Die Rose in mir, der Schutz und meine Hoffung
Von Geburt an ward sie in mir gepflanzt,
eine Rose, verborgen und doch so klar,
mit jedem Schritt, mit jedem Moment
wächst sie still und unnahbar.
Die Wurzeln reichen tief in mein Fleisch,
umarmen das Herz, halten es fest,
die Dornen greifen die Seele,
sie lassen mich spüren, was sich nicht vergessen lässt.
Vor Jahren wagte es jemand,
eine Blüte zu pflücken aus meinem Kern.
Doch dieser Versuch zerriss mein Innerstes,
die Seele zersplittert, gebrochen, fern.
Seitdem kein Mensch mehr gelassen,
mein Fleisch zu berühren oder meine Seele zu verletzen.
Unnahbar nicht nur wirken, sondern auch sein.
Dies sind die starken Mauern meines Ichs.
Doch in der Zeit habe ich gelernt,
diese Rose selbst zu hegen und zu pflegen.
Die Schmerzen, die Wunden, die dabei entstehen,
machen den Schutz umso stärker,
schmieden die Dornen zu einem undurchdringlichen Wall.
Wer es auch wagen sollte, diese Rose zu pflücken,
nicht in Stücken, sondern in Gänze,
wird an den Dornen scheitern,
wird die Tiefe meiner Mauern nicht durchdringen.
Kein Herz, kein Wille, keine Hand
wird jemals Zugang finden.
Denn die Rose gehört mir allein,
gehegt, gepflegt, unantastbar.
Ewig wird sie blühen, doch unerreichbar,
für all jene, die es versuchen.
Doch manchmal, wenn die Nacht am stillsten ist,
spüre ich einen Schimmer, ein flüchtiges Licht.
Ein winziger Funke Hoffnung, noch nicht verglüht,
der tief in mir weiterlebt, verborgen und zart.
Ein Schimmer, der mir zeigt,
dass noch etwas in mir brennt –
wenn auch leise und schwach.
Wer wagt?
Beitrag im Profil 17.09.2024