Hallo an alle Leidensgenossinnen, ein Thema, das einige von uns wirklich eiskalt erwischt.
Gute Ratschläge, sich nicht davon beeindrucken zu lassen, sind da recht leichtfüßig erteilt von denjenigen, die kaum oder gar nicht selbst betroffen sind.
Man sagt ja, 1/3 der Frauen hat Symptome, aber kommt ganz gut damit zurecht, 1/3 hat absolut gar keine Beschwerden und 1/3 trifft es heftig. Wo genau verortest Du Dich?
Mich haben die Wechseljahre auch schlimmer erwischt, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe zwar schon immer zu Dysthymie geneigt, aber so mit 52,53 habe ich Tiefs von ganz anderer Qualität erlebt. In meinen jüngeren Jahren war es eher so eine "süße" Melancholie.
Je nach Schwere der Verstimmungen und je nach eigenem Typ gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, ein paar gute Tipps wurden ja schon genannt:
• Sport, oder auch allgemein Bewegung an der frischen Luft
• so oft wie möglich in die Natur gehen, gerne auch alleine
• offen bleiben für neue Ideen, dafür, Neues zu lernen
• vielleicht etwas finden, wofür Du Dich begeistern kannst, ein Herzensprojekt
• evtl. mal einen Checkup machen, was die Versorgung mit Nährstoffen angeht, hier können Defizite auch zu unschönen Verstimmungen führen. Und unser Stoffwechsel verändert sich; dadurch kann sich auch der Bedarf erhöhen - nicht an Kalorien, aber an speziellen Nährstoffen - oder die Fähigkeit zur Konvertierung mancher Nährstoffe lässt nach (typische Verdächtige sind hier z.B. Omega-3-Fettsäuren wie DHA und EPA; Vitamin D, B-Vitamine, L-Tyrosin, L-Trypthophan und weitere)
- Lebensgeschichten von anderen Menschen lesen oder hören, mit anderen mitfühlen und mitleiden (kann auch die eigene Niedergeschlagenheit ein bisschen relativieren)
• Frust und schlechte Stimmungen kreativ verarbeiten: Schreiben, malen, singen, trommeln, tanzen, ...
• Selbsthypnose erlernen
• mal etwas "Verrücktes" ausprobieren, was Du vielleicht so noch nicht gemacht hast: z.B. als Mann gestylt nach draußen gehen o.Ä.
• ein niedrigschwelliges "Antidepressivum" wie Johanniskraut ausprobieren
Und wenn alles, was Du selbstständig tun kannst, nicht so recht hilft und der Leidensdruck wirklich groß wird:
• professionelle Hilfe in Anspruch nehmen; ggf. Hormontherapie oder Psychotherapie
Wünsche Euch allen alles Gute und dass es wieder bergauf geht!