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Was tun bei Betrug/Fremdgehen des Partners/der Partnerin?

****87 Frau
4.684 Beiträge
Zitat von *********Seil:
Zitat von ****87:
Ne sachliche Antwort auf meine Frage hast du also nicht parat? Im Zweifelsfall beleidigen, gute Strategie 🙌

Du hast da gerade eben von Anderen genannte Erklärungen für (sicherlich unehrenhaftes Verhalten) zu Ausrede erklärt und fühlst du jetzt beleidigt, weil man das beim Namen nennt? *sarkasmus*

Für mich sieht's eher danach aus als wärst du beleidigt und gibst desshalb keine sachlichen Antworten sondern wirst persönlich und abwertend.

Und ja....die von mir beispielhaft aufgeführten "Gründe fürs Fremdgehen" sind meiner Meinung nach Ausreden weil sie dieses Verhalten eben nicht rechtfertigen
****87 Frau
4.684 Beiträge
Zitat von *********Seil:
Vielleicht hat er dich ja betrogen, eben gerade weil die Ehe nicht gut lief.
Auch keine Schuldzuweisung, sondern eine kritische Frage nach dem Verhältnis von Ursache und Wirkung.
Das Motiv macht das Vergehen aber nicht weniger schlimm.
Probleme spricht man an und versucht einen gemeinsamen Konsens zu finden. Wenn das nicht gelingt und man unter diesen Umständen die Beziehung nicht weiterführen will, macht man nen sauberen Cut.
*******olf Frau
2.449 Beiträge
Wenn ich eine Beziehung eingehe, dann eine Monogame mit sexueller Exklusivität und das kommuniziere ich auch so. Wenn ein Mann so nicht leben möchte, hat er sein Mund aufzumachen und mir das auch zu sagen. Dann kommt es trotz Liebe eben nicht zu einer Beziehung. Ich habe mein Beziehungsmodell und das möchte ich leben. Ich habe das Recht, mir einen Partner zu wünschen und zu haben, der genauso tickt wie ich. Wenn sich also ein Mann dazu entscheidet, mit mir eine Beziehung einzugehen und dann fremdgeht, mich und unsere Beziehung betrügt, kann er seine Koffer packen, weil:

1. es gibt keine Ausrutscher. Fremdgehen ist eine bewusste Entscheidung und damit hat sich der Mann gegen unser Beziehungsmodell und somit auch gegen mich als seine Partnerin entschieden.
2. ich habe kein Bock auf Geschlechtskrankheiten, die man sich trotz Schutz einfangen kann.
3. die Unfähigkeit des Mannes, mit mir zu kommunizieren über das, was ihm fehlt. Die meisten gehen eben fremd, weil etwas fehlt und sie die Eier nicht in der Hose haben, das zu kommunizieren.
4. wer mich belügt, Dinge heimlich macht, respektiert weder mich als Mensch, noch mein Recht auf Selbstbestimmung. Viele machen es eben heimlich, weil sie genau wissen, dass ihre Partner die Beziehung beenden würden. Und von daher machen sie es heimlich aus Ängsten (vor Trennung, Verlust, Kontrolle, etc.). Was zum Teufel soll ich mit einem Mann, der keinen Respekt vor mir und mein Selbstbestimmungsrecht hat? Eben, nichts und tschüßkowsky
5. Sexualität für mich was wahnsinnig intimes ist, was ich nur mit jemanden teilen möchte, für dem das auch was intimes ist. Wenn mein Partner das mit einer anderen Frau teilt, ist das für ihn in meiner Gefühlswelt nix Intimes zwischen Partnern mehr
*********ibis Frau
1.542 Beiträge
Danke;-)
@*******olf
für mich perfekte Zeilen geschrieben, die ich nie besser beschreiben kann, oder könnte
*spitze*
*********Seil Mann
1.583 Beiträge
Zitat von ****87:
Zitat von *********Seil:
Vielleicht hat er dich ja betrogen, eben gerade weil die Ehe nicht gut lief.
Auch keine Schuldzuweisung, sondern eine kritische Frage nach dem Verhältnis von Ursache und Wirkung.
Das Motiv macht das Vergehen aber nicht weniger schlimm.
Probleme spricht man an und versucht einen gemeinsamen Konsens zu finden. Wenn das nicht gelingt und man unter diesen Umständen die Beziehung nicht weiterführen will, macht man nen sauberen Cut.

