Führt ihr Buch über eure Sexpartner?

Ich rede lieber einfach mit meinem Sexpartner Zusammen reflektieren ist echt schön. Und einfach auch mal Danke sagen für schöne Erlebnisse.

Dazu muss ich nix aufschreiben.

Sagt ja auch niemand das Gegenteil. Bzw. sehe ich keinen Zusammenhang dazu, warum ich dennoch nicht das Erlebte aufschreiben und für mich einordnen kann.

Ich überlege gerade, ob eine Erinnerung an ein sexuelles Ereignis besser oder schlechter wird, wenn man sie aufschreibt. Und ob ich beim Lesen an Dinge erinnert werden möchte, an die ich lieber nicht erinnert worden wäre. Und da fällt mir tatsächlich ein Grund ein, der für das Tagebuch spricht:

Ich möchte später mal einen Bestseller schreiben - über die Vor- und Nachteile meines sexuellen Lebens - und damit viel Geld verdienen. Und wenn ich dann für einzelne veröffentliche Passagen verklagt werde, hätte ich einen Faktennachweis.

Das Schreiben von Tagebücher kann auch ein therapeutisches Mittel sein. Nur mal so nebenbei.
Ich lehne mich jetzt zurück und bin eher amüsiert darüber, wie sich so mancher angepiekst genug fühlt, SEINE BEWERTUNG über die Schreiber zum Besten zu geben...dabei aber betont, wie schlimm das ist andere zu bewerten.

bearbeitet am 25.01.2024 | Hanni161 | JOY-Team

Ich weiß auch so das ich schlecht und langweilig und bequem im Bett bin.

So wie du es schreibst, klingt es plausibel und legitim. Natürlich darfst du das. Es spricht auch überhaupt nichts gegen und solange niemand einen Anspruch auf Objektivität erhebt, berührt es das von mir Gesagte auch nicht, da gebe ich dir Recht.

Das ist wohl ein Stück weit meine Interpretation, die daher rührt, dass Bewertung hier nicht weiter definiert ist und mich an solche kindischen Aussagen, wie "Sie ist eine 8." (o.ä.) erinnern.

Moment - ich schlage mal kurz nach. Achja, hier - Seite 83 - stimmt, toll war's nicht

Ja, also eigentlich müsste klar sein, dass solche Tagebucheinträge immer immer subjektiv sind.
Ich schreibe ja keine Empfehlungsschreiben.

Ein Buch schreibe ich nicht. Wenn der Sex schön war, dann ist das im Kopf gespeichert.

Ich schreibe mir die Namen auf um die Übersicht zu behalten mit wievielen Frauen ich Sex hatte. Die Liste ist überschaubar und nur ich weiss, was die Namen bedeuten.

Ich schreibe seit vielen Jahren kleine Geschichtchen, die Wesentliches an Gefühlen festhalten. Sie sind mir näher als irgendwelche Fotos, die ich mir zwar Jahre später noch anschauen könnte, die aber meist an der Oberfläche bleiben.

Dann "oute" ich mich hier mal...

Ja, ich führe Buch. Angefangen hat es als eine Art Tagebuch mit der Öffnung unserer Ehe, um die ersten Erfahrungen festzuhalten und auch recht schnell als mein Weg, um auch mal Ärger, traurige Momente, Frust zu reflektieren. Ich halte KEINE Bewertungen zur Performance fest, sondern neben meinem eigenen reflektierenden Schreiben eigentlich nur die Namen der Partner und grobe Eckdaten von Dates. Für den Rest funktioniert mein Gedächtnis ausreichend gut.
Auch nicht erfolgreiche (erste) Dates halte ich darin in einer Liste fest, einfach um für mich einen Überblick zu haben, auf welche Menschen ich so getroffen bin. Nach bald zwei Jahren Dating in der offenen Ehe kommt es doch inzwischen vor, dass ich die Liste durchlese und dabei Namen entdecke, die ich nicht (mehr) unmittelbar präsent gehabt hätte (das betrifft vor allem die Kennenlerndates, zu denen es dann keine weitere Fortsetzung gab, an alle engeren und längeren Kontakte erinnere ich mich natürlich auch ohne eine Liste!). Und auch wenn es mit diesen Menschen nicht für mehr gepasst hat, finde ich es doch irgendwie eine Form der Würdigung, dass ich die Erinnerung "konserviere".

Mein erster Kommentar hierzu war natürlich ein Scherz. Ich führe kein Buch über meine Erlebnisse.

Aber seit ein paar Jahren bitte ich die Frauen, die ich näher kennenlerne darum, sie fotografieren zu dürfen. In meiner Jugend habe ich das auch schon getan. Doch eine Verflossene hat kurz vor dem Aus unserer Verbindung all diese Erinnerungen in einem Eifersuchts-Anfall zerstört.

Ich glaube, die Abneigung, die in Vielen bei dem Gedanken an eine solche Buchführung aufkommt, liegt auch daran, dass man sofort an Sammler denkt.

Wer kennt oder kannte sie nicht? Die Telefonkarten-, Schnapsfläschchen und andere Sammler. Niemals wurden sie fertig. Immer auf der Suche nach weiteren Exemplaren.

Das kann dann schon Sorgen bereiten, wenn man sich gerade verliebt. Bin ich nur ein weiterer Eintrag? Oder schaffe ich es, das letzte Kapitel zu sein?

