Spätestens jetzt sollte erwähnt werden, dass wir hier eine Laiendiskussion führen und selbst die Wissenschaftler dieser Welt sich zu dem Thema "Sind sexuelle Neigungen angeboren oder nicht" absolut nicht einig sind. Es gibt Forschungen in alle Richtungen.
Soweit es mir bekannt ist, gibt es derzeit keine wissenschaftlich belegte Ursache für sexuelle Neigungen.
Wenn es heißt, es wäre ein Phänomen der Sozialisation oder Erziehung, dann heißt das im Umkehrschluss, man könnte es therapieren.
Dagegen werden sich ganz besonders die homosexuellen Menschen wehren, andere sexuelle Randgruppen sicherlich auch. Wenn ich mir die Therapie-"Erfolge" bei pädophilen Knackis anschaue, muss ich entweder an der "Erziehungstheorie" oder an den Fähigkeiten der Therapeuten zweifeln.
Mir persönlich ist aber egal, was Wissenschaftler heute sagen, morgen geben sie wieder etwas anderes von sich. Die Wahrheit von heute, ist die Lüge von morgen, und umgekehrt.
Ich lebe und liebe meine Neigung mit einem zu mir passenden Partner aus. Das ist mir Legitimation genug .
Richtig. Dies ist eine Laiendiskussion. Auch ich bin nur Laie, und möchte da mal ganz laienhaft widersprechen.
Mir ist in Diskussionen schon oft diese Argument homosexualität und dergleichen im Bezug auf BDSM begegnet.
Meiner Meinung nach ist dies ein in der BDSM Scene weit verbreiteter Irrglaube daß BDSM und Hetero-Homo-bi Sexualität oder Pädophilie auf der gleichen Ebene sind. Soweit mir bekannt ist muß man beides trennen. Richtig ist daß die Wissenschaft hier keine eindeutigen Aussagen über die Herkunft von sexuellen Neigungen hat , bzw. von Vorlieben. Aber derzeit gibt es da wohl sehr wohl einen Unterschied.
Eine sexuelle Neigung ist nicht therapierbar. Padophile Menschen werden nicht gesund therapiert, sie erhalten in der Therapie ein rüstzeug wie sie es trotz ihrer Neigung schaffen nicht übergriffig zu werden. Aber man kann einen pädophilen Menschen in einer Therapie nicht zu einem heterosexuellen Menschen der erwachsene Geschlechtspartner liebt umtherapieren.
Sexuelle Neigungen sind nach derzeitigem Stand fest.
Anders werden sexuelle Vorlieben gesehen, und ich zähle da mal BDSM dazu. Sie könnten wenn man den wollte durchaus therapiert werden. Wobei es sich da im großen und ganzen so verhält, daß es bei den meisten Menschen eher unnötig ist. Und bei den wenigen wo es wünschenswert wäre ist es schon so sehr verankert, daß ein Therapieerfolg wohl nicht zu erwarten wäre.
Ich finde diese Frage äußerst spannend. Man kann sich diese Frage persönlich stellen, sprich was hat diese Vorliebe mit meiner Persönlichkeit zu tun, mit meiner Vergangenheit usw.
Und die zweite Frage wäre dann allgemeiner: Inwiefern gibt es den gesellschaftlichen Hintergrund. Da wären zum einen die Rollenbilder die über die Jahrhunderte hinweg transportiert wurden und zum anderen habe ich manchmal den Verdacht , daß unsere "befriedete" Gesellschaft hier versteckt BDSM als "Ventil" unserer kriegerischen und Macht und Ohnmacht strukturierten Vergangenheit auslebt.
Irgendwohin muß die Gewalt ja hin sein.
Und wenn man sich die Bedeutung des Sports in unserer Gesellschaft anschaut und wie dieser an Stellenwert zugenommen hat , würde es mich nicht wundern wenn auch das Sexuelle an Bedeutung gewonnne hätte.....
Kirk ende