Der Gesang erstarb, der Trommelschlag verstummte und mit einem letzten Aufstampfen erstarrten die Krieger zu unbeweglichen pechschwarzen Felssäulen. Selbst die Männer, die eben noch erbarmungslos ihre Lust an den wimmernden Frauen gestillt hatten, hielten inne. Die Mädchen senkten ehrerbietig ihr Haupt.
Die Stille und das beinahe bohrende Fehlen jeglichen Geräuschs, wurde nur von dem unheimlichen Knacken der vielen Feuer durchbrochen.
Tamaa schauderte.
Ein Mann mit dem Federschmuck eines Kriegerkönigs schälte sich aus der Menge und trat näher. Niemand trug so viele Tätowierungen am Leib wie er. Auf seiner Stirn waren seine tapfersten Heldentaten verewigt und … Ein spöttisches Lächeln verbog seine ausdrucksstarken Lippen. Der Schein der Fackeln tanzte mit einem gespenstischen Schattenspiel über die Muskeln seines mächtigen Körpers.
„Tamaa …“, knurrte er nur anstatt einer Begrüßung und ließ seine Hand sinken. Auf ihre Brüste. Mit der Zeigefingerspitze zeichnete er die Rundungen nach. Sofort stellten sich ihre empfindlichen Spitzen beißend hart auf.
Joto …
Der Feind ihres Volkes. Doch nicht nur das. Er war auch der Enkel des Halbruders ihres Vaters. Und … der erstgeborene Sohn ihrer Mutter.
Dieses Dorf hier war von seinem Großvater gegründet worden und noch vor ihrer Geburt war es zum Krieg gekommen. Zwischen jenen, die den alten Weg ihrer Vorfahren beschreiten wollten, und den anderen – ihren Leuten – die akzeptiert hatten, dass sich die Welt allmählich veränderte und neue Sichtweisen erforderte.
Das hier … Es war ein unbarmherziges Dorf. Ein Dorf erbaut auf Schmerz und Bestrafung. Von den Erzfeinden ihres Stammes. Hier gab es noch viele der alten Bräuche, die zuhause nicht mehr bekannt waren. Dinge, die hier als „normal“ galten, waren im Herrschaftsgebiet ihres Vaters längst tabu – an der Küste, wo die Maleyani ihre Handelsstützpunkte unterhielten – die rothaarigen fremden Teufel …
„Was wollt ihr von mir?!“, nahm sie all ihren Mut zusammen. Ihr Herz klopfte. „Warum habt ihr mich entführt??“
„Kannst du dir das nicht denken?“
Für ein Ritual, ja – das hatte sie mitbekommen. Aber welcher Art dieses Ritual genau war …
„Wenn du glaubst, dass du den Konflikt zwischen unseren Völkern bereinigen kannst, indem du mich bestrafst und zu deiner Hauptsklavin machst, dann …“
Die umstehenden Männer lachten leise.
Joto warf belustigt den Kopf in den Nacken.
Was war so komisch an dem, was sie gesagt hatte? Wenn er sie zur Frau nahm, dann verband sich wieder, was so lange getrennt gewesen war. Die zwei Kriegerkönigfamilien wurden wieder eins. Doch das hätte ihr Vater niemals zugelassen!
„Tamaa, Tamaa, Tamaa … Hast du etwa gedacht, so leicht die alte Schuld begleichen zu können?“
Schuld?!
Welche Schuld?!
Er ließ seine Hand über ihre Nippel nach unten zu ihrem Bauchnabel und weiter zu ihrem Schoß gleiten. Ihre Klit zuckte zusammen. Ihre Schamlippen. Deutlich erspürte er ihre Feuchte. Wie sie auf seine Fingerspitzen auslief.
„Sie ist bereit für unser Lustopfer!“