Als Teenager hatte ich in meinem Tagebuch eine Seite mit den Jungs mit denen ich was hatte, ob nur geknutscht oder paar, meist wenige Wochen, liiert. Sex gab's damals noch nicht

Die ursprüngliche Frage war ja, ob jemand Buch führt und die Performance bewertet.
Das klingt für mich nach ExcelListe und Bewertungskriterien.
Im Verlauf des Threads geht es jetzt mehr um Tagebuch führen, das eigene Empfinden reflektieren, sogar der therapeutische Ansatz wurde erwähnt.
Für mich völlig verschiedene Dinge, das eine überhaupt nicht vorstellbar, das andere mag seinen Reiz haben, mir genügt die Erinnerung. So wie viele hier gemeint haben, wenn es nicht so toll war, darf es ruhig in Vergessenheit geraten.

Stimmt, da hast du natürlich recht, dass sich hier verschiedene Formen von Buchführung mischen. Hätte nicht die Abstimmung die Optionen "Ja, mit Bewertung" UND "Ja, ohne Bewertung" enthalten, dann hätte ich mich hier vermutlich auch gar nicht zu Wort gemeldet. Da aber zumindest in des Abstimmung auch explizit nicht-bewertende Buchführung gefragt ist, hatte ich ein Interesse daran angenommen.


Die teilweise geäußerte Ansicht (nicht bezogen auf den zitierten Beitrag, sondern den Thread allgemein), dass Buchführung ein Indiz für Beliebigkeit, Wahllosigkeit, "so Viele vögeln, dass man es sich nicht mehr merken kann" ist, würde ich für mich auf keinen Fall unterschreiben. Ich hab dabei auch keinen Sammlerehrgeiz oder mache Kerben in meinen Bettpfosten (so viele sind es auch nicht!).

Keine Buchführung dazu ! ich kenne sie doch noch alle,- waren nicht so viele.

... soetwas würde sicherlich ggf. in meinem locker geführten Tagebuch Erwähnung finden... wenn denn dann...

"Und dann gehen manche in ihrer Selbstfindung so weit, dass sie sich gleichsam wie Touristen suchen, ein paar Fotos von ihren inneren Sehenswürdigkeiten machen und wieder verschwinden. Denn zu ihren dunklen Seiten, den Slums ihrer Seelen, führen weder Straßen noch Wege."

(peter e. schumacher)

Hat mich sehr beeindruckt.

Wieso sollte ich das tun?
Habe alles in meinem Kopf.
Mal abgesehen davon, dass ich persönlich so etwas ziemlich strange finde.
Wird tatsächlich so viel in der Gegend rumgevögelt, dass man Listen führen muss.

Was mich so abschreckt,dass es nach der Leistung geht. Dann kommen mir so Gedanken wie, ach der hat mir zwei Orgasmen beschert,den könnte ich ja mal wieder treffen. Ach der hat letztes nicht wie gewohnt Performt,den streiche ich von der Liste.


Sex ist doch kein Leistungssport,oder kriegen die danach Pokale?

Ich glaube nicht - es werden aber sicher mehr Handyvideos von Lifeauftritten diverser Musikstars gemacht. Ein schönes Erlebnis einfach mal so genießen? Eher nicht ...

Mal so in den Raum gestellt und etwas OT.

Wie kommt es, dass man in Threads kommentiert, zu denen man nicht nur nicht Bezug zum Thema hat (kann ich noch nachvollziehen), sondern auch dazu nutzt abfällige Kommentare zu schreiben, Unterstellungen jedweder Art, in einem Halbsatz, in den Raum zu werfen, weil man irgendwie so eine innere Logik hat 'wenn A gleich B'. (Kann ich nicht so nachvollziehen).

Erkenne da irgendwie keinen Mehrwert für eine Diskussion, außer, dass man sich irgendwie für was Besseres hält und das auch kundtun muss.

Betrifft nicht nur dieses Thema leider.


Zum Thema:

Mir hat das Tagebuch schon einmal sehr geholfen. Ich wurde von jemanden angeschrieben, dessen Nick ich mir auch notiert hatte, weil eigentlich ein Date in Planung war, dass er wiederum absagte. 1 1/2 Jahre später schreibt dieser mich wieder an und ich hatte nur noch in Erinnerung, dass wir uns gut unterhalten haben...da ich mir aber den Nick notiert hatte, also nochmal mir vor Augen führen konnte, welche abstruse Ausrede er damals auf Lager hatte, wusste ich wieder warum das Treffen nicht zustande kam. Und hab es bei einem netten Plausch belassen.

Nein - mein Gedächnis funktioniert in der Hinsicht noch ganz gut.
Ich nutze aber tatsächlich die Notizfunktion hier im Joy wenn mir ein Profil in Bezug auf miese Kommunikation auffällt. Das sind aber eher schlichte Dinge wie "hat auf nette Mail nicht reagiert" u.ä.

Wirklich,ich finde es toll,wenn Erlebnisse aufgeschrieben werden oder in schöne Geschichten verpackt werden. Glaube da hat niemand was dagegen . Aber Leistung beim Sex!!! bewerten,kann ich nicht gutheißen. Wenn der Sex einfach nicht so ich,wie erhofft,ja dann ist man halt unpassend zueinander. Würde da nie sagen,die Leistung war kacke.
Nur darum geht es mir.