„Ich konstruiere einmal drei Typen von Konstellationen:
1. die bewusst hierarchischen (klassisch Dom & Sub, Top & Bottom), die meist auch so benannt werden,
2. die, bei denen sich unbewusst Hierarchien bilden, manchmal nur temporäre.
(Oft sind diese Hierarchien einseitig, aber vielleicht ist hier auch ein Switchen möglich. Konstellation 1 besteht offenbar aus Spielpositionen, die wie das Spiel selbst verlassen werden können, wenn sie nicht 24/7 stattfinden. Konstellation 2 scheint mir ein reales, womöglich nicht transparentes Machtgefälle abzubilden.)
3. Nicht-hierarchische Konstellationen. Preisfragen: Nur dem Anspruch nach oder real? Immer nicht-hierarchisch oder mit Momenten von 1. oder 2.? Läuft das Nicht-Hierarchische einfach oder ist es anstrengend und setzt permamentes Lernen voraus? Wie werden darin Momente der Unausgeglichenheit verhandelt? Werden sie überhaupt gemeinsam reflektiert? Wie sieht es mit sozialer Ungleichheit aus, mit Privilegien oder Diskriminierungserfahrungen? Mit unterschiedlichen Ressourcen (nicht nur Geld, Macht und Status, auch Wissen, Erfahrung, Kompetenzen usw.). Wie wirkt sich das auf den Sex aus?
Ich habe mit 1. selber wenig Erfahrung, lerne da aber nach und nach etwas dazu. Macht Spaß, aber eigentlich nur kurzzeitig, klar gerahmt und am liebsten, wenn es auch switchen darf...
2. ereignet sich manchmal, aber wenn es sich ungut anfühlt, versuche ich das zu thematisieren. Naja, wir leben in einer Welt voller sozialer Ungleichheit und voller -ismen und Abwertungen, da ist es gar nicht leicht, dauerhaft nicht-hierarchisch zu sein.
3. wäre mein Anspruch, im Prinzip. Als gelernter rheinischer Ex-Katholik kann ich aber auch mal Fünfe gerade sein lassen, mir & anderen ganz gut verzeihen - vor allem nach der Beichte