Du spielst dich hier auf als stünde es dir zu, über Andere zu richten.
Merkst du nicht wie anmaßend das ist?

Zitat von *******olf:
Ich habe mein Beziehungsmodell und das möchte ich leben.

Das einzige Beziehungsmodell, was nach dieser Devise funktioniert ist: "Single" *lach*

Zu einer Beziehung gehören aber immer zwei und der Andere ist halt nicht hörig.
Wer ultimativ Bedinungen diktiert, statt zur Mitwirkung zu motivieren, der ist Teil des Problems.
Zitat von ****87:
gemeinsamen Konsens
.. ist ein Pleonasmus ... *hutab*
*********ture Mann
720 Beiträge
Ich würde wegen einem Fehltritt, nicht grundsätzlich eine gute Beziehung in die Tonne kloppen.
Würde Nachdenkzeit einfordern um die Situation zu hinterfragen, reflektieren was mein Beitrag dazu sein könnte.
Vielleicht ein gefühlter Mangel an Zeit, Unterstützung, Aufmerksamkeit, Zuwendnung, Zärtlichkeit, schlechter Sex....... der die Motivation dazu war. Zusammen eine Lösung finden. Differenzieren.
Ich könnte ihr eher verzeihen, als mir als Betrügender, da ich weiß, ich würde sie mehr verletzen, als sie mich.
Enttäuscht wäre ich, dass im Vorfeld nicht darüber gesprochen wurde, sie kennt meine liberale Art und die verschiedenen Möglichkeiten der Beziehungsführung, die wir hätten versuchen können.
Soweit zur Theorie, tut mir leid TE einen Erfahrungsbericht kann ich nicht beisteuern.
****Wo Paar
2.786 Beiträge
Zitat von ****87:
Zitat von *********Seil:
Wer eine kalkuliert durchgezogene Affaire über Wochen/Monate/Jahre hinweg nicht (oder erst im Nachhinein) merkt, der ist Teil des Problems und nicht das Opfer eines Betrugs.
Die Logik dieser Aussage erschließt sich mir nicht.
Wer einmalig betrogen wird und es direkt bemerkt ist als Opfer des Betrugs.
Wer aber erst nach einigen Monaten bemerkt oder die Gewissheit hat, dass er dauerhaft betrogen wurde ist selber schuld?

Wie schnell man sowas bermerkt, kommt doch darauf an wie gut der Partner lügt und schauspielern kann, wie diskret er vorgeht, ob man zusammen lebt oder in getrennten Wohnungen etc.

@*********Seil hat nicht von Schuld geredet sondern von einem Problem, wozu beide ichs gehören wenn eine Affaire vorliegt.

Selbst bei einem "Ausrutscher" gibt es Gründe, die aber natürlich auch keine Entschuldigung sondern nur eine Erklärung sind.

Letztlich macht es immer Sinn nach dem Grund für eine Handlung zu schauen. Wozu dient es?!

Natürlich kann ich einen auf verletzt machen, Partner und was auch immer hinter mir lassen.
Allerdings sind Probleme Symptome, die Wachstumspotential sein können. Ist natürlich abhängig von den eigenen Recourcen...
****Wo Paar
2.786 Beiträge
Zitat von *******olf:
Wenn ich eine Beziehung eingehe, dann eine Monogame mit sexueller Exklusivität und das kommuniziere ich auch so. Wenn ein Mann so nicht leben möchte, hat er sein Mund aufzumachen und mir das auch zu sagen. Dann kommt es trotz Liebe eben nicht zu einer Beziehung. Ich habe mein Beziehungsmodell und das möchte ich leben. Ich habe das Recht, mir einen Partner zu wünschen und zu haben, der genauso tickt wie ich. Wenn sich also ein Mann dazu entscheidet, mit mir eine Beziehung einzugehen und dann fremdgeht, mich und unsere Beziehung betrügt, kann er seine Koffer packen, weil:

