„Ich verstehe das so, dass die Gesetze den Rahmen vorgeben, in dem ihr eure Beziehung gestalten könnt, wie ihr wollt. Aus dem gesetzlichen Rahmen könnt - dürft - ihr nicht raus.
Der Knackpunkt ist, dass dein Herr dich zu all dem, was du beschrieben hast, nicht zwingen kann. Du machst es freiwillig, und damit ist es gut. Aber er darf nicht, auch nicht mit Berufung auf euer TPE, dir gegen deinen Willen die Bankkarte wegnehmen. Und wenn er es täte, hättest du immer noch das Recht, ihn deswegen bei der Polizei anzuzeigen. Wenn er dich daran - wieder mit Berufung auf TPE - hindern wollte, dasselbe wiederum. Etc.
Genau das sind die rechtlichen Hürden. Sie sind nur so weit gefasst, dass ihr nicht daran stoßt, und deswegen fallen sie dir nicht auf. Aber sie sind da, und wenn es sein muss, schützen sie dich.
Das klingt sehr danach, als hättest du die Grundvoraussetzung einer TPE-Beziehung nicht verstanden:
• grenzenloses Vertrauen von Sub in Dom
• unbedingte Vertrauenswürdigkeit von Dom gegenüber Sub
... zumindest beides gefühlt beim Eingehen und Leben der Beziehung.
D.h. in den allermeisten Fällen ist TPE nur das formale und offizielle Rahmenwerk zu dem, was die eh miteinander leben würden. Der/die Dom(me) ist einfach der Gott von Subbie.
Da ist "das Gesetz" völlig egal, denn wo kein Kläger da kein Richter.
Sobald Sub das Gefühl hat, dass Dom die Macht missbraucht, ist das Vertrauen eh hin und das Ganze Konstrukt bricht in sich zusammen.
Das passiert aber in der Regel (wenn überhaupt) extrem spät, weil die meisten Subs ein "bisschen" (=verdammt viel) Schickane durch den Dom total geil finden. Das ist es ja gerade, was die Macht spüren lässt, also den Kink triggert.
Da muss schon verdammt viel schief laufen, um aus dem Traum zu erwachen!
„... Er muss Sub anfangs unterstützen und Unterhalt zahlen.
Ein Sparkonto auf ihren Namen ausgehändigt werden
Viel dringlicher wäre in den meisten Fällen eher ein Grundkurs in "selbständig und eigenverantwortlich Denken und Handeln". Dann könnten sie als nächstes einen Anwalt suchen, der vor Gericht die Sittenwidrigkeit und damit Unwirksamkeit der TPE-Vereinbarung feststellen lässt und für eine Rückabwicklung oder angemessene Entschädigung sorgt.
Mir sind keine solchen Fälle bekannt. Viele suchen stattdessen eher den nächsten Dom... oder laut jammend über das Böse in der Welt "Verständnis" bei Leidensgenoss:Innen.