Ich lebe nun im achtzehnten Jahr alleine. Es gab viele kurze Begegnungen, und einige mittelfristige Verbindungen. Ganz selten mit gemeinsamem Schlafen und Aufwachen.
War es bei ihr, schlief ich auf Abstand weil mich ihr Beatmungsgerät oder ihr Schnarchen störte oder ich schlich schon nach kurzer Zeit auf ihre Couch. Weil ich Schlafstörungen habe und dann nicht gerne krampfhaft untätig bin, um niemanden zu stören.
Schlief sie bei mir, flüchtete sie vor meinem Schnarchen und wir gingen uns auf den Wecker, weil ich in meiner kleinen Wohnung gerne den Frühstückstisch zeitnah abräume und das Bett auch tagsüber immer mal "zwischendurch" ordne. Wobei sie keine Anstalten machte, zu helfen. Dass ich meine Küche hingegen oft erst morgens vor dem Frühstück aufräume, störte sie dann.
Und so weiter.
Ich bin also rein aus logistischen Gründen schon lange nicht mehr für das geeignet, was ich mir über Jahre vergeblich gewünscht habe. Nämlich ein harmonisches Zusammenleben mit dem sicheren Gefühl der Zugehörigkeit.
Dazu kommt, dass ich, seit ich damals auf dem Markt der Eitelkeiten aufschlug, auf Frauen treffe, die von Freiheit zwar die gleiche Vorstellung haben wie ich. Bindung aber hat für sie eine völlig andere Bedeutung als für mich.
Meine Subbi hat mich bewusst oder unbewusst für uns beide, in eine Phase der Beruhigung begleitet. Die Freiheit, die allenthalben propagiert wird, nehme ich jetzt auch für mich in Anspruch. Und auf weitere Versuche, die Eine für Alles zu finden, verzichte ich.
Auch weil aufgrund meines Alters, ich werde noch in diesem Jahr 69, das Risiko sich einen Pflegefall oder eine "Pflegefällin" einzuhandeln, für beide Seiten mit jedem weiteren Lebensjahr steigt.
Es ist wie es ist. Und so ist es gut. Ich habe zwar nicht geschafft, die fast lebenslange Liebe zu leben. Aber ich hatte ein abwechslungsreiches und aufregendes Sexleben. Besonders in den Jahren nach meiner Scheidung. Bis jetzt und es dauert an.
Dafür bin ich dankbar. Und ich bleibe weiter offen für Neues.