1. es gibt keine Ausrutscher. Fremdgehen ist eine bewusste Entscheidung und damit hat sich der Mann gegen unser Beziehungsmodell und somit auch gegen mich als seine Partnerin entschieden.
2. ich habe kein Bock auf Geschlechtskrankheiten, die man sich trotz Schutz einfangen kann.
3. die Unfähigkeit des Mannes, mit mir zu kommunizieren über das, was ihm fehlt. Die meisten gehen eben fremd, weil etwas fehlt und sie die Eier nicht in der Hose haben, das zu kommunizieren.
4. wer mich belügt, Dinge heimlich macht, respektiert weder mich als Mensch, noch mein Recht auf Selbstbestimmung. Viele machen es eben heimlich, weil sie genau wissen, dass ihre Partner die Beziehung beenden würden. Und von daher machen sie es heimlich aus Ängsten (vor Trennung, Verlust, Kontrolle, etc.). Was zum Teufel soll ich mit einem Mann, der keinen Respekt vor mir und mein Selbstbestimmungsrecht hat? Eben, nichts und tschüßkowsky
5. Sexualität für mich was wahnsinnig intimes ist, was ich nur mit jemanden teilen möchte, für dem das auch was intimes ist. Wenn mein Partner das mit einer anderen Frau teilt, ist das für ihn in meiner Gefühlswelt nix Intimes zwischen Partnern mehr

Wie würdest du damit umgehen, wenn dein Partner nach sagen wir 5 Jahren merkt, dass er sexuell nicht mehr erfüllt ist und ihr ansonsten eine tolle vertrauensvolle Liebevolle Beziehung habt und sagt: "Du Süße, ich bin unglücklich. Ich vermisse das Gefühl von begehrt werden"?
*******ritt Mann
74 Beiträge
Zitat von ********lack:
@*******ritt

..... Also muß ich die möglichen Konsequenzen meines Handelns bedenken und überlegen, was mir die anderen Personen bedeuten und ob die Konsequenzen dieser oder jener Handlung für sie schädlich wären. In einer Liebesbeziehung würde ich dann erwarten, daß ich derartige Handlungen unterlassen würde.

Aber warum handeln dann so viele Menschen dagegen?
Das ist die Frage, die bleibt.

Weil der Mensch keine deterministische Differenzmaschine ist. Hätten wir keine Emotionen und handelten vollständig rational, gäbe es diese Diskussion überhaupt nicht.

Es dauerte eine Weile, bis ich darüber rational urteilen konnte und letztlich war es nicht die große Katastrophe, als die es mir erschien.

Doch davon kann man nicht automatisch aus gehen. Für Dich war es so, für manche bricht eine Welt zusammen.

Mir erschließt sich die Notwendigkeit dieses Kommentars nicht. Wir sollten von unseren Erfahrungen berichten; ich tat es. Mit keinem Wort habe ich sie auf jemand anderen projiziert. Es versteht sich doch von selbst, daß meine Erfahrungen nur mich betreffen.

Um die Eingangsfrage zu beantworten, was tun bei Betrug? Offen und ohne jede Hemmung darüber reden. Konstruktive Kommunikation ist der Schlüssel. Auch hier wieder: Verstehen heißt nicht Befürworten, aber es kann helfen, die Ursachen zu finden und daran zu arbeiten.

Und wieso sollte die Tatsache, das jemand gegen die eigene Einstellung handelt, daran was ändern, wenn sich die Einsicht dazu nicht ändert.
Das heißt auch nicht, das die Einsicht jemals kommt und das Verhalten ab geändert wird.

Jemanden zu verletzen obwohl man diese Person liebt, ist schon heftig.

Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein. Kannst du guten Gewissens behaupten, noch nie eine geliebte Person verletzt zu haben? Ich nicht. Und falls es geschehen ist, war es dann immer "heftig"? Oder manchmal aus den Umständen heraus doch insgesamt weniger schlimm?

Klingt irgendwie wie fremdbestimmt handeln, vergleichbar mit
dem Konsum an Alkohol, der dazu führt, das es einem egal ist, wer einem da vors Auto läuft?
Deswegen ist das auch für mich ein zweischnittiges Schwert, wenn der Alkhol strafmildernd gewertet wird.
WiB

Fremdbestimmung nicht, aber wir werden eben auch von unseren Instinkten und unserem Unterbewußten beeinflußt und gesteuert. Mir stellt sich da immer die Frage, warum eine Person in dieser Situation Alkohol trinkt, und eben auch, warum eine Person in jener Situation fremdgeht.

Zitat von ****ot2:
Ein Wort zur Monogamie:

Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Jared_Diamond ist Homo sapiens zwar im Prinzip monogam, hat aber einen Hang zu "Seitensprüngen". Die Männchen, um Gene zu verteilen, die Weibchen, um gute Gene zu erhalten.
Diese Seitensprünge geschehen allerdings immer heimlich und in Abwesenheit des Hauptpartners, mit dem der Nachwuchs aufgezogen wird.

