Ein Übermaß an Akademiker:innen gibt es im Joy sicherlich nicht, warum auch.
Bei einigen Dates, die ich hier hatte, bzw. von Männern, die auch hier sind, weiß ich die Berufe. Einer war im Vertrieb (hat sicherlich BWL studiert) einer Unternehmer, einer Lebensmittelchemiker (also Chemie-Studium), einer ist in einer Führungsposition in einem mittelständischen Unternehmen, einer war Oberförster (hat also Forstwirtschaft studiert), einer ist Ingenieur (also auch Akademiker). Bei anderen weiß ich es nicht.
Mein privater Bekanntenkreis besteht zum größten Teil aus Akademiker:innen. Teils sind das Freundschaften noch vom Studium, teils deren Partner:innen, oder halt später dazu Gekommene. Theoretische Physik, Sprachwissenschaften, Studium der Elektrotechnik, Mathematik, Jura, Kunstgeschichte, Sportwissenschaft, Architektur, Kommunikationsdesign, Biochemie, Chemie, Grafikdesign, so was. Überwiegend Naturwissenschaften oder was Kreatives - was ziemlich genau meine Interessen spiegelt.
Menschen, die keine enorm breite intellektuelle Bildung haben, sind mit mir schnell komplett überfordert, weil ich bei meinen Interessengebieten Literatur, Kunst, Naturwissenschaften und Philosophie gerne vom Hundertsten ins Tausendste gehe und alle möglichen Nebenthemen parallel einbringe und abhandle. Beim Tango an der Bar unterhalte ich mich schon mal über die Datenschutz-Grundverordnung, Dantes vs. Goethes Gottesbild oder Gravitationswellen, das wird von Außenstehenden als schräg betrachtet. Für mich aber ganz normal.
Natürlich kann ich mich auch anders unterhalten, aber dann muss ich mich ständig zur Ordnung rufen, das ist anstrengend. Lässiger plaudert es sich mit Gleichgesinnten, das geht ja jedem so. Und solche Gleichgesinnten habe ich bislang unter Nichtstudierten noch nicht gefunden.