Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen Fahranfänger ihr Auto mit einem L-Aufkleber verzierten, der sie als "Lehrling" kennzeichnete. Das hat sich aber nicht bewährt. Es gab sicher die rücksichtsvollen Alten Hasen und Alten Häsinnen. Aber es gab auch sehr viele Rüpelinnen und Rüpel, die die Neuen und Neueninnen gerade wegen ihrer Neulings-Eigenschaft nicht ernst nahmen und deshalb in Gefahr brachten.
Im BDSM Verpaarungs-Karussell haben nach meiner Erfahrung bekennende Dom-Anfänger bei den Subs keine Chance. Sie können auf einen riesigen Pool an Experten und Spezialisten zugreifen. Und viele haben sehr spezielle Sehnsüchte, deren Erfüllung viel Erfahrung und Wissen um zum Beispiel die Anatomie und bestimmte Praktiken voraussetzt.
Ich hatte, als ich mit knapp Ü50 mit BDSM in Berührung kam, das Glück fast zeitgleich im Bekanntenkreis einen sehr erfahrenen Dom kennen zu lernen. Von ihm erfuhr ich, welche Foren die richtigen wären, was er mit seinen Subs erlebte und vieles mehr. Das gab mir die Möglichkeit, mich als "wenig erfahren" zu deklarieren. Obwohl ich bis dahin nur eine Viertelstunde lang eine Reitgerte in der Hand gehabt hatte, die mir von einer Frau fast schon aufgezwungen worden war.
Heute, nach sehr viel Erfahrung kann ich sagen, dass ich bei jeder Frau die ich neu kennen lerne, erst einmal Anfänger bin. Und sollte sich eines Tages eine Frau bei mir melden, die in einem Bereich unterwegs ist, von dem ich nur gelesen habe, wie zum Beispiel der ganze Daddy-Girl oder Pet Bereich, bin ich blutiger Anfänger.
Heute bin ich aber entspannter und selbstbewusster als damals. Ich habe keine Lust auf Stress. Deshalb oute ich mich in den Bereichen gleich als Anfänger. Auf die Gefahr hin, aussortiert zu werden.