Das stimmt so halb. Historisch gesehen sind die Menschen in Gruppen von bis zu ca. 150 Individuen nomadisch herumgezogen. Innerhalb dieser Gruppen hatten sie meist eine Hauptbeziehung, dazu aber oftmals noch mehrere Nebenbeziehung. Das hat den Zusammenhalt der Gruppe insgesamt verstärkt, den Kindern eine bessere Überlebenschance gegeben (wenn die Eltern vom Säbelzahntiger gefressen wurden, waren noch genug "Tanten" und "Onkel" zur Betreuung da) und die sozialen Spannungen niedriggehalten. Trafen solche Gruppen aufeinander, wurde oft "über den Zaun gesprungen", um den Inzuchteffekten entgegenzuwirken.

Deshalb übt das Neue in Fom einer anderen Person solche Faszination auf uns aus. Deshalb können wir zu ungefähr maximal 150 Menschen eine wirklich persönliche Beziehung unterhalten (Facebook"freunde" zählen nicht dazu) und deshalb gibt es diesen Impuls zum Fremdgehen schon immer. Nur daß es früher nicht moralisch geächtet war und deshalb nicht "Fremdgehen" hieß.

Zitat von **********eaven:

Es wird sich halt auf genetische Veranlagungen berufen, damit die Wissenschaft die Absolution für den Akt erteilen kann.

Dass wir uns als Spezies aufgrund von Selbstreflexion, Impulskontrolle und freiem Willen zu dem entwickelt haben, was wir heutzutage sind, passt dann zwar nicht mehr ganz in die Argumentationskette, aber hey, YOLO.

Ich weiß nicht, wie du auf das schmale Brett mit der Absolution kommst, zumal ich bereits mehrmals geschrieben habe, daß Verständnis != Zustimmung. Ja, wir haben die Fähigkeit zu Selbstreflexion und Impulskontrolle und besitzen auch einen freien Willen (wobei es auch dagegen viele ziemlich gute Argumente gibt), aber diese Fähigkeiten haben unsere evolutionär entwickelten Anlagen nicht ersetzt, sondern sind als weitere Schicht darum herumgewachsen.

Deshalb bestimmen sie nicht durchgehend unser Handeln. Wäre es so, würden wir zu oben genannten deterministischen Differenzmaschinen werden, befürchte ich. Und eine deterministische Welt macht keinen Spaß.

Monogamie ist keine genetische Veranlagung, sondern eine soziale Adaption, die sich viel schneller entwickelt hat, als es evolutionär geprägte Gene jemals könnten. Das begann zur Zeit der Seßhaftwerdung der nomadischen Gruppen, als der Ackerbau anfing und es eines Systems bedurfte, Eigentum sicherzustellen. Die Lösung war die Bindung des Eigentums an eine Blutlinie und daraus folgte sofort die Kontrolle über die Sexualität der Frau.

Zynischerweise könnte man also behaupten, Monogamie ist historische Frauenunterdrückung.

Ich kein Fan von Monogamie, das ist sicherlich offensichtlich, aber ich bin auch kein Fan davon, jemand anderen zu verletzen. Wir leben nunmal in einer Gesellschaft, die das monogame Standardnarrativ noch zutiefst verinnerlicht hat, auch wenn es laaangsam eine Bewegung weg davon gibt. Also muß man die Konsequenzen des eigenen Handelns innerhalb dieses moralischen Rahmens bedenken und sie im Zweifelsfalle tragen.
*******413 Paar
50 Beiträge
Zitat von *******ritt:
Zitat von ********lack:
@*******ritt

..... Also muß ich die möglichen Konsequenzen meines Handelns bedenken und überlegen, was mir die anderen Personen bedeuten und ob die Konsequenzen dieser oder jener Handlung für sie schädlich wären. In einer Liebesbeziehung würde ich dann erwarten, daß ich derartige Handlungen unterlassen würde.

Aber warum handeln dann so viele Menschen dagegen?
Das ist die Frage, die bleibt.

Weil der Mensch keine deterministische Differenzmaschine ist. Hätten wir keine Emotionen und handelten vollständig rational, gäbe es diese Diskussion überhaupt nicht.

Es dauerte eine Weile, bis ich darüber rational urteilen konnte und letztlich war es nicht die große Katastrophe, als die es mir erschien.

