„(Sexuelle) Ausgewogenheit als "Kink"
Wenn ich hier so lese, ensteht sehr oft der Eindruck, dass es in Sexualität immer ein "dominant" und ein "unterwerfend" geben müsse. Für mich ist das ganz, ganz, ganz klar anders. Ich will und brauche (sexuelle) Ausgeglichenheit. Sobald sich jemand über mich zu erheben oder sich mir zu unterwerfen (sexuell) versucht, ist bei mir der Ofen aus. Manchmal scheint das fast schon ein seltener, schmaler Grat, den es da für MEINE Sexualität zu finden gilt. Wie geht es euch damit so?
Ich glaube, viele können da nicht zwischen Körper und Geist unterscheiden. Die heftigste Rammelei kann in völligem Einvernehmen zwischen beiden Partnern stattfinden, während augenscheinlich ganz harmloser Vanilla-Sex eine Machtdemonstration ist.
Auf die Intention kommt es an.
So abgedroschen es auch klingt, aber Sex beginnt tatsächlich im Kopf. Wenn sich beide (oder alle) Partner einig sind, wie sie das ausgestalten wollen (die Einigkeit muß nicht durch eine wissenschaftliche Diskussion herbeigeführt werden, sondern kann sich auch ganz von selbst ergeben), ist die physische Manifestation dieses Konsens, von Blümchensex bis Peitschenhiebe, nicht relevant.
Natürlich kann es trotzdem sein, daß ein physischer Akt, der für dich z.B. wie Unterwerfung aussieht, dich abtörnt, selbst wenn du vorher mit der Person übereingekommen bist, diesen Akt auszuführen. Aber wenn das ein Abtörner für dich ist, dann hättest du mit der Person schon im Vorfeld keine Einigkeit darüber erzielen können, diesen Akt auszuführen.
Et voila: Ein selbstkorrigierendes System, in dem sich alle Partner vorurteilsfrei und auf Augenhöhe begegnen.
Innerhalb dieses Systems können dann alle möglichen Spielchen gespielt werden, die allen Beteiligten Spaß machen. Konsens ist der Schlüssel dazu.
Jetzt noch einmal auf JoyClub bezogen: Gefühlt sind hier plusminus 90% der Männer dominant und die Frauen größtenteils devot. Liegt vielleicht daran, daß eine Website wie diese bestimmte Charaktere eher anspricht als andere oder vielleicht auch die große Masse an "Vorbildern" die Selbsteinschätzung trübt oder aber ich nur einen nicht aussagekräftigen Teil der Profile bisher hier gesehen habe.
Ich würde nicht allzuviel auf diese Art der Selbstbeschreibung geben, wenn der Profiltext oder Forenbeiträge oder Dialoge in den CMs das nicht etwas handfester untermauern.