macht BDSM einsam?
Ich möchte Euch gerne kurz etwas beschreiben und dann wissen, ob es bei euch ähnlich ist....Also... ich lebe nun mit meinem Herrn seit 6 Jahren in einer mit der Zeit immer intensiver gewordenen Dom/Sub Beziehung.
Anfangs war es für mich, als absoluter Neuling so, dass ich immer das Gefühl hatte, in eine neue, spannende Welt einzutauchen... es war eine Art "Hobby" welches mich Tag und Nacht beschäftigte...
Mit der Zeit wuchs es heran und wir fanden beide heraus, dass wir aus diesem "Spiel" nicht nur sexuelle Befriedigung erlangen... sondern dass es für uns eine wunderschöne Form von "Leben" ist. (es sei angemerkt, dass hier nicht ständig der Rohrstock kreist und die Sklavin durchaus eine eigene Meinung hat... wir leben so, dass BEIDE auch noch Luft holen können)
Noch nie zuvor hatten wir in einer unserer vergangenen Beziehungen eine solche Erfüllung verspürt.
Nach und nach wurde diese Lebensform zur Normalität, was ich/wir keineswegs bedauern... jedoch hat es sich dann eingeschlichen, dass wir, wenn wir mit unseren "normalen" Freunden zusammen waren, nicht mehr so richtig glücklich waren, weil wir uns ständig "verstellen" mussten.
Wir spielten ihnen die "normale Liebesbeziehung" vor, was mich/uns mit und mit zunehmend störte.
Es kam dann so, dass wir uns immer mehr zurückzogen und Treffen solcher Art aus dem Weg gingen, weil wir einfach keine Lust mehr dazu hatten, für die anderen eine Maske aufzusetzen.
Wir haben das Glück, recht zurückgezogen leben zu können, da unser Haus (Bauernhof) für Fremde nicht einsichtig ist und wir uns somit unsere eigene Welt aufbauen konnten.
Es gab nie Streit mit Freunden und mit der Familie... jedoch meiden wir Geburtstagsfeiern, Besuche und gemeinsame Aktivitäten.... (so gut wie möglich) und wenn es dann doch einmal unumgänglich ist, dann gehen wir eher mit Unlust dort hin.
Viel lieber verkehren wir mit Gleichgesinnten.... mit Leuten, bei denen wir uns nicht "verstellen" müssen.... wie schwer es allerdings ist, solche Leute zu finden, brauche ich wohl hier niemandem zu erzählen.
Es ist nicht so, dass ich unsere Freunde nicht mag.... aber selbst vor denjenigen Wenigen, die über unser "Sein" Bescheid wissen, zeigen wir nicht unser wahres Gesicht (sie könnten es ohnehin nicht verstehen)...
Manchmal mache ich mir Gedanken darüber, was passiert, wenn plötzlich einer von uns beiden nicht mehr da ist.... bleibt dann außer Einsamkeit nichts mehr übrig???
Ist es gut, so egoistisch durchs Leben zu gehen und nur noch das zu tun, was man selber für Gut empfindet???
Ich würde gerne Eure Erfahrungen hören.... wie ist das bei Euch???
Genießt ihr noch die Gesellschaft von "normalen" in eurer Freizeit?
Amira