Doch davon kann man nicht automatisch aus gehen. Für Dich war es so, für manche bricht eine Welt zusammen.

Mir erschließt sich die Notwendigkeit dieses Kommentars nicht. Wir sollten von unseren Erfahrungen berichten; ich tat es. Mit keinem Wort habe ich sie auf jemand anderen projiziert. Es versteht sich doch von selbst, daß meine Erfahrungen nur mich betreffen.

Um die Eingangsfrage zu beantworten, was tun bei Betrug? Offen und ohne jede Hemmung darüber reden. Konstruktive Kommunikation ist der Schlüssel. Auch hier wieder: Verstehen heißt nicht Befürworten, aber es kann helfen, die Ursachen zu finden und daran zu arbeiten.

Und wieso sollte die Tatsache, das jemand gegen die eigene Einstellung handelt, daran was ändern, wenn sich die Einsicht dazu nicht ändert.
Das heißt auch nicht, das die Einsicht jemals kommt und das Verhalten ab geändert wird.

Jemanden zu verletzen obwohl man diese Person liebt, ist schon heftig.

Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein. Kannst du guten Gewissens behaupten, noch nie eine geliebte Person verletzt zu haben? Ich nicht. Und falls es geschehen ist, war es dann immer "heftig"? Oder manchmal aus den Umständen heraus doch insgesamt weniger schlimm?

Klingt irgendwie wie fremdbestimmt handeln, vergleichbar mit
dem Konsum an Alkohol, der dazu führt, das es einem egal ist, wer einem da vors Auto läuft?
Deswegen ist das auch für mich ein zweischnittiges Schwert, wenn der Alkhol strafmildernd gewertet wird.
WiB

Fremdbestimmung nicht, aber wir werden eben auch von unseren Instinkten und unserem Unterbewußten beeinflußt und gesteuert. Mir stellt sich da immer die Frage, warum eine Person in dieser Situation Alkohol trinkt, und eben auch, warum eine Person in jener Situation fremdgeht.

Zitat von ****ot2:
Ein Wort zur Monogamie:

Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Jared_Diamond ist Homo sapiens zwar im Prinzip monogam, hat aber einen Hang zu "Seitensprüngen". Die Männchen, um Gene zu verteilen, die Weibchen, um gute Gene zu erhalten.
Diese Seitensprünge geschehen allerdings immer heimlich und in Abwesenheit des Hauptpartners, mit dem der Nachwuchs aufgezogen wird.

Das stimmt so halb. Historisch gesehen sind die Menschen in Gruppen von bis zu ca. 150 Individuen nomadisch herumgezogen. Innerhalb dieser Gruppen hatten sie meist eine Hauptbeziehung, dazu aber oftmals noch mehrere Nebenbeziehung. Das hat den Zusammenhalt der Gruppe insgesamt verstärkt, den Kindern eine bessere Überlebenschance gegeben (wenn die Eltern vom Säbelzahntiger gefressen wurden, waren noch genug "Tanten" und "Onkel" zur Betreuung da) und die sozialen Spannungen niedriggehalten. Trafen solche Gruppen aufeinander, wurde oft "über den Zaun gesprungen", um den Inzuchteffekten entgegenzuwirken.

Deshalb übt das Neue in Fom einer anderen Person solche Faszination auf uns aus. Deshalb können wir zu ungefähr maximal 150 Menschen eine wirklich persönliche Beziehung unterhalten (Facebook"freunde" zählen nicht dazu) und deshalb gibt es diesen Impuls zum Fremdgehen schon immer. Nur daß es früher nicht moralisch geächtet war und deshalb nicht "Fremdgehen" hieß.

Zitat von **********eaven:

Es wird sich halt auf genetische Veranlagungen berufen, damit die Wissenschaft die Absolution für den Akt erteilen kann.

Dass wir uns als Spezies aufgrund von Selbstreflexion, Impulskontrolle und freiem Willen zu dem entwickelt haben, was wir heutzutage sind, passt dann zwar nicht mehr ganz in die Argumentationskette, aber hey, YOLO.

Ich weiß nicht, wie du auf das schmale Brett mit der Absolution kommst, zumal ich bereits mehrmals geschrieben habe, daß Verständnis != Zustimmung. Ja, wir haben die Fähigkeit zu Selbstreflexion und Impulskontrolle und besitzen auch einen freien Willen (wobei es auch dagegen viele ziemlich gute Argumente gibt), aber diese Fähigkeiten haben unsere evolutionär entwickelten Anlagen nicht ersetzt, sondern sind als weitere Schicht darum herumgewachsen.

