unbefriedigend - trotz mechanischem Orgasmus, den man und Frau sich selbst schneller besorgen könnte - und in der Folge selten.

Ich denke der Sex ist nur euer sekundäres Problem.

Du möchtest Spielen und damit die Intimität beleben. Sie möchte vielleicht die Intimität beleben, um wieder mehr Leichtigkeit in der Beziehung zu erleben. Mit Öffnung kommt ihr m.E. nicht weiter.

Dann rede doch über Intimität und Erotik. Mir scheint die fehlt dir mehr mindestens so viel wie verspielter Sex. Sex als Erlebnisort.

Das sie beim Reden vom Thema ablenkt, so regelmäßig, dass du das Reden aufgegeben hast, zeigt, das Reden für euch vielleicht nicht das Mittel für einen Austausch auf Augenhöhe ist. Wie wäre es mit Schreiben? Schreibe die Kapitel was ihr früher hattet, dass es Basis eurer Beziehung war, dass euer Sex nun unbefriedigend ist, als wie kränkend du Zurückweisung erlebst, dass du dich gerne mit ihr wieder auf den Weg machen würdest, dass du ansonsten auf die Dauer deine Sexualität eben (auch) außerhalb der Ehe suchen musst, wenn sie weiter so unbefriedigend bleibt wie derzeit.

Mit so einer schriftlichen Ansage wird es schwer, sich der Auseinandersetzung zu entziehen. In unserer Generation leider noch nicht Standard: Biete ihr gleich von Coaches moderierte Gespräche an, denn offenbar klappt das ja sonst nicht.

Könnte es sein das sie sich unter Druck gesetzt fühlt?
Wenn du schon bei Berührungen Lust bekommst, Sex haben möchtest.
Du schreibst, das ihr Beruf sehr stressig ist. Da möchte sie dann vielleicht einfach nur mit dir zusammen auf dem Sofa liegen. In den Arm genommen werden, weil sie vom Tag die Schnauze voll hat.
Sex ist ja in gewisser Weise auch eine Anstrengung.
Ok, Sex gehört zu einer funktionierenden, liebevollen Partnerschaft dazu.
Hätte sie eventuell die Möglichkeit beruflich kürzer zu treten?

Hm, gleich so eine Androhung machen, das wenn sich nichts ändert, er sich seine Befiedigung woanders sucht? Ob das so ein gutes Mittel ist, wage ich mal ganz stark zu bezweifeln.

Es ist aber genau die einseitige Öffnung, die er sowieso erwägt. In einem ehrlichen Gespräch sollte das doch zur Sprache kommen dürfen. Und daher erscheint es mir nicht als überzogene Keule. Bedrohlich schon, so bedrohlich wie er die Situation empfindet.

Wir wissen nicht wie offen und fair die Beiden miteinander reden.
Mir wäre diese Ansage, selbst in einem offenen Paargespräch zu massiv.

Du konntest doch lesen: Reden wird abgeblockt. Aber Aufgeben gilt nicht. Mit Wattebäuschen löst sich das nicht. Ehrlichkeit ist doch nicht massiver als die Wirklichkeit.

Sie wird wohl abblocken, weil sie große Angst vor dem Thema hat. Das darf man einbeziehen. Aber davon ist das Thema nicht weg, das muss er klar machen m.E.. Wichtig scheint mir gleich mit dem Ernst der Lage ein konstruktives Angebot zu liefern.

Aber warum hat sie Angst vor dem Thema?
Warum hat sie so wenig Lust?
Warum möchte sie, wenn denn überhaupt, nur die schnelle Nummer?
Will sie dann einfach nur ihre eheliche Pflicht erfüllen?
Bitte nicht falsch verstehen. Ich halte von dieser Pflicht, wie sie ja bis vor nicht allzu langer galt, überhaupt nichts.

Ehm, eigene Erfahrungen teilen, die dem TE helfen könnten, mindestens zu verstehen, vllt sogar zu agieren, ist das eine, aber wenn der Thread jetzt (wieder mal) zu einer Ferndiagnose und -therapie ohne die beteiligte Dritte mutiert ...

Vielleicht weiß sie auch ganz genau, das, so wie sie sich verhält, dass das nicht gut ist, Sie aber trotzdem nicht aus ihrer Haut kann. Sie vielleicht so gerne reden würde, so gerne etwas ändern würde.
Es aber nicht hinbekommt.
Es ergeht mir nicht so wie dir. Vielleicht erging es mir ja mal so wie deiner Frau.
Im Kopf wusste ich ganz genau das ich ins Verderben renne, trotzdem habe ich es nicht geschafft zu reden.