Deshalb bestimmen sie nicht durchgehend unser Handeln. Wäre es so, würden wir zu oben genannten deterministischen Differenzmaschinen werden, befürchte ich. Und eine deterministische Welt macht keinen Spaß.

Monogamie ist keine genetische Veranlagung, sondern eine soziale Adaption, die sich viel schneller entwickelt hat, als es evolutionär geprägte Gene jemals könnten. Das begann zur Zeit der Seßhaftwerdung der nomadischen Gruppen, als der Ackerbau anfing und es eines Systems bedurfte, Eigentum sicherzustellen. Die Lösung war die Bindung des Eigentums an eine Blutlinie und daraus folgte sofort die Kontrolle über die Sexualität der Frau.

Zynischerweise könnte man also behaupten, Monogamie ist historische Frauenunterdrückung.

Ich kein Fan von Monogamie, das ist sicherlich offensichtlich, aber ich bin auch kein Fan davon, jemand anderen zu verletzen. Wir leben nunmal in einer Gesellschaft, die das monogame Standardnarrativ noch zutiefst verinnerlicht hat, auch wenn es laaangsam eine Bewegung weg davon gibt. Also muß man die Konsequenzen des eigenen Handelns innerhalb dieses moralischen Rahmens bedenken und sie im Zweifelsfalle tragen.

Danke für den tollen und fundierten Beitrag
****B64 Frau
433 Beiträge
Themenersteller 
@*********ture Danke, auch nach einer theoretischen Ansicht zum Thema war gefragt.

Auch kontroverse Meinungen tragen hier zum regen Austausch bei, wenn sie respektvoll und sachlich bleiben, danke.
****Wo Paar
2.786 Beiträge
@*******ritt
Eine Wohltat mal einen Text ohne Moralin zu lesen. Ich wüsste gerne warum sich Menschen moralisch über andere stellen...
*******413 Paar
50 Beiträge
Es ist auch hier, wie so oft, das Ideal und Realität miteinander kollidieren, ala "Ich will mein Ideal und wenn mich die Realität einholt ist mir die Ursache egal. Ich verteile Schuld und widme mich dann wieder dem Ideal"

Wenn ich betrogen werde, dann schaue ich mir die Situation an und lass mir die Sicht des Anderen Erklären, vielleicht wurde mit mir geredet und ich hab nicht zugehört, vielleicht war ich auch ein Stück weit missachtend ohne es gesehen zu haben usw. Selbst wenn ich die Beziehung beende, hilft mir die Reflektion für die Zukunft.

Ob ich die Beziehung beende hängt aber für mich davon ab, ob reine Triebabfuhr stattfand und warum jemand Anderes dafür notwendig war oder ob dabei ein emotionales Band geknüpft wurde, denn dann wäre ich quasi Konkurrent und müsste sehr gut überlegen obs das wert wäre, in den meisten Fällen sicher nicht.
**********16034 Mann
3.307 Beiträge
Es braucht immer zwei, ist halt so....
Zitat von **********16034:
Es braucht immer zwei, ist halt so....

In dem Fall wohl eher drei...
********lack Frau
19.328 Beiträge
@*******ritt

Kannst du guten Gewissens behaupten, noch nie eine geliebte Person verletzt zu haben? Ich nicht. Und falls es geschehen ist, war es dann immer "heftig"? Oder manchmal aus den Umständen heraus doch insgesamt weniger schlimm?

Nein, das kann ich nicht und behaupte ich auch nicht. Das ich in meinen 69 Jahren ohne Fremdehen aus gekommen bin und das auch weiter so halten werde, das kann ich aber schon!

Ich habe ja geschrieben, das Betrug bei mir auch für Dinge stehen, die nichts mit Sex zu tun haben.
Und ja es wurde heftig, wenn ein Betrug seinerseits wieder einmal auf geflogen ist. Und letztendlich war es genau das, was zur Trennung geführt hat und nein es wurde nicht weniger schlimm, im Gegenteil.
Es machte mir klar, das die Versprechungen leere Worthülsen waren.
Das braucht kein Mensch!
WiB
Betrug ist kein Mittel auf einen Misstand in einer Beziehung oder Hinfälligkeit von Monogamie hinzuweisen, dafür gibt es Sprache. Wenn meine Partnerin sich dazu entscheidet mich zu Betrügen, dann entscheide ich mich für eine Trennung. Für mich ist Vertrauen das Fundament einer Beziehung, wenn das nicht mehr da ist, ist auch die Beziehung nicht mehr da.
**********16034 Mann
3.307 Beiträge
Zitat von ********lack:
@*******ritt

Kannst du guten Gewissens behaupten, noch nie eine geliebte Person verletzt zu haben? Ich nicht. Und falls es geschehen ist, war es dann immer "heftig"? Oder manchmal aus den Umständen heraus doch insgesamt weniger schlimm?

Nein, das kann ich nicht und behaupte ich auch nicht. Das ich in meinen 69 Jahren ohne Fremdehen aus gekommen bin und das auch weiter so halten werde, das kann ich aber schon!

Ich habe ja geschrieben, das Betrug bei mir auch für Dinge stehen, die nichts mit Sex zu tun haben.
Und ja es wurde heftig, wenn ein Betrug seinerseits wieder einmal auf geflogen ist. Und letztendlich war es genau das, was zur Trennung geführt hat und nein es wurde nicht weniger schlimm, im Gegenteil.
Es machte mir klar, das die Versprechungen leere Worthülsen waren.
Das braucht kein Mensch!
WiB

Nein Zwei, drei kommt erst danach.
********lack Frau
19.328 Beiträge
@*******ritt

Ich kein Fan von Monogamie, das ist sicherlich offensichtlich, aber ich bin auch kein Fan davon, jemand anderen zu verletzen. Wir leben nunmal in einer Gesellschaft, die das monogame Standardnarrativ noch zutiefst verinnerlicht hat, auch wenn es laaangsam eine Bewegung weg davon gibt. Also muß man die Konsequenzen des eigenen Handelns innerhalb dieses moralischen Rahmens bedenken und sie im Zweifelsfalle tragen.

Das andere Lebensmodelle aber nicht ausschließen, das da auch betrogen und hintergangen wird, ist Fakt.
Eigentlich unlogisch, wenn man eine Form gewählt hat, die Sex mit Fremden eben im EInverständnis miteinander möglich macht. Aber auch da gibt es Absprachen und Regeln denen vorher zugestimmt wurde und die dann auch nicht eingehalten wurden.

Keine Lebensform kann ausschließen, das es nicht zum Betrug kommt.
Wer die Einstellung vertritt, das er/sie alleine bestimmt, was gelebt wird, wird ihn wohl auch nichts davon abhalten.

WiB
********lack Frau
19.328 Beiträge
@**********16034

Kannst Du mir das näher erklären, denn so wie Du es schreibst verstehe ich das nicht.

WiB
**********16034 Mann
3.307 Beiträge
Zitat von ********lack:
@**********16034

Kannst Du mir das näher erklären, denn so wie Du es schreibst verstehe ich das nicht.

WiB

Eine Partei ist nicht zufrieden, wie es läuft, und sucht sich die dritte Partei.
********lack Frau
19.328 Beiträge
@**********16034

Nein, denn da hat es keine 3 Partei gegeben.
Das war allein eine Angelegenheit zwischen uns.

WiB
**********16034 Mann
3.307 Beiträge
ich beziehe mich auf die frage vom Thread ersteller.
********lack Frau
19.328 Beiträge
@****Wo

Natürlich kann ich einen auf verletzt machen, Partner und was auch immer hinter mir lassen.
Allerdings sind Probleme Symptome, die Wachstumspotential sein können. Ist natürlich abhängig von den eigenen Recourcen...

Darauf möchte ich noch ein gehen, das ist mir eben durch die Lappen gegangen.....

So wie Du das schreibst, klingt es aber schwer danach, das etwas wie Verletztheit nur vorgespielt wird.
Was Du mit "Partner und was auch immer hinter mir lassen " meinst, verstehe ich nicht.
Probleme sind für mich Fakten keine Symtome, dazu gehört als erstes, das man sie auch als solche anerkennt. Das klingt bei " auf verletzt machen" schon nicht danach.
Lösungen werden sich finden lassen, wenn beide eine finden wollen/können, aber wenn nicht, dann nicht.
Nicht lösen wird man das, wenn man nur vor gibt eine Lösung gefunden zu haben, aber weiterhin für sich alleine handelt.
WiB
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